Am heutigen Abend wurden in der O2 Arena in London vor über
10.000 Dartfans die Playoff’s und das Finale
der Premier League Darts
2013 ausgetragen. Nach 14 spannenden und hochdramatischen
Spieltagen hatten sich am Ende mit Michael van Gerwen,
Raymond van Barneveld, Phil Taylor und James Wade die
vier konstantesten Spieler der Liga für die Halbfinals durchsetzen
können. Im ersten Halbfinale gab es dann die Wiederauflage des
„Jahrhundertfinales“ der PDC Dart WM aus dem Jahre 2007
zwischen Phil Taylor und Raymond van Barneveld. Im zweiten
Halbfinale sollte dann der zweite Finalteilnehmer dann zwischen
Michael van Gerwen und James Wade ausgespielt werden.
Aber fangen wir doch wie immer vorne an. Im ersten Halbfinale
machte Raymond van Barneveld
gegen Phil Taylor einen
ganz aufgeräumten Eindruck: Er startete stilvoll mit
einer 180 in das Match und sicherte sich das erste Leg in 13 Darts.
In den darauf folgenden 5 Leg tasteten sich beide Spieler ein wenig
ab, konnten aber bis zum Stand von 3:3 jeweils ihren eigenen
Aufschlag durchbringen. Dann verpasste Barney bei eigenem Anwurf
ein 104’er Finish auf Doppel 16 und musste anschließend zusehen wie
„The Power“ sich das Break schnappte. Ab diesem Zeitpunkt
kippte das Spiel und spätestens als beim Stand von 6:3 für Taylor
„Barney“ nach 9 Darts auf 81 Punkten Rest stand und er
dann einen Dart auf Bull verpasste um wiederum zusehen zu müssen
wie Taylor sich mit einem 164’er Finist
(T19, T19, Bull) auch dieses Leg sicherte war das Spiel gelaufen.
Zwar konnte sich Barney mit Hilfe von zwei 180’ern am Anfang des
kommenden Legs noch dieses Leg zum 4:7 sichern, aber dann setzte
Taylor den entscheidenden Matchdart und zog mit einem 104,68
Average als erster Spieler in das Finale ein. „Barney“
hatte am Ende nichts falsch gemacht, Taylor hat ihn nur in den
richtigen Momenten gekonnt ausgebremst.
Im zweiten Halbfinale zwischen Michael van Gerwen
und James
Wade ging es dann leider etwas weniger spannend zu. Nachdem
Wade bei eigenem Anwurf ein 110’er Finish verpasste konnte
„Mighty Mike“ gleich im ersten Leg ein Break auf Doppel
12 landen. Und da der Niederländer sich
auch Leg 2 und 3 sicherte ging er bereits früh mit 3:0 in Führung.
Aber dann schaffte „The Machine“ mit einem 112’er Finish
seinerseits ein Break zum 1:3 Anschluß. Aber völlig unbeeindruckt
hierduch schaffte van Gerwen direkt im Anschluß dank eines
12-Darters wieder ein Re-Break und auch der nächste Dart auf Doppel
saß für Michael van Gerwen, der dadurch mit 5:1 in Führung ging.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte „MvG“ 5 von 6 Darts auf den
Doppeln verwandeln können. Die kommenden beiden Legs teilten sich
die Spieler aber beim Stand von 7:2 für „Mighty Mike“
bekam dieser einfach das Spiel nicht beendet. Zu seinem Glück hatte
er jedoch einen solch großen Vorsprung in Legs, daß er dann nach
zwei abgegebenen Legs beim Stand von 7:4 endlich seinen x-ten
Matchdart verwandeln konnte und somit den Weg für eine Neuauflage
des Finales der PDC Dart WM 2013 gegen Phil Taylor bereiten
konnte.
Im Anschluß fand dann das PDC Jungend WM Finale zwischen Michael Smith und Ricky Evans statt, welches Michael Smith souverän mit 6:1 für sich entscheiden konnte (dazu später in einer eigenen Newsmeldung mehr).
