World Grand Prix: Deutsches Duo scheitert, auch Wade und Smith raus

Mittwoch, 5. Oktober 2022 01:23 - Dart News von dartn.de

Gerwyn Price bezwingt Martin Schindler

Am zweiten Tag vom World Grand Prix fanden acht weitere Spiele der 1. Runde statt. Mit dabei waren auch die beiden deutschen Vertreter, Gabriel Clemens und Martin Schindler mussten sich allerdings beide mit 0:2 geschlagen geben. Gegen Danny Noppert und Gerwyn Price war durchaus mehr drin, aber die Chancenverwertung ließ zu Wünschen übrig. Ausgeschieden ist auch James Wade, der sich gegen Martin Lukeman beugen muss. Michael Smith scheiterte an Nathan Aspinall. Der Ex-Champion Daryl Gurney behauptete sich gegen Rob Cross.

Schindler gegen Price weit weg

Wieder einmal musste Martin Schindler bei einem großen Event gegen Gerwyn Price ran und erneut war "The Wall" chancenlos. Zu viele deutliche Fehler auf die Doppel bedeuteten das Aus für den Strausberger, der teilweise ziemlich nervös wirkte. Schindler kam nicht gut in das Match rein, was Price das Break in 16 Darts vereinfachte. Auf Tops holte sich der "Iceman" das 2:0, mit einem 25-Darter holte Schindler sein erstes und einziges Leg. Vier perfekte Darts verhalfen dem Waliser zum 3:1-Satzgewinn. Auf Madhouse checkte Price zur Führung, es folgte ein 101er-Finish zum 12-Darter. Weitere fünf Fehldarts aufs Doppel kosteten Schindler die letzte Chance, teilweise waren die Checkdarts auch recht weit vom Ziel entfernt. Dabei hat Price insgesamt einige Chancen angeboten.

Clemens steht sich selbst im Weg

Danny Noppert schlägt Gabriel Clemens

Für Gabriel Clemens dürfte das Fazit des World Grand Prix heißen: "Da war mehr drin." Gegen Danny Noppert gewann der "German Giant" keinen Satz, obwohl Noppert auch dabei zumindest anfangs einiges zuließ. In 15 Pfeilen eröffnete "Noppie" zum Break, ehe er ganze zwölf Pfeile am Doppel vorbeiwarf. Clemens brachte den Vorsprung von 300 Punkten aber nicht über die Linie und somit verdoppelte Noppert seine Führung. In der sechsten Runde machte Noppert das Set klar, Clemens stand bei einem 67er-Average. In Satz 2 gab es dann die erhoffte Steigerung der deutschen Nr. 1. Die ersten beiden Legs gingen schnell an den Saarländer, aber Noppert kämpfte sich auf 1:2 heran. Mit einem 15-Darter erreichte "Noppie" den Ausgleich. Im entscheidenden Leg verpasste Clemens die ersten zwei Pfeile, um reinzukommen und das bestrafte Noppert gnadenlos mit dem 13-Darter bei eigenem Anwurf.

Wade geht gegen Lukeman raus

Dass Martin Lukeman nun auch noch gegen James Wade für eine Überraschung sorgt, war nun wirklich nicht zu erwarten. Vor allem dafür verantwortlich ist aber die schwache Leistung von "The Machine". Satz 1 ging mit 3:0 glatt an Lukeman, da Wade nur einen 63er-Average ans Board brachte. Insgesamt gingen 13 Pfeile in Satz 1 am Check-In bei Wade vorbei, einen Checkdart bekam er nicht. Lukeman reichten zwei Finishes in Runde 6 und ein 24-Darter. Danach schien es so weiterzugehen, Lukeman ging auch in Satz 2 voraus. Ein Shanghai-Finish ließ "Smash" dann aber liegen, was Wade zu seinem ersten Leggewinn verhalf. Zwei Finishes in Runde 6 brachten Wade in den finalen Satz. Dort blieb zu Beginn erstmal alles in der Reihe. Beim Stand von 1:1 gab es einen 17-Darter für Lukeman, der danach aber ein 121er-High Finish von Wade kassierte. In das Entscheidungsleg kamen beide gleich schnell rein, Wade ließ ein 99er-Finish auf Tops liegen. Lukeman traf die Doppel 8 zum Sieg und spielt am Donnerstag gegen Ross Smith.

