Game On… Nr. 11 – Dart ist fair …oder "Die Enten-Gruppe kommt aus Gijon!"

Game On… Nr. 11 – Dart ist fair …oder „Die Enten-Gruppe kommt aus Gijon!“

 Sieben Monate sind vergangen, seitdem ich mich der letzten Kolumne gewidmet
hatte.

Gordon - Game On...
Gordon –
Game On…

Mir kommt es vor, als seien es 10 Jahre, so viel ist in den letzten
Monaten passiert. Meine Tochter bekommt 4 Zähne auf einmal, Kunden kündigen
aufgrund der Wirtschaftskrise nach 6 Jahren ihre Verträge. In solch schweren
und unruhigen Zeiten muss man seine Zeit gut einteilen, da ist das Hobby nicht immer
die Nummer 1 und steht mal nicht an erster Stelle der bevorzugten Freizeitaktivitäten.

Recht verwundert – geschockt ist etwas anderes – bin ich über den Umgangston,
der in meinem Lieblingsforum in den letzten Wochen und Monaten Einzug gehalten hat.
Dies ist der eigentliche und vorwiegende Grund, warum ich keine rechte Lust verspürte
eine weitere Kolumne zu schreiben. Da wird sich über ein Zeug ausgelassen,
als hätte man im Dartsport keine anderen Probleme. Da wird wochenlang sinnlos
diskutiert, warum nur Deutsche und keine Österreicher oder deutschstämmigen
Oberschlesier eine Wildcard für die kommende Weltmeisterschaft erhalten. Selbst
das Wort „Ausländerfeindlichkeit“ wird mittlerweile im Dartsport
verwendet. Unter dem Motto „Aktionswochen bei dartn.de – User beleidigen User“
sind die vergangenen Monate an mir vorbeigezogen.

Dart ist für mich eigentlich unbestritten ein Einzelsport – Mann gegen Mann!
Jeder hat drei Darts, ein richtiges Duell. Sicherlich kann man Dart auch in einer
Mannschaft spielen, aber es handelt sich immer um acht Einzelspieler. Im Mannschaftswettbewerb
muss ich mich auf andere verlassen, manchmal eine grausame Situation. Und Dart ist
fair! Okay, das dachte ich bisher immer. Entweder der Dart ist drin, oder nicht.
Gäbe es nicht den berühmten Draht, welcher die einzelnen Segmente voneinander trennt,
hätte es bereits Tote, zumindest viele Verletzte gegeben. Wir Darter benötigen
zum Glück keine Schiedsrichter, jeder kann sehen ob der Dart im Doppel oder
Treble steckt. Wir benötigen auch keine Punktrichter, in deren Händen
sich unser Schicksal befindet. Wie oft habe ich mich über Entscheidungen beim
Boxen geärgert, als der deutlich Bessere um die Früchte seiner Arbeit
am Ende betrogen wurde. Man kommt im Dartsport auch ohne Floskeln wie „er
war nicht in vollem Umfang hinter der Linie“ aus. Über nicht gegebene
Elfmeter möchte ich gar nicht sprechen, oder Schwalben, oder illegale Spoiler
in der Formel 1, oder oder oder…

Dartspieler sollten somit eigentlich rundum glücklich sein, sollte man zumindest
meinen, denn keiner kann einen beschummeln! Eigentlich wollte ich jetzt „bescheißen“
schreiben, wobei dann wieder einige Leser kommen und sagen, dass ich solche Ausdrucksformen
nicht nötig habe und so etwas nicht schreiben darf. Nur der Bohlen der darf
das, der darf solche Worte verwenden, dann ist es aber richtig cool. Hammermäßig,
aber egal.

Halten wir also fest, Dartspieler sind glücklich, weil keiner besch**** kann.
Nicht ganz. Kennt nicht jeder die Situation, dass man sich sicher war, das der Dart
des Gegners nicht in der dreifachen 19, sondern am Draht in der Single 19 war? Oder
wir unserem Rivalen freundlich mitteilen mussten „Hör mal, dass war doch
eine 100 und keine 140!“, oder 60 und keine 100 Punkte und er darauf antwortete
„Oh Mensch, das tut mir jetzt aber leid, das habe ich gar nicht gesehen!“.
Kennt jeder, oder? Diese dümmlichen Aktionen während eines Legs, als würde
das eigene Leben auf dem Spiel stehen, wenn man diese Gurken-Partie verlieren würde.
Woher kommt eigentlich der blöde Spruch „Nur ein guter Verlierer ist
ein guter Gewinner“? Völliger Schwachsinn, ein guter Verlierer wird nie
ein Champion!

