European Darts Matchplay: Van Gerwen bricht 9-Darter-Fluch

Samstag, 30. Juni 2018 23:41 - Dart News von dartn.de

European Darts Matchplay 2018 - Michael van Gerwen - 9-Darter

Am zweiten Tag des European Darts Matchplay in der edel-optics.de Arena in Hamburg kam es wie gewohnt zum Aufeinandertreffen der 16 gesetzten Spieler und den Siegern vom Freitag. Erstmals waren mit Max Hopp, Martin Schindler, Robert Marijanovic und Maik Langendorf gleich vier deutsche Starter am Samstag mit dabei. Für das Highlight des Tages sorgte Michael van Gerwen, ihm gelang der erste 9-Darter auf der European Tour seit 2013.

Nachmittags-Session:

Für den gebürtigen Hamburger Maik Langendorf war gegen Gerwyn Price Endstation. Price holte sich in 17 und 18 Darts die Führung, Langendorf konterte mit einem 109er Checkout. Die nächsten beiden Legs gingen an den jeweils Anwerfenden, daraufhin verpasste Langendorf zwei Breakdarts. Zwar konnte sich Langendorf noch ein Leg holen, aber dann spielte Price einen 13-Darter und profitierte dann von sechs ausgelassenen Chancen des Deutschen, sodass ihm ein 19-Darter zum Sieg reichte.

Auch Martin Schindler musste sich aus dem Turnier nach einer 3-6 Niederlage gegen Joe Cullen verabschieden. Von Beginn an war der Score von Cullen deutlich stärker. Er ging mit 3-0 in Führung, Schindler hatte bisher einen einzigen Dart auf ein Doppel, bevor er sich das erste Leg holen konnte. Ein 23-Darter und ein 128er Finish von Cullen sorgten für das 5-1. Zwei 13-Darter von Schindler bescherten zumindest noch etwas Hoffnung, aber Cullen checkte die Doppel 7 gegen Schindler und das pfeifende Publikum.

Die Session wurde von Simon Whitlock und Justin Pipe eröffnet. Whitlock startete mit einem 10-Darter, auch das nächste Leg war ein Break. Pipe profitierte von seinen Chancen und ging 2-1 in Front. Die nächsten beiden Legs waren Holds, doch dann konnte sich Pipe absetzen, das Whitlock seine Doppelprobleme in dieser Partie nicht in den Griff bekam. Ein 17-Darter rundete den 6-3 Sieg für Pipe ab.

Jason Lowe zog als nächster Spieler durch seinen 6-5 Sieg gegen Jonny Clayton ins Achtelfinale ein. Die ersten drei Legs gingen an den Anwerfenden, Clayton beendete ein Leg mit einem 148er-Finish. Doch dann schaffte es Lowe mit 3-2 in Führung zu gehen, ließ dann aber Chancen aus, um sich abzusetzen. Das Gleiche geschah daraufhin im achten Leg, wo sich Clayton das 4-4 holte. Aber Lowe ging wieder in Front, Clayton sicherte den Decider, in dem er aber drei Matchdarts vergab, sodass sich Lowe den Erfolg sichern konnte.

Paul Rowley sorgte mit einem 6-4 Erfolg für die nächste Überraschung an diesem Nachmittag. Er ging mit einem 17-Darter gegen Mervyn King, der noch in der Woche ein Turnier der Players Championship Serie gewann, in Führung. King gelang allerdings direkt das Rebreak, doch Rowley checkte 93 auf Bullseye. Ein weiteres Break für King brachte ihn scheinbar komfortabel in Führung. Aber dann drehte Rowley auf und checkte 100,120,120 in Serie jeweils unter Druck, um mit 5-4 in Führung zu gehen. Auch das zehnte Leg holte er sich mit einem dreistelligen Finish.

Im Duell zweier erfahrener Spieler musste sich James Wilson dem Schotten Robert Thornton im Decider geschlagen geben. Die ersten vier Legs gingen alle in Reihe, obwohl Thornton mehrere Breakchancen hatte. Das erste Break der Partie gelang James Wilson in Leg 7 mit einem 13-Darter, aber die nächsten beiden Legs konnte sich Thornton holen. Zwar verpasste er dann Matchdarts, sodass Wilson den Decider erwirkte, aber im letzten Leg war der Score Thorntons deutlich besser.

