European Darts Grand Prix: Suljovic erreicht Finaltag, Schindler scheitert knapp

Samstag, 5. Mai 2018 23:10 - Dart News von dartn.de

European Darts Grand Prix 2018 - Tag 2 - Martin Schindler

Zweiter Tag beim diesjährigen European Darts Grand Prix 2018 in Sindelfingen und mit Martin Schindler und Robert Marijanovic waren auch noch zwei deutsche Spieler mit dabei. Während Schindler sich trotz starker Leistung Joe Cullen im Decider geschlagen geben musste, verlor Marijanovic mit 3:6 gegen Darren Webster. Somit schaffte Mensur Suljovic durch einen 6:5-Sieg über Jamie Caven als einziger deutschsprachiger Spieler den Sprung in den Finaltag.

Nachmittags-Session:

Trotz einer sehr guten Leistung musste sich Deutschlands Nr. 2 Martin Schindler in einer schwungvollen Partie gegen Joe Cullen mit 5:6 geschlagen geben. In einem Spiel ohne Breaks waren es am Ende Kleinigkeiten, die über Sieg oder Niederlage entschieden. Einen 13-Darter von Cullen zu Beginn konterte Schindler mit einem 11-Darter, im dritten Leg verpasste der Deutsche die D9 zum Break, Cullen checkte im Gegenzug 76 Punkte. Im vierten Leg vergab Cullen dann seine erste Breakmöglichkeit auf dem Bullseye, "The Wall" traf die D12 zum 2:2. In den nächsten drei Legs ging es munter weiter hin und her, im achten Leg konnte Cullen zwei weitere Chancen nicht nutzen und nachdem Schindler die D20 traf, stand es ausgeglichen 4:4. Im neunten Leg war es dann der Strausberger, der zwei Breakdarts ungenutzt ließ und der "Rockstar" kam auf der D20 nochmal davon. Nachdem der junge Deutsche mit einem 13-Darter das 5:5 besorgte, ging das Spiel in den verdienten Decider, in dem Cullen die D20 im zweiten Anlauf zum Sieg traf und den vielen Buhrufen der Zuschauer im Glaspalast trotzte.

In einem weiteren guten Spiel, das ebenfalls über die volle Distanz von elf Legs ging, behielt Danny Noppert mit 6:5 über den gesetzten Gerwyn Price die Oberhand. Die ersten vier Legs gingen alle jeweils an den Akteur, der es auch eröffnete, mit dem Highlight eines 122er-Checkouts von Price im vierten Leg. Auch die folgenden drei Legs gingen mit den Darts, bevor es im achten Leg Noppert war, dem mit einem 127er-CO erstmals ein Break gelang. Der "Iceman" hatte aber mit einem 128er-Finish die passende Antwort parat und legte einen 15-Darter zum 5:5 nach, im Decider verpasste der Waliser aber dann einen Matchdart auf der D20 und Noppert checkte im Gegenzug 63 Punkte in zwei Darts zum Sieg.

Nicht weniger spannend ging es in der Partie zwischen Michael Smith und Arron Monk zu. Ebenfalls erst im letzten Leg entschieden, gewann hier mit Smith der offfensichtlich leicht gehandicapte Favorit in dieser Partie. Zunächst wurden zwei Breaks ausgetauscht, es folgten zwei Holds. Smith konnte zwischenzeitlich zwar auf 4:2 davonziehen, doch Monk glich auch dank eines 82er-Checkouts aus. So musste auch hier wenig später der Decider herhalten, den Smith mit einem 70er-Finish gegen die Darts für sich entschied.

