Shortleg - World Matchplay Analyse mit Robert Marijanovic

Dienstag, 28. Juli 2020 19:20 - Dart News von dartn.de

Shortleg - World Matchplay Analyse - Robert Marijanovic

Das World Matchplay 2020 hat mit Dimitri van den Bergh einen Sieger gefunden, den man vorher nicht unbedingt auf der Rechnung hatte. Es war ein Turnier mit ungewohnten Umständen, spannenden Spielen und vielen Überraschungen. Für Sport1 war Robert Marijanovic als Experte am Mikrofon, der nicht nur der erste und bisher einzige Spieler mit dartn.de-Logo auf der WM-Bühne war, sondern auch seine Einschätzungen zum Event gibt und sich zudem ehrlich unseren Fragen zu seiner Karriere und vielen weiteren Themen stellt.

Themen der aktuellen Ausgabe:

  • Dimitri van den Bergh der überraschende Sieger des Matchplays
  • Van den Berghs Zeit bei Wright der Siegbringer?
  • Einschätzungen der Leistungen von Gabriel Clemens und Mensur Suljovic
  • Die Überraschungen und Enttäuschungen des Turniers
  • "Underarm throw" und "scharfe Spitzen"
  • Geisterkulisse und Stage in Milton Keynes
  • Allgemeine Situation der deutschsprachigen Spieler
  • Wie ist Marijanovic zum Dart gekommen?
  • Rückblick auf die bisherige Karriere von Marijanovic
  • Ehrliche Insights, Highlights und Ziele für die Zukunft
  • (Misslungene) Matchplay Trivia

 

Auszüge der Sendung:

Marijanovic über Gabriel Clemens: "Wenn ich dann im Hotelzimmer nach diesen Players Championships rumgejammert hab: Oh ich hab wieder 6:5 verloren und da hab ich den Dart verpasst, er war immer der erste und er hat nie gesagt: Ja schade Robi oder so. Er hat gesagt: Ja vergiss es, das Ding ist vorbei. Geh ins Bett, steh morgen noch mal zehn Minuten früher auf, wärm dich noch mal ein Bisschen auf, denk drüber nach was du falsch gemacht hast und morgen machst dus einfach richtig. Und hör auf zu jammern, das war immer sein Ding halt einfach."

"Das erste Ding, wo ich dann wirklich so komplett infiziert war mit Dart war in Bad Soden. Dieses Event, das wird Shorty auch noch wissen. Das war dann so in nem Hotel, wo dann plötzlich die ganzen Cracks, die du sonst nur von den Dartpackungen kanntest, von diesen Bildern, leibhaftig vor dir standen. Und das war schon einer der geilsten Momente in meinem Leben, das muss ich schon zugeben, wo ich diese ganzen Typen gesehen hab."

"Meine Mutter hat wirklich sehr mit mir geschimpft, weil ich ihre Kleingeldkasse, immer diese Fünf-Mark-Stücke geplündert hab und teilweise Nachmittage diesen Dartautomaten gefüttert hab, der nicht uns gehört hat, sondern irgendeinem Automatenaufsteller, der hat sich natürlich gefreut."

"Ich weiß noch, dass ich stiften gegangen bin, weil ich schreiben musste. Und dann ist mir plötzlich eingefallen: Oh shit, das war dein erstes Steeldart-Turnier in deinem Leben so richtig, du hast noch nie geschrieben, du kannst das gar nicht. Und ich bin dann einfach abgehauen, weil ich gedacht habe: Jo, merken die ja gar nicht. Und war dann weg und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Radi von dem Dartshop McDart, der hat dann für mich geschrieben und hat mich so ein bisschen runterlaufen lassen, warum ich da einfach abgehauen bin."

"Du lechtst ja als junger Spieler immer nach Anerkennung. Du willst ja, dass dich jemand bemerkt, du willst auch, dass diese deutschen Cracks dich bemerken und die bemerken dich einfach nicht, weil die alle so eingestellt sind: Ich bemerk dich, aber knall was ans Board, dann kannst du mit mir auf einem Level reden und das hat mich auch immer motiviert. Dass ich irgendwann mal so auf Augenhöhe reden kann mit nem Andree Welge, mit nem Jyhan Artut, mit nem Tomas Seyler, wie sie auch alle heißen. Und das hat mich auch im Kopf immer motiviert."

