Players Championship Finals: Clemens unterliegt nach starker Leistung, van Barneveld marschiert weiter

Samstag, 23. November 2019 23:47 - Dart News von dartn.de

Raymond van Barneveld marschiert im letzten WM-Test weiter.

Hochklassige Achtelfinal-Session der Players Championship Finals 2019 in Minehead. Zum letzten Mal wurde die Hälfte der Spiele auf Bühne 2 ausgetragen, die mit 107er-Averages von Stephen Bunting und Ian White die Top-Leistungen des Abends sah. Michael van Gerwen verlieh seinen Titelambitionen nach dem 9-Darter vom Nachmittag mit 106 Punkten ordentlich Nachdruck. Gabriel Clemens musste sich trotz einer weiteren starken Leistung dem Iren William O'Connor geschlagen geben und Raymond van Barneveld marschiert weiter und weiter durch das Turnier.

Hauptbühne:

Gerwyn Price zeigte im Match gegen Mensur Suljovic, dass er die Erfolgswelle aktuell wie kaum ein Zweiter reitet. Nachdem Suljovic in 14 und 13 Darts noch der Schnellstart gelang, kam Price mit einem 15-Darter im Match an und erspielte sich mithilfe von 6 perfekten Darts das Break zurück auf Doppel 10. Auch in der Folge blieb er konstant stark bei eigenem Anwurf und brillant gegen die Darts. Ein 16-Darter besorgte noch das 3:2, mit weiteren 6 perfekten Darts ging es aus der Pause raus zum ersten 12-Darter der Partie. Suljovic fand in dieser Phase gar nicht statt und musste mit ansehen, wie Price in 15,15 und 13 Darts eine 7:2-Führung etablierte, die schwer an den Verlauf des Grand-Slam-Finals erinnern ließ. Ein verpasster Dart für ein 112er-Checkout erlaubte Suljovic jedoch das 3:7, das er ironisch mit seinem angedeuteten Kopfstoß feierte. Nach zwei klaren Anwurflegs hätte der Österreicher nochmal auf 5:8 verkürzen können, verpasste aber die Doppel 16, womit das Ende seiner Wochenend-Pläne besiegelt war. Price unterstrich die starke Performance mit einem 14-Darter zum Abschluss.

Ein Hin und Her war es im zweiten Match zwischen James Wade und Michael van Gerwen"The Machine" war bei eigenem Anwurf zweimal in 14 Darts zur Stelle, van Gerwen holte sich seinerseits einen 12-Darter, ließ sich nach 6 verpassten Darts auf Doppel den Anwurf abnehmen, den er aber gleich mit einem 11-Darter zurückholte. Einige verpasste Darts auf den ungewohnten Doppeln 8 und 4 seitens Wade konnte van Gerwen nicht zu seinem Vorteil nutzen, sodass Wade mit dem 4:3 den Mini-Lauf unterbrach. Zur Pause waren die beiden nicht zu trennen, van Gerwen spielte 15 und 11 Darts, Wade 12 Darts für sein Anwurfleg. Mittlerweile war es ein hochklassiges Match, ein weiteres Mal verteidigten beide in 5 Aufnahmen ihr Leg zum 6:6. Als Wade dies im 13. Leg nicht gelang, kam die "Green Machine" zum lang ersehnten Break. Beinahe wäre das Spiel wieder umgeschwappt, doch Wade konnte jeweils die Doppel 13 und das Bull zum 12-Darter nicht verwandeln und so schritt MvG nach 6 perfekten Darts zur Vorentscheidung in 11 Darts. Ein 17-Darter reichte nach einer starke Leistung der Nr. 1 der Welt zum Sieg.

Überraschend deutlich verlief das Spiel der mehrfachen Weltmeister Raymond van Barneveld und Glen Durrant. Mit einem 105er-Checkout klammerte sich der Engländer noch an das erste Leg, ehe "Barney" eine echte Serie erlebte. Nach einem schwierigen Dart auf Doppel 3 zu seinem ersten Leggewinn half ihm die vertraute Doppel 18 zum 12-Dart-Break, mit 120 Punkten checkte er weiter stark zum 3:1. Im 5. Leg war es dann die Doppel 9 mit dem letzten Dart in der Hand, nachdem Durrant zwei Darts auf Doppel liegen ließ. Nach einem 14-Darter aus der Pause für van Barneveld hatte "Duzza" genug gesehen und brachte sich mit zwei 180ern in Front. Er ließ eine weitere Triple 20 folgen, die Triple 19 kam dazu, doch die Doppel 12 sollte es für seinen ersten TV-9-Darter nicht sein. Nach 6 weiteren Darts strandete er jedoch auf 3 Punkten Rest und Barney kam mit 96 Punkten auf der Doppel 18 zum 6:1. Van Barneveld ließ sich diese Führung nicht mehr abnehmen, hielt seinen Anwurf bis zum Ende durch und buchte mit einem 15-Dart-Break das Viertelfinale.