Kim Huybrechts war der erst dritte gesetzte Spieler, der sich durchsetzte. Die Partie wurde auch hier in den ersten Legs entschieden. Chis Dobey fand nicht in sein Spiel und geriet mit 0-3 in Rückstand. Dobey holte sein erstes Leg, Huybrechts konterte mit einem 108er Finish. Dann holte Dobey gleich drei Legs in Serie, was den Ausgleich bedeutete. Ein 130er Finish und ein 14-Darter des Belgiers bedeuteten den 6-4 Sieg für Huybrechts, der damit beim World Matchplay gesetzt sein wird.

Ein Duell zweier Engländer beendete die dritte Session des Turniers. Darren Webster war für den jungen Luke Humphries zu stark. Die ersten fünf Legs wurden alle abwechselnd gewonnen, dann aber nahte bereits die Entscheidung, denn Humphries ließ seine Chancen zum Ausgleich aus und Webster bestrafte ihn. Er spielte das Spiel halbwegs souverän zu Ende, auch weil Humphries weiterhin einige Doppel ausließ.

Abend-Session:

In einem sehr zerfahrenen Spiel verlor Max Hopp deutlich mit 2-6 gegen Ian White. Beide waren von Anfang an ganz weit von ihrer Normalform entfernt. Das erste Leg holte sich White in 24 Darts, Hopp vergab 2 Breakdarts. Auch die nächsten beiden Legs gingen an "Diamond", bevor sich Hopp auf die Ergebnistafel brachte. White konterte mit dem besten Leg der Partie (11-Darter), bevor sich Hopp sein zweites und letztes Leg auf dem Madhouse holte. Auch im nächsten Leg ließ Hopp seine Chancen aus und White brachte den Sieg irgendwie ins Ziel.

Mit Robert Marijanovic musste sich auch der letzte deutsche Spieler verabschieden. Das erste Leg ging in 30 Darts an Daryl Gurney, bevor Marijanovic zwei 18-Darter zur 2-1 Führung spielen konnte. Ein 115er Finish auf der Doppel 2 setzte diesen Trend fort, aber Gurney machte den 18-Darter zum 2-3. Auch die nächsten beiden Legs gingen in der Reihe. Gurney wurde mittlerweile deutlich besser, spielte 11 Darts zum Ausgleich und ging dann mit einem 13-Darter in Führung. Ein 17-Darter brachte dem "Robstar" den Decider. In diesem hatte er zwei Matchdarts auf die Doppel 20, die er allerdings vergab, sodass Gurney seinen fünften Matchdart versenkte.

Mensur Suljovic machte es bei seinem 6-3 Sieg gegen Boris Koltsov besser. Ein 15-Darter brachte den Wiener in Führung, dann ließ Koltsov Darts auf die Doppel liegen und so war es ein Zwei-Leg-Vorsprung,  bevor Koltsov sein erstes Leg holte. Dann gelang Suljovic ein 11-Darter, bevor Koltsov das 3-4 erwirkte. Ein 17-Darter und ein 85er Finish auf die Doppel 14 bedeuteten den Sieg für Mensur Suljovic, der letzte Woche die Premiere in Kopenhagen gewinnen konnte.

Ganz ähnlich erging es Steve Beaton, der sich gegen Andy Boulton zu schwer tat. Mit einem 19-Darter gelang Boulton das Break zum 2-1. Auch die nächsten beiden Legs waren Breaks, Boulton spielte dann einen 16-Darter und verschaffte sich Luft. Allerdings ließ er im nächsten Leg zwei Breakdarts liegen, sodass es bis zum 4-5 nur Holds gab. Boulton checkte letztendlich die 121 auf das Bullseye zum Match.

Für den Moment des Tages sollte Michael van Gerwen sorgen. Er bezwang Ryan Joyce mit 6-2. Die ersten drei Legs gingen alle mit dem Anwurf. Dann gab es einen Moment, der auf der European Tour seit 2013 nicht mehr eingetreten ist. Van Gerwen startete mit 180 und 177, um dann die 144 mit zweimal Triple 20 und der Doppel 12 zum 9-Darter zu beenden. Joyce konterte mit einem 112er Checkout. Dann ließ van Gerwen aber nichts mehr anbrennen und gewann drei Legs mit 12,14 und 13 Darts.

Eine Überraschung gelang William O'Connor, denn er warf den Weltmeister Rob Cross aus dem Turnier. Die ersten vier Legs waren allesamt Breaks, Cross musste dafür eine 124 auswerfen. Cross zog danach etwas weg, spielte einen 13-Darter und auch das nächste Leg ging an "Voltage". Doch dann drehte sich das Spiel um 180 Grad, denn O'Connor spielte 12 und 15 Darts, profitierte von zwei vergebenen Chancen von Cross, spielte einen weiteren 15er und ein 16-Darter beendete das Spiel.

