Dart Profis - Luke Humphries - "Cool Hand Luke"

Luke Humphries

Luke Humphries verkörpert in vielerlei Hinsicht die neuen Spielertypen der PDC. Nicht nur der schnelle, schnörkellose Wurf, sondern gerade der Karriereweg bestätigt die Entscheidung der PDC, im Jahre 2011 eine eigene Junioren-Serie einzuführen. Humphries wurde in den Jahren 2017 und 2018 zum führenden Mann dieser Development Tour und erspielte sich damit seinen Platz auf der Profi-Tour. Mit dem Finale bei den UK Open 2021 setzte er sich endgültig in der Top 32 fest. 2022 legte er einen sensationellen Lauf hin und steigerte sich massiv in den Ranglisten, 2023 folgte dann der große Durchbruch in die Weltspitze mit drei Major-Titeln, bei der PDC-WM 2024 krönte er sich dann zum Weltmeister und zur neuen Nr. 1.

Ein Mann der ersten Stunde wird zum Dominator der Junioren

Bereits im Alter von 16 Jahren nahm Humphries 2011 an Turnieren der neu eingeführten PDC Development Tour teil. 2012 erreichte er dort ein erstes Viertelfinale. Es folgte eine etwa dreieinhalbjährige Pause, bevor der Engländer 2016 wieder auf die Development Tour zurückkehrte. In diesem Jahr erreichte er ein weiteres Viertelfinale und sein erstes Endspiel. Bei der World Youth Championship ging es unter die letzten 32. 2017 probierte es Humphries erstmals bei der Qualifying School, konnte dort aber nur zwei Punkte sammeln und verpasste eine Tourkarte klar. Dafür gewann er am ersten Wochenende der Development Tour gleich zwei von vier Turnieren und fügte im weiteren Verlauf des Jahres noch drei weitere Titel hinzu. Luke HumphriesAuch auf der Challenge Tour landete er einen Turniersieg und erreichte außerdem ein Finale. Bei der Jugendweltmeisterschaft wurde er erst im Halbfinale gestoppt. Als Nummer Eins der Development Tour Order of Merit erhielt Humphries einen Startplatz in der Vorrunde der PDC World Darts Championship 2018. Außerdem brachte ihm dieser erste Platz auch eine Tourkarte für die Jahre 2018 und 2019. Bei seinem WM-Debüt unterlag Humphries dem Kanadier Jeff Smith in der Vorrunde mit 0:2.

"Cool Hand Luke" konnte sich anschließend auf Anhieb für die UK Open qualifizieren, wo er es unter die letzten 64 schaffte. Beim German Darts Grand Prix in München gewann Humphries sein erstes Spiel auf der European Tour und besiegte dann auch in der zweiten Runde Gerwyn Price. Zwischendurch gewann Humphries auch erneut drei Turniere auf der Development Tour, die er damit auch ein zweites Mal als Ranglistenerster beenden sollte.

Doppeltes WM-Viertelfinale und World Youth Champion

Über die Pro Tour Order of Merit spielte sich Humphries zu seiner zweiten WM, wo er diesmal in der ersten Runde Adam Hunt mit 3:0 bezwang. Der Mann aus Newbury legte ein 3:1 gegen Stephen Bunting nach. Luke HumphriesAuch gegen Dimitri van den Bergh gewann er deutlich mit 4:1, ehe er auch noch den amtierenden Weltmeister Rob Cross mit 4:2 aus dem Turnier warf. Im Viertelfinale erwies sich dann allerdings ein überragender Michael Smith mit 5:1 als zu stark.

