
Es war bereits der fünfte Turniertag des diesjährigen Grand Slam of Darts. In der Wolverhamptoner Civic Hall wurden am heutigen Abend die ersten vier Achtelfinalbegegnungen ausgetragen. Natürlich noch mit dabei ist der Wiener Mensur Suljovic, der auf den von Dartitis geplagten Berry van Peer traf, des Weiteren durften wir noch Gary Anderson und Peter Wright in Aktion erleben. Die Distanz der Spiele wurde auf Best of 19 Legs (also „First to 10“) erhöht.
Einzelspielanalysen Achtelfinale – Teil 1:
Suljovic beendet den Run von van Peer
Im ersten Spiel zwischen dem Österreicher Mensur Suljovic und dem Niederländer Berry van Peer drehte sich primär erst einmal alles um die Frage in wieweit die Dartitis den jungen Niederländer (und damit natürlich auch das Spiel seines Gegners) heute beeinflussen würde. Suljovic hatte das Ausbullen hinter der Bühne gewonnen und beendete das erste Leg gleich mit einem 110 Finish (20, T18, D18). Vor allem am Anfang des Spiels schien van Peer alles recht gut unter Kontrolle zu haben, recht flüssig warf er sogar direkt im zweiten Leg eine 180 und vergab kurz später zwei Legdarts, was Mensur zum Break und zum 2:0 bestrafen konnte. Aber Suljovic lieferte eine extrem professionelle Vorstellung, die kommenden 2 Legs gingen ebenfalls an den Österreicher, der die ganze Zeit einen Average von über 100 Punkten hatte. Mit einem 80er Finish zum 14 Darter sicherte er sich auch das 5 Leg und ging demzufolge auch mit einem 5:0 in die Pause. Mit einem 11-Darter gewann „The Gentle“ mit einem Break auch das 6. Leg in Folge und als er im 7. Leg einen 12 Darter folgen ließ war ab diesem Zeitpunkt eigentlich klar, daß es nur noch darum gehen konnte, ob es den „Whitewash“ geben würde oder nicht. Da aber van Peer mit einem Average von 95+ definitiv auch nicht schlecht spielte, wäre das Ergebnis sicherlich zu hart gewesen. Und als ob der Wiener das auch so sehen würde, ging das kommende Leg in 15 Darts mit einem 96er Finish (20, T20, D8) an den Niederländer. Im folgenden Leg stand Suljovic dann aber nach 10 Darts auf seinem Lieblingsdoppel (D14), welches er dann am Ende nach 3 Darts auf der Doppel 7 checkte. Das kommende Leg beendete der Niederländer mit einem sehenswerten 119er Finish (T19, T12, D13) zum 2:8 zur 2. Pause. Im 11. Leg hatte van Peer sogar die Möglichkeit ein Break zu schaffen, aber vergab 3 Breakdarts und somit war Suljovic nur noch ein Leg vom Ziel entfernt. Mit einem weiteren Break beendete er das Match in 14 Darts und zog mit 10:2 ins Viertelfinale ein.
Letztendlich kann man sagen, daß Berry van Peer das Turnier mehr als erhobenen Hauptes verlassen kann. Er hat vor allem einer jungen Generation mit seinen 4 TV Auftritten einmal näher gebracht was es bedeutet an Dartitis zu leiden und hat das ganze Thema überhaupt erst wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht. Wir von dartn.de wissen, daß van Peer sich in guten Händen einer anerkannten Sportpsychologin befindet und wünschen ihm von ganzen Herzen, daß er das Problem recht schnell wieder in den Griff bekommt.

