Grand Slam: Van den Bergh und De Sousa trumpfen auf

Freitag, 20. November 2020 23:36 - Dart News von dartn.de

Dimitri van den Bergh mit der besten Leistung des Tages

Die erste Hälfte der Achtelfinals beim Grand Slam of Darts 2020 ist gespielt. In Coventry wurde die Distanz heute verdoppelt, man brauchte also zehn Legs um die nächste Runde zu erreichen. Die beste Leistung des Tages kam wieder einmal von Dimitri van den Bergh, der mit einem Average von über 103 Jonny Clayton klar bezwang. Auch James Wade gab gegen Ian White nur vier Legs. Ein zerfahrenes Spiel gewann Simon Whitlock gegen Adam Hunt, eine verrückte Partie entwickelte sich zwischen Dave Chisnall und José de Sousa mit dem besseren Ende für den Portugiesen.

Van den Bergh brilliert einmal mehr gegen chancenlosen Clayton

Zu Beginn der Session bekam es der überrangende Mann aus der Gruppenphase Dimitri van den Bergh mit Jonny Clayton zu tun. Der Belgier startete auch wieder beeindruckend in die Partie, warf den ersten Dart der Aufnahme achtmal in Serie ins Triple und eröffnete in 12 Darts. Clayton verteidigte seinen Anwurf mit einem 14-Darter, bevor van den Bergh erneut in 12 Darts fertig war. Das erste Break des Abends gelang dem "Dream Maker" mit einem 13-Darter zum 3:1, Clayton schnappte sich aber das direkte Rebreak in der sechsten Runde. Seine fünfte 180 und ein 81er-Bull-Finish ebnete van den Bergh den Weg zum erneuten 12-Dart-Break. Mit einem 13-Darter konnte sich der diesjährige World Matchplay Champion auf 5:2 absetzen. Fünf Darts aufs Doppel verpasste der Belgier dann, um noch weiter zu erhöhen, Clayton traf die D11 für sein drittes Leg. Nach dem Madhouse-Treffer von Dimitri van den Bergh konnte sich der Belgier mit einem 14-Darter das 7:3 zur eigentlich angedachten Halbzeit sichern.

Nach der zweiten Pause verpasste der Youngster aus Antwerpen nur knapp das 161er-Finish auf Bull, mit einem 14-Darter beendete er dann das Leg, Clayton kam im Score weiterhin nicht hinterher. Auch der 13-Darter kam für den Belgier entspannt ins Board, Clayton spielte zu diesem Zeitpunkt rund 17 Punkte weniger im Average als sein Kontrahent. Mit einem 110er-Finish zum 18-Darter beendete Dimitri van den Bergh die Partie dann auch souverän. Der Average von gerundet 104 Punkten gepaart mit der 40%-igen Doppelquote war dann doch deutlich zu viel für Clayton. Nach 2018 zieht der Belgier damit zum zweiten Mal in das Grand Slam Viertelfinale ein.

Wade feiert klaren 10:4 Erfolg über White

Das Duell zweier erfahrener Engländer aus den Top 10 der PDC-Weltrangliste gab es dann im zweiten Achtelfinale zu sehen. James Wade traf als gesetzter Spieler auf Ian White, der gestern knapp vor Peter Wright aufgrund der Legdifferenz weiterkam. Mit einem 13-Darter eröffnete James Wade bei eigenem Anwurf, White benötigte exakt gleich viele Darts, um seinen Anwurf ebenfalls durchzubringen. In der sechsten Runde konnte Wade zum zweiten Mal seinen Hold ins Ziel bringen. Mit einem 13-Darter hielt "Diamond" dagegen und schnappte sich somit das 2:2, in 17 Darts konnte "The Machine" auf 3:2 stellen. White schaffte dann den erneuten Ausgleich auf der Doppel 3, machte dann aber einen großen Fehler und verpasste drei Darts auf 40 Rest, womit Wade das 5:3 holte. Einen Dart verpasste Wade auf Tops und dieses Mal war White mit einem 85er Finish auf Bull zur Stelle. Doch auch das nächste Leg ging gegen die Darts an Wade, White verpasste zuvor einen Dart auf die Doppel 8.

