
Der zweite Auftritt beim World Matchplay brachte Luke Littler mächtig in Bedrängnis, erst in der Verlängerung konnte er Jermaine Wattimena abschütteln. Michael van Gerwen ist dagegen raus, er hatte lange gegen Josh Rock geführt, unterlag aber ebenfalls in der Extratime. Zwei klare Siege mit jeweils herausragender Leistung verzeichneten Gerwyn Price und Andrew Gilding.
Littler schleppt sich eine Runde weiter
Ist das möglicherweise die Partie, auf die Luke Littler am Ende des Turniers als größten Härtetest zurückblickt? Im Duell mit Jermaine Wattimena lag er bereits 2:7 hinten, ehe er zu seinem Spiel fand. Der Kontrahent konnte sein starkes Level nicht mehr ganz aufrechterhalten, doch beim 18-jährigen klemmten immer wieder die Doppel. Am Ende setzte er sich erst in der Verlängerung mit 13:11 durch.

Im ersten Leg überwarf Littler 127 und patzte anschließend auf die Doppel, Wattimena breakte in 17 Darts und bestätigte in 12. Zwei 14-Darter später lag der Niederländer 4:0 vorne, ehe Littler mit einem 12-Darter mal ein Lebenszeichen sendete. Nachdem beide Spieler Möglichkeiten verwarfen, konnte der amtierende Weltmeister in 16 Darts zurückbreaken, doch die Unsicherheiten auf den äußeren Ring blieben. Wattimena war in 13 Darts zur Stelle, checkte auch 97 und erhöhte in 11 Darts auf 7:2. Littler löschte nun 62, 107 und 70, er wirkte stabiler.
So führte er in 14 und 15 Darts auch den Gleichstand herbei, bevor ein 120er-Finish zum 12-Darter die erste Führung bedeutete. Wattimena nullte 80 und schaffte auch einen weiteren Hold, als Littler Breakchancen nicht ins Ziel brachte. Der Youngster erhöhte in 13 Darts noch einmal den Druck, verfehlte aber die D19 zum Match und „The Machine Gun“ rettete sich in die Verlängerung. Hier überstand er zwei weitere Matchdarts des Favoriten, nutzte dann aber selbst vier Möglichkeiten zum 12:12 nicht und am Ende verwertete Littler seine insgesamt siebte Siegchance.
Van Gerwen lässt Rock zurückkommen
Immer wieder tat Michael van Gerwen in dieser Partie Dinge, die daran erinnerten, welche Klasse er weiterhin besitzt. Er hielt das aber nicht bis zum Ende durch, was sich vor allem durch mittlerweile übliche Aussetzer auf die Doppel bemerkbar machte. So baute er Josh Rock auf, der sich ins Spiel kämpfte, immer sicherer wurde und am Ende tatsächlich noch mit 13:11 triumphierte.
Van Gerwen gehörte der Auftakt, weil er drei 15-Darter spielte und dabei 150 sowie 95 checkte. Rock kam durch ein 103er-Finish in die Partie, doch es folgte ein 10-Darter der Nummer Drei der Setzliste zum 4:1. Nachlässigkeiten auf die Doppel sorgten allerdings dafür, dass Rock verkürzen konnte, begleitet von zwei 14-Dartern lag er zur zweiten Pause nur noch 4:6 hinten. Mit einem 14-Darter sowie einem 106er-Checkout gelangen dem Nordiren zwei weitere Holds, doch van Gerwen löschte unter anderem 86 und hielt ihn so auf Abstand. Als Rock dann noch dreimal das gewünschte Doppel verfehlte, musste er sich in 18 Darts breaken lassen, bügelte das aber nach Fehlern von van Gerwen wieder aus. Es blieb also für den Moment bei einem Rückstand von zwei Legs
Nun finishte „Rocky“ 152 und 68 für das 9:9, nach einem 14-Darter hatte er erstmals die Führung inne. Mit dem Rücken zur Wand packte van Gerwen einen sensationellen 12-Darter inklusive 138er-Finish zur Verlängerung aus, die mit zwei Holds und einem vergebenen Matchdart von Rock eröffnet wurde. Drama bot dann das 23. Leg, in dem beide Spieler Doppel verpassten und Rock am Ende doch in 18 Darts davonkam. Der dreifache Weltmeister aus der Niederlande musste erneut gegen den Matchverlust servieren, traf nur zwei Triple mit den ersten neun Pfeilen und „Rocky“ zog davon. Diesmal saß dann auch direkt der erste Matchdart zum 14-Darter.
Price spielt lange Zeit die Sterne vom Himmel
Fast 109 Zähler brachte Gerwyn Price mit drei Pfeilen im Schnitt ans Board und hinzu kam eine Doppelquote von über 70 Prozent. Mit diesen außergewöhnlichen Werten besiegte er Chris Dobey mit 11:3. Einerseits war die Vorstellung des Walisers ungeheuer dominant, andererseits fehlte Dobey auch jedes Timing.

