Dart Profis - Andrew Gilding- "Goldfinger"

Andrew Gilding im Finale der UK Open 2023

Der Engländer Andrew Gilding ist eine äußerst markante Figur auf dem PDC-Circuit. Seit 2010 ist "Goldfinger" im internationalen Geschehen dabei und konnte schon einige Erfolge feiern. Den größten Erfolg seiner Karriere feierte er mit dem überraschenden Titel bei den UK Open 2023. Dort bezwang er im Finale überraschend Michael van Gerwen mit 11:10. Bei der WM kam er noch nicht über die zweite Runde hinaus. Seine ersten beiden Floor-Finals erreichte Gilding 2014, eine Renaissance erlebt Gilding im Jahr 2022 mit schon drei Finalteilnahmen.

Start bei der BDO und Tourcard-Gewinn

Andrew Gilding machte zum ersten Mal bei den British Open 2010 auf sich aufmerksam, als er sich bis in das Finale vorspielte, das er mit 0:3 gegen Ted Hankey verlor. Nachdem er die Gibraltar Open 2011 gewinnen konnte, spielte er sich als Amateur zu den UK Open, wo er es in die Runde der letzten 32 schaffte und unter anderem Brendan Dolan und Andy Hamilton besiegen konnte. Er verpasste die Qualifikation für die BDO-Weltmeisterschaft 2012, spielte sich beim Winmau World Masters aber ins Achtelfinale, wo er Gary Robson 1:3 unterlag. 2012 nahm Gilding an der Q-School der PDC teil und sicherte sich eine Tourkarte für die nächsten zwei Jahre. Im Oktober 2013 erreichte Gilding sein erstes Halbfinale auf der Pro Tour, das er 2:6 gegen Raymond van Barneveld verlor.

Hervorragendes Jahr 2014

Da seine Leistungen nicht ausreichten, musste "Goldfinger" 2014 erneut in die Q-School, jedoch konnte er direkt an Tag 1 seine Spielberechtigung erneuern. 2014 spielte Gilding dann sein vorerst bestes Jahr, beim ersten Players Championship zog er direkt ins Finale ein, das er nur äußerst knapp mit 5:6 gegen Gary Anderson verlor. Wenige Wochen zuvor stand Gilding schon beim zweiten UK Open Qualifier im Finale, auch dort verlor er das Entscheidungsleg gegen Stephen Bunting. Auf der European Tour zog Gilding beim German Darts Masters ins Achtelfinale ein, zudem konnte er sich zum ersten Mal für das World Matchplay qualifizieren, wo er allerdings in Runde 1 beim 0:10 gegen Adrian Lewis Lehrgeld zahlen musste. Beim World Grand Prix 2014 gewann Gilding sein Auftaktspiel gegen Darren Webster, im Achtelfinale unterlag er Phil Taylor mit 1:3. Auch bei den Players Championship Finals war Gilding mit dabei, er überstand die erste Runde gegen Mervyn King jedoch nicht. Gilding hat einen relativ ungewöhnlichen Stand am Board und verdankt seinen Spitznamen "Goldfinger" seinen mittlerweile weit bekannten Daumen, den er in die Luft hebt, wenn ihm ein wichtiger Leggewinn oder eine 180 gelungen ist. Passend dazu läuft er zu "Gold" von Spandau Ballet ein.Andrew Gilding

Dauergast bei den Majors

Gilding gab sein Debüt bei der PDC-Weltmeisterschaft 2015, er verlor jedoch gegen Robert Thornton mit 0:3. Bei den UK Open 2015 spielte Gilding sein bestes Major-Turnier und rückte bis ins Halbfinale vor, nach Siegen über Kevin Painter, Jelle Klaasen, James Wade und Mensur Suljovic verlor er im Halbfinale nur knapp gegen den späteren Sieger Michael van Gerwen mit 8:10. Beim World Matchplay 2015 konnte er dann seine Schmach vom Vorjahr vergessen machen und sein Auftaktspiel gegen Mervyn King mit 10:8 gewinnen, in Runde zwei unterlag er Peter Wright mit 7:13. Bei der PDC-WM 2016 bezwang Gilding in Runde 1 Gerwyn Price mit 3:0, in Runde zwei verlor er wieder zu gegen Adrian Lewis. Insgesamt lief das Jahr 2016 für "Goldfinger" jedoch nicht ganz nach seinen Wünschen, mehr als ein Halbfinale auf der Tour sprang nicht heraus.