Ein 96er-Finish zum 12-Darter wurde von einem 84er-Checkout zum 11-Darter nach der Pause durch Wade gefolgt. Dank dieser beiden Leggewinne war Wade nun mit 8:4 in Front, White verpasste zuvor ein 161er Highfinish auf Bull. Nachdem Wade erneut drei Chancen vergab, spielte Wade einen 17-Darter zum 9:4. Auch das letzte verbleibende Leg war für "The Machine" schnell eingefahren. Der 37-jährige aus Aldershot spielte einen 15-Darter auf der Doppel 10 zum klaren 10:4 Sieg. Die Partie hätte insgesamt im Ergebnis doch deutlich enger sein können, schließlich ließ White aber zu viele Chancen aus und Wade bestach durch sein Timing.

James Wade siegt problemlos gegen Ian White

Whitlock siegt unspektakulär

Von den Weltranglistenpositionen her war das Spiel zwischen Simon Whitlock und Adam Hunt am übersichtlichsten und das spiegelte sich, vor allem zu Beginn der Partie, auch in der Spielqualität wieder. In der siebenten Runde startete Whitlock zum Break, danach checkte der Australier 90 Punkte zum 15-Dart-Hold. Nun brachten beide Spieler ihren Aufschlag durch, es stand also 3:1 für den "Wizard". Mit einem 16-Darter bekam Hunt vor der Pause noch einen zweiten Durchgang, beide taten sich schwer und spielten einen Schnitt von Mitte 80. Vier Legdarts reichten Hunt nicht für das Break aus, Whitlock nutzte diese Fahrlässigkeit zum 4:2. Mit einem 112er High Finish zum 15-Darter setzte dann Hunt ein Highlight, er hätte danach auch das Break schaffen müssen, verpasste aber vier Pfeile für 40 Rest. Whitlock checkte 116 zum 21-Darter als eine Konsequenz daraus und behielt den Zwei-Leg-Abstand bei. Erneut brachten beide Spieler ihren Aufschlag durch, es stand 6:4 zur Mitte der Partie.

Das Niveau wurde nach der zweiten Pause spürbar besser. Mit einem 15-Darter fuhr Whitlock nach der Pause fort, Hunt konnte sich bei eigenem Anwurf nur auf 64 Punkte Rest stellen. Das direkte Rebreak gelang dem "Hunter" aber sofort mit einem 14-Darter, Whitlock bekam keine Checkchance. Auch Hunt bekam keine Darts aufs Doppel für seinen Hold und Whitlock checkte unter Druck die Doppel 8 zum 15-Darter. Der Australier brachte seinen Anwurf einmal mehr nicht ins Ziel, er scheiterte auf der D9 und Hunt löschte 89 auf Bull. Doch auch Hunt brachte den Hold nicht ins Ziel, Whitlock checkte in 14 Darts zum 9:6. Der siebente Matchdart fand ins Ziel, Hunt scorte dann zu wenig, beide standen am Ende bei einem Schnitt von rund 87 Punkten.

Nach dem Spiel sprachen wir mit Simon Whitlock über seine Schlüssel zum Erfolg und warum er in seiner Karriere nicht mehr zu weit vorausschaut: 

