Ian White gewinnt die Dutch Darts Championship 2018

Sonntag, 9. September 2018 23:00 - Dart News von dartn.de

Ian White gewinnt die Dutch Darts Championship 2018

Nach dem überraschend schwachen Auftritt und dem damit verbundenen frühen Aus des Topfavoriten Michael van Gerwen war das Turnier sehr offen und plötzlich hatten viele Spieler die große Chance auf den Titel. Am Ende war es der Engländer Ian White, der den Turniersieg bei der ersten Ausgabe der Dutch Darts Championship einfahren konnte. Der Engländer feierte damit den größten Erfolg seiner Karriere. "Diamond" gewann im Finale dieses European Tour Event in der MECC von Maastricht gegen den Überraschungsmann Ricky Evans, der erstmals seit 2013 in einem PDC Finale, und zum ersten Mal überhaupt in einem Bühnen-Finale, stand.

Viertelfinale:

Das erste Viertelfinalspiel lautete Ricky Evans gegen Joe Cullen. In diesem Duell der beiden Engländer gewann Ricky Evans nach dem Entscheidungsleg mit 6-5. Cullen erwischte den besseren Start und ging mit 2:0 in Führung, doch Evans konnte zum 2-2 ausgleichen. In der Mitte des Spiels eine ganz starke Phase beider Spieler, Evans mit einem 10-Darter zum 3-3, danach Cullen mit seinem zweiten 13-Darter im Spiel zum 4-3 aus seiner Sicht. Nach dem 4-4 von Evans holte sich Cullen mit einem weiteren 13-Darter die Führung, die aber erneut ausgeglichen wurde. Im Entscheidungsleg hatte Cullen Anwurf, doch Evans mit dem ersten Matchdart. Er verpasste ein 139-Finish knapp. Cullen mit drei Darts in der Hand bei 40 Rest, setzte aber alle drei Darts am Doppel vorbei. Evans konnte 22 Punkte mit dem dritten Dart checken und stand überraschend im Halbfinale.

Einen Überraschungssieger gab es auch im zweiten Viertelfinale. Ritchie Edhouse, die aktuelle Nummer 86 der Welt, bezwang den Australier Kyle Anderson mit 6-4 und stand erstmals in seiner Karriere im Halbfinale eines PDC Turniers. Bis zum 3-3 war es ein offenes und ausgeglichenes Spiel. Highlight sicherlich der 12-Darter mit 170-Finish von Edhouse zum zwischenzeitlichen 2-2. Dann ein Break von Edhouse zum 4-3, welches er mit einem 13-Darter zum 5-3 bestätigte. Anderson kam zwar nach zwei verpassten Matchdarts nochmal auf 4-5 heran, doch am Sieg des Engländers änderte es nichts mehr. Und das, obwohl der 35-Jährige insgesamt 9 Matchdarts vergab.

In der unteren Turnierhälfte waren im Gegensatz zu "oben" noch einige Topfavoriten mit dabei. So kam es im Viertelfinale zum Spiel der beiden ehemaligen WM Finalisten Simon Whitlock gegen Peter Wright, in dem sich letzterer mit 6-4 durchsetzen konnte. Mit 100,47 Punkten im Schnitt spielte der Schotte ein starkes Match. Dabei lag Whitlock schnell mit 2-0 voran. Wright konterte aber mit drei Leggewinnen in Folge, darunter ein 10-Darter, zum 3-2, ehe Whitlock mit 14 Darts zum 3-3 ausglich. Danach sorgte Wright für die Vorentscheidung. Ein 16-Darter bei eigenem Anwurf und ein 13-Darter zum Break bescherten ihm die 5-3 Führung. Nach 8 verpassten Matchdarts von Wright kam Whitlock noch einmal auf 4-5 heran. Der Australier hatte sogar die Chance zum Ausgleich, doch er konnte 4 Darts nicht im Doppel unterbringen. Somit war es Wright, der mit einem 15-Darter das Match beendete.

Im vierten und letzten Viertelfinalspiel konnte Ian White gegen den ehemaligen Doppelweltmeister Adrian Lewis einen 6-1 Kantersieg einfahren. Die ersten drei Legs gingen mit 12, 16 und 18 Darts an den "Diamond". Erst dann konnte Lewis mit einem 15-Darter erstmals anschreiben. "Jackpot" hatte daraufhin die Chance weiter zu verkürzen, doch er brachte drei Darts nicht im gewünschten Doppelfeld unter. Somit sorgte White mit dem Break zum 4-1 für die Vorentscheidung. Ein weiterer ganz starker 12-Darter sowie ein 14-Darter sorgten dann für den 6-1 Endstand.

