
Am Abend des siebten Tages der diesjährigen WM standen gleich vier
Zweitrundenduelle auf dem Spielplan. Mit Gerwyn Price hatte ein weiterer Titelfavorit
seinen ersten Auftritt. Dieser tat sich gegen William O’Connor schwerer
als gedacht und setzte sich mit 3-2 durch. Dave Chisnall wusste immerhin bei seinem Erfolg
gegen Vincent van
der Voort auf den Doppel zu überzeugen. Siege im
Entscheidungssatz konnten zudem Chris Dobey und Danny Noppert einfahren.
Dobey gewinnt Thriller gegen Meulenkamp
Einen wahren Thriller zu Beginn des Abends lieferten sich Chris Dobey und Ron Meulenkamp, in dem beide Matchdarts hatten, am Ende aber mit Dobey der gesetzte Spieler das bessere Ende auf seiner Seite hatte. Zunächst war es Meulenkamp, der mit einem 12-Darter für einen starken Einstieg sorgte, Dobeys Konter war ein 89er-Finish. Ein 80er-Checkout nahm der Engländer zum Break mit und nachdem Meulenkamp die D19 zum direkten Re-Break verpasste, checkte Dobey auch noch 73 Punkte zum Satzgewinn weg. Dobey knüpfte mit einem weiteren 80er-Finish an die Form von Satz 1 an, Meulenkamp machte mit einem 120er-Shanghaifinish Eindruck. In 17 Darts ging „Hollywood“ wieder voran und nachdem sein niederländischer Gegner dreimal auf der D18 patzte, traf Dobey die D20 zum 2:0 in den Sätzen.

Meulenkamp gab sich mit einem 14-Darter noch nicht geschlagen, dann ließ auch Dobey mal auf den Doppeln federn und „The Bomb“ machte ein Leg später mit einem 13-Darter das 1:2 aus seiner Sicht klar. Auf der D2 fand Dobey wieder in die Spur, Meulenkamp folgte ihm auf der D20. Dann verpasste Dobey vier weitere Doppel, der Mann aus Heusden machte auf der D20 das Break perfekt und der vierte Setdart fand sein Ziel in der D2. Der Niederländer drehte das Spiel jetzt völlig zu seinen Gunsten und spielte einen 18-Darter gegen die Darts, ein zu diesem Zeitpunkt überragender 11-Darter verdoppelte die Führung. Mit einem 15-Darter konnte Dobey die drohende Niederlage abwenden, Meulenkamp verpasste zwei Matchdarts und Dobey traf die D14 für die Verlängerung. Dort konnte dann „Meuly“ 80 Punkte nicht nullen, Dobey breakte auf der D4. Der diesjährige World Grand Prix Halbfinalist ließ dann seinerseits die ersten drei Matchdarts aus, doch erneut scheiterte sein Gegner an der Restpunktzahl von 80 Punkten, so dass Dobey dann am Ende das Match auf der D8 beenden konnte.
Nach seinem Erfolg konnten wir ein paar Fragen an Chris Dobey richten:
Noppert ringt Rydz nieder
Mit Danny Noppert griff ein weiterer Niederländer ins WM-Geschehen ein. Er bekam es mit dem jungen Callan Rydz zu tun, den er am Ende in einer umkämpften Partie mit 3-2 in die Knie zwingen konnte. Das Spiel begann mit einem sehr guten Satz ohne jegliche Breakchance für beide Spieler. Rydz eröffnete den Reigen mit einem 15-Darter, Noppert antwortete gleich mit einem 14-Darter seinerseits. Mit einem 160er Finish in der fünften Runde des dritten Legs sorgte Rydz für den Höhepunkt des Satzes. Noppert glich erneut in 14 Darts aus. Im entscheidenden fünften Leg ebnete ein Maximum vom Youngster den Weg zum Satzgewinn, welchen er auf D6 schließlich vollendete. Unverändert ging es anschließend zwischen den Pausen weiter. Beide verteidigten ihren ersten Anwurf unter Druck in 15 Darts. „Noppie“ ließ einen 14-Darter folgen, Rydz traf die D16 und erzwang damit erneut ein Entscheidungsleg. In diesem verpasste der Niederländer zunächst noch das Bullseye für ein 170er Checkout, schnappte sich aber mit der D8 in der Folgeaufnahme seinen ersten Satz.

