Am Freitag war großer Viertelfinal-Tag bei der WDF-WM im Lakeside. Florian Preis setzte sich in der Jugend gegen den Titelverteidiger Archie Self durch und steht damit unter den Top 4. Bei den Damen bleiben u.a. Deta Hedman und Rhian O’Sullivan im Turnier, auch die Topgesetzte Lerena Rietbergen hat gewonnen. Der Herren-Titelverteidiger Shane McGuirk ist gegen Jimmy van Schie ausgeschieden. Derweil lieferten die Youngsters Mitchell Lawrie und Jenson Walker wieder ab und stehen im Halbfinale.
Youngsters trumpfen auf, Van Schie schlägt den Titelverteidiger
Den langen Viertelfinaltag eröffnete Sybren Gijbels mit 4:1 in einer zerfahrenen Partie gegen James Beeton. Der Belgier holte sich den ersten Satz, was mit massiven Beschwerden von Beeton einher ging. Immer wieder wurde das Spiel kurz unterbrochen, da sich die Spieler auf der Bühne gestört fühlten. Beeton nutzte die kurze Pause zwar zum 1:1 in den Sets, war dann aber doch recht deutlich der schwächere Spieler. Gijbels gab in den folgenden drei Sätzen insgesamt nur drei Legs ab und somit steht der Belgier doch recht überraschend im Halbfinale.
Jenson Walker setzte sich mit 4:2 gegen Ben Robb durch und damit sicherte sich der Engländer auch gleichzeitig seinen größten Karriereerfolg. Walker sicherte sich die ersten zwei Sätze jeweils im Decider, nachdem Robb insgesamt in beiden Sätzen zu viele Chancen verstreichen ließ. Besonders bitter für den Neuseeländer war, dass er dann die nächsten zwei Sätze gewann und damit hätte das Match schon durch sein können. So stand es aber 2:2 und Walker sicherte sich gleich fünf Legs in Folge. Robb checkte zwar in 22 Darts, ehe er wieder kein Doppel traf und daher ausschied.
Er scheint einfach nicht zu stoppen zu sein. Mitchell Lawrie hat auch gegen Francois Schweyen keinen Satz abgegeben und steht damit nun im Halbfinale der Lakeside-WM. Der jüngste Teilnehmer aller Zeiten startete mit zwei 15-Dartern ins Match, ehe Schweyen mit dem 135er-Check ein Highlight setzte. Trotzdem ging der Satz an Lawrie, ehe er in 17 Darts nachlegte. Zwei Checkouts in Runde 5 bedeuteten das 2:0. Schweyen baute nun auch immer weiter ab und zeigte sich in der Körpersprache so unzufrieden wie irgendwie möglich. Mit 0:3 ging er in die Pause und besser wurde es nicht: Lawrie checkte in 14, 16 und 14 Darts zum Sieg.
Das Topspiel des Viertelfinals bestritten der Top-Seed Jimmy van Schie und der amtierende Weltmeister Shane McGuirk. Es war ein hochklassiges Match, welches McGuirk zunächst in 18, 16 und 13 Darts zum Satzgewinn eröffnete. Dagegen bekam er ein 127er-Checkout und das 1:1 in Sätzen. Der Niederländer legte mit einem 92er-Finish zum Break in 11 Darts nach, aber auch McGuirk antwortete in 15 und 12 Darts. Trotzdem blieb der Satz beim Topgesetzten, der sich damit das 2:1 vor der Pause sicherte. Nach einem Hold auf jeder Seite gelang van Schie ein weiteres Break durch ein Shanghai-Finish. Das ebnete ihm den Weg zum 3:1 in den Sätzen. Dann bekam van Schie auch schon Matchdarts, er war im Scoring einfach besser als der Titelverteidiger. Auf der Doppel 10 sicherte sich der Niederländer den vierten Satz in Folge und damit den Sieg.