Das finale Match des Abends war geprägt von einem stark aufgelegten Mervyn King und kleinen Fehlern von Rob Cross. Der "King" machte im ersten Leg mit zwei 180ern Druck, dem sich Cross auf der Doppel 18 noch erwehren konnte. Dann verpasste er jedoch jeweils einen Dart zum Leggewinn und King konnte in 6 Aufnahmen zu seinen ersten Legs kommen, bevor er mit zwei 13-Dartern und den 180ern Nummer 4 und 5 die Führung auf 4:1 ausbaute. Ein 15-Darter half Cross zum Break wieder auf die Beine, mit zwei verpassten Darts auf Doppel 8 war jedoch erneut der Moment für King gekommen, der 72 Punkte in 2 Darts ausmachte. Der erlebte jetzt einen echten Run, checkte zweimal 81 Punkte zum 12- und 11-Darter, bevor Cross mit einem 14-Darter zum 3:7 nochmal dazwischen kam. In 13 Darts ging es für "Voltage" aus der Pause, das große Comeback blieb jedoch aus. Er verbaute sich mit drei Darts die Doppel 16, sodass Mervyn King auf dem gleichen Feld die Einladung zum 9:4 annahm und danach mit einem tollen 131er-Finish das i-Tüpfelchen auf seine Leistung setzte.

Nebenbühne:

Eine beeindruckende und gnadenlose Leistung legte Stephen Bunting zum Start des Abends auf Bühne 2 hin. Im ersten Leg gelang es ihm bereits, 100 Punkte in 2 Darts zum Break zu checken, doch Ryan Meikle hielt mit einem 101er-Checkout dagegen. Dann entzündete sich das Feuer in Stephen Bunting, einem 13-Darter ließ er einen 10-Darter folgen, bevor er sich das 4:1 in 14 Darts schnappte, obwohl sich Meikle nach 9 Darts auf 40 gestellt hatte. Mit zwei weiteren 13-Dartern rauschte "The Bullet" zum zwischenzeitlichen 6:1, das er nach Fehlern von Meikle weiter ausbauen konnte. Der ließ mit einem 12-Darter nochmal aufhorchen, verpasste aber ein 108er-Checkout zum 3:7, sodass sich Bunting die letzten 3 Legs zu einem fantastischen Sieg holen konnte; der Average stand am Ende bei 107 Punkten.

Auch im zweiten Match war die Nebenbühne mit hohem Niveau gesegnet. William O'Connor und Gabriel Clemens lieferten sich einen Schlagabtausch, der immer wieder Serien beider Spieler enthielt. Clemens hatte einen holprigen Start, ließ in den Legs 2 und 3 Darts auf Doppel liegen, während William O'Connor den Doppeln zwar über das Board nachjagen musste, aber seine Chancen ausnahmslos nutzen konnte. In 15, 18, 13 und 15 Darts eröffnete der "Magpie" zum 4:0. Mit 72 Rest stand er auch in Leg 5 bereit, doch Clemens gelang beim 124er-Finish auf Bull der erste Doppeltreffer. Davon angestachelt warf er einen 13-Darter hinterher und brachte mit einem 68er-Checkout alles wieder in die Reihe. Das Break konnte er jedoch nicht bestätigen, da O'Connor sich mit einem 12-Darter zurückmeldete und mit zwei 14-Dartern einen weiteren Lauf in die Pause schob. Der "German Giant" ließ sich aber nicht abschütteln, setzte mit einem schönen 82er-Checkout (Bull, D16) ein Zeichen zum 4:7. Der Abstand von zwei benötigten Breaks erwies sich jedoch als zu groß, die restlichen Legs liefen alle "mit den Darts" - lediglich beim Stand von 8:6 kratzte Clemens an der Doppel 7, erwischte aber die falsche Seite des Drahts. 6 perfekte Darts in einem 10-Darter waren nochmal ein Highlight, ehe William O'Connor das letzte Leg mit 15 Darts holen konnte.