Dann war es endlich soweit: Das von vielen herbeigewünschte
Finale zwischen Michael van Gerwen und
Phil Taylor startete. Und zum ersten Mal seit Ewigkeiten ging
Taylor nicht als Favorit der englischen Buchmacher in das Finale
eines Major Turniers, denn diese hatten sich im Vorfeld auf einen
Sieg von Mighty Mike festgelegt. Van Gerwen bewies gleich im ersten
Leg daß er keinerlei Respekt vor dem „großen Taylor“
hatte, denn er gewann seinen Anwurf in 13 Darts. Im kommenden Leg
vergab „Mighty Mike“ ein 134’er Finish auf Doppel 7 worauf
hin Taylor Tops zum 1:1 checkte. Zwei weitere vergebene Darts des
Niederländers auf den Doppeln erlaubten Taylor das erste Break des
Finales zu gewinnen und mit 2:1 in Führung zu gehen. Ein 13-Darter
brachte „The Power“
dann auch noch die 3:1 Führung bevor van
Gerwen endlich wieder ein Leg gewinnen und auf 2:3 verkürzen
konnte. Doch dann zog Taylor das Tempo an: ein 14-Darter brachte
ihm die 4:2 Führung und ein 11-Darter das zweite Break zur 5:2
Führung. Aber dann zeigte Mighty Mike daß er weder Tod noch Teufel
und schon gar nicht Phil Taylor fürchtete und kämpfte sich Leg für
Leg wieder in das Spiel. Um es kurz zu machen: van Gerwen spielte
nun phantastisch auf und stellte nun seinerseits den gesamten
bisherigen Spielverlauf auf den Kopf als er die folgenden 5(!) Leg
in Folge für sich entscheiden konnte und somit dann mit 7:5 in
Führung gehen konnte. Nun stand Taylor unter Druck,
dem er aber bereits zuvor im Spiel gegen
„Barney“ gut gewachsen war. Und auch dieses Mal kämpfte
sich der Altmeister wieder heran. Dann passierte etwas sehr
kurioses. Van Gerwen war sich seiner Sache derart sicher, daß er es
Vorzog bei 87 Punkten Rest nicht den Weg über das Bull zu versuchen
sondern sich 32 Punkte Rest zu stellen. Leider hatte er da die
Rechnung ohne Taylor gemacht, der auf 160 Punkten lauerte und diese
auch checkte und somit noch einmal zum 7:7 ausgleichen und das
Finale damit wieder offen gestalten konnte.
Aber so langsam gingen Taylor die Legs für das so dringend
benötgte Break aus und „Mighty Mike“ machte vor allem bei
eigenem Aufschlag alles richtig. Denn das 15. Leg begann dieser mit
einer 180 und 140, diesen Punkten kann auch ein Phil Taylor i.d.R.
wenig entgegensetzen und so kam es zur 8:7 Führung für den jungen
Niederländer. Anschließend vergab Taylor jeweils einen Dart auf
Doppel 16 und Doppel 8 um 74 Punkte zu checken
und van Gerwen bestrafte dieses sofort mit einem 13-Darter zum
Break und zur 9:7 Führung. Taylor sicherte sich jedoch das kommende
Leg zum 9:8 und sah auch im 18. Leg wie der Sieger aus, als er nach
12 Darts auf 40 Punkten Rest stand. Aber da hatte er die Rechnung
ohne die „Green mean scoring machine“ aus dem Land der
Tulpen gemacht, denn „Mighty Mike“ beendete das Spiel
Stilvol mit einem 132’er Bull Finish (1/2 Bull, T19, Bull) und
sichte sich somit seinen zweiten Major Titel bei der PDC und seinen
dritten Major Titel insgesamt. Und ganz „nebenbei“ darf er
sich auch noch über ein Preisgeld in Höhe von 150.000 £
freuen, welches allerdings nicht für die PDC Order of Merit gewertet wird.
Wir von dartn.de gratulieren dem jungen Niederländer aus Boxtel zu diesem phantastischen Erfolg und freuen uns schon jetzt darauf auch in Zukunft weiterhin „Darts vom anderen Stern“ sehen und miterleben zu dürfen…
Ergebnisse und Statistiken Halbfinale & Finale:
Halbfinale:
| Raymond van Barneveld | 4-8 | Phil Taylor |
| 14 | 100+ | 18 |
| 8 | 140+ | 14 |
| 0 | 170+ | 2 |
| 5 | 180 | 0 |
| 102.08 | Average | 104.68 |
| 116 | High Finish | 164 |
| 0 | Breaks of Throw | 2 |
| 4/10 – 40% | Finishing % | 8/12 – 67% |
| Michael van Gerwen | 8-4 | James Wade |
| 12 | 100+ | 16 |
| 9 | 140+ | 5 |
| 2 | 170+ | 1 |
| 4 | 180 | 2 |
| 97.59 | Average | 93.59 |
| 87 | High Finish | 112 |
| 4 | Breaks of Throw | 2 |
| 8/16 – 50% | Finishing % | 4/20 – 20% |
Finale:
| Phil Taylor | 8-10 | Michael van Gerwen |
| 31 | 100+ | 21 |
| 9 | 140+ | 12 |
| 2 | 170+ | 1 |
| 4 | 180 | 9 |
| 104.10 | Average | 103.29 |
| 160 | High Finish | 132 |
| 4 | Breaks of Throw | 5 |
| 8/21 – 38% | Finishing % | 10/27 – 37% |
Weitere Informationen:
Alle weiteren Informationen zu den kommenden Spieltagen der Premier League Darts 2013 sowie zu den Spielern und alle Ergebnisse der vergangenen Jahre findet ihr wie immer auf unserer Informationsseite zur Premier League Darts.
Wer mit anderen Usern gerne über die Premier League Darts reden möchte, kann dieses gerne kostenlos in unserem Forum in diesem Thread machen.

