Toni’s Kolumne Nr. 06 – 3. und 4. GDC Ranking: Ein Traumwochenende!

Toni’s Kolumne Nr. 6 – 3. und 4. GDC Ranking: Ein Traumwochenende!

Zu Pfingsten hat wirklich fast alles geklappt. Traumscores, High-Checkouts,
Short-Legs,
es war alles was sich ein Dartspieler wünschen kann dabei und endlich,
endlich
hat sich das auch in den Ergebnissen niedergeschlagen.

Ich fuhr mit dem ganz klaren Ziel eines Podestplatzes nach Hessen – und
heimgekehrt
bin ich mit zwei dritten Plätzen und einem ganz wichtigen Turniersieg,
der
dieser

Zwei dritte Plätze und das Ticket für Las Vegas!
Zwei dritte
Plätze und das Ticket für Las Vegas!

Saison
nach dem Pech beim zweiten Rankingturnier und der unglücklichen Terminüberschneidung
beim Premierleague-Wochenende (mit Antwerpen) plötzlich wieder eine
nicht erwartete
Perspektive gibt. Ich fliege nach Las Vegas – das wäre ohne diesen
Sieg finanziell
niemals drin gewesen! Ehrlich, mir ist nach dem Matchdart gegen Rosi nicht
nur ein
Stein, sondern ein ganzes Bergwerk vom Herzen gefallen und irgendwie sehe
ich das
schon auch als ausgleichende Gerechtigkeit für den bisher für
mich eher
unglücklichen Saisonverlauf. Ich dramatisiere mit diesem Vergleich
nicht, von
diesem Wochenende hing einiges ab, schließlich musste ich mangels
Sponsor
von Turnier zu Turnier die letzten Kröten zusammenkratzen, um überhaupt
an den Start gehen zu können, einmal war ich sogar zur Veräußerung
von Teilen meines ohnedies bescheidenen Eigentums gezwungen. Ich sage das
deshalb,
damit ihr eine Vorstellung davon haben könnt, was mir meine Leidenschaft
wert
ist und wie groß der Druck auf den Schultern lastet.

Aber lasst mich nun vom Wochenende selbst erzählen – am ersten Tag
habe ich
den ganzen Tag gut und konstant gespielt, im Achtelfinale wartete der an
diesem
Tag ausgezeichnet werfende Nachwuchsspieler Alexander
Glatthorn
auf mich. Der verlangte mir alles ab und zwang mich in ein
Entscheidungsleg
im 5. Satz. Da war vielleicht doch meine Routine dann ausschlaggebend,
aber Respekt
vor diesem jungen Spieler, der sich sehr gut entwickelt und den niemand
unterschätzen
sollte. Im Viertelfinale bekam ich es dann mit dem an diesem Tag ausgezeichnet
disponierten
Andy Kröckel zu tun – auch der setzte
mich ständig
unter Druck, ein 161er Finish bei Checkzahl für Andy entschied letztendlich
zu meinem Gunsten. Das gab mir Kraft – ein derartiger Check unter Druck
gelingt
nur dann wenn technisch und mental alles zusammenspielt. Im Semifinale
ließ
ich nach gutem Beginn gegen Frank Mast ein bisserl nach – gerade einen
Tick zuviel,
denn Frank gelang es dadurch die Partie noch zu drehen und mein Traum vom
ersten
Einzelfinale platzte somit vorerst einmal. Gewonnen hat Deutschlands Nr.
1 –
Michael „Rosi501“ Rosenauer.
An diesem
Tag war der Bursche toll drauf und verdiente sich den Sieg.

Auf meine Finalpremiere 2008 musste ich allerdings nur bis zum Sonntag
warten –
beim 4. Ranking fühlte ich mich zuerst nicht so toll in Form wie am
Vortag,
gab den einen oder anderen Satz bis ins Achtelfinale ab, wo mein Gegner
wiederum
Andy Kröckel hieß. Normalerweise
sagt man
ja, dass sich die Geschichte nicht wiederholt, aber hier gab’s ein
Déjà-vu-Erlebnis:
Andy machte enormen Druck und ich checkte die fällige 160 aus…

Das Viertelfinale gegen Thomas Ehlers konnte ich dann 3:1 gewinnen, das
verlorene
Halbfinale gegen Alexander Köhler ärgerte mich ein wenig, da
vergab ich
in den ersten beiden Sätzen zu viele Chancen. Die darauf folgende
Aufholjagd
kam zu spät. Gewonnen hat übrigens der Hannes
Schnier
, dem ich dazu herzlichst gratuliere.

Bei den Rankings gab es damit in den ersten vier Turnieren ebenso viele
Sieger –
die GDC entwickelt sich heuer zu einer ganz engen Kiste,
leicht
möglich dass beim Finale im Herbst noch vier, fünf Spieler eine
Chance
auf die ersten beiden Plätze haben. Zu denen will ich klarerweise
zählen,
fünfte und dritte Plätze sind zwar gut, bringen mich aber ähnlich
der Vorwahlsiege von Hillary Clinton bei den US-Wahlen nur scheibchenweise
weiter.
Ich mache mir da gar nichts vor – wenn ich am Saisonende unter den ersten
zwei landen
will, dann werde ich noch zumindest zwei der ausstehenden sechs Rankings
gewinnen
müssen.

Dass ich das drauf habe, bewies ich im anschließenden Qualifikationsturnier
für die Wildcard nach Las Vegas. Es waren zwar nur noch 22 Spieler
am Start,
die dafür

Toni hat gerade den Matchdart gesetzt !!!
Toni hat
gerade den Matchdart gesetzt !!!

aber,
außer Mensur Suljovic (war bereits
qualifiziert),
zu den besten Pfeilartisten in den deutschsprachigen Ländern zählen.
Da
gab es keine Darttouristen mehr und nur der Sieg zählte, es gab nur
ein Ticket
für die Zockerstadt in der Wüste zu vergeben und sonst nix. Durch
die
geringe Teilnehmeranzahl ging’s fix dahin und im Finale wartete wie
gesagt
Rosi auf mich. Gegen ihn spielte ich das bisher wohl beste Finale meiner
Karriere,
hatte einen Average von 98 und nützte beinahe jeden seiner Fehler.
Im letzten
Leg machte ich mir selbst mein schönstes, nachträgliches Geburtstagsgeschenk:
140 – 140 – 140 ergibt 81 Rest. Die Triple 19 verfehlte ich noch,
aber die
übrigen 62 versenkte ich mit 12 und Bullseye zum 12-Darter und damit
zu Spiel,
Satz und Sieg über einen sehr stark spielenden Gegner. Was ich in
diesem Augenblick
empfand, kann ich schwer in Worte, geschweige denn in Schriftzeichen fassen.

Las Vegas!!! Ich freue mich schon sehr auf die Wüstenstadt, an die
ich tolle
Erinnerungen habe, war ich dort schließlich schon einmal Weltmeister
im E-Dart.
In den nächsten Tagen erzähle ich Euch davon und was mich bei
diesem Turnier
erwartet. Vorweg – eine knüppelharte Aufgabe, aber die kam unverhofft
angeflogen
und daher stelle ich mich ihr umso lieber.

Bis bald –

Euer Toni

 

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Info: Mehr über Anton Pein gibt es auf seiner Webseite: www.peinanton.com