Martin Schindler gewinnt Super League und sichert sich WM-Ticket

Donnerstag, 22. April 2021 18:36 - Dart News von dartn.de

Martin Schindler gewinnt die Super League 2021

Der Finaltag bei der Super League Darts Germany 2021 hat einen neuen Champion dieser Eliteliga hervorgebracht. Martin Schindler trägt sich zum ersten Mal in die Siegerliste ein, er setzte sich im dramatischen Finale gegen Florian Hempel durch, der zwei Matchdarts vergab. Damit hat Schindler sein WM-Ticket für 2022 bereits im April gebucht. Im Semifinale musste sich "The Wall" durch den Decider mit Max Hopp kämpfen, Hempel gewann sein Halbfinale mit 10:7 gegen Dragutin Horvat.

Halbfinale:

Schindler gewinnt Last-Leg-Decider gegen Hopp

Es war ein packendes erstes Halbfinale, welches auf einem starken Niveau gespielt wurde und sogar bis in ein Entscheidungsleg kam. Max Hopp und Martin Schindler waren auf Augenhöhe unterwegs, am Ende setzte sich aber Schindler im Decider durch, ohne seinem Gegner einen Matchdart zu geben. Auch die Statistiken können sich sehen lassen, Schindler spielte einen 96er-Average und damit rund 5 Punkte mehr als sein Gegner. Der Score von Schindler war insgesamt maßgeblich für den Match-Ausgang, Hopp hatte insgesamt die bessere Doppelquote. Insgesamt fiel 13-Mal die 180.

Beim nervösen Start sicherte sich zunächst Hopp ein Break in 20 Darts und auch das zweite Leg ging an den "Maximiser", der dazu 64 Punkte checkte. Im dritten Durchgang schaffte dann Schindler seinen Anwurf zu verteidigen, hierfür benötigte er lediglich 15 Darts. Es folgte das Break, bevor Hopp in 12 Darts den alten Abstand aber wieder herstellte. Mit 3:2 ging es somit in die Pause, beide Spieler kamen immer mehr in Fahrt. Souverän spielte Schindler das nächste Break in der fünften Aufnahme, verpasste dann aber zu viele Legdarts für den anschließenden Hold. Max Hopp war mit einem 14-Darter erneut zur Stelle und ging mir 4:3 in Führung. Schindler checkte 100 Punkte zu einem wichtigen 12-Darter unter Druck und ging mit 13 Darts in Führung. Einen der wenigen Fehler auf die Doppel machte die langjährige deutsche Nr.1 im zehnten Leg, wo Hopp seine zwei Möglichkeiten ausließ. Mit 6:4 brachte sich somit Schindler vor dem zweiten TV-Break in Front.

Allerdings verspielte Schindler diesen Vorsprung direkt wieder, die Zwei-Dart-Finishes liefen beim Strausberger noch nicht richtig rund, die Doppelquote von Hopp war deutlich besser. In 15 und 18 Darts stellte der "Maximiser" erneut auf Ausgleich, Schindler scorte danach seinen Gegner in der fünften Runde zum 7:6 aus. Nun folgte ein ganz wichtiges 94er-Finish von Hopp, zuvor stellte sich Schindler auf 40 Rest. Das Match wurde immer emotionaler, beide machten mit einer positiven Körpersprache auf sich aufmerksam und Schindler räumte ein 92er-Finish zum 8:7 ab. Erneut machte der Tourcard-Wiedergewinn allerdings Fehler auf den äußeren Ring, welche Hopp in einem eigentlich aussichtslosen Leg ausnutzte. Beide spielten jeweils einen 15-Darter ohne Gefahr gebreakt zu werden, womit es in den Decider ging. Hopp stellte sich auf 24 Rest nach 12 Darts, durfte aber nicht mehr ans Board. Schindler knipste 72 auf der Doppel 6 aus und setzte sich somit mit 10:9 denkbar knapp durch. 

Hempel übersteht Schwächephase gegen Horvat

Das zweite Semifinale verlief wie eine Achterbahnfahrt, beide Beteiligten hatten teilweise sehr starke Phasen aber auch ihre Krisen. Insgesamt erwies sich Florian Hempel als der stärkere Spieler, er zog durch den 10:7 Erfolg gegen Dragutin Horvat bei seinem Super League Debüt ins Finale ein. Mit seinem 96er-Average spielte Hempel den besten Durchschnitt aller Halbfinalisten, Horvat kam trotz starker Phasen nur auf 86 im Schnitt.

Der Start war von beiden Spielern phänomenal, die hohen Scores fielen am Fließband und Hempel holte sich sein erstes Leg in 13 Darts. Im zweiten Durchgang schlug Horvat mit einem 137er-High Finish krachend zurück. In 13 und 15 Darts ging es für Florian Hempel weiter, der somit auf 3:1 stellte. Im fünften Leg fühlte sich Horvat sichtbar durch das Klimpern der Darts seines Gegners gestört und Horvat baute in den kommenden Legs spürbar an Niveau ab. Mit einem 80er-Finish zog Hempel vor der Pause auf 4:1 davon und dieser Trend setzte sich fort. Zwei Checkouts in der sechsten Aufnahme brachten Hempel seine Legs 5 & 6, für Horvat wurde der Abstand nun langsam groß, er hatte zu viele Ausreißer beim Scoring dabei. Mit einem 18-Darter unterbrach "Herkules" die Serie seines Gegners, danach brachten beide ihren jeweiligen Anwurf durch. Somit ging es mit 3:7 aus der Sicht von Horvat in die zweite Pause.