Man nennt solche Aktionen „Winning dirty“. Da wird im Hintergrund mit
den Darts „geklimptern“, beim Rausziehen der Darts wird ein Pfeilchen
fallengelassen, da wird dem Gegner in den Wurf gequatscht. Ich selbst hatte eine
solche Situation im Spiel gegen Peter Seidl aus München. Während der Deutschen
Meisterschaften der PDC Europe in Niedernhausen. Ich werfe, ziehe meine Pfeile aus
dem Board und stelle mich hinter Peter. Als Peter seinen ersten Dart werfen will
stelle ich fest, dass der Schreiber sich vertan hat und sage ihm, dass der notierte
Score nicht korrekt ist. Anscheinend habe ich Peter in diesem Moment in seinen Wurf
„gelabert“, wofür ich mich gefühlte 8463mal entschuldigt habe.
Ich musste dies aber tun, denn sonst wäre die vom Schreiber notierte Punktzahl
gültig gewesen. Es war trotzdem mein Fehler, ich hätte warten können,
bis Peter seinen letzten Dart geworfen hatte. Nochmals „Sorry, Peter“,
die 8464ste – aber ich denke, dass er deshalb nicht verloren hat!

Es gibt so viele Dinge, die wirklich nerven. Mich stört es, wenn der Gegner
seinen ersten Dart wirft, während ich noch zurück laufe. Oder ich fast
die Spitze meines Gegners Dart im Auge habe, wenn ich mich nach dem Rausziehen meiner
Darts umdrehe. Auch das Anrempeln beim Zurücklaufen wird immer wieder gerne
als letzter Joker gewählt.

Richtig witzig wird es, wenn man merkt, dass der Schreiber nicht neutral, sondern
mit dem Gegner freundschaftlich verbunden ist. „Das war keine 100, dass war eine 60!“
oder „Ich bin als Schreiber der Schiedsrichter und ich sage, der war nicht
im Treble!“ Das gibt’s… Für solche Aktionen haben manche
Schreiber schon vor mehr als 12 Jahren vor der Halle die Botanik kennengelernt.
Ab durch die Hecke! Wie oft kann man beobachten, dass Spieler mit der geistigen
Stoppuhr in Lauerstellung darauf warten endlich losrennen zu können um den
Gegner streichen zu lassen, obwohl man sich vorher am Spielort schon gesehen hat.
Keine Spur von Fairness, Hauptsache eine Runde weiter. Die Angst verlieren zu können
siegt anscheinend über die Vernunft!

E-Darter haben ganz andere Probleme, z.B. „Der Automat hat immer recht!“
Das hat mit Fairness nichts zu tun und muss nicht weiter kommentiert werden.

Selbst die Profis leben es uns manchmal vor, was man besser nicht tun sollte. Legendär
die Pinkelpause von Adrian Lewis im entscheidenden Moment eines Matches. Legal aber
unfair! Unvergessen ebenfalls Peter Manley im verbalen Schlagabtausch mit Lewis.
Ebenfalls legal, ebenfalls unfair. Lücken in Gesetzestexten ausnutzen, oder
Spielordnungen so auszulegen, dass einem im Fall der Fälle nichts passieren
kann ist legal, aber dennoch verwerflich und höchst unfair.

Wir spielen Dart, weil es uns Spaß macht. Es kann mir keiner erzählen,
dass zu einem Turnier fährt, oder mit seiner Mannschaft an einem Wettbewerb
teilnimmt und es ihm keinen Spaß macht. Wir in Deutschland spielen Dart aus
Liebe und Spaß zu unserem Hobby und nicht des Geldes wegen. Da gibt es einen
Pokal, meist einen Leeren, einen warmen Händedruck und das war’s! Wenn
es Preisgelder gibt, dann fallen diese in den Bereich der Spesendeckung. Dass man
es im DDV, oder den angeschlossenen Landesverbänden durch darterische Leistung
nicht zum Millionär bringt, wussten wir schon immer. Vor allen Dingen wussten
wir es alle, ohne Ausnahme!

