Players Championship Finals: Dolan wirft Price raus, Gurney wie zu besten Zeiten

Sonntag, 28. November 2021 00:12 - Dart News von dartn.de

Achtelfinale bei den Players Championship Finals: Brendan Dolan hat im sechsten Anlauf erstmals diese Hürde genommen und Weltmeister Gerwyn Price aus dem Turnier geworfen. Zuvor machten Peter Wright und Michael van Gerwen ein Spiel ums Halbfinale klar. Jonny Clayton überstand in einer verrückten Partie Matchdarts von Luke Humphries. 10:7 war das Ergebnis der Nebenbühne: Ryan Searle, Daryl GurneyJosé de Sousa und Vincent van der Voort setzten sich alle auf diesem Weg durch, wobei de Sousa knapp einen 9-Darter verfehlte. Die Tages-Bestmarke kam mit 104 Punkten vom wiedererstarkten Gurney.

Hauptbühne:

Peter Wright hieß der erste Sieger auf der Main Stage, der beim 10:8-Erfolg gegen Damon Heta lange Zeit im Rückstand war, sich aber auf seine Kämpferqualitäten verlassen konnte. Ein Bounce-Out in der ersten Aufnahme sollte Heta nicht verunsichern: Dank perfekter Doppelausbeute und Finishes von 90 und 100 Punkten ging der Australier mit 3:0 in Front. Während Wright sich noch sortierte und einen Dart zum Anschluss verpasste, schritt Heta souverän zum 4:1 in die Pause. Nach einem 15-Darter auf jeder Seite hatte er die Chance auf das 6:2, verzog jedoch über die Doppel 20. Damit blieb "Snakebite" dran und schaffte in 14 Darts das Break zum 4:5. Auf den Ausgleich musste er trotzdem warten, da Heta ein brillantes 164er-Checkout auspackte. Mit zunehmender Spieldauer wurde das Scoring von "The Heat" jedoch immer dünner. Wright konnte diesmal ein 12-Dart-Break in aller Ruhe zum 6:6 bestätigen, verpasste aber zunächst die Führung. Mit dem Break zum 8:7 war es dann soweit: Ein fulminantes 130er-Finish auf der Doppel 5 brachte den Schotten auf die Siegerstraße. Heta konnte kein Anwurfleg seines Gegners mehr angreifen und musste so in die Niederlage einwilligen.

Das Viertelfinal-Duell mit Wright perfekt gemacht hat Michael van Gerwen, der Gary Anderson mit 10:6 bezwang. Beim Schotten schlichen sich in den falschen Momenten altbekannte Doppelprobleme ein, so auch gleich zu Beginn. Van Gerwen ging 4:0 in Führung, obwohl Anderson mehrfach 18 Darts Zeit hatte und acht Darts nicht im Doppel unterbringen konnte. In 13 Darts kam der "Flying Scotsman" endlich aufs Board und hielt auch dank des konstanten Scorings seine Anwürfe. Gegen die Darts half das jedoch nicht, da van Gerwen seinen Legs den Stempel aufdrückte - mal mit einer 180 oder auch ohne perfekte Aufnahme mit einem 12-Darter. Folgerichtig ging es mit 7:3 in die letzte Session, in der schon alles nach Zieleinlauf aussah. Ein 12-Darter Andersons war auch kein Auftakt dazu, das folgende Leg anzugreifen. In Durchgang 14 klappte es dann doch: Mit 90 Rest nach 9 Darts war der Schotte da und machte in 15 Darts das 6:8. Der Anschluss war zum Greifen nah, doch die Doppelfehler kehrten zurück. 5 Darts gingen daneben, alle ausgerechnet auf der Doppel 20. Van Gerwen machte es mit dem letzten Dart in der Hand besser und brachte das abschließende Leg sicher durch.

