PDC Q-School 2017: Die Vorschau

Mittwoch, 18. Januar 2017 12:49 - Dart News von dartn.de

Q-School 2017

Vom 19. bis 22. Januar findet in Wigan die diesjährige PDC Q-School statt. Insgesamt 28 Tourkarten werden an vier Tagen unter 447 Teilnehmern ausgespielt. Mit dabei sind auch 22 Spieler aus dem deutschsprachigen Raum, ein neuer Rekord. Eine Tourkarte berechtigt einen Spieler zwei Jahre lang, alle Turniere bei der PDC zu absolvieren. Dartn.de wirft einen Blick auf die nächsten vier Tage.

Der Modus

An jedem der vier Tage findet ein Turnier statt. Die Distanz beträgt in jeder Partie best of 9 Legs. Die vier Halbfinalisten eines jeden Turniers erhalten eine Tourkarte. Für Spieler, die vor dem Halbfinale ausscheiden, werden Punkte vergeben. Am Ende der Q-School wird eine Punkterangliste erstellt und die besten zwölf erhalten ebenfalls eine Tourkarte. Wer bei einem der Turniere in der Runde der letzten 128 unterliegt, erhält einen Punkt für die Rangliste. Unter den letzten 64 gibt es zwei Punkte, für die letzten 32 drei Punkte, für die letzten 16 fünf Punkte und für die letzten 8 neun Punkte. Im vergangenen Jahr reichten insgesamt elf Punkte, um sich eine Tourcard zu sichern.

 

Die deutschsprachigen Teilnehmer

Das Starterfeld ist aus deutschsprachiger Sicht gespickt mit bekannten Namen. Mit Dragutin Horvat und Zoran Lerchbacher sind gleich zwei amtierende WM-Teilnehmer mit dabei. Horvat hofft nach der für ihn erfolgreichen Weltmeisterschaft darauf, bei der Q-School den nächsten Schritt zu machen. Es ist allerdings fraglich, ob der Kasseler eine Tourkarte wirklich in großem Rahmen nutzen würde. Lerchbacher will sich seine Karte zurückholen. Er hatte eine solche bereits in den Jahren 2014 und 2015. „Meine Erfahrung aus meinen bisherigen Teilnahmen bei der Q- School ist, dass dir dort nichts geschenkt wird. Es werden sicher wieder sehr viele sehr gute Dart-Spieler dort sein. Ich werde wie immer mein bestes geben“, so der Österreicher auf Anfrage von dartn.de.

Drei Starter der WM 2016 machen sich ebenfalls auf den Weg nach Wigan. Allen voran Jyhan Artut. Der Hannoveraner hatte sich 2013 bei der Q-School durchgesetzt. Nach einem enttäuschenden Jahr 2016 ist die langjährige deutsche Nummer Eins allerdings aus den Top 64 der Welt gerutscht und muss deshalb wieder neu anfangen. René Eidams versucht sich nach dem vergangenen Jahr zum zweiten Mal bei der Q-School. Er konnte eine gute erste Jahreshälfte nicht nutzen, da es dafür im Rest von 2016 nicht gut lief. So schied der 27-jährige auch beim Finale der Super League bereits in der Gruppenphase aus. „The Cube“ war dennoch zufrieden mit seinem Jahr. Für die kommenden Tage würde dem Mann aus Hagen allerdings etwas mehr Biss gut tun.

Michael Rasztovits verpasste seine zweite WM-Teilnahme durch eine unglückliche Halbfinalniederlage bei der Super League. Insgesamt hatte er mit drei Qualifikationen für die European Tour jedoch kein schlechtes Jahr. „Ich denke schon, dass ich ein besserer Spieler geworden bin. Es fehlt zwar noch einiges zur Weltklasse, aber es geht gut voran“, analysiert er. 2017 will der Burgenländer neu angreifen. Drei freie Wochen am Ende des Jahres hat er für intensives Training genutzt. In den vergangenen Tagggen standen noch ein paar Einheiten mit Mensur Suljovic, Rowby-John Rodriguez und Rusty-Jake Rodriguez auf dem Programm. „Da es zu 99 Prozent keine Super League mehr in Österreich geben wird, wäre es natürlich von Vorteil, eine Tourcard zu gewinnen und den nächsten Schritt zu machen. Ich bin überzeugt davon, dass ich spielerisch gut genug dafür bin.“ Doch „Rasto“ weiß: Es gibt auch immer einige unberechenbare Faktoren. „Jeder, der schon einmal Q-School gespielt hat weiß, dass es natürlich auch auf die Tagesform und die Auslosung ankommt. Sollte ich keine Karte gewinnen, geht die Welt auch nicht unter. Dann bliebe immer noch die Challenge-Tour.“

Auch zwei Youngsters aus dem deutschsprachigen Raum versuchen ihr Glück in England. Da ist zum einen Martin Schindler, der im letzten Jahr mit mehreren Teilnahmen auf der European Tour auf sich aufmerksam machte. Er gilt als der Spieler mit der meisten Perspektive hinter Max Hopp in Deutschland. „Mein Ziel ist natürlich die Tourcard . Ich würde am liebsten bei den Profis ganz oben mitspielen“, gibt der Berliner selbstbewussttt zu Protokoll. Seine Vorbereitung bezeichnet er als intensiv. Er verbrachte viel Zeit mit Training und Turnieren und absolvierte außerdem Einheiten im Fitness-Bereich.