Smith vergibt zu viele Chancen und scheitert an Aspinall

Das Duell der beiden Engländer zwischen Michael Smith und Nathan Aspinall bildete den Abschluss eines langen Darts-Abends. Erst gegen 1:20 Uhr deutscher Zeit war das Match zu Ende. Smith musste sich mit 1:2 geschlagen geben. Mit einem 116er-Finish startete Aspinall ins Match, in 21 Darts stellte er auf 2:1. Ein Leg holte sich Smith mit einem deutlichen Abstand in der sechsten Runde. Zwei Checkdarts ließ Smith danach liegen und somit war der Satz weg. Auch nach dem TV-Break sah es nicht besser aus. "The Asp" ging mit jeweils 260 Punkten Vorsprung auf 2:0 voraus, ein 95er-Finish hielt Smith vorerst im Spiel. Ein 101er-Finish brachte Smith das 2:2. Drei Matchdarts ließ Aspinall liegen, es ging also in den entscheidenden Satz. Erneut legte Aspinall vor, mit 2:0 ging er in Führung. Da Smith dann auch 20 Punkte nicht checkte, holte sich Aspinall den 2:1-Erfolg.

Gurney nimmt Cross in Satz 3 raus

Einen Titelträger des World Grand Prix rief John McDonald zusammen mit Rob Cross auf die Bühne. Daryl Gurney behauptete sich gegen "Voltage" recht solide und zog somit ins Achtelfinale ein. Die ersten beiden Legs gingen jeweils an den Anwerfenden. Mit einem 17-Darter holte sich "Voltage" das 2:1 in den Legs, Gurney konterte mit einem 88er-Finish zum Ausgleich. Der erste Satz wurde durch die Fehldarts von Cross beim Reinkommen ins Leg entschieden. Ganze acht Pfeile verpasste Cross und somit nahm Gurney das Geschenk gerne an. In Satz 2 eröffnete Cross mit einem 89er-Finish und auf der D16 schnappte sich der Engländer das 2:0. Gurney blieb mit einem 14-Darter im Set drin, doch Cross löschte mit der 111 nochmal ein höheres Checkout. Somit ging es also in Satz 3 und "Superchin" holte sich die ersten beiden Durchgänge ziemlich knapp mit dem besseren Timing. Ein 72er-Finish checkte Cross daraufhin nicht und das nutzte Gurney zum 2:1.

Cullen zwingt Heta knapp in die Knie

Joe Cullen

Einen engen Fight auf gutem Niveau lieferten sich Joe Cullen und Damon Heta. Am Ende hatte der "Rockstar" die Oberhand, der Entscheidungssatz ging mit 3:1 an den Engländer. Der Average stand bei beiden Spielern bei exakt 91,61 Punkten. Mit einem 112er-High Finish zum 12-Darter eröffnete Cullen zum 1:0. Ein Shanghai-Finish brachte Heta den Ausgleich, in 16 Pfeilen ging Cullen aber wieder in Führung. Heta sicherte sich auf Bullseye den Ausgleich, der erste Satz ging aber mit dem besseren Scoring an Cullen. Im zweiten Satz drehte sich das Momentum komplett um. Alle drei Legs gingen mit einer Top-Leistung an Heta, der seinem Gegner keine Chance auf ein Doppel gab. Die Check-In-Quote von Cullen ging dabei aber auch ein wenig nach unten. In Satz 3 verpasste "The Heat" einen Schlüsselmoment zur 2:0-Führung. Das 98er-Finish wollte auf der D9 nicht fallen und Cullen war zur Stelle. Danach kam Cullen besser in den Finish-Bereich und schnappte sich den Satz, sowie das Match.

