World Matchplay wird zum World Dutchplay

Das World Matchplay 2025 wird zum Turnier der Ungesetzten und der Niederländer: Am Sonntagnachmittag sind alle Gesetzten gescheitert, dazu werden im Achtelfinale 6 Spieler aus dem deutschen Nachbarland dabei sein. Heute kamen Dirk van Duijvenbode und Jermaine Wattimena dazu, außerdem schaffte Andrew Gilding nach verpasstem 9-Darter den Coup gegen Damon Heta, Mike De Decker schlug abschließend Dave Chisnall.

Heta und Gilding stehlen die Show

Es war sicher nicht das Erstrundenspiel, das viele als Kracher auf dem Zettel hatten, doch Damon Heta und Andrew Gilding haben uns in einer hochklassigen Partie die erste Verlängerung des Turniers beschert. Am Ende setzte sich Gilding mit 12:10 durch, der obendrein den 9-Darter auf der Doppel 12 verpasste. Heta wagte sich als erster aus der Deckung und nahm in 12 Darts das 4:1 mit, bevor beide mit reichlich Schwung aus der Pause kamen: Gilding schaffte den ersten 11-Darter, Heta konterte per 130er-Checkout und dann wäre beinahe der große Moment gekommen – nach zwei 180ern traf „Goldfinger“ auch die nächsten beiden Triple, ehe er die Doppel 12 dann doch klar überwarf. Dennoch verkürzte er auf 4:5, bevor Heta mit einem 13-Darter auf 6:4 stellte.

In der finalen Session verpasste es Heta gleich zweimal, den 2-Leg-Vorsprung weiter ausbauen. Sein Kontrahent hatte schnell zum 6:6 ausgeglichen, aber der Australier zog überragend mit zwei 12-Dartern davon, inklusive eines weiteren 130er-Checks. Viel vorzuwerfen hatte sich „The Heat“ jedoch nicht, weil Gilding selbst in 12 und 15 Darts das Tempo mitging. Erst beim Stand von 8:8 wurden mal wichtige Doppel verpasst und Gilding holte tatsächlich seine erste Führung in dieser Partie. Bei eigenem Anwurf wollten nun beide nicht mehr recht funktionieren, stattdessen folgte Break um Break. Das Hin und Her kam auch beim Ton-Veranwortlichen an, der mehrfach am Ende der Legs schon „Chase The Sun“ anspielte. Zweimal zog Heta unter größtem Druck den Kopf aus der Schlinge, checkte 68 und 76 Punkte jeweils mit dem letzten Dart in der Hand. Ein 16-Darter reichte „Goldfinger“ für das 11:10 und dann war es der Engländer, der das Spiel mit einem 13-Darter zu einem Ende brachte.

Van Duijvenbode dreht Partie gegen Cross

Ein riesiges 137er-Finish hat wohl den Ausschlag gegeben, dass Dirk van Duijvenbode mit einem 10:8 das Comeback gegen Rob Cross vollenden konnte. Die Begegnung war zunächst in Cross‘ Händen, der sich in Top-Form präsentierte. Zwar konnte van Duijvenbode zweimal 91 Punkte zu einem 11- und 12-Darter löschen, doch „Voltage“ war unheimlich stabil und zog auf 6:2 davon. Mehrfach hatte sein Kontrahent mit dem letzten Dart auf Doppel verfehlt, bei Cross fiel dagegen unter anderem ein 128er-Checkout. Mit 6 perfekten Darts stemmte sich der Niederländer dagegen und hatte zur Pause auf 4:6 verkürzt.

Der „Titan“ spielte bereits das vierte Leg in 12 oder weniger Darts, nach jeweils einem Doppelfehler auf beiden Seiten war der 6:6-Ausgleich geschafft. Cross legte weiterhin vor, dann beim Stand von 7:7 der Fehler: 32 Punkte überwarf er mit zwei Treffern in der 16 und van Duijvenbode schnappte mit der 137 (T19, D20, D20) zu. Von diesem Schlag erholte sich der frühere Matchplay-Champion nicht mehr, auf den gegnerischen Anwurf konnte Cross keinerlei Druck ausüben und so reichten van Duijvenbode 21 und 18 Darts zum Einzug in die nächste Runde.

Wattimena fällt gegen Wright über die Linie

Die gleiche Führung wie Cross hätte beinahe auch Jermaine Wattimena verspielt, der gegen Peter Wright irgendwie das 10:8 zu seinem ersten Matchplay-Sieg rettete. Wright machte ohne Bart und auch sonst einen frischen Eindruck. Bis auf einen 15-Darter passierte jedoch spielerisch nicht viel und Wattimena ging ein ordentliches Tempo zum 5:1. Zunächst waren es die Checkouts (138, 90), danach beim 11-Darter auch das Scoring. So ging es mit einer verdienten 7:3-Führung in die zweite Pause, aus der Wright dann mit neuen Darts zurückkehrte.