Halbfinale:

Man hätte viel Geld verdienen können, hätte man auf dieses erste Halbfinale gewettet. Die Nummer 57 gegen die Nummer 86 der Weltrangliste, oder anders gesagt Ricky Evans gegen Ritchie Edhouse. In einem spannenden Spiel hatte Ricky Evans das bessere Ende und siegte mit 7-5. Die ersten 5 Legs wurden abwechselnd gewonnen, dann ein Break von Evans zum 4-2, welches er gleich darauf mit 14 Darts zum 5-2 bestätigte. Nach drei weiteren Legs der Reihe nach hatte Evans seine ersten Matchdarts. Er verpasste aber die D20 und D10 und somit kam Edhouse zum Break zum 5-6. Doch Evans spielte unter Druck ganz stark und checkte nach 12 Darts zum Re-Break und dem damit verbundenen 7-5 Endstand.

Im zweiten Semifinale standen sich Peter Wright und Ian White gegenüber und hier gab es die nächste große Überraschung. Zuerst sah alles nach einem Durchmarsch von Peter Wright aus. Mit zwei 15-Darter und einem 18-Darter brachte er sich mit 3:0 in Führung. Dann startete aber White so richtig durch. Mit 16 und 2x 15 Darts glich er das Spiel aus. Doch dem nicht genug ging er mit einem weiteren 15-Darter und einem starken 12-Darter sogar mit 5-3 in Führung, das Spiel war komplett in die andere Richtung gekippt. Wright wollte sich aber noch nicht geschlagen geben und verkürzte mit 14 Darts auf 4-5. Bei eigenem Anwurf spielte "Diamond" daraufhin einen 15-Darter zum 6-4 und ließ den Schotten auf 24 Rest stehen. Mit einem 11-Darter erhöhte White auf 7-4 und zog damit in das Finale ein.

Finale:

Ein Turnier voller Überraschungen endete mit einem Finale zwischen Ian White und Ricky Evans. Die Favoritenrolle war eigentlich auch hier klar verteilt, aber was hieß das schon bei diesem bisherigen Turnierverlauf. Auf der einen Seite Ricky Evans, Nummer 57 der Welt und erst zum zweiten Mal in seiner Karriere im Endspiel eines PDC Turniers, das erste Mal bei einem Turnier vor Zuschauer auf einer großen Bühne. Auf der anderen Seite Ian White, der bereits 9 PDC Turniere gewinnen konnte und bei mehreren TV-Turnieren im Viertelfinale war.

White eröffnete das Endspiel mit 14 Darts, gleich darauf der Konter von Evans mit 13 Darts zum 1-1. Dann das erste Break, der Außenseiter Evans mit der Führung, aber sofort das Re-Break von White mit einem 11-Darter. Es folgten einige Legs der Reihe nach, dann das Break von White zur 5-3 Führung mit 14 Darts, aber erneut gleich das Re-Break von Evans zum 4-5. White breakte neuerlich zum 6-4 und dann große Probleme bei beiden Spielen auf die Doppel, nachdem sie sich auf D1 festgespielt hatten. Der Mann aus Stoke mit dem glücklicheren Ende für sich, er checkte nach 27 Darts! zum 7-4 und damit zur Vorentscheidung. "Rapid", der seinen Nickname auf Grund seines enorm schnellen Wurfstils bekommen hatte, verkürzte mit einem 13-Darter auf 5-7. Nun die große Chance für "Diamond", bei eigenem Anwurf das Spiel zu gewinnen. Evans verpasste einen Dart auf Doppel 16 um das Spiel noch einmal spannend zu machen, White traf seinen ersten Matchdart in die Doppel 20 zum Turniersieg. Der größte Erfolg für Ian White, der damit nach 9 Titeln auf der Pro-Tour auch erstmals ein Turnier vor Publikum auf einer großen Bühne gewinnen konnte.

 

Nächsten Freitag steht dann in Riesa mit den International Darts Open das dritte und letzte European Tour Event im September an.

 

Ergebnisse Finalsession:

Sonntag, 09.09.2018
Abend-Session:
(19.15-23 Uhr)
Viertelfinale:
Ricky Evans 6-5 Joe Cullen (91,81 - 95,05)
Ritchie Edhouse 6-4 Kyle Anderson (92,65 - 87,92)
Peter Wright 6-4 Simon Whitlock (100,47 - 90,10)
Adrian Lewis 1-6 Ian White (90,97 - 99,17)

Halbfinale:
Ricky Evans 7-5 Ritchie Edhouse (92,03 - 94,99)
Peter Wright 4-7 Ian White (100,05 - 98,41)

Finale:
Ricky Evans 5-8 Ian White (89,23 - 89,18)

Preisgelder European Tour 2018:

Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000

Gesamt: £ 135.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zu den Dutch Darts Championship [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2018 [European Tour]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credit: PDC Europe

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Quelle: PDC Europe

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