Deutlich absteigender Trend und Verlust der Tourcard

Trotzdem war Gilding auch bei der WM 2017 dabei, er traf zum Auftakt auf John Henderson und drehte einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg. In der zweiten Runde ging es gegen den zweifachen Weltmeister Gary Anderson, dem er chancenlos mit 0:4 unterlag. Auch 2017 lief es beim Engländer nicht wirklich gut, Ende September kam er beim Players-Championship-Turnier in Dublin nach langer Zeit wieder ins Viertelfinale. Er verpasste somit die WM 2018 und auch anschließend lief es bei "Goldfinger" überhaupt nicht gut. Zum Ende des Jahres zeigte die Formkurve wieder etwas nach oben, er konnte sich über den Qualifier zum ersten Mal für den Grand Slam of Darts qualifizieren. Dort belegte der Engländer in seiner Gruppe zwar nur den letzten Platz, besiegte aber immerhin in seinem letzten Gruppenspiel Glen Durrant. Nach 2014 war Gilding dann zum zweiten Mal bei den Players Championship Finals mit dabei, verlor dort aber erneut in Runde 1, diesmal gegen den Deutschen Gabriel Clemens, und musste damit erneut in die Q-School. In Wigan ging er allerdings zum ersten Mal leer aus und musste sich somit 2019 auf die Challenge Tour konzentrieren.

Erfolge auf der Challenge Tour und Dasein als Nachrücker

Andrew Gilding

Dort gelangen ihm am ersten Wochenende gleich ein Halb- sowie ein Viertelfinaleinzug, wodurch er sich eine gute Ausgangslage erspielte, als Nachrücker doch regelmäßig auf der Pro Tour spielen zu können. Zudem konnte er sich insgesamt für drei European Tour Events qualifizieren, bei den Czech Open erreichte er dabei nach Siegen über Rowby-John Rodriguez und Nathan Aspinall sogar den Sonntag, wo er jedoch im Achtelfinale chancenlos gegen Ian White war. Darüber hinaus zog er auf der Challenge Tour in sein erstes Endspiel ein, welches er deutlich mit 2:5 gegen Cameron Menzies verlor. Auch 2020 stand der Gang zur Q-School an, doch wie schon im Jahr zuvor blieb er wieder ohne Tourcardgewinn. Am ersten Challenge-Tour-Wochenende schaffte er den erneuten Sprung ins Finale eines Events, dieses Mal war Scott Mitchell zu stark.

Erneuter Tourcard-Gewinn und Renaissance 2022

2021 schnappte sich Gilding bei der Q-School dann tatsächlich seine Tourcard für die kommenden zwei Jahre. Zu Beginn schaffte er es bei den UK Open in die letzten 96, konnte aber im restlichen Jahr nicht mehr an seine glorreichen Zeiten anküpfen. Auch sein Start in das Jahr 2022 begann mit einem Zweitrundenaus bei den UK Open enttäuschend. Anfang April erreichte Gilding dann auf der Pro Tour aber nach acht Jahren überraschend wieder ein Finale, das er gegen den Niederländer Danny Jansen verlor. Nach längerer Zeit erreichte er auf der European Tour in Leverkusen die zweite Runde, in Stuttgart ging es ins Achtelfinale, in Zwolle bei den Dutch Darts Championship sogar erstmal ins Halbfinale. Sein zweites Pro Tour Finale in 2022 ging erneut gegen einen Niederländer verloren, diesmal gegen Danny Noppert. Nach sieben Jahren war Gilding dadurch aber wieder beim World Matchplay am Start, wo er in der Verlängerung der ersten Runde gegen Michael Smith knapp unterlag. Beim European Tour Event in Wieze ging es für ihn sogar bis ins Endspiel gegen Dave Chisnall. Zum World Grand Prix Auftakt verlor er hingegen knapp gegen Ross Smith und auch bei seinem Debüt der European Championship war in Runde 1 Schluss. Bei den Players Championship Finals hingegen gelang ihm zumindest ein Sieg. Die Weltmeisterschaft 2023 eröffnete Gilding mit einem knappen 3:2-Sieg gegen Robert Owen, musste sich anschließend aber trotz guter Leistung gegen Dave Chisnall geschlagen geben.