Die große Überraschung folgte im dritten Spiel: Gerwyn Price musste sich Brendan Dolan mit 8:10 geschlagen geben. Es mutete schon etwas sonderbar an. Nach einem leichten Abtasten, das beiden Akteuren jeweils in der sechsten Aufnahme ein Leg bescherte, schien Price sein Scoring justiert zu haben und besorgte die 3:1-Führung in 28 Darts. Danach schien auf dem äußeren Ring alles zusammenzubrechen. Welches Doppel er auch anvisierte, keines wollte funktionieren - die 12, 6, 15, 20, 10, 5, 2, Bull, 18, 9, 4 hatte er wirklich allesamt ausprobiert und sammelte so bis zur zweiten Pause 25 Fehlversuche auf Doppel. Dolan war mit einem Schnitt von Mitte 80 selbst alles andere als stark unterwegs, konnte aber gar nicht anders als in Führung zu gehen. Zum 6:4 gelang ihm außerdem ein wichtiges 74er-Finish. Nach der Pause kam mit einem 13-Darter die Sicherheit bei Price wieder, doch Dolan blieb bei Anwurf eiskalt. Er checkte ein weiteres Mal 74 zum 8:6 und verpasste nur knapp das Höchstfinish 170 zur Vorentscheidung. Ein blitzsauberer 14-Darter brachte das 9:7, bevor Price mit dem besten Leg des Abends in 10 Darts nochmal eine Denksportaufgabe verteilte. Dolan bestand die Prüfung, da der "Iceman" sich in 15 Darts keinen Dart auf Doppel erspielen konnte.

Eine Achterbahnfahrt mit zwei 5:0-Läufen ist für Jonny Clayton im Guten geendet - er bezwang Luke Humphries mit 10:9. Mit einem 14-Darter gab Humphries die Messlatte einer ausgeglichen ersten Session vor. Beide nutzten jeweils einen Doppelfehler des Kontrahenten zum Führungswechsel, zunächst Clayton, dann Humphries mit 83 und 94 Punkten zum 3:2 aus seiner Sicht. Nach der Pause wendete sich das Blatt erneut, wobei der Premier-League-Sieger dem Spiel nun komplett seinen Stempel aufdrücken konnte: 14, 14, 13, 14 und 15 Darts - wie ein Uhrwerk reihte der Waliser Leg für Leg aneinander. Humphries war zwar stets in der Nähe, bekam in diesem Run aber tatsächlich keinen einzigen Dart auf Doppel. Bis ins elfte Leg musste er warten, war dann aber auch mit einem 68er-Finish sofort zur Stelle. Spätestens als Clayton 122 Punkte zum 8:4 auswarf, schien die Hypothek zu groß. Dann jedoch folgten drei Fehler auf der Doppel 14, "Cool Hand Luke" durfte über das "Madhouse" nochmal rein und breakte in der Folge zum 6:8. Auf einmal war Humphries im Rausch und warf drei 180er in den nächsten zwei Legs. Nach einer verpassten Doppel 20 Claytons bedeutete das: Ausgleich. Und tatsächlich ging der Engländer nun in 15 Darts in Führung. "The Ferret" steckte nicht auf, musste einen Matchdart überleben und erzwang über die Doppel 16 das Entscheidungsleg, in dem erst Clayton und dann auch Humphries einen weiteren Matchdart vergab. Mit dem letzten Dart in der Hand traf Clayton dann die Doppel 5.

Nebenbühne:

Am Ende über die Ziellinie gefallen ist Ryan Searle bei seinem 10:7-Erfolg über Rob Cross. Es entwickelte sich ein extrem ausgeglichenes Spiel, auch weil Searle nach zwei eher durchschnittlichen Performances jetzt sein Können zeigte. Zwar holte sich Cross die ersten beiden Legs, doch ebenso schnell war der Ausgleich für "Heavy Metal" geschafft. Das erste Highlight lieferte Cross per 11-Darter, im Scoring war aber sein Landsmann am Drücker, der in zweimal 14 Darts zur ersten Führung kam. Cross hatte zuvor knapp das Bullseye für eine 170 verpasst, was er zwei Legs später mit einem 161er-Finish (T18, T19, Bull) zum 5:4 nachholte. Auch dieses Break sollte keinen Bestand haben, weil Cross 56 nicht zumachen konnte. In der Folge sah es so aus, als sollten die mehr erzielten Triple langsam aber sicher den Ausschlag zugunsten Searles geben, auf dem äußeren Ring schlichen sich jedoch Fehler ein, die ein Break zum 7:5 verwehrten. Weiter konnte er den starken Anwurf Cross' nicht angreifen - 7:7. Stattdessen eröffnete sich für seinen Gegner die Break-Chance, doch weder das Bull noch die Doppel 8 sollten bei "Voltage" passen, womit Searle davonkam und in 15 Darts auch das vorentscheidende 9:7 landete. Passend zur sowieso nicht starken Doppelquote endete das letzte Leg nach 24 Darts auf der Doppel 1, Cross konnte die letzte Hintertür nicht nutzen.

Mit seinem höchsten Bühnen-Average seit über 3 Jahren hat Daryl Gurney James Wade mit 10:7 in Schach gehalten. Am Anfang waren die beiden Kontrahenten nicht voneinander zu trennen. Gurney kopierte seinen Gegner praktisch, erst in der fünften Aufnahme, dann in der sechsten und wieder in der fünften Aufnahme holten sich beide ungefährdet ihre Anwurflegs. Lediglich Gurney hatte vor dem 1:2 einen Breakdart und er war es auch, der den ersten Fehler Wades mit einem 72er-Checkout zum 4:3 nutzte. Dass dieses Break bereits entscheidend war, sagt eine Menge über diese hochklassige Partie aus. Denn nun feuerten sie aus allen Rohren, einen 12-Darter Gurneys beantwortete Wade per 126er-Finish ebenfalls in 12. Der Nordire verpasste selbiges auf der Doppel 6, ging aber 6:4 in Führung. Break-Chancen blieben ein rares Gut, zu stark waren die Anwürfe. Gurney verfehlte das Bull zum 8:5, ebenfalls für eine 170 zum 9:6. Diesmal gab ihm Wade jedoch mit einem Fehler auf Doppel 19 eine weitere Chance und "Superchin" räumte die 25 Punkte aus dem Weg. Nach dem ersten Matchdart auf Doppel 12 dann noch ein echter Wade-Moment: "The Machine" versenkte gleiches Doppel zum 144er-Finish. Es hätte jedoch mehr davon gebraucht, mit der dritten 72 fuhr Gurney den Sieg ein.

Auch das dritte Spiel der Nebenbühne endete 10:7, womit sich José de Sousa gegen William O'Connor durchsetzte. Nach einem dominanten 13-Darter des Portugiesen zum Start pendelte die Führung zwischen den beiden. Erst nutzte O'Connor die Doppelfehler de Sousas, der dann aber auch die Lücken im Score des Iren zum 3:2. Es folgte ein wichtiges 88er-Finish von "The Special One" zum Break, das er jedoch nach Fehlern wieder abgab. Die Abstände im Scoring wurden trotzdem größer und de Sousa ging ungefährdet mit 6:3 in Führung. Zwei Aufnahmen später standen 141 Punkte Rest auf dem Scoreboard, doch die Doppel 12 verwehrte ihm seinen zweiten TV-9-Darter des Jahres. Aufgrund dreier weiterer Darts am Draht ging das Leg sogar noch in 14 Darts an O'Connor. Der profitierte weiter von der Doppelschwäche seines Gegners, zum 6:6 reichte ein Dart in der Hand jedoch nicht, sodass de Sousa das Break und wenig später das 8:5 landen konnte. Nach zwei klaren Anwurflegs wiederholte sich das Bild auch bei den Matchdarts: De Sousa traf die große Zahl nicht und überwarf sich, O'Connor durfte nochmal ran und verlängerte die Distanz. Abschließend enteilte de Sousa weit genug, um in 15 Darts den Sieg zu sichern.