Am vergangenen Samstag besuchte ich die Bundesligaaufstiegsrunde des DDV
in Hanau. Viele Spieler sprachen mich darauf an, warum wir als Hessenmeister mit
„Unicorn Hessen“ nicht an der Bundesligaaufstiegsrunde teilgenommen
hatten. Das ist ganz einfach zu erklären. Wir betreiben ein Vereinsheim in
Eigenregie, ergo ohne Wirt und sonstige Zuschüsse. Das „House of Darts“
existiert aufgrund der wöchentlichen Einnahmen im Ligabetrieb. Wir können
es uns finanziell nicht leisten nur zweimal im Jahr ein Heimspiel austragen zu dürfen.
Des Weiteren haben sich fast alle Spieler dagegen entschieden auf eigene Kosten,
ohne einen finanziellen Anreiz, Bundesliga spielen zu wollen. Wir wollten dem Team
den Vortritt lassen, welches Spaß und die nötigen Mittel dazu hat in
der Bundesliga des DDV spielen zu wollen. Sicherlich hätten wir an der Aufstiegsrunde
teilnehmen können, hätten dann aber absichtlich verlieren müssen.
Wir waren und sind jedoch der Auffassung, dass dies in höchstem Maße
unsportlich gegenüber unseren Freunden des DC Hotzenplotz gewesen wäre.
Keiner meiner Teamkollegen verliert freiwillig, keiner! Wir tragen alle soviel Stolz
in uns, dass wir entweder mit Anstand ehrlich gewinnen oder eben verlieren, oder
mit unserem Allerwertesten (Bohlen sagt „Arsch“) zu Hause bleiben. Wir
zerstören aber nicht die Chancen anderer Teams indem wir freiwillig, oder beabsichtigt
verlieren. Erfolg ist schön, aber nicht um jeden Preis. Und wenn man schon
keinen Erfolg hat, dann sollte man niemanden durch unfaire Aktionen am möglichen
Erfolg hindern.

Über das Argument, das man in der DDV-Bundesliga „wegen der Ehre“
spielt, muss ich herzhaft lachen. Ich kann mich auch herrlich, vor allen Dingen
aber ehrenhaft beschei*en lassen!

Ich ziehe ausnahmslos vor allen Teams den Hut, die sich die Strapazen der Anreise,
evtl. der Übernachtung und Heimreise in der Bundesliga unter dem Gesichtspunkt
der Ehre antun. Wie mir zu Ohren kam reisen die Hawks aus Vilsbiburg ca. 6.500 Kilometer
pro Saison. Das ist unfassbar… Da hat sich eine Mannschaft gefunden, die
Spaß am Dart hat und sich bundesweit mit anderen Teams messen will. Ich bin
mir ziemlich sicher, dass die „Hawks“ keinen millionenschweren Sponsor
haben und alles aus eigener Tasche finanzieren. Mir tut es für dieses Team
wirklich leid, dass sie durch eine solch unrühmliche, unfaire Aktion der Berliner
ausscheiden mussten. Anscheinend war es den Vikings im Vorfeld nicht klar, welche
Lawine sie mit ihrer unüberlegten Handlung lostreten würden. Wenn wir
von den Vikings sprechen, dann reden wir nicht von einer unerfahrenen Mannschaft
aus dem Tal der Ahnungslosen, sondern vom Bundesligameister der vergangenen Saison.
Wo waren die erfahrenen Spitzenspieler der Vikings als es zu der spontanen Entscheidung
kam ein anderes Team auf doof aus dem Wettbewerb kegeln zu wollen? Ein „Freunde,
das können wir nicht bringen!“ wäre das Mindeste gewesen, was ich
von diesen erfahrenen Spielern erwartet hätte. Zu gerne hätte ich die
Gesichter genau diese Spieler gesehen, wären die Vikings durch eine solch miese
Nummer ausgeschieden. Da wäre Polen offen gewesen! Nur zu gut kann ich die
Überlegung der Hawks verstehen, dass sie evtl. nicht mehr in der Bundesliga
spielen zu wollen. Jedoch muss ich sagen, dass dies die absolut falsche Entscheidung
wäre. Leider waren es die Hawks die diese bittere Pille schlucken mussten,
jedoch bin ich mir sicher, dass es sich kein Team zukünftig erlauben wird mit
Absicht zu verlieren. Es steht einfach der gute Ruf des Dartsports, der Mannschaften
und jedes einzelnen Spielers auf dem Spiel!