Drei phänomenale Legs zu Beginn reichten Jelle Klaasen nicht, um seinen Landsmann Jermaine Wattimena zu bezwingen. Am Ende musste der sich an Nr. 13 gesetzte Klaasen gar mit 3:6 geschlagen geben. Der BDO-Weltmeister von 2006 startet furios in 11, 12 und 15 Darts in die Partie, gewann danach allerdings nach vielen verpassten Doppeln kein Leg mehr. Wattimena kämpfte sich stark mit einem 122er-CO zum zwischenzeitlichen 2:3 zurück ins Match und kontrollierte anschließend einen immer mehr nachlassenden Gegner.

Eine deutliche Angelegenheit war der 6:0-Erfolg von Simon Whitlock über Jan Dekker. Am Ende war der Average des Australiers um ca. zehn Punkte höher als der seines Gegners, insgesamt durfte Dekker nur zweimal auf die Doppel werfen und konnte diese beiden Chancen nicht nutzen. Whitlock gelangen früh zwei schnelle Breaks, das Spiel beendete der "Wizard" mit sehenwerten Finishes von 90 und 140.

Für Kim Huybrechts läuft es weiterhin aktuell alles andere als rund. Gegen Kyle Anderson setzte es eine weitere 4:6-Niederlage, dabei spielte Huybrechts nicht wirklich schlecht, für einen Sieg reichte es dennoch nicht. Anderson schnappte sich die ersten beiden Legs, Huybrechts feuerte zwei Finishes von 106 und 152 als Antwort ans Board. Anderson ließ sich mit einem 114er-CO nicht beeindrucken und legte einen 14-Darter nach. Zwar versuchte der "Hurricane" sich nochmal erneut zurückzufighten, Andersons dritter Matchdart fand aber die D20 als Ziel.

Mit einem souveränen 6:1-Sieg über den Letten Madars Razma hatte Ian White den zweiten Turniertag eröffnet. Die ersten beiden Legs gingen an den Engländer, ehe er im dritten Leg Razma auf acht Punkten Rest wartend ein 116er-Finish präsentierte. Auf der D5 kam Razma dann erstmals aufs Scorboard, Finishes von 94 und 152 ließen White aber auf 5:1 davonziehen und auf der D18 verwertete "Diamond" seinen zweiten Matchdart zum Sieg.

Deutlich mehr investieren musste Dave Chisnall bei seinem 6:5 über Matt Padgett. Chisnall lag das ganze Spiel über zurück und rannte lange Zeit einem Rückstand hinterher, verwandelte am Ende aber doch den entscheidenden Matchdart. Die ersten beiden Legs wurden noch gerecht aufgeteilt, anschließend zog Padgett auf 4:1 davon. Chisnall kämpfte sich unter anderem mit einem 136er-Finish auf 4:4 zurück, nachdem Padgett beim Stand von 5:4 aus seiner Sicht einen Matchdart auf der D19 vergab, ging das Spiel in den Decider, den Chisnall nach 16 Darts auf der D10 beendete.

Abend-Session:

Mit Robert Marijanovic verpasste auch der letzte noch verbliebene deutsche Spieler den Sprung in den Finaltag. Gegen Darren Webster, der selbst weit von seiner Bestform agierte, reichte ein Average von ca. 80 Punkten nur zu drei Leggewinnen. Webster startete mit einem 16-Darter und einem 136er-Finish ins Spiel, auch das dritte Leg ging auf der D2 an den "Demolition Man", im vierten Leg schrieb Marijanovic mit einem 68er-Finish erstmals an. Die folgenden beiden Legs gingen anschließend wieder an Webster, Marijanovic kämpfte mit zwei Leggewinnen zwar nochmals, doch der an Position 16 gesetzte Webster checkte folgend 110 Punkte zum Sieg.