Price spielte von Beginn an wie aus einem Guss, holte vier der ersten fünf Legs in zweimal 13, einmal 14 und einmal 12 Darts inklusive 146er-Finish. Dobey setzte mit einer 142er-Kombination zum 12-Darter ein Ausrufezeichen, ließ dann aber zwei kostbare Gelegenheiten liegen und der „Iceman“ warf staubtrocken 90 zum 5:2 aus. In einmal 11 und zweimal 12 Darts wurde der Vorsprung brillant ausgebaut, der Average lag zur zweiten Pause bei über 115 Punkten. Es folgte ein 14-Darter von Price, der im Leg danach von einem verpassten 80er-Finish des Kontrahenten profitierte. Die Luft war nun auf beiden Seiten raus, das letzte benötigte Leg konnte der ehemalige Finalist aber noch problemlos auf Tops einfahren.
Gilding auf einer Mission
Es war faszinierend zu beobachten, wie Andrew Gilding einfach dort weitermachte, wo er im ersten Spiel aufgehört hatte. Eine astreine Leistung sammt dreistelligem Average bescherte ihm einen 11:5-Erfolg über Dirk van Duijvenbode, der bereits nach der ersten Session eine hohe Hypothek hatte. Er konnte sich im Spielverlauf steigern, aber machte weiterhin ein paar Fehler zu viel und das wurde von einem der ältesten Spieler des Turniers gnadenlos bestraft.

Die ersten fünf legs gingen an Gilding, der fast jede Chance ergriff und unter anderem drei 13-Darter spielte. Van Duijvenbode hatte sich in der ersten Session keinen einzigen Versuch auf ein Doppel erarbeitet, ehe er in 18 Darts aufs Scoreboard kam. Gilding blieb allerdings erneut in 13 Darts auf Kurs und checkte auch 62 unter Druck zum 7:2. Ein 70er-Finish ließ „The Titan“ zur zweiten Pause einen kleinen Hoffnungsschimmer und als Gilding dann doch mal zwei Gelegenheiten danebensetzte, löschte er 68 zum ersten Rebreak. Im Anschluss verfehlte van Duijvenbode Tops für 132, woraufhin „Goldfinger“ die Tür durch ein 103er- und ein 82er-Checkout wieder zumachte. Im letzten Leg der Partie wurden auf beiden Seiten Doppel verpasst, ehe Gilding den vierten Matchdart verwandelte.
Am morgigen Donnerstag kommt es beim World Matchplay 2025 zu den ersten beiden Viertelfinals zwischen Gian van Veen und James Wade sowie Stephen Bunting und Jonny Clayton. Abgeschlossen wird die Runde der letzten 8 dann am Freitag. DAZN und Pluto TV übertragen beide Spiele in voller Länge jeweils ab 21:00 Uhr MESZ live.
Ergebnisse Mittwoch:
Mittwoch,
23.07.2025:
Abend-Session:
2. Runde:
Andrew Gilding 11-5 Dirk van
Duijvenbode (100,5 – 93,78)
Chris Dobey 3-11 Gerwyn Price (96,50 –
108,73)
Luke Littler 13-11 Jermaine Wattimena (99,28 – 96,39)
Michael van Gerwen 11-13 Josh Rock (97,31 – 95,16)
Vorschau Donnerstag:
Donnerstag,
24.07.2025:
Abend-Session: (21:00 Uhr
MESZ)
Viertelfinale:
Gian van Veen – James Wade
Stephen Bunting – Jonny Clayton
TV-Übertragung 2025:
Der Sport-Streaming-Dienst DAZN überträgt alle Major-Turniere, alle European Tour Turniere und alle World Series Events LIVE und in HD. Man kann den Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgen. Der Dienst im Unlimited Abo kostet monatlich 34,99 € (als Jahresabo) und ist im Monatsabo jederzeit kündbar (44,99 € pro Monat). Zusätzlich zum Dart bietet DAZN auch noch unzählige weitere Live-Events wie die Fußball-Bundesliga oder die Champions League sowie weitere Sportarten wie die NFL oder die NBA. Eine weitere Option ist das günstigere Super Sports Abo, das für 19,99 € im Monat (als Jahresabo) buchbar ist (kündbares Monatsabo: 24,99 €), aber weniger Live-Rechte enthält. Ein Vorteil bei DAZN ist, dass man sich verpasste Spiele im Re-Live jederzeit noch einmal anschauen kann. Zur Bestellung: https://dartn.de/darts_auf_dazn
Zudem wird das World Matchplay auf dem Sender DAZN Darts X Pluto TV auf [Pluto TV] kostenlos übertragen.
Preisgeld 2025:
Sieger: £200.000
Runner-Up: £100.000
Halbfinale: £50.000
Viertelfinale: £30.000
Achtelfinale: £15.000
1. Runde: £10.000
Gesamt: £800.000
Das World Matchplay ist nach der PDC-WM das Ranglistenturnier mit dem größten Preisgeld im Dartsport.
Spielmodus 2025:
1. Runde: Best of 19 Legs
Achtelfinale: Best of 21 Legs
Viertelfinale: Best of 31 Legs
Halbfinale: Best of 33 Legs
Finale: Best of 35 Legs
Ein Spiel muss allerdings mit 2 Legs Differenz gewonnen werden. Seit 2014 gilt die Regel, dass die Spiele bei Gleichstand um maximal 5 Legs verlängert werden.
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Weitere Informationen:
Alle Infos zum World Matchplay [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credit: Taylor Lanning (PDC)
[kb]

