Heute,
Freitag, startete die PDC Dart
Weltmeisterschaft 2013 in die zweite Runde. 32 Spieler sind
also noch mit dabei und diese kämpfen um den Einzug in das
Achtelfinale. Der heutige Tag wurde in 2 Sessions aufgeteilt und so
wurden am Nachmittag und am Abend je 3 Spiele gespielt. Es waren
unglaublich spannende Spiele dabei, 2 Spiele wurden im Tie Break,
eines davon sogar erst im Sudden Death Leg entschieden. Auch die
Stimmung im Alexandra Palace unter den knapp 3.000 Besuchern war
heute unglaublich. Beide Sessions hatten es also wirklich in
sich.
Eröffnet haben die zweite Runde am heutigen Nachmittag
der
WM Finalist vom letzten Jahr Andy Hamilton sowie der
BDO Weltmeister von 1995 Richie Burnett, der sich in der ersten
Runde erst im Tie Break gegen James Hubbard durchgesetzt
hatte. Es war von Anfang an ein sehr enges Spiel, viel
knapper als es das Ergebnis eigentlich aussagt, denn die ersten 4
Sätze endeten jeweils mit 3-2. Burnett lies einige Chancen aus um
auf 2-2 in Setzs zu stellen, doch als dann Andy Hamilton sich den
4. Satz holte und mit 3-1 in Führung ging, ging bei Richie Burnett
gar nichts mehr. Hamilton spielte den letzten Satz souverän mit 3-0
nach Hause und zog mit einem 4-1 Sieg in das Achtelfinale ein. Dort
trifft er noch am Tag vor Weihnachten auf Terry Jenkins. Andy
spielte einen Average von über 97 Punkten und hatte 4 High
Finishes. Mit dieser Performance spielte sich Andy erneut in den
Kreis der Favoriten.
Das zweite Spiel am Nachmittag war dann das Duell zwischen Dave Chisnall, der bereits im Jahr 2010 bei der BDO im WM Finale stand und Daryl Gurney, der sich sensationell über die Vorrunde bis in diese zweite Runde gespielt hatte. Gleich vorweg, das Endergebnis von 4-1 täuscht auch hier gewaltig über den eigentlichen Spielverlauf hinweg. Daryl Gurney war nämlich nicht wie eigentlich erwartet eher ohne Chance, sondern er forderte „Chizzy“ mehr als sich dieser wahrscheinlich gedacht hat. Alle 5 Sätze die gespielt wurden endeten mit dem knappen Ergebnis von 3-2 Legs. Gurney erzielte 11 mal die 180 und spielte einen fantastischen 96,42 Average. Doch Chizzy schnappte sich die entscheidenden Legs und ging damit als Sieger vom Platz. Dave, der nun im Achtelfinale auf den Sieger der Partie Whitlock – Osborne trifft, brachte es sogar auf einen 98,44 Average. Insgesamt wurden in diesem Spiel 21 180er geworfen.
Dann kam das Highlight der bisherigen Weltmeisterschaft. Der Premier League Sieger und WM Finalist von 2011 Gary Anderson aus Schottland traf auf den Qualifikanten John Bowles, der sich über das PDPA Qualifier Turnier am letzten Tag gerade noch für diese WM qualifizierte. Anderson startete sehr gut ins Spiel und holte sich den ersten Satz mit 3-2. Doch dann zeigte Bowles erstmals in diesem Spiel sein können, indem er sich den zweiten Satz klar mit 3-0 holte. Anschließend wechselten sich die beiden ab und Anderson und Bowles gewannen je einen Satz bis zum 2-2. Anderson verpasste im 4. Satz einige wichtige Darts und er hätte die Chance gehabt mit einem 3-1 in Sets alles klar zu machen. Den 5. Satz gewann überraschend John Bowles, der in diesem Spiel wirklich oft über sich hinaus wachsen musste. Anderson rettete sich dann noch zum 3-3 und damit in den Entscheidungssatz Im diesem letzten Satz entwickelte sich dieses Spiel dann endgültig zu einem echten Drama. Gary Anderson musste zusehen wie der Qualifikant Bowles insgesamt 2 Matchdarts auf Tops gegen ihn hatte nachdem er viele wichtige Doppel verpasste. Nur mit sehr hohen Scores und 19 180er schaffte es Gary Anderson sich im Spiel zu halten. Nach dem 2-0 für Bowles im Entscheidungssatz dachten viele Dartfans, das Spiel sei gelaufen und die große Sensation perfekt. Aber Gary Anderson zeigte keine Nerven und warf in den engsten Situationen eine 180 nach der anderen. Beim Stand von 3-2 für Bowles vergab dieser einen Matchdart ehe Gary zum 3-3 ausgleichen konnte. Doch anstatt aufzugeben erzeugte Bowles wieder Druck indem er auf 4-3 erhöhte, was Anderson allerdings problemlos ausgleichen konnte. Erst im 9. Leg im Entscheidungssatz schaffte es Anderson in Führung zu gehen. Er startete dann perfekt in das letzte Leg, gewann dieses dann souverän und damit auch den Entscheidungssatz. Ein wirklich unglaubliches Spiel von beiden Spielern. Das war Werbung für den Dartsport. Der Sieger Gary Anderson trifft nun im Achtelfinale auf Raymond van Barneveld oder Brendan Dolan, der Verlierer, den man eigentlich gar nicht als solchen bezeichnen darf, John Bowles darf sich über 10.000 Pfund und sehr viel gewonnenen Respekt und Erfahrung freuen.