Nicht zu trennen waren zu Beginn Chris Dobey und John Henderson, die sich in den ersten vier Legs ohne Doppel-Darts des Gegners durch ihren Anwurf spielten, Henderson checkte dabei 101 und 110 Punkte und konnte danach Fehler von Dobey nutzen. Der hatte in den nächsten 3 Legs jeweils einen Dart auf dem äußeren Ring bzw. dem Bullseye, konnte die wenigen Chancen aber nicht nutzen, sodass der "Highlander" zur 5:2-Führung kam. Dobey konnte dann jeweils mit dem letzten Dart in der Hand seinen Anwurf durchbringen und profitierte diesmal selbst von Fehlern des Schotten, sodass ihm ohne große Qualitätssteigerung noch der Ausgleich zur Pause gelang. Aus den Katakomben zurück waren es Fehler auf beiden Seiten, erneut hieß aber Dobey der Nutznießer, der das Break landete und mit einem famosen 10-Darter das fünfte Leg in Serie spielte. Henderson war jetzt auch im Score völlig von der Rolle und "Hollywood" brachte so in 13, 14 und 17 Darts einen sicheren 10:5-Erfolg zu Ende.

Mit dem letzten Match hatte sich die Nebenbühne nochmal den höchsten Average aufgehoben: Ian White fegte mit am Ende 107,46 Punkten im Schnitt über Michael Smith hinweg und wird morgen damit wieder versuchen, seinen Viertelfinal-Fluch zu brechen. Die ersten fünf Legs liefen in bereits hoher Qualität noch mit den Darts, 13, 14 und 14 auf Seiten von White, 14 und 18 beim Trainingspartner Smith. Mit einem 130er-Checkout gelang dem "Diamond" dann der erste 12-Darter, den Michael Smith beinahe in 11 Darts konterte, jedoch die Doppel 12 ungenutzt ließ. So bestätigte White das Break und ließ gleich einen 11-Darter folgen, als er 278 Punkte in 5 Darts löschte. Im nächsten Leg fiel bereits eine kleine Vorentscheidung; Smith verpasste einen Dart auf Tops und White checkte 92 (20, D18, D18) zum 7:2, prompt folgte noch ein 14-Darter, der ihn bei einer Doppelquote von 80% bereits am Sieg schnuppern ließ. Einem kurzen Aufbäumen von Smith mit Checkouts von 76 und 70 Punkten erteilte White dann mit einem 10-Darter eine Abfuhr, im 14. Leg fand der zweite Matchdart auf Tops sein Ziel.

Morgen ist bereits Finaltag bei den Players Championship Finals 2019. Am Nachmittag ab 13:45 Uhr MEZ finden zunächst die Viertelfinals statt, bevor dann am Abend ab 20 Uhr MEZ Halbfinale und Finale steigen. Zudem wird auch noch das Endspiel der World Youth Championship ausgetragen. DAZN und PDC-TV HD übertragen beide Sessions live.

 

Ergebnisse Samstag-Abend:

Samstag, 23.11.2019
Abend-Session:
Achtelfinale:
Hauptbühne:
Gerwyn Price 10-4 Mensur Suljovic (101,88 - 92,86)
James Wade 6-10 Michael van Gerwen (102,01 105,96)
Glen Durrant 3-10 Raymond van Barneveld (92,51 - 96,91)
Mervyn King 10-4 Rob Cross (105,09 - 95,05)

Nebenbühne:
Stephen Bunting 10-2 Ryan Meikle (107,03 - 94,68)
William O'Connor 10-7 Gabriel Clemens (95,09 102,2)
Chris Dobey 10-5 John Henderson (95,21 - 86,75)
Ian White 10-4 Michael Smith (107,46 - 100,36)

Vorschau Finaltag:

Sonntag, 24.11.2019
Nachmittags-Session:
(ab 13:45 Uhr MEZ)
Viertelfinale:
Gerwyn Price - Stephen Bunting
Raymond van Barneveld - Chris Dobey
Michael van Gerwen - Mervyn King
Ian White - William O'Connor

Abend-Session: (ab 20 Uhr MEZ)
Halbfinale:
Price/Bunting - van Barneveld/Dobey
van Gerwen/King - White/O'Connor

PDC World Youth Championship Final:
Luke Humphries - Adam Gawlas

Finale:
Sieger  Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2

 

Preisgeldverteilung 2019:

Sieger: £100.000
Runner-Up: £50.000
Halbfinale: £25.000
Viertelfinale: £15.000
Achtelfinale: £10.000
2. Runde: £5.000
1. Runde: £2.500

Gesamt: £500.000

TV-Übertragung:

Der Sport-Streaming-Dienst DAZN wird alle Spiele dieses Turniers live übertragen. Zudem besteht die Möglichkeit eines kostenlosen Probemonats, DAZN überträgt alle Major-Turniere der PDC, zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019. Mit dem offiziellen, kostenpflichtigen Livestream der PDC unter PDC-TV HD verpasst man ebenfalls keinen Dart. Dort kann man auch alle Spiele der Nebenbühne verfolgen.

Weitere Informationen:

Alle Infos zu den Players Championship Finals [Turnierseite]
Einen übersichtlichen Turnierbaum gibt es [hier]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credit: Lawrence Lustig / PDC

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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