Ein 120er-Finish von Dragutin Horvat in der fünften Runde zeigte, dass er das Spiel definitiv noch nicht abgeschenkt hat. Und das schien auch gleichzeitig ein Wirkungstreffer zu sein, denn wie gestern gegen Lukas Wenig baute Florian Hempel deutlich ab. In 23 Darts durfte Horvat somit auf 5:7 herankommen und nachdem Hempel 60 Punkte nicht checkte, saß ihm Horvat nun endgültig im Nacken. Drei weitere Fehldarts vom Kölner auf die Doppel sorgten dann sogar für den Ausgleich. Mit einem 17-Darter fand der Debütant aber wieder in die Spur und danach war der Knoten geplatzt. In 11 und 12 Darts ließ Florian Hempel seinem Gegner keine Chance, sodass er seine Final-Teilnahme perfekt machte.

Finale:

Hempel vergibt zwei Matchdarts, Schindler im Ally Pally

Das große Finale der Super League 2021 bestritten damit Martin Schindler und Florian Hempel über die Distanz best of 21 Legs. Der Sieger darf sich über den erstmaligen Gewinn dieses Titels und die direkte WM-Qualifikation für 2022 freuen. Selbstverständlich haben beide aber ohnehin noch die Chance auf die WM-Teilnahme über die Pro Tour. Es war zu Beginn in jedem Fall ein äußerst umkämpftes Finale, auch wenn es vielleicht nicht die ganz hohe Qualität war. Beide Spieler haderten zwischenzeitlich mit ihrer Chancenverwertung, Schindler spielte allerdings auch zwei Monster-Finishes. Im Decider schnappte sich Schindler den Titel und die Teilnahme im Alexandra Palace. Hempel verpasste dabei sogar zwei Matchdarts.

Florian Hempel gewann das Ausbullen und verteidigte zum Beginn seinen Anwurf in 16 Darts. Schindler traf die Doppel 10 und hielt damit mit gleichvielen Darts seinen Anwurf. Mit einem 118er-Finish in der fünften Runde gelang Schindler das Break, Hempel stand nicht im Finishbereich. Das 87er-Finish bescherte Hempel das Rebreak in 15 Darts. Auf der Doppel 16 schnappte sich Hempel die 3:2 Führung zur Pause, beide standen bisher bei einem Average von rund 90 Punkten. Zwei Darts verpasste Hempel auf den äußeren Ring zum möglichen Break in 18 Darts, Schindler kam mit dem blauen Auge zum Ausgleich davon. Danach spielte "The Wall" einen 14-Darter zum nächsten Break. Hempel revanchierte sich mit einem 101er-Finish, obwohl er zuvor innerhalb des Legs recht deutlich in Rückstand geriet, Schindler hatte einige Doppelprobleme. Ein 95er-Finish ließ Hempel auf der Doppel 19 liegen, Schindler gewann damit erneut einen Durchgang gegen die Darts zum 5:4. In 16 Darts schnappte sich der Strausberger auf der D12 zum ersten Mal eine Zwei-Leg-Führung.

Nach der zweiten Pause konnte Hempel 68 Punkte zu seinem fünften Leggewinn checken. Ein starkes 85er-Finish brachte alles wieder in die Reihe, Florian Hempel breakte seinen Gegner zum 6:6 Ausgleich. Aber wieder konnte Hempel seinen Anwurf-Vorteil nicht nutzen, Schindler traf die Doppel 9 zur erneuten Führung. Zuvor stellte sich Florian Hempel lediglich auf 16 Rest. Gleich zwei Darts fielen dem Kölner in einer Aufnahme des nächsten Legs aus dem Board, das legte beinahe den Grundstein für den Hold für Schindler, den er sich dann auch mit einem 144er-Finish einholte. Zwei weitere Darts verpasste Hempel auf die Doppel 16 und dieses Mal wurde er auch bitter bestraft, denn Schindler checkte ein 160er-High Finish zum 9:5, es folgten fünf Treffer im Triple-Segment bei sechs Würfen. Hempel schlug mit einem 108er-Finish zurück, nachdem dieses Mal Schindler seine acht Chancen nicht nutzte. Im nächsten Leg fand der Strausberger nicht in sein Spiel, Hempel verkürzte auf 8:9. Drei Pfeile verpasste Florian Hempel auf der D15 und Schindler war mit dem 21-Darter zum 10:8 zur Stelle. "The Wall" brauchte nur noch ein Leg zum Sieg, Hempel kämpfte mit einem 16-Darter nochmal. Zwei Matchdarts ließ Schindler aus, Hempel blieb auf der D18 cool. Es ging im Finale in den alles entscheidenden Decider. Dort verpasste Schindler einen Matchdart bei 126 Rest auf dem Bullseye. Aber Hempel nutzte diesen Fehler nicht, zwei Darts flogen am Doppel vorbei. Schindler nutzte seine erneute Chance auf die Doppel 8 und buchte damit sein Ticket für die WM im Alexandra Palace.

 

Damit steht der erste fixe deutsche Teilnehmer an der PDC-WM 2022 fest. Am Samstag geht es bereits an gleicher Ort und Stelle mit der PDC Super Series 3 weiter. PDC.TV überträgt das Geschehen von Samstag bis Dienstag auf zwei Boards live.

 

Ergebnisse Finaltag:

Donnerstag, 22.04.2021:
Halbfinale:
Martin Schindler 10-9 Max Hopp (95,94 - 91,53)
Dragutin Horvat 7-10 Florian Hempel (86,87 - 96,34)

Finale:
Martin Schindler 11-10 Florian Hempel (87,90 - 88,77)

 

Weitere Informationen:

Alle Infos zur Super League Darts Germany [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credit: Lawrence Lustig (PDC)

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Quelle: PDC Europe

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