Mit der ersten Mannschaft Unicorn Hessens haben wir die Landesliga des Hessischen
Dartverband in dieser Saison mit 43:1 Punkten gewonnen und sind verdient Meister
geworden. In den letzten Spielen hätten wir eigentlich nicht mehr antreten
müssen, da wir uneinholbar Tabellenführer waren. Jedoch mussten wir aber
gerade in den letzten Spielen gegen potentielle Absteiger antreten. Somit hätten
wir durch ein Fernbleiben massiv in den Abstiegskampf eingreifen können. Alle
Partien haben wir in Bestbesetzung gespielt und jedes Spiel gewonnen. Jedes unserer
Mannschaftsmitglieder hat soviel Ehrgefühl eine Saison sauber und möglichst
erfolgreich zu Ende bringen zu wollen. Wir hätten niemals absichtlich verloren,
oder wären nicht angetreten. Wir hätten uns nicht mehr unter die Augen
derer getraut, denen wir zum Abstieg kampflos verholfen hätten. Ich muss klarstellen,
dass wir bei Unicorn Hessen keine barmherzigen Gebetsschwestern sind und es hin
und wieder richtig krachen lassen, aber ich kann mir Rosis oder Tobis Gesicht vorstellen,
hätte ich gesagt „Hey Ihr Zwei, Ihr müsst jetzt absichtlich verlieren“.
Einer von beiden wäre los und hätte mir ein Fieberthermometer besorgt
– und verlegt! Ganz sicher…

Mir kann auch keiner erzählen, dass es normal ist, wenn man nach den Einzeln
sechs seiner gestandenen, erfahrenen und guten Spieler auswechselt! Erklärungen,
dass die Spieler aufgrund des bereits feststehenden Ausscheidens demotiviert waren
lasse ich nicht gelten. Das ist auch wirklich Mumpitz! Hier geht es um Eier und
das Rückrad sich trotz des Ausscheidens als Vorjahressieger ordentlich zu verabschieden.

Aber es gibt nichts für was man sich nicht entschuldigen könnte. Sicherlich,
es setzt eine gewisse Erziehung und Kinderstube voraus. Ich könnte mir vorstellen,
dass es einigen der Vikings mittlerweile leid tut. Dafür können sich die
Hawks zwar nichts kaufen, aber ich will nicht glauben, dass die Hawks eine Entschuldigung
nicht annehmen würden. Vielleicht einfach mal die eigene Ehre packen und den
Hörer in die Hand nehmen! Die Vorwahl ist 0 87 41… Man könnte aber
auch bei den German Masters die Chance nutzen und das persönliche Gespräch
suchen.

Bevor jetzt einige in oberlehrerhafter Manier sagen ich hätte keine Ahnung,
da ich nicht vor Ort war – okay zugegeben, ich war nicht vor Ort! Jedoch habe
ich mit vielen Spielern und einigen Offiziellen des DDV gesprochen und die sagten
mir, dass es mehr als offensichtlich war.

Was mir aber bei dieser ganzen Nummer immer noch nicht in den Kopf will ist der
Umstand, dass man doch nicht sagen kann, dass man ein ganzes Team nicht leiden kann,
oder? Verstehe ich da etwas falsch? Wenn ich den Andy Kröckel,
oder den Colin Rice, oder den Volker Backes nicht leiden
kann, dann kann ich doch nicht sagen, dass der DSC Bochum blöd ist, oder die
Mannschaft unsympathisch ist? Wie geht das? Jeder von uns kennt doch in jedem Team
einen, den er gut leiden kann, oder mit dem er sich ganz gut versteht, oder? Gibt
es das wirklich, dass man hingeht und sagt „die Mannschaft XY ist doof, die
können wir nicht leiden und darum verlieren wir jetzt und die fahren heim“?
Das ist mit logischem Denken nicht zu erklären!

