World Matchplay: Cullen ringt Price nieder, auch Smith raus

Mittwoch, 19. Juli 2023 00:20 - Dart News von dartn.de

Die nächsten Überraschungen beim World Matchplay 2023! Joe Cullen rang Gerwyn Price nach 8:10-Rückstand im Tie Break nieder, auch Chris Dobey kam nach Rückstand zurück und bezwang Weltmeister Michael Smith. Die Performance des Abends gelang Daryl Gurney, der beim 11:4-Erfolg über Gary Anderson an seinem persönlichen Rekord kratzte. Zudem konnte sich Nathan Aspinall gegen Danny Noppert durchsetzen.

Exzellenter Gurney zerlegt Anderson

Lange sah es danach aus, als würde Daryl Gurney seinen persönlichen TV-Rekord-Average von 106,09 Punkten übertreffen. Am Ende waren es "nur" 104,43 Punkte pro Aufnahme, die der Nordire gegen Gary Anderson aufs Board zauberte. Sein Gegner zeigte selbst ein starkes Scoring, selbst sein 102er-Average war aber nicht gut genug, um mit Gurney mitzuhalten. Auch die Doppel funktionierten für "Superchin" sensationell, 11 seiner 16 Versuche waren erfolgreich.

So nutzte Gurney jeden seiner ersten sechs Darts auf Doppel, um sich schnell mit 6:0 abzusetzen. Darunter waren auch ein 94-Checkout über 18, D18 und D20 sowie ein 10-Darter. Anderson bekam in dieser Phase nur zwei Darts aufs Bullseye, die er nicht nutzen konnte. Im siebten Leg machte Gurney am Ende eines 121-Finishes den ersten kleinen Fehler, den Anderson seinerseits mit einem 121-Finish bestrafte. Zu einem Comeback ließ es Gurney jedoch nicht kommen, sondern blieb bis zum 11:4-Endstand stabil wie zu seinen besten Karrierezeiten.

Aspinall ringt Noppert nieder

Deutlich spannender war das zweite Achtelfinale, wie die Weltranglistenpositionen auch vermuten lassen. Die Nummer acht traf auf die Nummer neun der Welt, Danny Noppert auf Nathan Aspinall. Von Beginn an dominierte der Engländer das Scoring, vergab jedoch seine erste Breakchance im dritten Leg auf der D6 am Ende eines 126-Checkouts. Zwei Legs später bekam er unverhofft die Chance zum Break: Noppert vergab vier Darts, Aspinall ging auf der D4 erstmals in Führung.

Die zweite Session begann mit vier weiteren Breaks, darunter ein 107-Checkout von Noppert und ein 11-Darter von Aspinall. Im zehnten Leg konnte sich "The Asp" erstmals absetzen - 6:4! Im Gleichschritt ging es voran: Aspinall vergab einen Dart aufs Bullseye zum 9:6, Noppert ein Leg später zwei Breakdarts. Der Niederländer wurde zum Jäger - und holte Aspinall mit einem 13-Darter zum 9:9 endlich ein. Allerdings gab das dem Publikumsliebling die zweite Luft, Aspinall breakte in 14 Darts und warf zum Sieg an. Noppert erhielt noch einen Dart auf Tops für ein 115-Checkout, setzte diesen jedoch darüber, woraufhin sein Gegner auf demselben Doppel zum 11:9-Erfolg kam.

Cullen gewinnt im Tie Break gegen Price

Viele erwarteten ein Feuerwerk zwischen Gerwyn Price und Joe Cullen, doch es dauerte eine Weile, bis das Spiel Feuer fing. Obwohl der Waliser von Beginn an besser scorte, ging Cullen mit einer 4:1-Führung in die Pause. Der "Rockstar" bestrafte im dritten Leg zwei und im vierten Leg drei vergebene Chancen seines Gegners eiskalt mit Zwei-Dart-Checkouts von 90 und 70. Es waren das Timing und die Finishes, die Cullen in der zweiten Session Führung hielten: Nachdem Price im neunten Leg das Rebreak zum 4:5 gelang, checkte die Nummer 13 der Welt 112 Punkte zur 6:4-Führung - mit einem 89er Average.

Diese Führung hielt Cullen nach der Pause zunächst, indem er seine Anwurflegs gewann, wobei ihm im zwölften Leg wieder zwei Fehler von Price halfen. Beim Stand von 8:6 jedoch kam ein Knick im Spiel des Yorkshireman: Von 170 abwärts bekam er neun Darts, kam mit drei schwachen Aufnahmen jedoch nicht einmal auf ein Doppelfeld - Price schaffte das Break in 18 Darts und brachte das Spiel wieder in die Reihe. Cullens Scoring ging in dieser Phase vollkommen verloren, nach einem vergebenen Dart auf Tops schaffte Price das 17-Dart-Break zum 9:8, das er in 13 Darts bestätigte. Doch sein Gegner bäumte sich noch einmal auf, spielte seinerseits einen 13-Darter zum 9:10 - und glich mit einem 81-Checkout zum 12-Darter auf dem Bullseye aus, nachdem Price einen Dart auf das Bullseye für ein 132-Checkout zum Sieg verpasst hatte.