Im letzten Spiel stellte sich fast nur die Frage, wer auf der richtigen Seite des 10:7-Ergebnisses stehen würde. Vincent van der Voort war es, der seinen Landsmann Danny Noppert besiegte. Nach einem klaren Leg für Noppert setzte van der Voort mit den Checkouts 64 und 91 die Akzente, bevor Noppert zum letzten Ausgleich der Partie kam. "Noppie" konnte im Scoring keinen Vorteil herausarbeiten und schien stets zu spät, als van der Voort etwa 96 sehenswert über D18, D20 checkte. Mit einem 66er-Checkout gelang Nopppert zwar das Break zum 3:5; das war jedoch gleich wieder an seinen konstanteren Gegner abgegeben, der jeweils in der fünften Aufnahme auf 7:3 davonzog. Nach der Pause waren es endlich mehr Triple bei Noppert, der über einen 13-Darter zum 5:7 breakte und 14 Darts später den Anschluss hergestellt hatte. Die Aufholjagd fand hier jedoch ihr Ende, da van der Voort zu souverän durch "seine" Legs spazierte. Noppert kam nicht mehr in die Nähe und gab auch das letzte Anwurfleg zum 7:10 ab.

 

Am morgigen Finaltag kommt es in der Nachmittags-Session ab 13:45 Uhr MEZ zunächst zum Viertelfinale, ehe dann am Abend ab 20:00 Uhr MEZ die beiden Halbfinals und das Finale ausgetragen werden. Zwischen Halbfinale und Finale kommt es zudem zum Endspiel der World Youth Championship. Sport1, DAZN und PDC.TV übertragen beide Sessions live.

 

Ergebnisse Samstag-Abend:

Samstag, 27.11.2021:
Abend-Session: 
(ab 20:00 Uhr MEZ)
Achtelfinale:
Hauptbühne:
Peter Wright 10-8 Damon Heta (93,25 - 90,67)
Michael van Gerwen 10-6 Gary Anderson (95,06 - 90,65)
Gerwyn Price 8-10 Brendan Dolan (95,48 - 89,78)
Jonny Clayton 10-9 Luke Humphries (96,41 - 96,97)

Nebenbühne:
Ryan Searle 10-7 Rob Cross (95,60 - 97,05)
Daryl Gurney 10-7 James Wade (104,30 - 100,11)
José de Sousa 10-7 William O'Connor (93,89 - 87,72)
Vincent van der Voort 10-7 Danny Noppert (98,56 - 93,91)

Vorschau Finaltag:

Sonntag, 28.11.2021:
Nachmittags-Session: (ab 13:45 Uhr MEZ)
Viertelfinale:
José de Sousa - Brendan Dolan
Daryl Gurney - Ryan Searle
Peter Wright - Michael van Gerwen
Jonny Clayton - Vincent van der Voort

Abend-Session: (ab 20:00 Uhr MEZ)
Halbfinale:
de Sousa/Dolan - Gurney/Searle
Wright/van Gerwen - Clayton/van der Voort

PDC World Youth Championship Final:
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Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2

 

Preisgeldverteilung 2021:

Sieger: £100.000
Runner-Up: £50.000
Halbfinale: £25.000
Viertelfinale: £15.000
Achtelfinale: £10.000
2. Runde: £5.000
1. Runde: £2.500

Gesamt: £500.000

TV-Übertragung 2021:

In diesem Jahr überträgt Sport1 Großteile der Players Championship Finals. Der Sport-Streaming-Dienst DAZN wird alle Spiele dieses Turniers live übertragen. DAZN überträgt alle Major-Turniere der PDC, zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019. Mit dem offiziellen, kostenpflichtigen Livestream der PDC unter PDC.TV verpasst man ebenfalls keinen Dart. Dort kann man auch alle Spiele der Nebenbühne verfolgen.

Weitere Informationen:

Alle Infos zu den Players Championship Finals [Turnierseite]
Einen übersichtlichen Turnierbaum gibt es [hier]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credit: Lawrence Lustig/PDC

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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