Glen Durrant auch weiterhin im Rennen
Dann trat der amtierende BDO-Weltmeister Glen Durrant gegen die 180er Maschine Dave Chisnall ans Oche. Aber sofort im ersten Leg gelang „Duzza“ in 16 Darts ein Break, da Chisnall gerade am Anfang des Matches wieder mit seiner berüchtigten Doppel-Schwäche startete. Ein 161er Finish (T20, T17, Bullseye) zum 15 Darter unterstrichen den Anspruch des Weltmeisters auch dieses Spiel gewinnen zu wollen. Mit Hilfe seiner ersten 180 sicherte sich „Chizzy“ das 3. Leg, bevor Durrant mit einem 14-Darter die 2-Leg Führung wiederherstellen konnte. Aber auch das letzte Leg dieser Session ging „mit den Darts“, so daß es mit einer 3:2 Führung für Durrant in die erste Pause ging. Das kommende Leg ging in 14 Darts an Durrant, bevor Chisnall einen kurzen Zwischensprint eingelegt hat und sich in 19 Darts glücklich auf der Doppel 1 erst seinen Anwurf sicherte, bevor er sich mit einem 15 Darter das Break zum Ausgleich holte, wober er dabei auch von 2 vergebenen Doppelchancen seines Gegners profitierte. Die anschließenden 2 Legs brachten jeweils ein weiteres Break (zuerst Durrant in 15 Darts und dann Chisnall in 14 Darts) – sodaß es mit einem 5:5 in die zweite Pause ging.
Aber gleich im Anschluß an diese Pause brachten ein 12-Darter und ein Break zum 14-Darter dann den am Ende entscheidenden 2-Leg Vorsprung für Glen Durrant, der diesen Vorsprung bis zum Ende nicht mehr hergeben sollte. Zwar kämpfte sich „Chizzy“ immer wieder bis auf ein Leg heran, aber bei eigenem Anwurf war Durrant heute einfach nicht zu bremsen. Das entscheidende 18. Leg startete „Duzza“ dann auch eines Weltmeisters würdig mit einer 180er und er beendete das Leg in 14 Darts zum 10:8 Sieg. Damit hält er auch weiterhin als einziger verbleibender Spieler die BDO-Krone weiterhin hoch.
Mentor Gary Anderson bezwingt Schüler Michael Smith

Im dritten Spiel des Abends zwischen
Doppelweltmeister Gary Anderson und Michael Smith gab es
wieder einmal ein „Mentor-Schüler“ Match, wie wir es
früher schon oft z.B. bei Phil Taylor und Adrian
Lewis erlebt haben. Und gleich am Anfang legten beide, vor
allem aber der „Bullyboy“ los wie die Feuerwehr. Smith
startete das Spiel mit einem 12-Darter, aber Anderson konterte
selber mit einem 12-Darter. Von da
an spielte Smith wie entfesselt: Er sicherte sich die kommenden 3
Legs in 11 Darts, 15 Darts (inklusive verpasstem 164er Finish auf
Bull) und 15 Darts (mit 110er Finish – 20, T18, D18) und ging somit
mit einer komfortablen 4:1 Führung in die erste Pause. Zu diesem
Zeitpunkt hatte Smith einen Average von 114+, Anderson lag bei 107
Punkten. Aber nach der Pause zeigte Anderson dann, warum er zwei
Mal Weltmeister geworden ist: Nachdem Smith ein 124er Finish auf
Bull verpasste legte Anderson den nächsten Gang ein und sicherte
sich dieses Leg in 15 Darts mit einem 164er Finish (T20, T18,
Bullseye), bevor er einen 11 Darter, 15 Darter, 15 Darter (mit
verpassten 170er Finish zum 12 Darter) und einen 13 Darter folgen
ließ. Somit hatte der Schotte keine 6,5 Minuten nach der ersten
Pause das Spiel völlig gedreht und damit den Widerstand seines
Schülers gebrochen. Denn auch nach der 2. Pause sollte es so
weitergehen: Das Break zum 7:4 gelang ihm in 13 Darts, bevor er mit
einem 15 Darter auf 8:4 erhöhen konnte. Damit war der Drops dann
endgültig gelutscht, zwar konnte sich Smith noch das 8:5 in 14
Darts sichern, aber gleich darauf zeigte Anderson mit einem
11-Darter, daß er nichts mehr anbrennen lassen wollte. 6 vergebene
Matchdarts erlaubten seinem Gegner zwar noch ein weiteres Leg zu
gewinnen, aber mit einem 14 Darter auf Doppel 2 beendete er dann
das Match zum 10:7 Endstand. In dieser Form wird Anderson, egal
durch wen in den kommenden Spielen nur schwer zu stoppen sein. Als
nächstes trifft der „Flying Scottsman“ übermorgen dann auf
Mensur Suljovic.
