Dart WM 2018 Countdown Teil 2: Zoran Lerchbacher

Mittwoch, 6. Dezember 2017 15:41 - Dart News von dartn.de

Dart WM 2018 - Countdown - Teil 2 - Zoran Lerchbacher

In unserem Countdown für die PDC Dart Weltmeisterschaft 2018 wollen wir euch in den nächsten Tagen alle vier Spieler aus Deutschland und Österreich genauer vorstellen. Heute, in unserem zweiten Teil, geht es um den österreichischen Aufsteiger des Jahres. Zoran Lerchbacher ist nach seiner besten Saison bei der PDC erstmals direkt für die erste Runde der WM qualifiziert. Bei seiner dritten Weltmeisterschaft bekommt er es am Samstag den 16. Dezember gegen 15:30 Uhr mit Mervyn King zu tun.

Das Jahr 2017

Obwohl Lerchbacher im Januar eine Tourkarte verpasste, konnte er dank einer guten Punkteausbäute dennoch als Nachrücker an den meisten Players Championship Turnieren teilnehmen. Zunächst schaffte er aber zum ersten Mal die Qualifikation für die UK Open und erreichte auf dem Weg dorthin ein Achtelfinale. Im weiteren Verlauf des Jahres war „The Hypercane“ sieben Mal im Hauptfeld auf der European Tour vertreten. Auf der Bühne konnte er aber nur selten sein ganzes Können abrufen. Dafür zeigte er bei Players Championships konstant gute Leistungen. Anfang Juli erreichte er bei einem solchen Turnier sensationell das Finale. Nur Joe Cullen konnte ihn an diesem Tag stoppen.

Durch diese Erfolge erarbeitete sich Lerchbacher auch sein Debüt bei den Players Championship Finals, schied dort aber in der ersten Runde aus. „Mein Gegner hat gut gespielt und ich habe die ersten drei Legs verschlafen. Danach ging es besser und ich habe eine Aufholjagd gestartet. Die kam aber zu spät“, analysiert der Steirer. Einen Grund für seine Niederlage sieht er in fehlender Spielpraxis. Zuvor hatte er nämlich eine Turnierpause von rund einem Monat.

Über weite Strecken begleiteten den 45-jährigen auch Probleme mit seinen Augen durch das Jahr. Aufgrund einer Hornhautverkrümmung hatte er auf dem linken Auge nur noch einen Sehkraft von fünf Prozent. „Ich habe links alles verschwommen gesehen und dadurch musste das rechte Auge deutlich mehr arbeiten. Das hat dazu geführt, dass ich auf Turnieren immer wieder Probleme mit der Konzentration hatte“, erklärt Lerchbacher. Im September unterzog er sich einer Laser-Behandlung und spricht in Folge dessen von einer Verbesserung. „Ich sehe links immer noch verschwommen, aber es ist besser geworden. Es dauert drei bis sechs Monate, bis das Auge wieder bei 100 Prozent ist. Wenn das passiert, werde ich zusätzlich dazu eine Brille tragen.“ Angesichts dieser Schwierigkeiten ist ein solches Jahr, wie es „The Hypercane“ gespielt hat, auf alle Fälle beeindruckend.

Seine Gegner

Mit Mervyn King hat Lerchbacher ein sehr unberechenbares Los gezogen. „The King“ spielte zunächst ein gutes 2017. Höhepunkt war sein Finale bei den European Darts Open in Leverkusen. Danach kam der ehemalige WM-Halbfinalist allerdings bei keinem Turnier mehr über die letzten 16 hinaus. Bei den vergangenen zwei Major-Turnieren kam das Aus jeweils in der Runde der letzten 32. Bei den letzten drei Weltmeisterschaften tat sich King außerdem sehr schwer in der ersten Runde. 2016 und 2017 konnte er seine Auftakthürde jeweils knapp mit 3:2 meistern. 2015 unterlag er Max Hopp.

Lerchbacher ist mit seiner Auslosung zufrieden. „Mervyn King befindet sich auf meinem Niveau. Das ist einer von den Gegnern, die ich schlagen kann.“ Fragt man den Knittelfelder nach seinem Ziel für die Weltmeisterschaft, erzählt er von einem großen Traum, den er hat. „Ich möchte einmal gegen Phil Taylor spielen, bevor er aufhört. Bislang haben wir nur einmal 45 Minuten zusammen trainiert.“ Um das zu realisieren, müsste nicht nur ein Sieg gegen Mervyn King her. In der zweiten Runde am 23. Dezember um 14:00 Uhr bräuchte es einen Erfolg über James Wade oder Keegan Brown. Im Achtelfinale wäre dann nach Weihnachten das Duell mit Taylor möglich.

Unsere Einschätzung

Zoran Lerchbacher ist durchaus in der Lage, Mervyn King aus dem Turnier zu werfen. Wenn er sein A-Game auf die Bühne bringt, ist alles möglich. Auch die Herren Wade und Brown scheinen in einer möglichen zweiten Runde im Moment nicht unbesiegbar. Bislang konnte Lerchbacher in einem Erstrundenspiel der WM noch keinen Satz gewinnen. Damit das nicht irgendwann während dem Match in seinem Kopf auftaucht, braucht es gegen King einen guten Start. In der Vorbereitung auf dieses Großereignis hat der Steirer sein Trainingspensum erhöht. Vier bis sechs Stunden steht er täglich an der Scheibe.

Bei dieser Weltmeisterschaft lastet auch Druck auf Lerchbacher. Momentan stünde er nach dem Turnier gerade so unter den Top 64 der Welt und würde damit eine Tourkarte für das kommende Jahr erhalten. Verliert er gegen Mervyn King und es ziehen gleichzeitig zwei Spieler an ihm vorbei, müsste er wahrscheinlich wieder von anfangen. Das würde einen neuerlichen Gang zur Qualifying-School bedeuten. Lerchbacher spürt den Druck, stellt aber auch eines klar. „Wenn ich bei der WM in der ersten Runde ausscheide und dann die Tourkarte bei der Q-School nicht schaffe, höre ich auf bei der PDC. Ohne Tourkarte wäre das alles für mich nicht stemmbar. Ich müsste mir wieder einen Job suchen, hätte dann nicht mehr viel Zeit für Training und das ergibt dann alles nicht mehr viel Sinn.“ Auch unter diesem Gesichtspunkt kann man nur hoffen, dass Lerchbacher bei der WM das ein oder andere Ausrufezeichen setzt.

Weitere Informationen zur Weltmeisterschaft:

Die Biographie von Zoran Lerchbacher findet ihr in seinem [Spielerprofil]
Alle Informationen zur WM gibts auf unserer [Dart WM Turnierseite]
Die Sendetermine von Sport1 [Sport1 Übertragungszeiten]
Hier gibts den übersichtlichen [Turnierbaum]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credit: PDC Europe

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Quelle: dartn.de

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