
In der Nachmittags-Session am Sonntag standen die vier
Viertelfinalpartien der World Series of Darts
Finals 2016 an. In der Breahead Arena im schottischen Glasgow
ging es also in die heiße Phase des Turniers, die gesetzten Spieler
der World-Series-Turniere trafen aufeinander, sofern sie ihr
gestriges Auftaktspiel überstanden hatten. Los ging es mit dem
ersten Viertelfinale zwischen Adrian Lewis und Dave
Chisnall. Während der World-Series trafen die beiden bereits
dreimal dieses Jahr aufeinander und Chisnall konnte alle drei
Begegnungen für sich entscheiden. Heute sah es zu Beginn jedoch
erstmal nicht danach aus. „Chizzy“ konnte zu Beginn nicht an seine
gestrige Leistung, bei der er einen Average über 110 Punkte an den
Tag legte anknüpfen und somit ging Lewis mit einer 3:2-Führung in
die erste Pause. „Jackpot“ legte nach der Pause direkt ein Break in
17 Darts nach und führte zum ersten Mal mit zwei Legs Vorsprung.
Bis zur zweiten Pause teilten sich die beiden Premier-League-Spieler die restlichen Legs auf,
Lewis führte demnach mit 6:4. Was danach passierte, hatte sich
vorher nicht im Geringsten angedeutet. Chisnall kam auf die Bühne,
startete direkt mit dem Break und glich dann zum 6:6 aus. Lewis
verlor komplett den Faden und kassierte anschließend in 12 Darts
das nächste Break und Chisnall legte in 13 Darts direkt zum 8:6
nach. Nachdem der Mann aus St. Helens erneut mit einem 12-Darter
zum 9:6 den Anwurf stehlen konnte, war das Spiel entschieden und
Chisnall setzte mit einem 110er-Finish zum Match den Schlusspunkt.
Sechs Legs nach der Pause und insgesamt sieben Legs in Serie waren
zu viel für Lewis, der weiter seine Form für die WM sucht, aber die nächsten Turniere weiter nutzen
wird, um im Ally Pally wieder aufzudrehen.
| Adrian Lewis | 6-10 | Dave Chisnall |
| 18 | 100+ | 23 |
| 11 | 140+ | 16 |
| 0 | 170+ | 0 |
| 5 | 180 | 3 |
| 92.46 | Average | 100.82 |
| 48 | High Finish | 129 |
| 2 | Breaks of Throw | 4 |
| 6/14 – 42.86% | Checkout % | 10/24 – 41.67% |
Im zweiten Spiel des Nachmittags wurde dann der Halbfinalgegner für
Dave Chisnall gesucht, ermittelt im Spiel zwischen Michael van Gerwen und Simon Whitlock. Wer nach dem
gestrigen Spiel van Gerwens gegen Gerwyn Price dachte, der
Niederländer würde vielleicht gegen den sich wieder in Form
befindenen Whitlock fallen, der sah sich getäuscht, denn die
Geschichte von dieser Partie ist mehr als schnell erzählt. Van
Gerwen startete direkt mit dem Break ins Match und legte in Leg 3
und 5 jeweils ein Weiteres nach, gepaart mit den beiden Legs, die
er bei eigenem Anwurf selbst durchbringen konnte, ergab dies zur
ersten Pause bereits eine 5:0-Führung, das Spiel war somit
eigentlich schon entschieden. Auch nach der Pause änderte sich
überhaupt nichts, „Mighty Mike“ scorte seinen australischen
Kontrahenten vollkommen aus und dominierte das Spiel nach Belieben.
Whitlock hatte im gesamten Match nur einen Dart auf Doppel und
vergab diesen, so dass MvG am Ende der 10:0-Whitewash gelang,
vollendet mit einem 105er-Checkout zum Schluss und einem
Gesamtaverage von 109.71 Punkten. In dieser Form
ist MvG am Abend natürlich nur sehr schwer zu schlagen, allerdings
beginnt bekanntlich jedes Spiel bei Null und muss erst gewonnen
werden, Dave Chisnall wird sich nach so einer Performance jedoch
warm anziehen müssen.