Peter Wright zu stark für
Stephen Bunting

Das letzte Spiel des Abends sollten
Peter
Wright und Stephen Bunting bestreiten. Wright spielte das
gesamte Turnier bisher ziemlich gut, auch wenn er in der
Gruppenphase ein Spiel gegen einen brillanten Durrant verloren
hatte, Bunting befindet sich aktuell ebenfalls auf dem Weg zu alter
Form. Das Match versprach also spannend zu werden. Wright sicherte
sich das erste, von beiden Spielern nervös gestartete Leg bei
eigenem Anwurf in 17 Darts, bevor sich Bunting sein Leg ebenfalls
in 17 Darts holen konnte. In 14 und 13 Darts zum Break sicherte
sich Wright die kommenden 2 Legs, bevor dieser mit 12 Darts noch
vor der Pause das Re-Break schaffte. Ab
diesem Zeitpunkt jedoch kippte das Match recht schnell, denn Wright
wurde immer stärker und sicherte sich die kommenden 5(!) Legs in 16
Darts, 14 Darts, 12 Darts (mit einem 161er Finish), 15 und
15 Darts zur 8:2 Führung. Doch irgendwie
lief es nach dem 2. Break dann wieder besser für „The
Bullet“ – in 14 Darts breakte er seinen Gegner, bevor er 7
perfekte Darts folgen ließ und sich das Leg in 12 Darts sicherte.
Ein 14 Darter bei eigenem Anwurf jedoch brachten Wright in 1
Leg-Distanz zum Matchsieg, eine Gelegenheit welche sich die
aktuelle Nr. 2 der PDC Weltrangliste nicht mehr nehmen ließ. Ein
weiteres Break zum 14 Darter beendete das Spiel mit 10:4 zugunsten
des Schotten, der nun seine Revanche gegen Glen Durrant bekommen
wird.
Das Achtelfinale wird morgen ab 20 Uhr MEZ mit den weiteren vier Achtelfinalbegegnungen komplettiert.
Ergebnisse Mittwoch:
Achtelfinale:
Mensur
Suljovic 10-2 Berry van Peer (105,84 – 95,39)
Glen Durrant 10-8 Dave Chisnall (99,33 – 96,01)
Gary Anderson 10-6 Michael Smith (106,91 – 98,18)
Stephen Bunting 4-10 Peter Wright (96,64 –
103,29)
Vorschau Donnerstag:
Achtelfinale:
(ab 20:00 Uhr
MEZ)
Daryl Gurney – James Wade
Phil Taylor – Darren
Webster
Michael van Gerwen – Steve Lennon
Raymond van Barneveld – Rob Cross
Modus 2017:
Gruppenspiele: Best of 9 Legs
Achtelfinale: Best of 19 Legs
Viertelfinale: Best of 31 Legs
Halbfinale: Best of 31 Legs
Finale: Best of 31 Legs
Preisgeld 2017:
Sieger: £110.000
Runner-Up: £55.000
Halbfinale: £28.500
Viertelfinale: £16.000
Achtelfinale: £10.000
Bonus Gruppensieger: £2.500
Gruppe Platz 3: £5.000
Gruppe Platz 4: £3.000
Insgesamt: £450.000
TV-Übertragung:
Auch im Jahr 2017 wird Sport1 vom Grand Slam of Darts insgesamt wieder sehr viele Stunden Live-Dart im deutschen Free-TV zeigen. Beim Streaming-Anbieter DAZN verpasst man ebenso wie auf livepdc.tv keinen einzigen Dart. Alle Übertragungszeiten des Grand Slams von Sport1 gibt es [hier] nachzulesen.
Weitere Informationen:
Alle Infos zu dem Grand Slam of Darts gibt’s auf unserer
[Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credits: livepdc.tv
[pe]