De Sousa gewinnt verrückte Partie gegen Chisnall

Den Abschluss des ersten Achtelfinal-Abends gab es zwischen Dave Chisnall und José de Sousa, die zuletzt immer wieder mit starken Leistungen aufwarten konnten. Doch der Beginn war eher schleppend, in 14 und 16 Darts eröffnete Chisnall das Spiel, de Sousa kam aber noch gar nicht zum Zuge. Im dritten Leg profitierte "The Special One" dann von Double Trouble des Engländers und schaffte das Break in 18 Darts. Auch den Ausgleich konnte De Sousa erzielen, dafür checkte er ein 72er-Finish. Eine seltsame Situation gab es im fünften Leg, wo sich Chisnall auf 20 Rest stellte und De Sousa bei 70 Rest mit der 1 und der 19 startete. Statt auf das Bulleye zu gehen spielte De Sousa die große 18 für 32 Rest. Dieser Fehler wurde nicht bestraft, "Chizzy" ließ alle drei Darts liegen und der Portugiese räumte die D16 im ersten Versuch weg. In 15 Darts holte De Sousa das vierte Leg in Serie, Chisnall schien den Faden etwas zu verlieren. Zwei Legdarts verpasste Chisnall auch noch im Anschluss, De Sousa stellte dementsprechend auf 5:2. Chisnall kam auch danach gar nicht rein, ein Triple aus 12 Darts war zu wenig, um De Sousa aufzuhalten. 98 Punkte checkte "The Special One" zum 12-Darter und siebenten Durchgang in Serie. Auch Leg Nr. 8 in Folge stellte für De Sousa kein Problem dar.

Nach der Pause gab es dann einen Hoffnungsschimmer für Dave Chisnall, der zunächst einen 15-Darter spielte. Danach hatte De Sousa große Probleme auf die Doppel, er warf fünf Darts für 40 Rest vorbei und Chisnall spielte einen 13-Darter fürs 4:8. Die Aufholjagd ging auf der Doppel 5 weiter, Chisnall holte sich das dritte Leg hintereinander. Ein 118er-High Finish verpasste De Sousa auf Tops, doch auch Chisnall nutzte seine zwei Chancen nicht. Die Fehler nahmen offensichtlich kein Ende, auch De Sousa verpasste die D10 dreifach, Chisnall machte dann das Break in 20 Darts und holte sich auch das fünfte Leg hintereinander. Auf der Doppel 18 stoppte De Sousa den Trend schlagartig, mittlerweile stand es 9:7. Drei Pfeile ließ Chisnall aufs Doppel aus und De Sousa schnappte sich den Viertelfinaleinzug in 14 Darts.

José de Sousa gewinnt verrückte Partie gegen Dave Chisnall

 

Das Achtelfinale wird morgen in der Abend-Session ab 20:00 Uhr MEZ komplettiert. Dabei treffen unter anderem Michael van Gerwen und Gary Anderson aufeinander, auch der Titelverteidiger ist im Einsatz. Sport1, DAZN und PDC.TV übertragen live.

Ergebnisse Freitag:

Freitag, 20.11.2020:
Abend-Session:

Achtelfinale:

Dimitri van den Bergh 10-3 Jonny Clayton (103,61 - 88,53)
James Wade 10-4 Ian White (98,18 - 99,44)
Simon Whitlock 10-6 Adam Hunt (87,05 - 86,68)
Dave Chisnall 7-10 José de Sousa (91,28 - 95,37)

Vorschau Samstag:

Samstag, 21.11.2020:
Abend-Session:
(ab 20:00 Uhr MEZ)
Achtelfinale:

Michael Smith - Rob Cross
Devon Petersen - Damon Heta
Michael van Gerwen - Gary Anderson
Gerwyn Price - Nathan Aspinall

TV-Übertragung 2020:

Auch im Jahr 2020 zeigt Sport1 vom Grand Slam of Darts insgesamt wieder sehr viele Stunden Live-Dart im deutschen Free-TV zeigen. Beim Streaming-Anbieter DAZN verpasst man ebenso wie auf PDC-TV HD keinen einzigen Dart. Bei DAZN besteht zudem die Möglichkeit eines kostenlosen Probemonats, DAZN überträgt alle Major-Turniere der PDC, zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019

Preisgeldverteilung 2020:

Sieger: £125.000
Runner-Up: £65.000
Halbfinale: £40.000
Viertelfinale: £20.000
Achtelfinale: £10.000
Bonus Gruppensieger: £3.500
Gruppe Platz 3: £7.500
Gruppe Platz 4: £4.000

Insgesamt: £550.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zum Grand Slam of Darts [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credits: Lawrence Lustig (PDC)

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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