Im ersten Abendspiel bekam es der 3-fache Weltmeister
und auch der erste Weltmeister überhaupt hier im Alexandra
Palace, John Part, mit Terry
Jenkins zu tun, der vor 2 Jahren im Halbfinale der WM stand. Einen
wirklichen Favorit gab es in diesem Spiel nicht, es war also völlig
offen. Terry Jenkins startete furios ins Spiel und
zündete gleich zu Beginn ein echtes Feuerwerk. Die ersten 3 Sätze
gewann „The Bull“ deutlich und lag somit mit 3-0 vorne. In diesen
ersten 3 Sätzen konnte Part nur 2 Legs gewinnen. Dann wurde John
Part etwas stärker und holte sich den 3. Satz mit 3-0. Jenkins ließ
sich aber auch durch diesen kleinen Rückschlag nicht aus der Ruhe
bringen und kam nach der Pause wieder sehr stark zurück. Terry
konnte auch den 5. und somit letzten Satz klar gewinnen und zog
damit hoch verdient ins Achtelfinale ein, wo dann Andy Hamilton auf
ihn wartet. Jenkins spielte einen sehr starken 98,2 Average und
schaffte 3 High Finishes. Besonders hervorzuheben ist auch die 57%
Doppelquote, die nach 3 Sätzen sogar bei über 75% stand. John Park
hatte keine Chance gegen diesen groß aufspielenden Terry Jenkins
und muss somit die Heimreise antreten.
Das zweite Spiel war dann der große Kracher des Nachmittags, ein
unglaublich spannendes Spiel welches je länger das Match dauerte
auch vom Niveau immer besser wurde. „The Asset“ Paul Nicholson
traf hier auf Robert Thornton, der dieses Jahr die UK Open
gewinnen konnte. Es ging eigentlich wenig spektakulär los, Die
Spieler gewannen abwechselnd die Sätze
und niemand konnte sich
wirklich absetzen. Im 6. Satz beim Stand von 3-2 für Thornton in
Sätze ging Robert durch ein Break mit 2-1 in Führung, dann durfte
er zum möglichen Matchgewinn eröffnen, er scorte gut doch dann
vergab er 4 !! Matchdarts. Paul Nicholson schaffte dann den
Ausgleich zum 2-2 und Robert ärgerte sich über seine vergebene
Chance das Spiel zu beenden. Nicholson gewann dann auch noch das
nächste Leg und glich damit auf 3-3 aus, somit musste dieses Spiel
in einen Entscheidungssatz. Auch in diesem letzten Satz ging es
spannend weiter, beim Stand von 3-2 für Robert Thornton vergab der
Schotte erneut einen Matchdart, der bereits fünfte in diesem Spiel.
Nicholson holte sich dieses Leg dann aber doch noch und stellte auf
3-3. Dann gelang Nicholson sogar ein Break und nun war es der
Australier, der die Chance hatte da Spiel mit einem Leg das er
begonnen hat zu gewinnen. Auch ihm gelingt es nicht, da Thornton
unter enormen Druck ein 130-Finish zum 4-4 spielte. Die nächsten
beiden Legs wurden dann wieder abwechselnd gewonnen womit es beim
Stand von 5-5 erstmals bei dieser Weltmeisterschaft zu einem Sudden
Death Leg gekommen ist. Es wurde also erneut auf das Bulls Eye
geworfen wer dieses allerletzte Leg in diesem Spiel beginnen darf.
Robert Thornton gewann diesen wurf auf das Bulls Eye und durfte
beginnen. Er startete sehr gut hinein und Nicholson kam nicht mehr
ganz mit. Thornton zog davon und holte sich den Sieg in diesem
unglaublich spannenden Spiel. Robert trifft nun im
Achtelfinale auf Phil Taylor, womit uns im letzten Spiel vor
Weihnachten ein wirklicher Kracher erwartet.
