Die WDF hat am Sonntag im Lakeside ihre vier Weltmeister gefunden. Deta Hedman hat ihre Karriere doch noch mit dem WM-Titel gekrönt, dazu besiegte sie Lerena Rietbergen mit 4:1 in den Sätzen. Entspechend emotionale Szenen spielten sich anschließend im Lakeside ab. Mitchell Lawrie erarbeitete sich eine deutliche Führung im Herren-Finale gegen Jimmy van Schie, verlor dann aber sechs Sätze in Serie. Zuvor konnte der Schotte aber das Jugend-Finale gegen Florian Preis recht knapp für sich entscheiden. Das Mädchen-Finale gewann Zehra Gemi.
Finale Open-Kategorie:
Die Nr. 1 der WDF wird Weltmeister
Mitchell Lawrie hat im Open-Turnier dann doch noch seinen Meister gefunden. Der Weltranglistenerste Jimmy van Schie sicherte sich mit 6:3 in den Sätzen den Sieg gegen den Youngster und holte damit seinen ersten WM-Titel. Dabei war Lawrie anfangs klar der dominierende Spieler und holte sich die ersten drei Sets. Dann ging es aber nur noch in die andere Richtung und van Schie schnappte sich recht komfortabel den Titel.
Mit einem 117er-Finish startete Lawrie in das Finale und der Schotte konnte auch den ersten Satz knapp mit 3:2 für sich entscheiden. Van Schie checkte zu Beginn des zweiten Satzes in 17 Darts, doch dann legte Lawrie zwei 14-Darter nach und checkte auch noch in 12 Darts zur 2:0-Satzführung. Im dritten Satz ließ der Schotte dann gar keine Gegenwehr zu, das schnelle 3:0 war eingefahren und man musste sich um ein sehr einseitiges Finale sorgen. Doch dann wachte Jimmy van Schie langsam auf. Nach zwei Holds auf jeder Seite konnte die Nr. 1 der Setzliste ein 86er-Finish zu seinem ersten Satzgewinn nullen. Nun kam der Niederländer auch deutlich besser ins Scoring, den fünften Satz sicherte sich van Schie mit drei Checkouts in der fünften Aufnahme. Außerdem waren acht perfekte Darts dabei, nur die Doppel 18 verpasste van Schie zum 9-Darter.
Zum Pausenstand war Lawrie mit 3:2 noch vorne, aber der Trend setzte sich fort, van Schie checkte erneut schnell in 13 und 14 Darts. Der Niederländer war von Lawrie nicht mehr aufzuhalten, zumindest in der Konstanz zeigte sich dann in dieser Phase im Scoring ein kleiner Unterschied zwischen den beiden. Nach dem 14-Darter von Lawrie checkte van Schie ein Shanghai-Finish, ehe er in 15 und 18 Darts erstmals die Führung klar machte. Die Entscheidung fand man im Scoring, denn Lawrie erhielt schlichtweg nicht mehr Checkchancen. Auch in Satz 8 war es nur die Möglichkeit auf ein 142er-Finish, er ließ aber die Doppel 11 aus und somit ging auch dieser Satz zum 5:3-Zwischenstand an van Schie. Im neunten Satz brachten beide Spieler wieder ihre Anwurflegs durch, sodass es hier ins Entscheidungsleg ging. Bei eigenem Anwurf waren es dann zu wenige Triple von Lawrie, der trotzdem auf 107 Rest eine Chance bekam. Die Doppel 14 fiel aber recht deutlich nicht und so nutzte van Schie seine Chance zum Titelgewinn auf 20 Rest.
Finale Damen:
Hedman mit 66 Jahren ganz oben
Im 15. Anlauf hat es Deta Hedman geschafft. „The Carribean Queen“ hat ihre Karriere mit dem WM-Titel gekrönt und das haben ihr nach drei knappen Final-Niederlagen nicht mehr viele Experten zugetraut. Immer wieder scheiterte Hedman beim wichtigsten Turnier des Jahres an sich selbst und nun hat sie es im Alter von 66 Jahren geschafft. Mit einem 4:1-Sieg holte sich Hedman den komfortablen Erfolg über Lerena Rietbergen und damit auch ein Preisgeld von 25.000 Pfund.
Dabei startete Lerena Rietbergen eigentlich besser, sie holte sich den ersten Satz nach einem Break auf jeder Seite mit Checkouts von 18 und 19 Darts. Nach einem 65er-Finish von Rietbergen holte sich dann aber erstmal Deta Hedman drei Durchgänge in Serie und damit auch den 1:1-Ausgleich. Schon jetzt stieg die Frustration von Rietbergen spürbar, die Körpersprache wurde zum großen Problem der Nr. 1 der WDF-Welt. Hedman staubte Legs in 21 und 20 Darts ab, Rietbergen schaffte es trotzdem in den Decider von Satz 3. Dort finishte Hedman ein 112er-Finish im perfekten Moment, denn Rietbergen stand auf 40 Rest. Die Niederländerin fand einfach keine Konstanz. Nach einem 15-Darter spielte sie drei Legs mit unter 63 Punkten im Schnitt, das machte es Hedman zum 3:1 in den Sätzen zu leicht.