Sensationeller Titel bei den UK Open 2023

Das Jahr 2023 begann gleich mit einer Sensation. Die UK Open waren wie 2015 ein gutes Pflaster für "Goldfinger". Diesmal ging es allerdings noch einen Schritt weiter bis ins Endspiel, in dem er sich sensationell und völlig überraschend gegen Michael van Gerwen mit 11:10 durchsetzen konnte und damit seinen ersten PDC-Titel feiern durfte. In Riesa erreichte er auf der European Tour die zweite Runde, in München, Graz, Leeuwarden, Prag und Jena ging es in den Finaltag. Beim World Matchplay scheiterte Gilding in Runde 1 an Peter Wright. Nach neun Jahren zog Gilding wieder ins Achtelfinale beim World Grand Prix ein, dafür gewann er gegen Rob Cross. Erstmals ging es durch den Sieg über Gary Anderson sogar ins Viertelfinale, wo er dann von Michael Smith die Grenzen aufgezeigt bekam. Die European Championship endeten wie im Vorjahr vorzeitig in Runde 1, beim Grand Slam überstand er zum ersten Mal die Gruppenphase, schied dann aber im Achtelfinale gegen Stowe Buntz aus. Bei den Players Championship Finals unterlag Gilding in Runde 1. Auch bei der Weltmeisterschaft verlor der als Nr. 20 gesetzte "Goldfinger" gegen Luke Littler sein Auftaktspiel. Im Jahr 2024 ging Gilding erstmals beim Masters an den Start und unterlag gegen den Titelverteidiger Chris Dobey. Als Titelverteidiger endeten die UK Open 2024 unter den letzten 32 gegen Peter Wright, auch bei der European Tour gab es in Wieze ein frühes Aus.

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Fakten zur Person: 

Name: Andrew Gilding
Spitzname: Goldfinger (goldener Finger)
Geburtstag: 07.12.1970
Geburtsort: Bungay, Suffolk (England)
Heimatort: 
Bungay, Suffolk (England)
Nationalität: England
Familienstand: -
Kinder: -
Spielt Dart seit: 2010
Profi seit: 2012
Händigkeit: Rechtshänder
Darts:
Cosmo Darts 25g
Sponsoren: Cosmo Darts
Einlaufmusik:
"Gold" von Spandau Ballet
9-Darter: 2x (ET Qualifier 2015 und Pro Tour 2018)
Offizielle Webseite: -
Twitter: @Goldfinger180

Gewonnene Titel & Leistungen:

PDC-Major:
PDC-WM: 2. Runde 2016, 2017, 2023 und 2024
UK Open: Sieger 2023
World Grand Prix: Viertelfinale 2023
World Matchplay: Achtelfinale 2015
Grand Slam of Darts: Achtelfinale 2023
Players Championship Finals: 2. Runde 2022
European Championship: 1. Runde 2022 und 2023
The Masters: 1. Runde 2024

PDC-Turniere:
Pro Tour: 4x Runner-Up (2x 2014, 2x 2022)
European Tour: Runner-Up Belgian Darts Open 2022
Challenge Tour: 2x Runner-Up (1x 2019, 1x 2020)
Q-School: Gewinner einer Tourkarte 2012, 2014 und 2021

BDO-Major:
World Masters: Achtelfinale 2011

Weitere Turniere:
Gibraltar Open: Sieger 2011

Foto-Credits: PDC/PDC Europe

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