"Das extremste Gefühl war: Ich kam wieder zurück in den Practice Room, wo dann die ganzen Spieler waren, wo dann danach noch gespielt haben und einer nach dem anderen, die gucken ja da zu auf der Leinwand, sehen, wer gewonnen hat und nicken dir zu. Also geben dir quasi ihren Respekt: Gut gemacht, Glückwunsch und mehr kriegst du da ja meistens nicht. Da fällt dir ja keiner in den Arm und erzählt dir, wie toll du bist, sondern wirklich nur dieses nicken und das war auch wieder so ein Moment, wo ich dachte: geil."

"Ich seh mich nicht so talentiert wie viele andere und ich glaube, ich hatte einfach nicht die Eier, den letzten Schritt zu gehen und zu sagen: Komm Junge, ziehs jetzt durch und riskier mal was, lass mal den Job Job sein."

"Ich spiel bei der 70 immer Triple 18, immer, und jetzt hab ich gedacht: Tops ist so super gelaufen, ich spiel jetzt die Triple 10. Hau diesen Dart voll in die 6, hab 64 Rest, treff die 14 nicht und dann war irgendwie so das war so, da ist alles in mir zusammengebrochen. Da haut der Richard North noch natürlich mit dem letzten Dart 64 mir zu oder so, keine Ahnung und ja das sind Momente, ich weiß man solls abhaken, aber es hat mich lange Zeit beschäftigt und es hat mich schon ein bisschen gebrochen muss ich sagen."

"Nach dem 2:0 Tschuldigung, da bin ich dann rausgekommen und hab angefangen, mit den Securitys die da hinten stehen so ein bisschen Scherzchen zu machen und zu reden und hab mich schon gefühlt wie der King, wie wenn ich jetzt da bloß noch rausgehen muss und ein paar Pfeilchen werfen und dann bin ich weiter. Aber das war mir ne Lehre fürs Leben und ich hoff, dass ich das irgendwann wieder gutmachen kann, dass ich diesen Fokus nicht verliere, weil im Endeffekt heute könnte ich mich wirklich dafür schlagen und denk so: Wie viele Menschen würden die Chance, oder was würden die Menschen alles für die Chance geben, da zu stehen und ich mach da Scherzchen hinten und konzentrier mich nicht mehr auf dieses Spiel und ich hab das auch selten erzählt, diesen Moment. Heute bin ich mal ein bisschen ehrlich und wie gesagt: Mir tuts einfach, ja, nicht für mich leid, aber für jemand andern vielleicht, der in der Situation den Kopf behalten hätte und da durchgegangen wär wie ein richtiger Dartspieler, wie ein richtiger Profi."

"Ich hab wirklich so bisschen schon Tränen in den Augen gehabt teilweise beim Spielen, ich konnte mir meinen Pulover nicht richtig anziehen, das kann man sich gar nicht vorstellen. Es ist ein ganz ganz bitteres Gefühl und es hat auch lang gedauert, Monate, ein Jahr jetzt fast, dass das wieder weg ist und jetzt muss ich halt dran bleiben und wie gesagt, ich bin 40 Jahre alt geworden dieses Jahr und muss leider feststellen, dass dir dein Körper nicht mehr alles so verzeiht, wie vor zehn Jahren oder vor 15 Jahren und war mir auch ne Lehre und ich möchte Dart nicht aus meinem Leben haben, niemals."

 

Wo gibt es den Podcast zu hören?

Spotify: https://open.spotify.com/show/3E0IRIIPUGEllrPnbpoahj

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Weitere Informationen:

Alle Informationen zu Konzept und Aufbau der Sendung gibt es auf unserer [Shortleg Seite].

Foto-Credit: dartn.de

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Quelle: dartn.de

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