Finale Open-Youth:
Preis fehlt gegen Lawrie nicht viel
Der Titelgewinn des 15-jährigen Mitchell Lawrie war keine Überraschung. Aber der Deutsche Florian Preis hielt im Finale gut mit und hatte sogar die Chance auf den Entscheidungssatz. Lawrie holte sich die ersten vier Legs in Folge und checkte dafür auch 130 zum 12-Darter. Preis kam mit einem 113er-Finish erstmals aufs Scoreboard und nahm auch noch die 132 zum 2:2 im zweiten Satz raus. Trotzdem schnappte sich Lawrie das Set mit einem 15-Darter.
Der Deutsche konnte ein paar schwächere Legs seines Gegners dann in 16 und 18 Darts ausnutzen, auch den Satzgewinn konnte er sich sichern. Im vierten Satz gab es jeweils einen Hold auf jeder Seite, ehe Preis das Break in der siebenten Runde schaffte. Lawrie checkte allerdings Shanghai, Preis stand auf 25 Rest für den Ausgleich. So holte sich der Schotte mit einem 84er-Finish aber das 3:1 in Sets. Im fünften Satz spielte dann aber der Münchener mit Checkouts im Schnitt von 15 Darts gut auf und verkürzte damit auf 2:3, es blieb alles noch möglich. Nach einem Hold auf jeder Seite legte Lawrie vor, dann machte Preis aber sechs Fehler auf 36 Rest. Das bedeutete dann das Ende, denn Lawrie traf seinen zweiten Matchdart zum Titel.
Finale Mädchen:
Gemi besiegt Allen
Das Finale bei den Mädchen war bereits nach drei Sätzen entschieden. Zehra Gemi aus der Türkei sicherte sich den 3:0-Sieg gegen Rebecca Allen und geriet dazu nie auch nur ansatzweise in Gefahr. Die Irin holte sich das erste Leg zwar mit einem 20-Darter, konnte aber dieses Niveau nicht halten. So gingen drei Legs in Serie an Gemi, die dafür schon in der sechsten Runde fertig war. Im zweiten Satz gab es dann jeweils Holds auf beiden Seiten, Allen verpasste ein 70er-Finish zum Satzgewinn. Das bestrafte Gemi mit einem 19-Darter zum Sieg. In Satz 3 setzte sich dann die Türkin deutlich ab, alle drei Legs tütete sie schnell zum Sieg mit einem beachtlichen 77er-Average ein.
Ergebnisse Finaltag:
Sonntag, 07.12.2025:
Mädchen
Finale:
Jungen
Finale:
Damen
Finale:
Open
Finale:
Final-Session:
Mitchell Lawrie 4-2 Florian Preis (OY) (3:0, 3:2,
1:3, 3:2, 1:3, 3:1) – (89,35 – 88,45)
Zehra Gemi 3-0 Rebecca Allen (YG) (3:1, 3:2, 3:0) – (77,07 –
65,54)
Lerena Rietbergen 1-4 Deta Hedman (D) (3:1, 1:3, 2:3, 1:3, 1:3) –
(70,07 – 72,01)
Jimmy van Schie 6-3 Mitchell Lawrie (O) (2:3, 1:3, 0:3, 3:2, 3:1,
3:1, 3:1, 3:1, 3:2) – (93,21 – 93,18)
Modus 2025:
Open-Kategorie:
Finale: Best of 11 Sets
Halbfinale: Best of 9 Sets
Viertelfinale: Best of 7 Sets
3. Runde: Best of 5 Sets
2. Runde: Best of 5 Sets
1. Runde: Best of 5 Sets
Damen:
Finale: Best of 7 Sets
Halbfinale: Best of 5 Sets
Viertelfinale: Best of 5 Sets
2. Runde: Best of 3 Sets
1. Runde: Best of 3 Sets
Open-Jugend:
Finale: Best of 7 Sets
Halbfinale: Best of 5 Sets
Viertelfinale: Best of 3 Sets
Mädchen:
Finale: Best of 5 Sets
Halbfinale: Best of 3 Sets
Preisgeldverteilung 2025:
Open-Kategorie:
Sieger: £50.000
Runner-Up: £16.000
Halbfinale: £8.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £2.000
2. Runde: £1.250
1. Runde: £750
Insgesamt:
£146.000
Damen:
Siegerin: £25.000
Runner-Up: £8.000
Halbfinale: £4.000
Viertelfinale: £2.000
2. Runde: £1.000
1. Runde: £750
Insgesamt:
£71.000
Open-Jugend:
Sieger: £3.000
Runner-Up: £1.500
Halbfinale: £1.000
Viertelfinale: £500
Mädchen:
Siegerin: £1.500
Runner-Up: £1.000
Halbfinale: £500
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Foto-Credit: Chris Sargeant (TipTopPics)
[ks]