Montag, 3. Februar 2025 17:15 - Dart News von dartn.de
Am vergangenen Wochenende stieg in Assen einmal mehr das größte Dartturnier der Welt. Weit über 4.000 Starter alleine in der Herren-Kategorie gingen bei den Dutch Open 2025 an den Start. Siegreich war am Ende Jeffrey Sparidaans, der sich im Finale gegen den US-Amerikaner David Fatum durchsetzen konnte. Bei den Damen schaltete Rhian O'Sullivan im Halbfinale Beau Greaves aus und schnappte sich mit einem Endspielerfolg gegen Lerena Rietbergen den Titel der Damen-Konkurrenz. Thomas Junghans schaffte bei den Männern den Sprung ins Viertelfinale, gleiches gelang Lisa Zollikofer bei den Frauen.
Über 4100 Herren starteten in das Hauptturnier der diesjährigen Dutch Open, womit einige sogar bereits in der Runde der Letzten 8192 einsteigen mussten. Darunter war auch der spätere Sieger Jeffrey Sparidaans, der somit gleich 13 Siege am Stück für den Titel brauchte. Nach zwei schwierigen Jahren auf der PDC Tour gab es für "Jefke" damit vor heimischen Publikum den vielleicht größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. Der Niederländer löste seine ersten Aufgaben am Samstag souverän, erst unter den Letzten 64 musste er eine knifflige Situation gegen Corne Groeneveld überstehen: Nachdem Sparidaans zunächst im sechsten Durchgang selbst den Sack nicht zubekommen hatte, wurde das Duell im Decider entschieden. In diesem verfehlte Groeneveld seinerseits mindestens sechs Matchdarts, womit sich Sparidaans doch noch in die nächste Runde spielen konnte. Ungefährdeter gestaltete Sparidaans in der Folge seine Siege gegen Vincent van der Meer (4:0), Daniel Zapata (4:2) sowie im Viertelfinale gegen Mario Robbe (5:2). Mit dem Wechsel von Leg- auf Satzmodus im Halbfinale legte er gegen Danny van Trijp nochmals einen Gang zu und nahm seinen Landsmann mit 2:0 aus dem Turnier. Auch das Endspiel gegen den US-Amerikaner David Fatum wurde zumindest aus Ergebnissicht eine klare Angelegenheit: Nutzte Sparidaans im ersten Satz seine Checkdarts noch wesentlich besser als sein Kontrahent, ging es im zweiten Set über die volle Distanz. Hier brachte Sparidaans 76 Rest auf Null und tütete damit seinen zweiten Satz ein. Im dritten Satz tat sich nun auch der 31-Jährige etwas schwerer auf dem äußeren Ring, aber Fatum verpasste ein 122er Finish, wodurch Sparidaans auch diesen Satz in das Entscheidungsleg brachte. Dort reichten ihm 19 Darts zum Sieg und folgt damit auf Jarno Bottenberg, der als Titelverteidiger unter den Letzten 32 scheiterte.
Fatum blieb damit an der finalen Hürde hängen. Der 56-Jährige gebürtige Kanadier machte sich 2008 bei den US Open einen Namen, als er dort das Halbfinale erreichte, was ihm auch einen Startplatz bei der PDC-WM 2009 einbrachte. Bei diesem Turnier schockte er unter den Letzten 32 Jimmy van Schie, immerhin Weltranglistenerster der WDF, und später im Semifinale auch Martijn Kleermaker.
Wie jedes Jahr waren auch zahlreiche Vertreter aus dem DACH-Raum am Start, mit dem Ausgang des Turniers hatten sie aber kaum etwas zu tun. Das beste Ergebnis lieferte dabei der Schweizer Thomas Junghans ab, dem der Sprung ins Viertelfinale gelang. Dort zog er allerdings den Kürzeren gegen van Trijp zog. Fabian Stütz aus Österreich schaffte es unter die Letzten 32, bester Deutscher war Pascal Wirotius, der in der Runde der Letzten 64 das Nachsehen gegen Junghans hatte. Dominik Wigmann und Jannes Bremermann blieben unter den Letzten 128 hängen, Pascal Rupprecht trat in diesem Durchgang nicht mehr an.
Als haushohe Favoritin startete Titelverteidigerin Beau Greaves in die Damenkonkurrenz - ging aber schlussendlich nicht als Siegerin hervor. Stattdessen setzte sich am Ende Rhian O'Sullivan unter ihren 353 Konkurrentinnen durch. Mit einem frühen Break im Finale gegen Lerena Rietbergen setzte sich die Waliserin schnell mit 3:0 ab, ohne Break ging es bis zum 4:2 weiter, wo Rietbergen mehrere Breakdarts zum 3:4 ausließ. Im Gegenzug löschte O'Sullivan 57 Rest und fuhr damit ihren ersten Dutch Open Titel ein. Die 44-Jährige schaltete eine Runde zuvor Greaves denkbar knapp mit 4:3 aus, gegen Aileen de Graaf im Viertelfinale überstand sie ebenfalls Matchdarts gegen sich. Bis ins Achtelfinale gab es davor allerdings nur Whitewash-Erfolge für O'Sullivan, darunter auch ein Average von über 102.