Auch nach der zweiten Unterbrechung waren Breakchancen zunächst
Mangelware. Beide starteten mit einem 17-Darter in das dritte Set,
„The Riot“ ließ mit einem 13-Darter nichts anbrennen. Ein
Treffer in der D20 von Noppert ließ auh diesen Satz über die volle
Distanz gehen. Wenig überraschend ging auch dieses Leg an den
Anwerfer, Rydz traf das Bull für ein 86er Finish in der fünften
Aufnahme. Satz vier eröffnete Noppert wiederum mit einem 12-Darter
und nutzte dann den ersten Breakdart im 17. Leg der Partie Aufgrund
eines schwachen Scoring-Legs seines Gegners reichten ihm dazu 18
Darts. Eine getroffene D1 ließ den Mann aus Joure nach einer wahren
Doppelschlacht zum 2-2 Satzausgleich jubeln.
Im Entscheidungssatz sah ein frühes Break von Noppert in 14-Darts
zunächst nach der Vorentscheidung aus, doch eine 180 von Rydz im
nächsten Leg erhöhte den Druck auf den World Series
Finals Finalisten und dieser brachte 44 Rest nicht auf Null. So
gelang Rydz mit der D6 sein erstes Break der Partie. Doch bereits
hierauf wurde er selbst erneut gebreakt, Noppert nullte 110 in der
fünften Aufnahme und legte mit einem Maximum nach. Der Niederländer
ließ sich dieses Mal die Chance nicht mehr nehmen und nutzte seinen
ersten Matchdart auf D16, um wie im Vorjahr erneut in Runde 2
einzuziehen.
Chisnall überzeugend auf den Doppel
Aufgrund einer starken Doppelquote von 67% konnte sich Dave Chisnall mit 3-1 gegen
Vincent van der
Voort, der mit Schmerzen in Knie und Knöchel zu kämpfen hatte,
durch.
In einem durchwachsenem ersten Satz ging Leg 1 nach 20 Darts an van
der Voort. Chisnall kam mit einem 14-Darter zu seinem ersten
Leggewinn, überwarf sich daraufhin beim Versuch 64 Rest zu checken
mit der D16, was van der Voort wiederum mit einem Treffer in der
D20 ausnutzte. Chisnall holte sich das folgende Leg in 13 Darts. Im
fünften Leg des Satzes vergab der Niederländer jedoch insgesamt
sechs Darts auf dem äußeren Ring, was Chisnall eiskalt zum
Satzgewinn ummünzte. Nach der Pause legte er mit einem 97er Finish
nach und bestätigte das Break in 14 Darts. „The Dutch Destroyer“
verkürzte nochmals mit einem 13-Darter, doch der 44-Jährige
verpasste in der Folge die D10 für ein 110er Finish. Somit konnte
Chisnall mit der D20 auf 2-0 in Sets erhöhen.

Van der Voort holte sich in 12 und 18 Darts eine schnelle 2-0
Führung im dritten Satz. Ein 17-Darter hierauf reichte aus, damit
sich der Mann aus Purmerend ungefährdet seinen ersten Satz sichern
konnte. Mit einem 124er Finish auf Bull rettete „Chizzy“
seinen Anwurf, nachdem van der Voort eine Breakchance auf dem
Doppelring ungenutzt gelassen hatte. Mit der D2 stellte der
Niederländer wieder Gleichstand in Legs her, es folgte ein weiterer
17-Darter von Chisnall. Der Mann auf St. Helens stellte sich dann
Tops zum Match nach 12 Darts und somit musste van der Voort 67
ausmachen, um im Spiel zu bleiben. Dies gelang ihm jedoch nicht und
Chisnall verwandelte seinen zweiten Matchdart auf D10.