Somit ist Mensur Suljovic wie so oft der einzige Spieler aus dem deutschsprachigen Raum, der am letzten Turniertag noch mit dabei sein wird. Dafür musste der Österreicher bei seinem 6:5-Sieg über Jamie Caven allerdings zwei Matchdarts überstehen. Das erste Leg ging auf der D20 noch an Suljovic, doch dann gelangen Caven vier Leggewinne in Folge, Grund dafür u.a. ein 10-Darter im zweiten und ein 89er-Finish im vierten Leg. Caven vergab dann sogar einen Dart für eine 5:1-Führung und Suljovic startete einen Run von seinerseits vier Legerfolgen in Serie. Mit einem 78er-Finish sah auch dieses Spiel dann das finale elfte Leg, in dem Caven 76 Punkten nicht auschecken konnte und Suljovic auf der D18 den Sieg fixierte.

Einen sehr guten Auftakt ins Turnier legte Michael van Gerwen bei seinem 6:2-Sieg über Alan Tabern hin. Van Gerwen eröffnete mit einem 11-Darter inkl. 85er-Finish, ein 12-Darter mit einem 76er-CO bedeutete das schnelle 2:0 für den Niederländer. Tabern hielt mit einem 140er-Finish zunächst dagegen, auch im fünften gelang "The Saint" mit der 157 ein weiteres Highfinish. Im sechsten Leg vergab der vierfache Vater zwei Darts zum 3:3-Ausgleich, auch im siebten Leg fanden fünf Doppel nicht das gewünschte Ziel und van Gerwen setzte in 17 Darts wenig später dem Match ein Ende.

Peter Wright ist mit einem mehr als überzeugenden 6:2-Sieg über Kirk Shepherd in das Projekt Titelverteidigung gestartet. Der Weltranglistenzweite spielte einen Average von über 110 Punkten und präsentierte sich auf der European Tour erneut in guter Form. Ein 121er-Bullfinish zu Beginn brachte Wright direkt auf Kurs, auch die folgenden zwei Legs gingen an den Schotten, Shepherd meldete mit einem 118er-CO erste Ansprüche an. Mit einem 66er-Finish schnappte sich der PDC-WM-Finalist aus dem Jahre 2008 sein zweites Leg in Serie, in 11, 12 (126er-Bullfinish) und 13 Darts spielte Wright das Spiel aber ohne Probleme runter.

Eine durchaus überraschende 4:6-Niederlage gab es für Daryl Gurney gegen Jamie Lewis. Der World Grand Prix Sieger aus dem letzten Jahr konnte zunächst einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung drehen, wenig später stand es nach starken Checkouts auf beiden Seiten 4:4. Auch zwei 180er halfen Gurney im neunten Leg nicht seine acht verpassten Doppel zu korrigieren, Lewis konnte dies nutzen und brachte in 14 Darts das Spiel nach Hause.

Zum Abschluss des Tages musste auch Rob Cross gegen Vincent van der Voort in den Decider, hatte aber das bessere Ende für sich. Einen Tag nach seiner starken Leistung gegen Steve Lennon konnte van der Voort lange Zeit nicht an diese Performance anknüpfen, spielte gegen Ende hin aber stark auf. Cross gehörten die ersten drei Legs, ein 68er-Finish ließ van der Voort sein erstes gewinnen. Die folgenden beiden Legs wurden gerecht aufgeteilt, ehe Cross wie schon wenige Wochen zuvor in Saarbrücken den 9-Darter knapp auf dem finalen Doppel verpasste, diesmal war es sein Lieblingsdoppel D18, das dem perfektem Spiel im Weg stand. Im weiteren Verlauf des Spiels verpasste Cross drei Matchdarts und die Begegnung fand sich plötzlich im Decider wieder. Dort scorten zwar beide Spieler ähnlich stark, Cross konnte den Vorteil des Anwurfrechts allerdings nutzen und checkte 61 Punkte in drei Darts zum Sieg.

Paul Nicholson hat mit seinem 6:4-Sieg über Mervyn King erneut bewiesen, dass er sich in Sindelfingen mehr als wohl fühlt. In einer Begegnung auf Augenhöhe kämpfte sich der Wahl-Engländer von einem 1:3-Rückstand zurück und holte mit seinem Achtelfinaleinzug das nach, was er bei den German Darts Open in Saarbrücken in seinem Spiel gegen Benito van de Pas noch so kläglich verspielte. Erst im neunten Leg ging Nicholson zum ersten Mal in dieser Partie in Führung und breakte mit einem 14-Darter zum Matchgewinn.