Der zweite ist Rusty-Jake Rodriguez. Der erst 16-jährige Österreicher gibt sein Debüt bei der PDC. Er ist ein großes Talent und sehnte seinen 16. Geburtstag herbei. „Ich habe lange darauf gewartet, bei der PDC spielen zu dürfen. Jetzt habe ich das Alter dafür und es ist endlich soweit.“ Entsprechend viel hat der Wiener in den letzten Monaten trainiert. Bei seinen Zielen für die Q-School gibt er sich zurückhaltend. „Natürlich will ich immer jedes Spiel gewinnen, aber jetzt geht es erst einmal darum, Erfahrung zu sammeln.“ Auch sein älterer Bruder Roxy-James Rodriguez spielt zum dritten mal die Q-School. Bislang reichte es noch nicht für eine Tourkarte beim 25-jährigen. Sowohl die Rodriguez-Brüder als auch Michael Rasztovits spielen im Übrigen allesamt beim selben Verein, dem DC Darts-Control.

Zwei weitere Akteure mit großer PDC-Erfahrung messen sich vor Ort mit den zahlreichen Herausforderern. Der zweifache WM-Starter Robert Marijanovic ist ebenfalls zum dritten Mal bei dieser Turnierserie am Start. Ab 2017 spielt er nicht mehr für Kroatien, sondern für Deutschland. So erhielt „Robi“ auch eine Wildcard für die Bulls Super League Germany. „Nachdem ich nun seit 2013 für das Heimatland meiner Eltern angetreten bin, wird es Zeit für neue Herausforderungen. Die Entscheidung, in Zukunft für Deutschland an den Start zu gehen, fiel mir besonders leicht, da es sich eigentlich ja auch um meine Heimat handelt. Ich freue mich riesig auf das kommende Jahr und werde mein Bestes geben.“ Maik Langendorf nimmt erst zum dritten Mal bei  einem PDC-Turnier in Großbritannien teil. Im vergangenen Jahr spielte der Mann aus Hameln am Finaltag der Super League den besten Gesamtaverage. Im Halbfinale scheiterte der World Cup-Teilnehmer aus 2010 jedoch erneut unglücklich nach mehreren vergebenen Matchdarts.

Zwei Österreicher mit European Tour-Vergangenheit nehmen erstmals an der Qualifying-School teil. Christian Kallinger ist einer der bekanntesten Spieler seines Landes. Der 33-jährige bestritt im vergangenen Jahr einige E-Dart Turniere auf der World Stage. 2017 will er sich wieder mehr auf Steeldart konzentrieren. Vor seinem Debüt in England gibt sich „Kalli“ gelassen. „Ich nehme das als Erfahrung. Ich werde natürlich mein bestes geben und hoffe, weit zu kommen. Es läuft aber alles ohne Druck oder Stress.“ Michael Tafner tauchte 2016 erstmals auf der European Tour auf und hat sich durchaus etwas vorgenommen. „Ich möchte mir natürlich eine Tourkarte sichern. Es wird sehr schwer, aber ich glaube, wenn man zu so einem Turnier fährt, muss man das große Ziel vor Augen haben. Nur nach England zu fliegen, um ein Match oder einige Legs zu gewinnen, macht glaube ich keinen Sinn.“

Zwei alte Hasen des deutschen Dartsports steigen ebenfalls in den Flieger nach Manchester und reisen von dort weiter nach Wigan. Marko Puls debütiert bei der Q-School. 2016 konnte er sich für zwei Turniere auf der European Tour qualifizieren. Bernd Roith spielte 2016 alle Qualifikationsturniere für die UK Open und einige auf der European Tour. Hier konnte der 57-jährige allerdings nur wenige Erfolge verzeichnen. Zwischen 2011 und 2013 besaß der 57-jährige bereits eine Tourkarte. In den drei Jahren danach versuchte er es wieder auf der Q-School, konnte sich aber nicht durchsetzen. Man kann gespannt sein, ob es für „Bernie“ im vierten Anlauf klappt.

Bereits Erfahrung bei der Q-school haben die nächsten beiden deutschen Teilnehmer gesammelt. Lars Reinecke spielte dort 2015 und 2016, konnte bislang aber nur insgesamt drei Ranglistenpunkte sammeln. Karsten Kornath ist nach 2014 und 2016 zum dritten Mal vertreten. Er konnte noch keine Punkte bei der Q-School sammeln. 2016 nahm er an vielen Qualifikations-Turnieren für die European Tour teil, spielte acht Turniere auf der Challenge-Tour und versuchte es auch bei den sechs Qualifiern der UK Open.

Mit Tom Heldt, Fynn Marquardt, Sascha Hertrich, Michael Regus und Pierre Finck gibt es fünf weitere deutsche Debütanten, die eher unbekannt sind. Heldt spielte in 2016 zwei Qualifier auf der European Tour. Marquardt absolvierte im vergangenen Jahr die vier Jugendturniere der Development-Tour in Deutschland. Finck versuchte sich bereits 2006 schonmal beim deutschen WM-Qualifier und nahm 2016 insgesamt an sechs deutschen Host Nation Qualifier teil. Hertrich und Regus haben bislang noch keine Vergangenheit bei der PDC.

Einen Starter aus der Schweiz haben wir auch in diesem Jahr. Matthias Dietrich debütiert ebenfalls. Für ihn geht es laut eigenen Angaben darum, Erfahrung zu sammeln und das ein oder andere Leg zu gewinnen. Er ist in unserem dartn-Forum aktiv, daher drücken wir für ihn natürlich besonders kräftig die Daumen.

Dartn.de wird von allen vier Tagen ausführlich am Abend über die Geschehnisse berichten. Die vollständige Startliste kann hier eingesehen werden.

Foto-Credit: PDC

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Quelle: dartn.de

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