Lorraine Hyde scheiterte wie Greaves im Halbfinale, Paige Pauling und Anca Zijlstra zählten zu den gescheiterten Viertelfinalistinnen. Dorthin schaffte es auch Lisa Zollikofer als beste Deutsche, wo sie jedoch klar mit 0:4 Hyde unterlag. Ihrer Schwester Lena erging es unter den Letzten 32 ähnlich, wo sie ohne Legerfolg gegen Greaves blieb. In der gleichen Runde blieb Irina Armstrong hängen, die einige Matchdarts gegen Astrid Trouwborst ausließ. Ina Rademacher schaffte ebenfalls den Sprung unter die Letzten 32.
Im Jugendbereich gab es erneut drei verschiedene Veranstaltungen. In der U18-Altersklasse der Jungen ging der Sieg an Bradley van der Velden, der sich mit einem 75er Average und einem 4:2-Erfolg gegen Oden Ollevier den Titel schnappte. Florian Preis ließ im Halbfinale gegen Ollevier einige Doppel zum 2:2 aus und unterlag in der Folge mit 1:3. Der junge Belgier nahm zuvor im Viertelfinale bereits Moritz Linn aus dem Turnier, der im entscheidenden Durchgang 71 nicht auf Null brachte. Auch für Finn Mocha ging es ins Viertelfinale, womit drei der acht Viertelfinalisten aus Deutschland kamen.
Einen überragenden Finalauftritt legte August Villumsen in der U14-Konkurrenz hin: Der Däne fegte Tiago Longa Y Galdo mit einem 88er Punkteschnitt mit 3:0 vom Board. Zuvor schlug der dänische Sieger im Halbfinale den deutschen Eric Petereit, auch der zweite unterlegene Halbfinalist John Mevius kam aus Deutschland.
Wie bereits im Vorjahr schaffte es eine Deutsche bei den Mädchen ins Finale, dieses Mal hatte aber Merve Hummel gegen Paige Pauling klar mit 3:0 das Nachsehen. Hummel steigerte sich zwar von Spiel zu Spiel und schlug auch ihre Landsfrau Marie Huber mit 3:1 im Halbfinale, konnte aber gegen Paulings 64er Punkteschnitt im Finale wenig anrichten. Die Engländerin konnte damit ihren Titel im Nachwuchs erfolgreich verteidigen.
Neben den Einzeln waren noch zahlreiche weitere Events über die vergangenen Tage geplant. Im Herrendoppel setzte sich das nicht ganz so bekannte Duo Koen Den Hartog und Klaas Buijsman in einem dramatischen Endspiel gegen die Belgier Sybren Gijbels und Dimitri Hermans durch. Im Halbfinale überstand diese Paarung bereits Matchdarts von Pascal Wirotius und Felix Schmitt, womit sie noch in der Lage waren, ein 1:3 in ein 4:3 umzubiegen. Beim Damendoppel verteidigten Jo Rolls und Beau Greaves ihren Titel dank eines 4:2 über Aileen de Graaf und Anca Zijlstra, die im Semifinale das deutsche Duo bestehend aus Lisa Zollikofer und Julia Siek mit 3:0 bezwang. Bei den Warm-Up Turnieren setzte sich Jamai van den Herik bei den Herren sowie Rhian O'Sullivan bei den Damen durch, die damit beide Einzeltitel einfahren konnte.
Paradarts war ebenfalls wieder im Angebot. In der stehenden Kategorie ging der Pokal erneut an Kurt Vandekerckhove, der sich wie bereits im Vorjahr gegen Heiko Bohnhorst aus Deutschland mit 4:0 durchsetzte. Auch bei den Rollstuhlfahrern gab es eine Wiederauflage des Vorjahresfinals, erneut gewann am Ende Vincent D'Hondt gegen Serge van Belle. Im Doppel gab es schließlich noch einen deutsch-österreichischen Erfolg: Hagen Stelter triumphierte zusammen mit Bernhard Haider gegen Vincent D'Hondt und Jurgen Vercammen.
Viertelfinale:
David Fatum 5-3 Luitsen Elzinga (85,44 - 91,82)
Martijn Kleermaker 5-0 Berry Pater (72,26 - 65,79)
Jeffrey Sparidaans 5-2 Mario Robbe (85,74 - 79,69)
Danny van Trijp 5-1 Thomas Junghans (82,64 - 80,24)
Halbfinale:
David Fatum 2-0 Martijn Kleermaker (85,44 - 91,82)
Jeffrey Sparidaans 2-0 Danny van Trijp (89,61 - 79,12)
Finale:
Jeffrey Sparidaans 3-0 David Fatum (83,05 - 79,50)
[Alle Ergebnisse]
Viertelfinale:
Beau Greaves 4-0 Paige Pauling (84,68 - 72,50)
Rhian O'Sullivan 4-3 Aileen de Graaf (80,10 - 78,70)
Lerena Rietbergen 4-2 Anca Zijlstra (77,32 - 67,62)
Lorraine Hyde 4-0 Lisa Zollikofer (70,73 - 65,26)
Halbfinale:
Rhian O'Sullivan 4-3 Beau Greaves (81,08 - 86,08)
Lerena Rietbergen 4-0 Lorraine Hyde (74,22 - 61,88)
Finale:
Rhian O'Sullivan 5-2 Lerena Rietbergen (73,46 - 70,45)
[Alle Ergebnisse]
Finale Jungen:
Bradley van der Velden 4-2 Oden Ollevier (74,62 - 67,04)
Finale Mädchen:
Paige Pauling 3-0 Merve Hummel (64,41 - 58,09)
Finale Jungen U14:
August Villumsen 3-0 Tiago Longa Y Galdo (88,41 - 73,12)
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Foto-Credit: Jonas Hunold/PDC Europe
[tk]
**Quelle: Dutch Open Darts Website
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