Am ersten Abend nach der Weihnachtspause war der erste von vier Deutschen in Runde 3 der Dart-WM gefordert: Ricardo Pietreczko hielt das Spiel gegen Andreas Harrysson mit einigen großen Momenten offen. Der Schwede hatte jedoch das stabilere Scoring und siegte letztlich verdient mit 4:2. Noch größer war allerdings die Überraschung, die James Hurrell landen konnte: Mit 4:3 schaltete er Stephen Bunting aus. Weltmeister Luke Littler legte beim 4:0 über Mensur Suljovic dann noch seinen persönlichen WM-Rekord-Average auf.
Pietreczko fehlt das Scoring
Vom Namen her hätte man Ricardo Pietreczko von den vier Deutschen in Runde 3 am ehesten den Sieg zugetraut. Andererseits ist Andreas Harrysson auch kein ganz unbeschriebenes Blatt und sicher einer der besten Spieler ohne Tourkarte. Das bewies der Schwede auch heute: Mit einem 4:2-Sieg über Pietreczko verlängert er sein Traumdebüt mit dem Einzug ins WM-Achtelfinale. Pietreczko fand dagegen nie richtig in die Partie.
Der Start ins Spiel ging komplett mit Anwurf, Harrysson eröffnete mit Checkouts von 82 und 95 Punkten, aber auch „Pikachu“ fand sofort in die Doppel. Im Entscheidungsleg des ersten Satzes musste Pietreczko dann zum Satzverlust abreißen lassen. Dafür ging er im zweiten Satz sofort mit 2:0 in Führung, auch weil Harrysson einige Darts auf Doppel ausließ. Im Scoring war der Schwede jedoch überlegen. Im Handumdrehen war auch dieser Satz ausgeglichen und „Dirty Harry“ plötzlich auf Break-Kurs. Da packte Pietreczko in höchster Not ein überragendes 158er-Checkout aus und schaffte damit das 1:1.
Die Probleme auf den Triple-Feldern blieben jedoch weiter bestehen. Harrysson spielte in 13, 16 und 15 Darts das 2:1 in Sätzen heraus und war erneut am Drücker, verpasste bereits das 2:0 in Satz 4. Wieder war es so ein großer Checkout-Moment, denn Pietreczko rettete seinen Anwurf per 116er-Finish. Bei Harrysson wollte eine 161 auf dem Bullseye nicht fallen und so stellte „Pikachu“ in 15 und 16 Darts wieder Gleichstand her.
Doch die Scoring-Schwäche wurde spätestens mit Satz 5 unübersehbar. Während Harrysson erneut seinen Anwurf-Satz mit 3:0 gewann, bekam Pietreczko keinen Dart auf Doppel. Im sechsten Satz verpassten beide jeweils einen Dart zum Break, „Pikachu“ hätte nochmal auf 2:0 stellen können und Anwurf zum Satzgewinn gehabt. Stattdessen kassierte er nach dem 1:1 das 146er-Finish von Harrysson zum Break, stand selbst noch bei 167 Punkten. Auch im finalen Leg waren einige Triple-Treffer nicht genug, weil der Schwede seinen zweiten Matchdart zum 13-Darter reinsetzte.
| Andreas Harrysson | 4-2 | Ricardo Pietreczko |
| 35 | 100+ | 33 |
| 19 | 140+ | 13 |
| 6 | 180 | 2 |
| 146 | Höchstes Checkout | 158 |
| 1 | Checkouts 100+ | 2 |
| 42% (15/36) | Doppelquote | 41% (9/22) |
| 96,11 | Average | 88,60 |
Hurrell schafft Sensation
Im zweiten Spiel des Abends war Stephen Bunting als Nummer 4 der Welt gegen James Hurrell klar favorisiert. Doch Hurrell spielte eine ganz starke Partie und gewann mit 4:3, in den Legs stand es sogar 18:12. Allein das zeigt, dass Bunting sich immer wieder mit einzelnen Momenten in der Partie hielt, Hurrell jedoch nie komplett locker ließ.