Mit seiner typischen Performance hat James Wade den an Nr. 14 gesetzten John Henderson mit 6:4 aus dem Turnier genommen. Einen Tag nach seinem 45. Geburtstag startete Henderson zwar gut ins Match, im fünften Leg gelang Wade mit einem 15-Darter allerdings das Break, diesen Vorsprung sollte der mehrmalige Major-Sieger nicht mehr aus der Hand geben. Ein 100er-Finish im sechsten Leg ließen "The Machine" mit 4:2 in Führung gehen, Henderson gab zwar nochmal alles, doch der dritte Matchdart Wades fand im zehnten Leg die D12 zum Sieg.

Am morgigen Finaltag geht es ab 13 Uhr MEZ zunächst mit dem Achtelfinale weiter, bevor dann in der Abend-Session ab 19.15 Uhr MEZ Viertelfinale, Halbfinale und Finale ausgetragen werden.

Ergebnisse Samstag:

Samstag, 05.05.2018
Nachmittags-Session:
(13-17 Uhr)
Zweite Runde:
Ian White (9) 6-1 Madars Razma (92.04 - 90.97)
Dave Chisnall (8) 6-5 Matt Padgett (89.45 - 84.70)
Jelle Klaasen (13) 3-6 Jermaine Wattimena (89.45 - 89.10)
Joe Cullen (7) 6-5 Martin Schindler (98.22 - 99.53)
Gerwyn Price (15) 5-6 Danny Noppert (101.33 - 97.16)
Michael Smith (4) 6-5 Arron Monk (95.33 - 89.91)
Kim Huybrechts (10) 4-6 Kyle Anderson (98.10 - 99.82)
Simon Whitlock (11) 6-0 Jan Dekker (99.10 - 89.86)

Abend-Session:(19.15-23 Uhr)
Zweite Runde:
Daryl Gurney (5) 4-6 Jamie Lewis (96.73 - 93.00)
Darren Webster (16) 6-3 Robert Marijanovic (88.57 - 80.98)
Mervyn King (12) 4-6 Paul Nicholson (93.75 - 93.74)
Mensur Suljovic (6) 6-5 Jamie Caven (93.11 - 94.07)
Michael van Gerwen (1) 6-2 Alan Tabern (103.04 - 92.62)
Peter Wright (2) 6-2 Kirk Shepherd (110.29 - 95.11)
John Henderson (14) 4-6 James Wade (94.51 - 94.78)
Rob Cross (3) 6-5 Vincent van der Voort (102.47 - 93.54)

Vorschau auf den Finaltag:

Sonntag, 06.05.2018
Nachmittags-Session:
(13-17 Uhr)
Achtelfinale:

Michael van Gerwen - Darren Webster
Dave Chisnall - Ian White
Jamie Lewis - Paul Nicholson
Michael Smith - Jermaine Wattimena
Peter Wright - Danny Noppert
Joe Cullen - Kyle Anderson
Mensur Suljovic - Simon Whitlock
Rob Cross - James Wade

Abend-Session:
(19.15-23 Uhr)
Viertelfinale:
Van Gerwen/Webster - Chisnall/White
Lewis/Nicholson - Smith/Wattimena
Wright/Noppert - Cullen/Anderson
Suljovic/Whitlock - Cross/Wade

Halbfinale:
Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4

Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2

Preisgelder European Tour 2018:

Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2.Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Rangliste einfließt.

Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000

Gesamt: £135.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zum European Darts Grand Prix [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2018 [European Tour]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter www.livepdc.tv. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.

Foto-Credit: PDC/Lawrence Lustig

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Quelle: PDC Europe

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