WM Tagebuch - Teil 2 - Anreise und erste Eindrücke

Unser Aufenthalt bei der Weltmeisterschaft in London verspricht fünf Tage mit rund 28 Stunden Darts. Zunächst müssen wir allerdings schauen, dass wir überhaupt in der englischen Landeshauptstadt ankommen. Beinahe verpassen wir am Freitag (18. Dezember) am Stuttgarter Flughafen unsere Maschine. Eine halbe Stunde vor dem Abflug stehen wir zur Sicherheitskontrolle in einer Schlange, die bestimmt 300 bis 400 Meter lang ist. Fünf Minuten später haben wir vielleicht ein Achtel der Strecke zurückgelegt und ich werde unruhig.

Mein Begleiter Florian Haider fragt bei jemandem an der Gepäckabgabe nach, was wir machen sollen und uns wird geraten, uns irgendwie nach vorne durchzukämpfen. Genau das tun wir, doch trotzdem dauert alles viel zu lange. Inzwischen kam schon die Ansage: „Letzter Aufruf für den Flug nach London Gatwick.“ Endlich kommen wir dran, doch als ich die Dame an den Kontrollen versuche zur Eile anzutreiben, sagt sie nur ganz ruhig: „Den Flug kriegen sie eh nicht mehr.“ Panik steigt bei uns auf. Irgendwann sind wir durch die Kontrollen und spurten los. Dann ertönt über uns eine Stimme: „Letzter dringlicher Aufruf für den Flug nach London Gatwick“. Wir schöpfen Hoffnung und rennen weiter.

Eine Minute vor der eigentlichen Startzeit erreichen wir das Gate und stellen fest, dass wir es tatsächlich doch noch geschafft haben. Nach uns trudeln noch ein paar mehr ein, die ebenfalls dem Chaos bei den Kontrollen zum Opfer gefallen sind. Ein Pärchen, das etwa fünf bis zehn Minuten nach uns ankommt hat weniger Glück. Ihr Gepäck wurde schon wieder aus der Maschine ausgeladen und sie können nicht mitfliegen. Hätten wir uns nicht so beherzt nach vorne gearbeitet, hätte uns wohl das gleiche Schicksal ereilt. Komplett erleichtert steigen wir in den Bus, der uns zum Flugzeug bringt. Eine halbe Stunde später als eigentlich gedacht heben wir dann doch noch ab in Richtung London.

Nach unserer Ankunft um etwa 11:15 Uhr morgens geht es mit dem Gatwick-Express, für den wir astronomische 25 Pfund pro Nase bezahlen, in Richtung London City. Es folgt noch ein längerer Fußmarsch, bevor wir in unserer Unterkunft in der Lawrence-Road ankommen. Wir sind etwas mehr als drei Kilometer vom Alexandra Palace entfernt. Schnell finden wir heraus, dass es eine gute Busverbindung dorthin gibt. So werden wir ungefähr eine halbe Stunde pro Strecke unterwegs sein.

Am Abend bin ich dann um etwa 18:45 Uhr Ortszeit dort angelangt, wo ich schon seit Jahren hin wollte: Wir stehen vor dem Ally Pally. Drinnen bekommen wir unsere Presseausweise und betreten das „Media Center“. Dort sind Tische aufgestellt, wo schon einige Medienvertreter Notebooks und ähnliches aufgebaut haben. Auf Bildschirmen kann man das Geschehen in der Halle und auch speziell scores und Statistiken verfolgen. Nur kurze Zeit später begrüßt uns Dave Allen, der Mediendirektor der PDC, sehr freundlich. Er weist uns einen Arbeitsplatz zu und zeigt uns die Halle, in der gespielt wird. Da alles ausverkauft ist, werden keine Sitzplätze für uns zur Verfügung stehen. In den nächsten Tagen werden wir uns vor allem dort aufhalten, wo der Kamera-Krahn instaliert ist. Wenn die Spieler von der Bühne herunterlaufen, kommen sie direkt auf uns zu. Bei der Besichtigung der Halle treffen wir direkt auch Moritz Blume von Sport1. Er hat mit Elmar Paulke in den letzten Wochen die Reportage „Road to Ally Pally“ gemacht und wird bis zum Ende der WM am 04. Januar vor Ort sein. Zum „krönenden Abschluss“ darf er dann noch den Sport1-Bus zurück in die Heimat fahren.

 

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