Als einer der Contender für Gary Anderson bekam Humphries einen Auftritt bei der Premier League, wo er Gerwyn Price ein 6:6 abknüpfen konnte. Mitte des Jahres gab Humphries bekannt, dass er mit Panik- und Angstattacken zu kämpfen hat, es folgte Anfang Juni sein nunmehr neunter Sieg auf der Development Tour, im November machte er die zehn voll und holte sich bei seinem allerletzten Auftritt noch Turniersieg Nr. 11. Einen Tag später spielte sich Humphries dann auch ins Finale der World Youth Championship 2019, das er mit 6:0 gegen Adam Gawlas für sich entscheiden konnte. Den Schwung nahm Humphries für einen Auftakterfolg über Devon Petersen bei der WM 2020 mit, dem er einen Erfolg im Sudden Death Leg über Jermaine Wattimena folgen ließ. In der dritten Runde konnte er den deutschen WM-Debütant Nico Kurz bezwingen und nach einem Sieg über Kim Huybrechts stand Humphries wie schon 2019 im Viertelfinale, wo er diesmal an Peter Wright scheiterte. Bei der Premier League 2020 war der Engländer erneut als Challenger mit dabei und konnte als erster überhaupt durch einen 7:5-Erfolg über Gary Anderson ein Spiel gewinnen.

Ende Oktober konnte sich Humphries den Titel bei der PDC Home Tour II sichern. Bei seinem Grand-Slam-Debüt scheiterte Humphries als Dritter in der Gruppenphase. Besser lief es bei seiner zweiten Teilnahme bei den Players Championship Finals, wo er nach einem Auftaktsieg über Devon Petersen die zweite Runde erreichte. Nach einem Sieg gegen Jermaine Wattimena scheiterte er allerdings an Gerwyn Price.
Luke Humphries

UK-Open-Finale macht enttäuschende WM vergessen

Über die Pro Tour qualifizierte sich Humphries erneut für die WM 2021, wo er auf Publikumsliebling Paul Lim traf. Diesem unterlag er trotz Matchdart am Ende mit 2:3. Bei den UK Open ging es nach Siegen über Kim HuybrechtsRyan Searle, Martijn Kleermaker und Dave Chisnall erstmals ins Halbfinale. Dort sorgte er mit dem 11:5 Sieg gegen Michael van Gerwen für eine Sensation, sodass er in sein erstes Major-Finale einzog, dort unterlag er mit 5:11 in den Legs gegen James Wade. Nur kurze Zeit später erreichte Humphries bei der PDC Super Series 2 sein erstes Pro-Tour-Finale, musste sich aber Gerwyn Price mit 5:8 geschlagen geben. Ein zweites Finale folgte einen Monat später in Niedernhausen, wo er gegen einen unfassbaren José de Sousa 1:8 unterlegen war. Wenig später gab er sein erfolgreiches Debüt beim World Matchplay, wo er sich bei Wade in Runde 1 revanchieren konnte. Im Achtelfinale unterlag er allerdings gegen Krzysztof Ratajski. Erstmals erreichte Humphries ein Halbfinale auf der European Tour bei der Hungarian Darts Trophy in Budapest und qualifizierte sich damit auch erstmalig für die European Championship, wo es ins Achtelfinale ging. Zuvor gab er auch beim World Grand Prix sein Debüt und überstand die erste Runde, bevor er von Ryan Searle gestoppt wurde. Beim Grand Slam scheiterte Humphries nur wegen der Legdifferenz in der Gruppenphase. Bei den Players Championship Finals hingegen spielte er sich zum zweiten Mal ins Achtelfinale vor, wo Jonny Clayton den Decider gewann. Bei der WM 2022 legte er mit einem 3:0-Erfolg über Rowby-John Rodriguez einen starken Auftakt hin, bei dem er nur zwei Legs abgab. Gegen Dave Chisnall musste er gar nicht erst antreten, da sein Gegner einen positiven Corona-Tests aufwies. Dafür gab es ein dramatisches Spiel gegen den ebenfalls per Freilos ins Achtelfinale gekommenen Chris Dobey. Humphries überlebte Satzdarts zum 0:3-Rückstand und drehte die Partie über die Verlängerung zum 4:3. In seinem dritten WM-Viertelfinale musste er sich aber erneut geschlagen geben, Gary Anderson war mit 5:2 zu stark.