Das letzte Spiel des Abends bestreitete der 15-fache Weltmeister
Phil
Taylor gegen den 24-jährigen Jerry Hendriks aus
Venlo (Niederlande). Taylor besiegte in Runde 1
Mickey Mansell zwar mit 3-0,
konnte aber dort nicht überzeugen. Hendriks hingegen überraschte in
der ersten Runde indem er den als Nr. 32 gesetzten Wayne Jones mit
3-0 nach Hause schickte. Das Spiel begann gleich mit einer echten
Überraschung, da Jerry Hendriks sich den ersten Satz sicherte und
1-0 in Führung ging. Doch nach der kurzen Pause konnte er leider
sein Level vom ersten Satz nicht mehr halten. Taylor spielte zwar
bei weitem nicht das, was er in diesem Jahr schon gezeigt hat, doch
Jerry nutzte das nicht aus. So gewann Phil die darauffolgenden 4
Sätze in Serie und zog ohne zu glänzen verdient in das Achtelfinale
ein. Das einzige Highlight von Taylor, der auch viele Doppel
verpasste, war ein 120er Finish. In diesem wartet mit Robert
Thornton ein ganz ganz starker Spieler, der Taylor im Jahr 2012
schon mehrfach besiegen konnte. Unter anderem im Finale der UK
Open. Taylor wird sich im Laufe des Turniers noch deutlich steigern
müssen, wenn er seinen 16. WM Titel holen möchte. Für Hendriks, der
ein starkes Turnier gespielt hat und weiter gekommen ist als es zu
erwarten war ist die WM damit beendet. Er darf sich über 10.000
Pfund freuen und über die Tatsache dass er es war, der Phil Taylor
als bisher einziger Spieler im Turnier einen Satz abgenommen
hat.
Ergebnisse und Statistiken Tag 8:
| Andy Hamilton | 4-1 | Richie Burnett |
| 28 | 100+ | 26 |
| 9 | 140+ | 16 |
| 2 | 170+ | 0 |
| 10 | 180 | 5 |
| 97.27 | Average | 89.60 |
| 138, 120, 110, 108 | High Finish | 121 x2 |
| 7 | Legs Against Throw | 4 |
| 45% | Finishing % | 47% |
| Dave Chisnall | 4-1 | Daryl Gurney |
| 35 | 100+ | 25 |
| 17 | 140+ | 13 |
| 1 | 170+ | 0 |
| 10 | 180 | 11 |
| 98.44 | Average | 96.42 |
| 107 | High Finish | 116 |
| 6 | Legs Against Throw | 5 |
| 40% | Finishing % | 39% |
| Gary Anderson | 4-3 | John Bowles |
| 38 | 100+ | 55 |
| 23 | 140+ | 24 |
| 0 | 170+ | 1 |
| 19 | 180 | 6 |
| 98.01 | Average | 90.32 |
| 142, 124, 118, 116 | High Finish | 120 |
| 6 | Legs Against Throw | 6 |
| 28% | Finishing % | 45% |
| Terry Jenkins | 4-1 | John Part |
| 26 | 100+ | 23 |
| 11 | 140+ | 5 |
| 2 | 170+ | 0 |
| 6 | 180 | 4 |
| 98.18 | Average | 89.34 |
| 116, 110, 100 | High Finish | 107 |
| 4 | Legs Against Throw | 1 |
| 57% | Finishing % | 30% |
| Paul Nicholson | 3-4 | Robert Thornton |
| 45 | 100+ | 52 |
| 30 | 140+ | 26 |
| 0 | 170+ | 0 |
| 7 | 180 | 13 |
| 92.56 | Average | 94.79 |
| 107, 100 | High Finish | 136, 130 x2, 124 |
| 5 | Legs Against Throw | 5 |
| 40% | Finishing % | 41% |
| Phil Taylor | 4-1 | Jerry Hendriks |
| 20 | 100+ | 16 |
| 10 | 140+ | 8 |
| 1 | 170+ | 0 |
| 3 | 180 | 3 |
| 90.23 | Average | 82.70 |
| 120 | High Finish | 40 |
| 6 | Legs Against Throw | 1 |
| 35% | Finishing % | 27% |
Vorschau Spieltag 9:
Sa. 22. Dezember: 13:30 – 17:30 Uhr
(Mittagssession)
13:40 Kevin Painter – Ronnie Baxter
15:00 Mark Webster – Colin Lloyd
16:20 Raymond van Barneveld – Brendan Dolan
Sa. 22.
Dezember: 20:00 – 0:00 Uhr (Abendsession)
20:10 Wes
Newton – Scott Rand
21:30 Simon Whitlock – Colin Osborne
22:50 Adrian Lewis – Denis Ovens
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