Hedman weiter auf der Jagd nach ihrem ersten WM-Titel
Auch bei den Damen steigerte sich die Spieldistanz auf nun best of 5 Sets und das nutzte zunächst Priscilla Steenbergen auf. Die Niederländerin vergab zu Spielbeginn unzählige Satzdarts und so ging Lorraine Hyde mit 1:0 in Führung. Danach gingen drei Legs in Serie an die Niederländerin, die dafür auch ein 140er-Finish rausnahm. Im dritten Satz musste dann nach vier Holds der Decider herhalten und diesen gewann Steenbergen in 20 Darts. Dann war Hyde ein wenig von der Rolle, weder im Scoring noch auf die Doppel lief es und so kassierte sie drei Legs in Serie gegen sich zum 1:3.
Einen glatten 3:0-Erfolg konnte Deta Hedman einheimsen. „The Carribean Queen“ setzte sich gegen Sophie McKinlay ohne Probleme durch. Dabei hätte zumindest der erste Satz durchaus anders ausgehen können, denn McKinlay verpasste schon im zweiten Leg 9 Darts für 58 Rest und hätte damit auf 2:0 erhöhen können. Generell waren die Doppel das Problem der Schottin und das nutzte Hedman mit all ihrer Erfahrung aus, sodass auch mal ein 30-Darter genug war. In Satz 3 stellte sich McKinlay auf 8 Rest für den Satzgewinn, Hedman finishte aber 60 Punkte mit ihrem ersten Matchdart.
Auch die Topgesetzte Lerena Rietbergen hat keinen Satz abgegeben. Eve Watson kam heute so gar nicht in die Gänge, ein 66er-Average war fernab von dem, was sich die Waliserin vorgestellt hat. Rietbergen holte sich den ersten Satz mit 3:2 und auch im zweiten Set wurde es eng. Watson verpasste gleich sechs Satzdarts und damit war die Messe eigentlich auch schon gesungen. Die Doppel blieben das Problem von Watson, die wirklich genügend Chancen bekam. So war es am Ende ein 26-Darter von Rietbergen zum Sieg.
Es hat schon bessere Matches in der Darts-Welt gegeben als das Viertelfinale zwischen Rhian O’Sullivan und Maria Carli. Die höchste Aufnahme der Kanadierin war eine 125 und das fasste ihr Problem auch recht gut zusammen. Viel zu viele Darts landeten außerhalb des 20er-Segments und so musste sie sich mit 1:3 geschlagen geben. Eigentlich spielte O’Sullivan auch unter ihrem Niveau, konnte aber die ersten zwei Sets recht locker gewinnen. Carli steigerte sich im dritten Satz ein wenig zum 1:2, ehe O’Sullivan in 16, 20 und 21 Darts ernst machte.
Preis besiegt den Titelverteidiger
Als letzter Deutscher bleibt Florian Preis im Turnier. Im Jugend-Event nahm er den Titelverteidiger Archie Self mit 2:0 aus dem Turnier und spielte dabei einen guten 87er-Schnitt. In 17, 18 und 14 Darts konnte sich der Bayer schnell den ersten Satz sichern. Durch verpasste Checkdarts ließ er Self erst überhaupt in die Partie, aber die 2:0-Führung im zweiten Satz brachte Self nicht durch. Preis stellte mit zwei Checkouts in der sechsten Aufnahme gleich, ehe er unter Druck 93 Punkte nullte.
Mason Teese setzte sich mit einem 75er-Average gegen Benedek Szabo durch. Der Ungar konnte den ersten Satz nach einem 0:2-Rückstand noch drehen und stellte damit den favorisierten Teese vor eine ordentliche Aufgabe. In den nächsten zwei Sätzen konnte Teese jeweils mit 3:1 siegen und dabei gab er Szabo bis auf ein 100er-Finish für den Decider keine weitere Chancen.
Wie geht es bei der WDF-WM weiter?
Am Samstag ist Halbfinaltag bei der WDF-Weltmeisterschaft 2025, alles zu verfolgen auf dem [YouTube-Channel] der WDF.