Luke Humphries

Mehrere European Tour Titel aber Major-Enttäuschung

Sein Masters-Debüt verlief durch ein klares 6:1 über Devon Petersen erfolgreich, danach verpasste er mehrere Matchdarts gegen Michael van Gerwen. Genau eine Woche später konnte er sich hingegen über seinen ersten Pro Tour Titel freuen. Als Vorjahresfinalist verlor Humphries bei den UK Open 2022 direkt unter den letzten 64 gegen Ian White. Auf der European Tour in Hildesheim musste er als gesetzter Spieler ebenfalls sofort die Heimreise antreten. In München gab es dann aber seinen ersten Titel auf der European Tour und auch in Prag triumphierte er erneut. In Stuttgart ließ er sich schon wieder nicht aufhalten und gewann seinen dritten Titel in diesem Jahr. Im Juli folgte dann beim European Darts Matchplay in Trier der vierte Titel, beim World Matchplay unterlag er allerdings gleich zum Auftakt Nathan Aspinall mit 5:10 und auch beim World Grand Prix gab es eine Erstrundenniederlage gegen Chris Dobey. Topgesetzt ging es in die European Championship, wo er zum ersten Mal das Viertelfinale erreichte. Beim Grand Slam gewann er seine Gruppe und zog nach Siegen über Ross Smith und Michael van Gerwen ins Halbfinale ein, wo er erneut Nathan Aspinall unterlag. Bei den Players Championship Finals ging es dann zum ersten Mal ins Halbfinale, wo er von Michael van Gerwen gestoppt wurde. Als Fünfter der Setzliste ging Humphries in die Weltmeisterschaft 2023. Dort stand er nach einem 3:2 über den Deutschen Florian Hempel und einem 4:3 über Vincent van der Voort im Achtelfinale. Dort wurde er jedoch von Stephen Bunting ausgebremst.

World Series Premiere und drei Major-Titel

Durch seine guten Leistungen im Kalenderjahr 2022 wurde Humphries mit dem Bahrain Darts Masters dann auch zu seinem erstes World Series Event eingeladen, wo er im Viertelfinale eine hohe Führung gegen Raymond van Barneveld verspielte. Auch beim Nordic Darts Masters war für Humphries im Viertelfinale Schluss. Beim anschließendem Luke HumphriesMasters gelang ihm kein Sieg, ausgezeichnet wurde er als Pro Tour Spieler des Jahres. Auf der European Tour ging es direkt beim ersten Turnier erneut ins Finale der Baltic Sea Darts Open. Dort unterlag er mit 5:8 gegen Dave Chisnall und verlor damit erstmals ein Endspiel in dieser Turnierserie. Die folgenden UK Open endeten im Achtelfinale. Bei den Dutch Darts Championship ging Ende April wie schon in Kiel das Finale gegen Dave Chisnall verloren. In Wieze war Michael van Gerwen im Endspiel zu stark, in Sindelfingen unterlag er Rob Cross im nächsten Endspiel der European Tour. Beim U.S. Darts Masters zog Humphries zwar in sein erstes Halbfinale ein, zog hier im Decider allerdings den Kürzeren gegen Jeff Smith. Erfolgreich seinen Titel verteidigen konnte Humphries beim European Darts Matchplay in Trier, nur kurze Zeit später legte er mit seinem zweiten Floor-Titel inklusive 9-Darter nach. Beim World Matchplay 2023 ging es erstmals bis ins Halbfinale, wo er aber gegen Jonny Clayton unterlag. Seinen dritten Titel des Jahres gab es wieder mit einem 9-Darter im September 2023. Bei den World Series of Darts Finals in Amsterdam ging es ins Halbfinale, beim World Grand Prix erreichte Humphries zum ersten Mal das Finale. Dort siegte er gegen Gerwyn Price und gewann damit den ersten TV-Majortitel seiner Karriere. Bei der European Championship unterlag Humphries im Viertelfinale. Mitte November beim Grand Slam of Darts wurde er Gruppensieger und stand nach Erfolgen über Ryan Searle, Gary Anderson und James Wade zum ersten Mal im Finale. Dort holte er sich mit einem Sieg über Rob Cross seinen zweiten Major-Titel. Auch die Players Championship Finals gingen durch eine tolle Aufholjagd gegen Michael van Gerwen an ihn.