Gilding geht auf den letzten Metern die Luft aus

Mitten in seiner Karriere-Renaissance sah es für Andrew Gilding heute mit dem Einzug in die zweite Runde lange ziemlich gut aus. Aber gegen Ross Smith musste sich der "Goldfinger" knapp geschlagen geben. Gilding startete mit einem 17-Darter und checkte danach 102 Punkte zur 2:0-Führung. Ein weiteres Finish in der sechsten Runde brachte Gilding das erste Set. Mit einem 91er-Finish kam Smith aus der Pause, doch sein Gegner ging mit 2:1 in Führung. Ein Finish von D7-D9 checkte der "Smudger" zum Ausgleich und somit ging es erstmal in den Decider. Dort warf Gilding acht Darts am Doppel vorbei, wodurch Smith den Ausgleich in den Sets holte. Im entscheidenden Satz hielten zunächst beide Spieler ihren Anwurf. Daraufhin warf Gilding erneut fünf Fahrkarten aufs Doppel, er stand bei 411 Rest als Smith den 11-Darter spielte. Im letzten Leg der Partie kam Gilding zwar schneller rein, scorte aber nicht gut genug und somit zog Ross Smith ins Achtelfinale ein.

Debütant Razma bezwingt Searle

Nominell war das Spiel von Madars Razma und Ryan Searle vor dem Turnier sicherlich als eines der "schwächsten" Erstrundenpartien anzusehen. Die beiden eröffneten die Session am Donnerstag und die Vermutung bestätigte sich, am Ende reichte ein 77er-Average für Razma. Searle startete zwar mit der 160 ins Match, konnte aber das Break zu Beginn nicht landen. Mit einem 18-Darter erhöhte Razma auf 2:0, bevor Searle den schwachen Check-In seines Gegners ausnutzte. Das erste Set ging nach Doppelproblemen von "Heavy Metal" dennoch nach Lettland. Auch das zweite Set startete für Razma gut, allerdings spielte er sich auf Madhouse fest und kassierte den Ausgleich. Auch Leg 3 ging an Searle, da sein Gegner erneut die Doppel verweigerte. Auf der D18 holte sich Razma den 2:2-Ausgleich, danach verpasste er einen Matchdart und es ging ins Entscheidungsset. Ein 100er-Finish ließ Searle liegen und auch die beiden Darts auf Tops danach wollten nicht sitzen. Somit führte Razma mit 2:0 und im Anschluss checkte er 108 Punkte zum Sieg.

 

Morgen geht es beim World Grand Prix 2022 mit den ersten vier Zweitrundenbegegnungen weiter. DAZN und Sport1 übertragen live.

 

Ergebnisse Dienstag:

Dienstag, 04.10.2022:
1. Runde:
Madars Razma 2-1 Ryan Searle (3:1, 2:3, 3:0) - (77,54 - 80,79)
Ross Smith 2-1 Andrew Gilding (0:3, 3:2, 3:1) - (86,09 - 79,07)
Danny Noppert 2-0 Gabriel Clemens (3:0, 3:2) - (85,69 - 82,38)
Joe Cullen 2-1 Damon Heta (3:2, 0:3, 3:1) - (91,61 - 91,61)
Rob Cross (8) 1-2 Daryl Gurney (2:3, 3:1, 0:3) - (86,54 - 85,71)
James Wade (5) 1-2 Martin Lukeman (0:3, 3:1, 2:3) - (79,54 - 82,08)
Gerwyn Price (1) 2-0 Martin Schindler (3:1, 3:0) - (86,90 - 82,69)
Michael Smith (4) 1-2 Nathan Aspinall (1:3, 3:2, 0:3) - (80,73 - 80,68)

Vorschau Mittwoch:

Mittwoch, 05.10.2022:
2. Runde: (ab 20:00 Uhr MESZ) 
Adrian Lewis - Chris Dobey
Peter Wright - Krzysztof Ratajski
Michael van Gerwen - Stephen Bunting
Jonny Clayton - Dimitri van den Bergh

Die Stats zur Session - Presented by Darts Orakel:

  • Nach fünf Niederlagen in der Runde der letzten 32 bei TV-Ranglistenturnieren steht Madars Razma durch seinen Sieg gegen Ryan Searle zum ersten Mal im Achtelfinale eines TV-Ranglistenturniers. In der Partie verpasste er jedoch 25 Darts auf Doppel zum Finishen, nur Ian White hat seit 2013 in der ersten Runde des World Grand Prix mehr Versuche auf Doppel danebengeworfen.
  • In den ersten sechs Legs brauchte Ross Smith ganze elf Versuche auf die Doppel, um nur ein Leg zu gewinnen. Danach gewann er jedoch fünf der letzten sechs Legs gegen Andrew Gilding und beendete seine letzten drei Anwurflegs zusammen in 42 Darts. Bei keinem dieser drei Legs stand Gilding selbst bei einer Restpunktzahl von höchstens 130 Punkten.
  • Gabriel Clemens hat mit seiner 0:2-Niederlage gegen Danny Noppert nun sieben Sätze in Folge beim World Grand Prix verloren. Im zweiten Satz stellte er zwar insgesamt einen 93er-Average auf und lag bereits 2:0 vorne, doch Noppert gewann die letzten drei Legs in 13, 14 und 15 Darts. Ohne die Doppel-In-Fehler hätte der Niederländer einen 102,37 Average erzielt.
  • Im Spiel zwischen Joe Cullen und Damon Heta wurden mehrere Average-Bestwerte für diese Auflage aufgestellt: Während Cullen mit einem 98,12 Average im ersten Satz den besten Start in die Partien in diesem Jahr erwischte, erzielte Heta mit einem Average von 102,48 Punkten in Satz 2 den höchsten Satzaverage des Turniers.
  • Daryl Gurney hat Rob Cross im Entscheidungssatz geschlagen und damit seinen ersten Sieg beim Grand Prix seit 2018 eingefahren. Es ist zudem sein erster Erfolg über Cross nach sieben sieglosen Spielen. Schlüssel für den Triumph war bei Gurney vor allem die gute Checkquote, fünf der ersten sieben Versuche auf Doppel am Ende der Legs verwandelte er.
  • Gegen Martin Lukeman konnte James Wade im Decider seinen Matchdart auf die Doppel 20 nicht verwerten und hat damit zum ersten Mal seit dem Grand Slam 2019 ein Spiel bei einem TV-Ranglistenturnier trotz Matchdarts verloren. Damals verpasste er gegen Adrian Lewis einen Dart zum Sieg auf dem Bullseye und verlor danach.
  • Sowohl Gerwyn Price als auch Martin Schindler versuchten ihre Legs heute vor allem auf die Doppel 20 und Doppel 10 auszumachen. Während Schindler alle vier Darts auf die Doppel 20 und alle acht Versuche auf die Doppel 10 danebenwarf, traf der Waliser 60% seiner Versuche auf die Doppel 20 und bezwang damit Schindler.
  • Insgesamt trafen die Teilnehmer des World Grand Prix an den ersten beiden Tagen 41,29% ihrer Darts auf Doppel, um in ein Leg reinzukommen. Das ist innerhalb der letzten sechs Jahren die höchste Doppel-In-Quote für die erste Runde des Grand Prix. Neun Spieler trafen mindestens die Hälfte ihrer Doppelversuche zum Start, darunter auch Ross Smith, Martin Lukeman und Gerwyn Price am heutigen Abend.

TV-Übertragung 2022:

Wie schon im letzten Jahr wird auch 2022 DAZN alle Spiele des World Grand Prix LIVE und in HD zeigen. Das Turnier kann als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019

In 2022 überträgt auch Sport1 wieder den World Grand Prix.

Preisgeld 2022:

Sieger: £120.000
Runner-Up: £60.000
Halbfinale: £40.000
Viertelfinale: £25.000
Achtelfinale: £15.000
1. Runde: £7.500

Gesamt: £600.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zum World Grand Prix [Turnierseite]
Einen übersichtlichen Turnierbaum gibt es [hier]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credits: PDC (Kieran Cleeves)

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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