Würde einer meiner Teamkollegen, oder gar der Captain meiner Mannschaft zu
mir kommen und sagen „Du pass auf, wenn wir jetzt verlieren ist Vegesack Bremen
auch draußen!“, dann würde ich sagen „Okay, ich kenne zwar
viele von denen nicht, aber ich kann den Shorty und den Andree gut leiden, das kann
ich nicht machen!“ Ich würde mir in einer solchen Situation vorkommen
wie ein Vollidiot! Alleine der Gedanke „wenn wir verlieren sind die auch draußen“
gehört amtsärztlich untersucht! Gibt es wirklich Dartspieler die gerne
freiwillig verlieren? Ich kann und will mir das nicht vorstellen!

Es gab ja auch die Situation, dass beim „Grand
Slam of Darts
“ der PDC anscheinend ein Match aufgrund
einer absichtlichen Niederlage verschoben wurde. Ich stelle mir gerade vor Taylor
oder Barney würden absichtlich ein Spiel bei der Premier League verlieren wollen.
Das ist so unreal… „Du Barney, hör mal, Du musst jetzt gegen Taylor
verlieren, dann ist der Wade draußen!“ Ich lach mich tot… Wir
reden immer über die viel gewünschte Professionalität in unserem
Sport und was passiert? „Wir sind ausgeschieden, aber wenn wir jetzt unser
letztes Spiel absichtlich verlieren, dann sind die Hawks auch draußen! Wenn
wir nicht mehr mitspielen dürfen, dann sollen die Hawks auch nicht mehr mitspielen
dürfen!“ Ätsch… dädä dä dädädä…
Die Igel-Gruppe geht jetzt mit der Elefanten-Gruppe Hand in Hand in Zweierreihen
in den Wald und sammelt Blätter unserer heimischen Bäume, die wir dann
gemeinsam mit einem Pritt-Stift aufkleben und hinterher im Stuhlkreis besprechen!
Good Darts…

Hätte man absichtlich verloren, wenn Preisgeld im Spiel gewesen wäre?
Wenn man durch eine Niederlage 200 Euro eingebüßt hätte, hätte
man dann entschieden ein Spiel freiwillig zu verlieren? Hätte, hätte,
hätte… Man verliert kein Spiel freiwillig, egal ob es Geld gibt oder
nicht! Die Vikings wären die Helden gewesen, hätten sie den Hawks Schützenhilfe
geleistet. So sind sie jetzt eher leider das Gegenteil. Wie es ist wenn man Schützenhilfe
erfährt, wissen die Vikings nämlich. Sie hätten es nur nachmachen
müssen.

Wenn es schon kein Geld für den Bundesligameister gibt, sollte der DDV über
die Einführung eines mit 500 Euro dotierten Fairness-Preises nachdenken! Jeden
Tag müssen wir uns von irgendwelchen Personen anlügen, betrügen oder
hinters Licht führen lassen. Aber doch nicht zusätzlich in unserer Freizeit,
wohlgemerkt bei einer Tätigkeit von der wir alle behaupten, dass wir sie gerne
tun. Und wir tun es freiwillig, das ist das Entscheidende. Keiner von uns wird gezwungen
ein Hobby auszuüben, bei dem es um Sportsgeist und Fairplay geht.

Ich bin mir sicher, dass es keine Strafe für die Mannschaft der Vikings geben
wird. Eigentlich kann und darf es keine geben, da nirgends schriftlich festgehalten
wurde, dass man ein Spiel nicht freiwillig oder unter Vorsatz verlieren darf. Es
geht hier auch nicht um „dürfen“ oder „nicht dürfen“.
Es geht hier um Moral, Ethik, Ehre und Charakter und momentan sind die Vikings damit
schon genug gestraft.

Ich hoffe die Hawks machen weiter, denn mir persönlich ist ein unglücklich
ausgeschiedener Gewinner lieber, als ein falscher Verlierer! Die Algerier haben
schließlich auch nicht die Fußballschuhe an den Nagel gehängt,
weil sie von uns Deutschen und Österreichern bei der WM ´82 damals in
Gijon beschissen wurden. Jetzt hab ich’s doch gesagt!

In diesem Sinne…

„Game On…“

Gordon

 

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