Die Krönung mit dem WM-Titel und Nr. 1 der Welt

Als einer der Favoriten auf den Titel startete er in die Weltmeisterschaft 2024. Dort behauptete er sich zum Auftakt gegen Lee Evans und zog gegen Ricardo Pietreczko gerade nochmal so den Kopf aus der Schlinge. Gegen Joe Cullen überstand Humphries zwei Matchdarts, bevor er Dave Chisnall deutlich besiegte und damit zum ersten Mal das Halbfinale erreichte. Dort bezwang er Scott Williams glatt mit 6:0 und erreichte das Finale. Zudem wurde er mit dem Finaleinzug zur neuen Nr. 1 der Weltrangliste. Im WM-Finale konnte er gegen den erst 16-jährigen Sensationsmann Luke Littler einen 2:4.Rückstand in einen 7:4-Erfolg drehen und sich erstmals in seiner Karriere zum Weltmeister krönen. Bei den PDC Awards wurde Humphries auch dementsprechend mit den Siegen in den Kategorien "Bester Spieler des Jahres", "PDPA Spieler des Jahres" und "Fan Spieler des Jahres" ausgezeichnet.

Das Jahr 2024 als Weltmeister

Beim Saison-Auftakt blieb "Cool Hand Luke" beim Masters ohne Sieg, im Endspiel der UK Open unterlag er gegen Dimitri van den Bergh mit zwei verpassten Matchdarts.

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Fakten zur Person:

Name: Luke Humphries
Spitzname: Cool Hand Luke
Geburtstag: 11.02.1995
Geburtsort: Newbury (England)
Heimatort: Newbury (England)
Nationalität: England
Familienstand: Liiert mit Kayley
Kinder: 1 Sohn
Spielt Dart seit: 2011
Profi seit: 2018
Händigkeit: Rechtshänder
Darts: Red Dragon Signature 22g
Sponsoren: Red Dragon, Marshall.co.uk, RCS, ModusDarts
Einlaufmusik: "Cake By The Ocean" von DNCE
9-Darter: 2x Pro Tour 2023, Hungarian Darts Trophy 2023
Offizielle Website: -
Twitter: @Lukeh180

Gewonnene Titel & Leistungen:

PDC-Major:
PDC-WM: Weltmeister 2024
World Grand Prix: Sieger 2023
Grand Slam of Darts: Sieger 2023
Players Championship Finals: Sieger 2023
UK Open: Runner-Up 2021 und 2024
World Matchplay: Halbfinale 2023
World Series of Darts Finals: Halbfinale 2023
European Championship: Viertelfinale 2022 und 2023
The Masters: Achtelfinale 2022, 2023 und 2024

PDC-Turniere:
Pro Tour: 3x Sieger (1x 2022, 2x 2023)
European Tour:
Sieger German Darts Grand Prix, Czech Darts Open, European Darts Grand Prix 2022 und European Darts Matchplay 2022 und 2023
World Series: Halbfinale U.S. Darts Masters 2023
Challenge Tour:
1x Sieger 2017
Development Tour: 11x Sieger (5x 2017, 3x 2018, 3x 2019)
World Youth Championship: Sieger 2019
Q-School: Gewinner einer Tourkarte 2018
Home Tour II: Sieger 2020

Besondere Leistungen & Auszeichnungen:

PDC-Awards:
PDC Spieler des Jahres:
2024
PDPA Spieler des Jahres:
2024
Pro Tour Spieler des Jahres:
2023 (nominiert 2024)
Fan Spieler des Jahres:
2024
Youngster des Jahres: 
2020 (nominiert: 2019)
Bester Newcomer: 2019 (nominiert: 2018)
TV-Performance des Jahres: (nominiert: 2019 - WM, Achtelfinale gegen Rob Cross; 2024 - WM, Finale gegen Luke Littler)
(jeweils im Januar erhalten für die Vorsaison)

Interviews:

[Interview mit Luke Humphries nach Tag 2 beim Grand Slam of Darts 2020]
[Interview mit Luke Humphries bei den German Darts Open 2019]

Foto-Credit: PDC / PDC Europe

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