Ergebnisse Freitag:
Freitag, 05.12.2025:
Open
Viertelfinale:
Damen
Viertelfinale:
Open Youth
Viertelfinale:
Nachmittags-Session:
James Beeton 1-4 Sybren Gijbels (2:3, 3:1, 0:3, 2:3, 1:3) –
(75,85 – 70,90)
Lorraine Hyde 1-3 Priscilla Steenbergen (D) (3:2, 0:3, 2:3, 0:3) –
(71,39 – 72,39)
Deta Hedman 3-0 Sophie McKinlay (D) (3:2, 3:1, 3:2) – (82,75 –
86,00)
Mason Teese (3) 2-1 Benedek Szabo (OY) (2:3, 3:1, 3:1) – (69,39
– 74,30)
Ben Robb 2-4 Jenson Walker (2:3, 2:3, 3:0, 3:2, 0:3, 1:3) –
(82,51 – 83,35)
Abend-Session:
Lerena Rietbergen 3-0 Eve Watson (D) (3:2, 3:2, 3:1) – (69,52 –
66,26)
Florian Preis (2) 2-0 Archie Self (OY) (3:0, 3:2)
– (87,91 – 88,50)
Mitchell Lawrie 4-0 Francois Schweyen (3:2, 3:0, 3:1, 3:0) –
(92,06 – 84,65)
Maria Carli 1-3 Rhian O’Sullivan (D) (1:3, 1:3, 3:1, 0:3) –
(61,09 – 68,86)
Jimmy van Schie 4-1 Shane McGuirk (0:3, 3:1, 3:2, 3:1, 3:2) –
(97,36 – 95,26)
Vorschau Samstag:
Samstag, 06.12.2025:
Open
Halbfinale:
Damen
Halbfinale:
Jungen
Halbfinale:
Mädchen
Halbfinale:
Nachmittags-Session:
(ab 13:00 Uhr MEZ)
Ruby Grey (2) – Rebecca
Allen (YG)
Mitchell Lawrie – Kaya Basal (OY)
Priscilla Steenbergen – Deta Hedman (D)
Jimmy van Schie – Sybren Gijbels (O)
Abend-Session: (ab
20:00 Uhr MEZ)
Paige Pauling (1) – Zehra Gemi (YG)
Florian Preis – Mason Teese (OY)
Lerena Rietbergen – Rhian O’Sullivan (D)
Mitchell Lawrie – Jenson Walker
Modus 2025:
Open-Kategorie:
Finale: Best of 11 Sets
Halbfinale: Best of 9 Sets
Viertelfinale: Best of 7 Sets
3. Runde: Best of 5 Sets
2. Runde: Best of 5 Sets
1. Runde: Best of 5 Sets
Damen:
Finale: Best of 7 Sets
Halbfinale: Best of 5 Sets
Viertelfinale: Best of 5 Sets
2. Runde: Best of 3 Sets
1. Runde: Best of 3 Sets
Open-Jugend:
Finale: Best of 7 Sets
Halbfinale: Best of 5 Sets
Viertelfinale: Best of 3 Sets
Mädchen:
Finale: Best of 5 Sets
Halbfinale: Best of 3 Sets
Preisgeldverteilung 2025:
Open-Kategorie:
Sieger: £50.000
Runner-Up: £16.000
Halbfinale: £8.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £2.000
2. Runde: £1.250
1. Runde: £750
Insgesamt:
£146.000
Damen:
Siegerin: £25.000
Runner-Up: £8.000
Halbfinale: £4.000
Viertelfinale: £2.000
2. Runde: £1.000
1. Runde: £750
Insgesamt:
£71.000
Open-Jugend:
Sieger: £3.000
Runner-Up: £1.500
Halbfinale: £1.000
Viertelfinale: £500
Mädchen:
Siegerin: £1.500
Runner-Up: £1.000
Halbfinale: £500
TV-Übertragung 2025:
Die WDF-Weltmeisterschaft 2025 wird komplett auf dem [YouTube-Channel] der WDF übertragen.
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Foto-Credit: PDC
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