Ähnlich spannend wurde es zwischen Stephen Bunting und Darius Labanauskas. Es war ein Spiel der vergebenen Chancen auf beiden Seiten. Labanauskas startete gut und nutzte seine Gelegenheiten besser als Bunting und ging mit 2-0 in Front. Die nächsten Legs gingen alle mit dem Anwurf, bis Bunting die 112 zum 3-3 checken konnte. Labanauskas meldete sich mit einem 19-Darter zurück, Bunting holte sich aber das 5-4. Labanauskas forcierte mit dem 70er Checkout den Decider, dieser allerdings ging an "The Bullet".

Im schnellen Spiel zwischen Michael Smith und Jelle Klaasen behielt am Ende "The Cobra" mit 6-4 die Oberhand. Klaasen gelang zu Beginn der Partie das Break, dieses konnte er aber nicht verteidigen. Weiter ging es mit zwei Holds, bevor sich Klaasen mit einem weiteren 15-Darter das erneute Break holte. Dieses Mal hielt er es mit 13 Darts und baute seinen Vorsprung auf 5-2 aus. Smith holte sich zwar noch zwei Legs, aber ließ dann 145 auf Tops liegen, was Klaasen zum Matchgewinn nutzte.

Am morgigen dritten Turniertag fällt bereits die Entscheidung in Hamburg, wo am Nachmittag die Achtelfinals und abends die Viertelfinale bis zum Finale stattfinden werden.

Ergebnisse Samstag:

Samstag, 30.06.2018
Abend-Session:
(13-17 Uhr)
Zweite Runde:
Simon Whitlock (12) 3-6 Justin Pipe (94,70 - 88,95)
Jonny Clayton (7) 5-6 Jason Lowe (85,60 - 86,18)
Gerwyn Price (10) 6-3 Maik Langendorf (88,75 - 80,94)
Mervyn King (11) 4-6 Paul Rowley (94,30 - 91,83)
James Wilson (16) 5-6 Robert Thornton (88,72 - 86,46)
Joe Cullen (5) 6-3 Martin Schindler (83,66 - 90,46)
Kim Huybrechts (14) 6-4 Chris Dobey (87,62 - 88,16)
Darren Webster (9) 6-3 Luke Humphries (86,34 - 88,78)

Samstag, 30.06.2018
Abend-Session:
(19.15-23 Uhr)
Zweite Runde:
Steve Beaton (15) 4-6 Andy Boulton (87,72 - 89,56)
Ian White (8) 6-2 Max Hopp (85,73 - 76,97)
Mensur Suljovic (6) 6-3 Boris Koltsov (90,51 - 84,81)
Michael van Gerwen (1) 6-2 Ryan Joyce (104,87 - 91,84) - Michael van Gerwen mit einem 9-Darter
Daryl Gurney (4) 6-5 Robert Marijanovic (85,62 - 84,57)
Rob Cross (3) 4-6 William O'Connor (98,98 - 94,45)
Stephen Bunting (13) 6-5 Darius Labanauskas (88,50 - 88,18)
Michael Smith (2) 4-6 Jelle Klaasen (94,88 - 93,89)

Vorschau auf den Finaltag:

Sonntag, 01.07.2018
Nachmittags-Session:
(13-17 Uhr)
Achtelfinale:
Michael van Gerwen - Robert Thornton
Ian White - Darren Webster
Joe Cullen - Justin Pipe
Daryl Gurney - Stephen Bunting
Jelle Klaasen - Andy Boulton
Jason Lowe - Gerwyn Price
Mensur Suljovic - Paul Rowley
William O'Connor - Kim Huybrechts

Sonntag, 01.07.2018
Abend-Session:
(19.15-23 Uhr)
Viertelfinale:
Van Gerwen/Thornton - White/Webster
Cullen/Pipe - Gurney/Bunting
Klaasen/Boulton - Lowe/Price
Suljovic/Rowley - O'Connor/Huybrechts

Halbfinale:
Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4

Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2

Preisgelder European Tour 2018:

Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2.Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Rangliste einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große Order of Merit sowie die European Order of Merit ein.

Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000

Gesamt: £135.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zum European Darts Matchplay [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2018 [European Tour]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter www.livepdc.tv. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.

Foto-Credit: PDC Europe

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Quelle: PDC Europe

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