Nachfolgend unser Interview mit dem Sieger Dave Chisnall:
Price profitiert von O’Connors Aussetzer
Mit großer Spannung wurde auf den ersten Auftritt von Gerwyn Price hingefiebert. Die Nummer 3 der Welt musste bei seinem Sieg gegen William O’Connor allerdings in die Verlängerung und nutzte dort einen kapitalen Fehler von O’Connor aus. Zunächst lief alles nach Plan für Price. Mit einem Break in 14 Darts startete er in das Duell und bestätigte dieses souverän in 16 Darts. O’Connor jedoch spielte zwei 13-Darter hintereinander und glich so den ersten Satz aus. Im fünften Leg zeigte Price allerdings seine Klasse und traf mit dem letzten Dart in seiner Hand die D10, nachdem sich O’Connor 32 Rest gestellt hatte. Der Ire holte sich das erste Leg des zweiten Sets in 14 Darts, traf die D14 für ein weiteres Leg. Nach einem kleinen Rückschlag – Price checkte 102 in der fünften Runde – ging Satz 2 mit einem 64er Finish am Ende dennoch an „The Magpie„.
Auch in Set drei behielt der 33-Jährige die Oberhand. Mit einem 15-Darter eröffnete er diesen, der zweimalige Grand Slam Champion konnte noch mit einem 17-Darter kontern. O’Connor reichten allerdings zwei weitere 17-Darter, um erstmals in Sätzen in Führung zu gehen. Price patzte dabei im letzten Leg viermal auf den Doppeln. Einen Satz von dem Ausscheiden entfernt kam Price nun etwas besser in Fahrt. Mit 14 und 15 Darts verteidigte dieser seine Anwürfe, sah dazwischen, wie O’Connor 128 auf D4 in Runde vier ausmachen konnte. Nach einem 17-Darter vom Iren entschied erneut das fünfte Leg über den Satz. Dort konnte sich O’Connor jedoch keinen Matchdart erarbeiten, weil Price die D6 zum Satzausgleich nach 15 Darts traf.
Im letzten Satz traf O’Connor zunächst die D10, verpasste allerdings ein 107er Checkout auf D20 und Price gelang der Leggewinn auf der D10. Mit der D12 ging O’Connor erneut in Führung. Ein ungefährdeter 15-Darter von Price bedeutete die Verlängerung. Dort zeigte O’Connor erstmals Nerven und konnte 88 in 9 Darts nicht auf 0 bringen, viel tragischer war, dass er bei 4 Rest auf D1 ging. Der Waliser bestrafte diesen kapitalen Aussetzer eiskalt und breakte in 18 Darts. Eine 180 von „The Iceman“ im folgenden Leg ebneten ihm dann den Weg zum Sieg mit einem abschließenden 13-Darter.
Hier unser Interview, welches wir nach dem Spiel mit dem Waliser führen konnten:
Der morgige Freitag sieht sich erneut zwei Sessions mit Start um
13:30 Uhr bzw. 20:00 Uhr MEZ entgegen. Am Abend kommt es u.a. zum
Duell zwischen Max Hopp und Benito van de Pas, dem Bezwinger von Gabriel
Clemens. DAZN, Sport1
und PDC-TV
HD übertragen die Session live.