Es war bereits ein erstaunlicher erster Satz, denn nach einem 14-Darter zu Beginn mühte sich Bunting durch den restlichen Durchgang. Hurrell checkte zwischenzeitlich 120 Punkte und stellte mühelos auf 1:0. Anschließend ließ Bunting einzelne Doppel-Chancen aus und „Hillbilly“ war drauf und dran, das 2:0 in Sätzen zu erzielen. Dann vergab er allerdings 3 Satzdarts und sein Gegner bestrafte ihn mit Weltklasse: Nach einer 110 zum 2:2 löschte Bunting auch noch eine unglaubliche 161, als Hurrell vergeblich auf 40 Rest für eine weitere Chance wartete. Der Treffer zeigte auch nach der Pause Wirkung, Hurrell befreite sich aber mit einer ebenso starken 137 über D20-D20 und erzwang im dritten Satz das Entscheidungsleg. Hier stand er auf 57 Rest, als „The Bullet“ mit einer 121 das nächste High-Finish herausnahm. Bunting konnte seinen Kontrahenten jedoch nicht abschütteln. In 16, 15 und 16 Darts hatte Hurrell den 2:2-Ausgleich hergestellt.
Über die gesamte Partie war Hurrell im Scoring konstanter, hatte dauerhaft einen um 6-7 Punkte höheren Average. Dagegen leistete sich Bunting doppelt so viele Aufnahmen ohne Triple-Treffer. Einzig die Doppel streikten kurz bei Hurrell, dann aber zog er in 12, 13 und 14 Darts plötzlich ganz stark zur 3:2-Führung davon. Nach starken Anwurflegs auf beiden Seiten fehlte dem Außenseiter nur noch ein Leg. Es fielen nun ein paar Triple weniger und stattdessen machte Bunting, was er das ganze Spiel schon tat: Mit Checkouts von 84 und 100 Punkten erzwang er doch noch irgendwie das 3:3. Dank eines 15-Darters führte „The Bullet“ wieder, aber Hurrell hatte das letzte Wort: Während dem Starspieler die Scores ausgingen, spielte sich „Hillbilly“ in 14, 14 und 15 Pfeilen tatsächlich ins Achtelfinale.
| Stephen Bunting | 3-4 | James Hurrell |
| 39 | 100+ | 49 |
| 19 | 140+ | 21 |
| 6 | 180 | 6 |
| 161 | Höchstes Checkout | 137 |
| 5 | Checkouts 100+ | 3 |
| 39% (12/31) | Doppelquote | 44% (18/41) |
| 91,43 | Average | 98,48 |
Littler überrollt Suljovic
Zum Tagesausklang hat Luke Littler seine Titelverteidigung gegen den Österreicher Mensur Suljovic in atemberaubender Manier fortgesetzt. Suljovic steigerte sich im Vergleich zur vorigen Runde massiv und war dennoch ohne Chance.
Alleine nach den ersten beiden Sätzen stand der Average von „The Gentle“ bei etwa 100 Punkten. Das ist eigentlich Weltklasse, reichte gegen Littler aber nicht mal für einen einzigen Dart auf Doppel! Der Weltmeister hatte ein Highlight nach dem anderen parat, checkte per 11-Darter zum 1:0 und tütete mit zwei Highfinishes den zweiten Satz ein. Im dritten Satz verpasste er „endlich“ aus der Sicht von Suljovic ein Checkout. Der Österreicher heizte das Publikum an und schlug tatsächlich im zweiten Dart zu. Anschließend kassierte er ein weiteres Break, schaffte es aber mit einem 12-Darter noch ins Entscheidungsleg. Hier wartete er auf 101 Rest, nur um mit einer 124 von Littler das nächste Highlight zu schlucken. Mit dem 0:3 war dann endgültig der Stecker gezogen. Mit Erfolg jagte „The Nuke“ noch seinen Average-Rekord: 107,09 Punkte wurden ein neuer WM-Bestwert.
| Luke Littler | 4-0 | Mensur Suljovic |
| 16 | 100+ | 26 |
| 11 | 140+ | 2 |
| 9 | 180 | 5 |
| 124 | Höchstes Checkout | 80 |
| 4 | Checkouts 100+ | 0 |
| 71% (12/17) | Doppelquote | 50% (3/6) |
| 107,09 | Average | 96,21 |
Wie geht es bei der Dart-WM 2026 weiter?
Am morgigen Sonntag wird bei der PDC-WM 2026 die dritte Runde mit zwei Sessions fortgesetzt. Am Nachmittag ist ab 13:30 Uhr MEZ direkt Martin Schindler im Einsatz, in der Abend-Session ab 20:00 Uhr MEZ spielen dann auch Gabriel Clemens und Arno Merk. DAZN und Sport1 übertragen beide Sessions in voller Länge live.