Rechtzeitig zum Tie Break hatte Cullen sein Scoring also wieder - und fand unter Druck erneut das Bullseye für ein 90-Checkout zum 11:10. Price jedoch glich per 12-Darter aus, spielte dafür ein 100-Checkout mit zweimal Tops. Bei eigenem Anwurf hielt Cullen dem Druck erneut stand, checkte 74 Punkte auf der D16 zur erneuten Führung. Price verpasste bei seinem Anwurf zwei Darts für 74 Punkte auf der D10 zum Ausgleich - und Cullen stach zu! Sein zweites 112-Checkout, erneut auf der D16, beendete einen Thriller im Tie Break zu seinen Gunsten.

Dobey dreht frühen Rückstand gegen Smith

Nach dem Ausscheiden von van Gerwen und Price war auf Michael Smith ein besonderer Blick gerichtet. Im Vergleich zu seiner Erstrundenpartie zeigte sich der Weltmeister gegen Chris Dobey von Beginn an verbessert und stürmte in 14, 12 und 17 Darts zu einer 3:0-Führung. Der Masters Champion ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und kam mit einem 14-Darter sowie einem 85-Checkout auf dem Bullseye zurück ins Spiel. Ein verpasster Dobey-Dart auf der D16 gab Smith jedoch die Breakchance, die er mit einem 64-Checkout auf der D10 nutzte und per 14-Darter zum 5:2 bestätigte. Dafür bestrafte Dobey drei verpasste Doppel von Smith zum Break, indem er 72 Punkte auf Tops zum 3:5 checkte. Mit einem 130-Checkout gelang "Hollywood" schließlich das Re-Break zum 4:5, anschließend glich er per 14-Darter aus.

Nach der Pause setzte Dobey seinen Lauf fort: Zwar wollte das Bullseye für die 170 nicht sitzen, dafür aber die D16 zum Break, nachdem Smith drei Darts zur Führung verpasst hatte. Per 72-Checkout auf der D12 holte sich Dobey sein fünftes Leg nacheinander, per 110-Checkout auf der D15 sogar das sechste - Break zum 8:5! Und damit nicht genug: Auch ein 94-Checkout mit zweimal D19 saß. Die Serie endete im 15. Leg, Dobey hielt jedoch seinen Anwurf in 15 Darts zum 10:6. Smith behielt auf der D10 die Nerven, verkürzte noch einmal und überlebte einen Matchdart auf Tops, verpasste jedoch seinerseits die D20 für ein 106-Checkout. So erhielt Dobey weitere Matchdarts - der zweite saß! Beide spielten Averages von knapp unter 100 Punkten, Dobeys Doppelquote von 69% und das starke Timing machten den Unterschied.

Die restlichen vier Zweitrundenbegegnungen des World Matchplay 2023 werden am Mittwoch ausgetragen, darunter auch die Matches von Peter Wright und Luke Humphries. DAZN überträgt die Session in voller Länge ab 20:00 Uhr MESZ live.

Ergebnisse Dienstag:

Dienstag, 18.07.2023: 
2. Runde:
Daryl Gurney 11-4 Gary Anderson (104,43 - 102,47)
Danny Noppert 9-11 Nathan Aspinall (91,68 - 98,07)
Gerwyn Price 11-13 Joe Cullen (100,31 - 94,33)
Michael Smith 7-11 Chris Dobey (99,81 - 98,24)

Vorschau Mittwoch:

Mittwoch, 19.07.2023: (20:00 Uhr MESZ)
2. Runde:
Brendan Dolan - Damon Heta
Jonny Clayton - Dimitri van den Bergh
Peter Wright - Ryan Searle
Luke Humphries - Dirk van Duijvenbode

TV-Übertragung 2023:

Preisgeld 2023:

Sieger: £200.000
Runner-Up: £100.000
Halbfinale: £50.000
Viertelfinale: £30.000
Achtelfinale: £15.000
1. Runde: £10.000

Gesamt: £800.000

Das World Matchplay ist nach der PDC-WM das Ranglistenturnier mit dem größten Preisgeld im Dartsport.

Spielmodus 2023:

1. Runde: Best of 19 Legs
Achtelfinale: Best of 21 Legs
Viertelfinale: Best of 31 Legs
Halbfinale: Best of 33 Legs
Finale: Best of 35 Legs

Ein Spiel muss allerdings mit 2 Legs Differenz gewonnen werden. Seit 2014 gilt die Regel, dass die Spiele bei Gleichstand um maximal 5 Legs verlängert werden.

Weitere Informationen:

Alle Infos zum World Matchplay [Turnierseite]
Unseren Turnierbaum gibt es [hier]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credits: Taylor Lanning/PDC

[dj]

Quelle: PDC - www.pdc.tv

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