Ergebnisse Donnerstag-Abend:
Donnerstag, 19. Dezember 2019
Abend-Session:
Chris Dobey (22) 3-2 Ron Meulenkamp (R2) (3:1, 3:1, 0:3, 1:3, 4:2)
– (96,33 – 94,71)
Danny Noppert (31) 3-2 Callan Rydz (R2) (2:3, 3:2, 2:3, 3:0, 3:1) –
(92,85 – 87,09)
Dave Chisnall (10) 3-1 Vincent van der Voort (R2) (3:2, 3:1, 0:3,
3:1) – (93,10 – 91,99)
Gerwyn Price (3) 3-2 William O’Connor (R2) (3:2, 1:3, 1:3, 3:2,
4:2) – (90,98 – 93,22)
Vorschau Freitag:
Freitag, 20. Dezember 2019
Nachmittags-Session:
(ab 13:30 Uhr MEZ)
Darren Webster (20) – Yuki Yamada (R2)
Mervyn King (19) – Ciaran Teehan (R2)
Jonny Clayton (16) – Jan Dekker (R2)
Ricky Evans (32) – Mark McGeeney (R2)
Abend-Session: (ab
20:00 Uhr MEZ)
Nathan Aspinall (12) – Danny Baggish (R2)
Joe Cullen (15) – Nico Kurz (R2)
Max Hopp (24) – Benito van de Pas (R2)
Peter Wright (7) – Noel Malicdem (R2)
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Shortleg WM-Podcast:
Während der PDC-WM gibt es jeden Tag eine frische Folge „Shortleg“ mit dartn.de Experte Tomas „Shorty“ Seyler für euch, so dass ihr täglich unsere Eindrücke zu den Geschehnissen des Tages hören könnt. Dabei werden wir in verschiedenen Konstellationen und Zusammensetzungen aufnehmen.
Alle Informationen zum Podcast gibt es auf unserer [Shortleg Seite], dort erfahrt ihr auch, wo es den Podcast überall zu hören gibt.
TV-Übertragung 2020:
Sport1:
Sport1 überträgt so viel wie noch nie von der PDC-WM 2020.
[Hier] geht es zu den Übertragungszeiten von
Sport1.
DAZN:
Wie schon in den letzten Jahren wird auch 2020 DAZN alle Spiele der WM LIVE und in HD zeigen. Mit dem kostenlosen und unverbindlichen Probemonat kann man die WM sogar komplett gratis als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgen. Sollte jemand den Gratis-Monat schon genommen haben, kostet der Dienst monatlich 11,99 € und ist jederzeit kündbar, das Jahresabonnement kostet mit 119,99 lediglich 10,00 € / Monat. Zusätzlich zum Dart bietet DAZN auch noch unzählige weitere Live-Events (Fußball, Tennis, American Football, Basketball uvm.). Ein weiterer Vorteil bei DAZN ist, dass man sich verpasste Spiele im Re-Live jederzeit noch einmal anschauen kann. Zur Bestellung: https://dartn.de/darts_auf_dazn
PDC-TV HD:
Eine weitere Möglichkeit alle Spiele der
WM zu
verfolgen ist wie immer „PDC-TV HD„. Der offizielle Livestream der PDC
ist die einzige Möglichkeit, alle Spiele aller Turniere sowie auch
die kleineren Pro Tour Events LIVE zu sehen. Dieser Stream kostet
etwa 70 €/Jahr, es können aber auch Turnier- und Wochenendabos
bestellt werden. Zusätzlich bekommt man durch dieses Abo ein
Vorverkaufsrecht auf die Tickets aller TV-Turniere wie z.B. WM,
Premier League, World Matchplay usw. Zur Webseite: https://tinyurl.com/PDCTVdartn
Preisgeldverteilung 2020:
Sieger: £500.000
Runner-Up: £200.000
Halbfinale: £100.000
Viertelfinale: £50.000
Achtelfinale: £35.000
3. Runde: £25.000
2. Runde: £15.000
1. Runde: £7.500
Weitere Informationen zur Weltmeisterschaft:
Alle Informationen zur WM gibt’s auf unserer [Dart WM
Turnierseite]
Den Spielplan findet ihr hier [Dart WM 2020
Spielplan]
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Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credits: dartn.de/Patrick Exner
[mvdb/tk]