Von den berüchtigten goldenen Euro-11-Darts ging es auf die Snakebite 1’s. Und plötzlich lief es, mit 16, 13 und 17 Pfeilen rückte Wright auf 6:7 heran, wobei auch sein Gegner völlig von der Rolle war. Auf der Doppel 1 erzitterte sich „The Machine Gun“ das 8:6 und forcierte damit bei Wright den Wechsel zurück auf die ersten Darts. Die spielten aber weiter keine Rolle, es war einfach Wattimena, der nun auch Doppel-Probleme bekam und so das 8:8 ermöglichte. Beinahe konterte Wattimena ein verpasstes Bullseye von „Snakebite“ mit einer 161, doch der Schotte machte weitere Fehler auf Doppel 16 und ließ seinen Gegner vom Haken. Im letzten Leg ließ Wattimena mit fantastischem Scoring nichts mehr anbrennen.

De Decker besiegelt Null-Nummer der Gesetzten

Mit Dave Chisnall hat es dann noch den letzten gesetzten Spieler an diesem Nachmittag erwischt, er unterlag Mike De Decker mit 7:10, der mit zwei großen Finishes die Entscheidung herbeiführte. Es war eine erste Session mit extremen Höhenflügen, gleich 3 Legs gingen in 12 und weniger Darts weg. De Decker verpasste dann auf dem äußeren Ring die Chancen auf das 4:1 und es blieb vor allem die größte Chance für einen der beiden Akteure, um sich abzusetzen. Die Partie schaukelte sich langsam hoch, wieder vergab der Belgier die Chance auf das 6:4, als er bei 170 Rest das Bullseye deutlich verfehlte. „Chizzy“ checkte nervenstark 118 zum 5:5.

Nun sah es so aus, als könne der Engländer die Ehre der gesetzten Spieler an diesem Nachmittag retten, auf zwei sichere Anwurflegs folgte mit einem 13-Darter der Angriff und beim 7:6 die erste Führung. Mit zwei Fehlern auf Tops war der Vorteil gleich wieder weg und De Decker erschlich sich die erneute Führung. Zum Abschluss dann die brutale Qualität des „Real Deal“: Zunächst schaffte er mit einem 104er-Checkout das Break zum 9:7, als Chisnall auf 56 wartete, dann nahm er auch noch eine fabelhafte 148 zum Match raus.

In der Abend-Session ab 20:00 Uhr MESZ geht es dann u.a. mit dem Erstrundenspiel zwischen Martin Schindler und Jonny Clayton weiter. DAZN und Pluto TV übertragen die Session jeweils live.

Ergebnisse Sonntag-Nachmittag:

Sonntag, 20.07.2025:
Nachmittags-Session:
1. Runde:
Damon Heta (7) 10-12 Andrew Gilding (100,03 – 101,82)
Rob Cross (10) 8-10 Dirk van Duijvenbode (96,10 – 95,33)
Peter Wright (15) 8-10 Jermaine Wattimena (93,10 – 91,81)
Dave Chisnall (12) 7-10 Mike De Decker (91,87 – 93,01)

Vorschau Sonntag-Abend:

Sonntag, 20.07.2025:
Abend-Session: (20:00 Uhr MESZ)
1. Runde:
Gary Anderson (13) – Luke Woodhouse
Jonny Clayton (5) – Martin Schindler
Luke Littler (2) – Ryan Searle
Stephen Bunting (4) – Ryan Joyce

TV-Übertragung 2025:

Der Sport-Streaming-Dienst DAZN überträgt alle Major-Turniere, alle European Tour Turniere und alle World Series Events LIVE und in HD. Man kann den Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgen. Der Dienst im Unlimited Abo kostet monatlich 34,99 € (als Jahresabo) und ist im Monatsabo jederzeit kündbar (44,99 € pro Monat). Zusätzlich zum Dart bietet DAZN auch noch unzählige weitere Live-Events wie die Fußball-Bundesliga oder die Champions League sowie weitere Sportarten wie die NFL oder die NBA. Eine weitere Option ist das günstigere Super Sports Abo, das für 19,99 € im Monat (als Jahresabo) buchbar ist (kündbares Monatsabo: 24,99 €), aber weniger Live-Rechte enthält. Ein Vorteil bei DAZN ist, dass man sich verpasste Spiele im Re-Live jederzeit noch einmal anschauen kann. Zur Bestellung: https://dartn.de/darts_auf_dazn

Zudem wird das World Matchplay auf dem Sender DAZN Darts X Pluto TV auf [Pluto TV] kostenlos übertragen.

Preisgeld 2025:

Sieger: £200.000
Runner-Up: £100.000
Halbfinale: £50.000
Viertelfinale: £30.000
Achtelfinale: £15.000
1. Runde: £10.000

Gesamt: £800.000

Das World Matchplay ist nach der PDC-WM das Ranglistenturnier mit dem größten Preisgeld im Dartsport.

Spielmodus 2025:

1. Runde: Best of 19 Legs
Achtelfinale: Best of 21 Legs
Viertelfinale: Best of 31 Legs
Halbfinale: Best of 33 Legs
Finale: Best of 35 Legs

Ein Spiel muss allerdings mit 2 Legs Differenz gewonnen werden. Seit 2014 gilt die Regel, dass die Spiele bei Gleichstand um maximal 5 Legs verlängert werden.