Ergebnisse Samstag-Abend:
Samstag,
27.12.2025:
Abend-Session:
Andreas
Harrysson 4-2 Ricardo Pietreczko (3:2, 2:3, 3:0,
1:3, 3:0, 3:1) – (96,11 – 88,60)
Stephen Bunting 3-4 James Hurrell (1:3, 3:2, 3:2, 0:3, 1:3, 3:2,
1:3) – (91,43 – 98,48)
Luke Littler 4-0 Mensur Suljovic (3:0, 3:0, 3:2,
3:1) – (107,09 – 96,21)
Vorschau Sonntag:
Sonntag,
28.12.2025:
Nachmittags-Session:
(ab 13:30 Uhr MEZ)
Martin Schindler – Ryan Searle
Damon Heta – Rob Cross
Gary Anderson – Jermaine Wattimena
Abend-Session:
(ab 20:00 Uhr MEZ)
Gian van
Veen – Madars Razma
Luke Humphries – Gabriel Clemens
Michael van Gerwen – Arno Merk
Shortleg WM-Podcast 2026:
Während der PDC-WM 2026 gibt es jeden Tag eine frische Folge „Shortleg“ für euch, so dass ihr täglich unsere Eindrücke zu den Geschehnissen des Tages hören könnt. Dabei werden wir in verschiedenen Konstellationen und Zusammensetzungen aufnehmen. Dieses Jahr gibt es Shortleg erneut jeden Abend kurz nach dem Ende der Abend-Session live auf unserem[YouTube-Kanal] oder wie gewohnt auf Abruf auf dem Podcatcher eures Vertrauens. Ihr habt die Wahl!
Shortleg PDC-WM 2026 – Tag 14:
TV-Übertragung 2026:
Sport1:
Sport1 überträgt insgesamt über 150 Stunden
live von der PDC-WM 2026.
[Hier] geht es zu den
Übertragungszeiten von Sport1.
DAZN:
Auch in diesem Jahr hält der Sport-Streaming-Dienst DAZN die gesamten Übertragungsrechte für die Darts-WM 2026. Wie gewohnt wird DAZN auch bei dieser Rekord-WM alle Spiele live und in HD übertragen. Nachdem DAZN auch alle Major-Turniere und European Tour Events des Jahres übertragen hat, wird man hier auch keinen einzigen Dart verpassen. Als Kommentator für die meisten Sessions wird Elmar Paulke fungieren, auch Adrian Geiler und Tom Kirsten werden ihre Einsätze bekommen. Unterstützt werden sie dabei auch von prominenten Experten wie Florian Hempel und René Eidams. DAZN wird auch vor Ort sein, so moderiert Adrian Geiler ab der zweiten Runde aus London. Die Kommentatoren Elmar Paulke und Florian Hempel werden das Geschehen nach der Weihnachtspause vom Ally Pally aus begleiten. Außerdem bietet DAZN in diesem Jahr auch die englische Originalübertragung mit den Kommentatoren von Sky England an. Verpasste Spiele oder Sessions lassen sich jederzeit im Re-Live in voller Länge nachschauen. DAZN bietet zur Buchung aktuell drei verschiedene Pakete an, in denen der Dartsport enthalten ist. Das Super Sports Paket gibt es für 19,99€ im Monat und das Unlimited Paket mit noch mehr Sport-Events kann man für 34,99€ im Monat buchen. Man kann DAZN auf allen Geräten streamen. Zur Bestellung: https://dartn.de/darts_auf_dazn.
Preisgeldverteilung 2026:
Sieger: £1.000.000
Runner-Up: £400.000
Halbfinale: £200.000
Viertelfinale: £100.000
Achtelfinale: £60.000
3. Runde: £35.000
2. Runde: £25.000
1. Runde: £15.000
9-Darter: £60.000
Modus 2026:
Finale: Best of 13 Sets
(first to 7)
Halbfinale: Best of 11 Sets (first to
6)
Viertelfinale: Best of 9 Sets (first to
5)
Achtelfinale: Best of 7 Sets (first to
4)
Runde 3: Best of 7 Sets (first to 4)
Runde 2: Best of 5 Sets (first to 3)
Runde 1: Best of 5 Sets (first to 3)
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