| Michael van Gerwen | 10-0 | Simon Whitlock |
| 14 | 100+ | 8 |
| 5 | 140+ | 5 |
| 0 | 170+ | 0 |
| 6 | 180 | 4 |
| 109.71 | Average | 92.93 |
| 116 | High Finish | N/A |
| 5 | Breaks of Throw | 0 |
| 10/19 – 52.63% | Checkout % | 0/1 – 0% |
Danach folgte der Auftrifft des Rekord-Weltmeisters Phil Taylor, der es in seinem Viertelfinalmatch mit dem Niederländer Benito van de Pas zu tun bekam. Nachdem Taylor sein Zweitrundenspiel gegen den Österreicher Mensur Suljovic am gestrigen Samstag nach 0:3-Rückstand noch zu einem 6:3-Sieg drehen konnte, war „The Power“ darauf aus, es besser als vor genau einer Woche zu machen, als er im Viertelfinale der European Darts Championship dem Wiener 3:10 unterlag. Doch dies sollte Taylor heute nicht passieren. Scheinbar inspiritert vom Auftritt van Gerwens vor ihm gewann Taylor die ersten drei Legs in 11, 12 und 15 Darts und ging schnell mit 3:0 in Front. Nachdem van de Pas im vierten Leg das Re-Break gelang, korrigierte Taylor diesen Ausrutscher seinerseits sofort mit einem erneuten Break, so dass es mit 4:1 in die erste Pause ging. In der zweiten Session brachte jeder Spieler seinen Anwurf durch, Taylor lag vor der letzten Session mit 7:3 vorne und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Drei schnelle Leggewinne in 13, 17 und 14 Darts brachten dem Mann aus Stoke-on-Trent einen souveränen 10:3-Erfolg über „Big Ben“, der von Anfang an dem frühen Rückstand hinterherlief und im Grunde ohne Chance war. Ein Average von ca. 104 Punkten stellte Taylor im Interview später zufrieden, wohlwissend, dass er für den Turniersieg aber noch eine Schüppe draufpacken muss.
| Benito van de Pas | 3-10 | Phil Taylor |
| 9 | 100+ | 19 |
| 8 | 140+ | 8 |
| 1 | 170+ | 0 |
| 3 | 180 | 6 |
| 94.43 | Average | 103.85 |
| 94 | High Finish | 106 |
| 1 | Breaks of Throw | 5 |
| 3/10 – 30% | Checkout % | 10/16 – 62.5% |
Die Hoffnungen der heimischen Fans ruhten im letzten Viertelfinale
auf „Snakebite“ Peter Wright, der nach dem Ausscheiden von
Gary
Anderson und Robert Thornton die schottische Fahne
hochhielt. Doch der Start ins Match gegen Joe Cullen lief nicht nach
dem Geschmack der in blau-weiß gekleideten Einheimischen. Wright
lag schnell mit 0:2 zurück und fand erst durch einen starken
11-Darter im dritten Leg so richtig ins Spiel. Was danach folgte,
glich dem ersten Viertelfinale des Nachmittags. Dem Schotten
gelangen in Chisnall-Manier sieben Legs in Serie und Cullen sah
sich plötzlich einem 2:7-Rückstand entgegen. Doch im Gegensatz zu
Adrian Lewis fand Cullen wieder in die Spur und sicherte sich das
wichtige zehnte Leg vor der zweiten Pause und verkürzte auf 3:7.
Zurück auf der Bühne legte der „Rockstar“ zwei weitere schnelle
Leggewinne ans Board und kam wieder auf 5:7 heran. Daraufhin
stoppte Wright Cullens Lauf mit einem 12-Darter und baute den
Vorsprung wieder auf drei Legs aus. Es folgte die beste Phase der
Partie, beide Spieler drehten noch einmal auf, doch Wright brachte
den Vorsprung nach Hause und checkte auf der D20 zum 10:7-Sieg.
| Joe Cullen | 7-10 | Peter Wright |
| 20 | 100+ | 20 |
| 8 | 140+ | 16 |
| 0 | 170+ | 2 |
| 4 | 180 | 7 |
| 93.50 | Average | 99.83 |
| 86 | High Finish | 88 |
| 2 | Breaks of Throw | 3 |
| 7/14 – 50% | Checkout % | 10/30 – 33% |
Am Abend stehen dann zunächst die beiden Halbfinal-Partien auf dem Programm, nach einer kurzen Pause findet dann das Finale statt. Sport1 überträgt die Final-Session ab 20:15 Uhr live.
Einen übersichtlichen Turnierbaum dieses Turniers findet ihr hier: World Series of Darts Finals 2016
Ergebnisse Viertelfinale:
Sonntag,
06.November 2016
Nachmittags-Session
(13:45 – 18:00 Uhr MEZ)
Viertelfinale:
Adrian Lewis (5) 6-10 Dave Chisnall
(4)
Michael van Gerwen (1) 10-0 Simon Whitlock
Benito van de Pas 3-10 Phil Taylor (3)
Joe Cullen 7-10 Peter Wright (7)
Vorschau Final-Session:
Abend-Session (20:00 – 24:00 Uhr
MEZ)
Halbfinale:
Dave Chisnall (4) – Michael van Gerwen
(1)
Phil Taylor (3) – Peter Wright (7)
Finale:
Chisnall/van Gerwen
– Taylor/Wright
Weitere Informationen:
Alle weiteren Infos zu den World Series of Darts Finals gibt es
auf unserer Turnierseite [World Series of
Darts]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
[mvdb]

