Es hat endlich geklappt: Martin Schindler hat im sechsten Anlauf das Achtelfinale der European Championship erreicht. Der Eröffnungsabend brachte zunächst klare Favoritensiege, bevor sich Gerwyn Price und Jonny Clayton in Dortmund aus dem Turnier verabschiedeten. Dann war Martin Schindler gegen Dave Chisnall gefordert. Dank eines 104er-Averages setzte sich der Deutsche mit 6:5 durch. Zum Abschluss überstand Michael van Gerwen 7 Matchdarts und Chris Dobey gewann das Highlight des Abends.
Schindler feiert starken Comeback-Sieg
Nachdem Martin Schindler im letzten Jahr als
Topgesetzter gegen Dirk van Duijvenbode die Segel
streichen musste, sollte es dieses Jahr als Nummer 2 der Setzliste
besser laufen. Der Start war ein Schock: Dave Chisnall checkte
111, spielte einen weiteren 15-Darter und nutzte dann zwei
Doppelfehler des Deutschen – 3:0 für „Chizzy“. Aber Schindler
schüttelte den Fehlstart ab, warf eine 180 nach der anderen und
glich in einer Serie von 11, 11 und 14 Darts aus. Chisnall parierte
mit einem 12-Darter, aber auch Schindler hielt per 76er-Finish zum
4:4 den Anschluss.
Er brauchte jedoch weiterhin ein Break, bekam die Chance, als der
Engländer 12 Punkte überwarf. 110 wollten auf der Doppel 18 nicht
fallen. Auch das Dortmunder Publikum mischte jetzt mit Pfiffen mit,
aber „Chizzy“ traf eiskalt die Doppel 3 mit dem letzten Dart.
Überhaupt war Chisnall bis hierhin mit einem dreistelligen Average
stark unterwegs, dann aber verlor er etwas den Faden. Stattdessen
zog Schindler sein Spiel jetzt durch und stellte zweimal 40 Rest
nach 12 Darts. Beide Male geht der erste Dart sofort ins Doppel und
somit steht Schindler nach seiner besten Leistung auf der EM-Bühne
erstmals im Achtelfinale. Erleichtert saß „The Wall“ bei uns im
Interview:
Price und Clayton erleiden Schiffbruch auf Doppel
So einfach hatte es sich Daryl Gurney vermutlich nicht ausgemalt: Wie im letzten Jahr besiegt er in Dortmund am ersten Tag Gerwyn Price mit 6:3 und nutzte dessen Blackout auf den Doppeln mit einer Quote von unter 20%. Nach dem schnellen 1:0 für Gurney hatte der Waliser in jedem Durchgang mindestens eine Chance auf dem äußeren Ring. Kombinationen waren für Price kein Problem, er checkte unter anderem 64, 65 und 80 Punkte und stellte damit beim 3:3 Gleichstand her. In den folgenden Legs klappte es jedoch selbst mit drei Darts in der Hand nicht und Gurney staubte mustergültig ab.
Genauso erging es Price‘ Landsmann Jonny Clayton, der sich fragen muss, wie er gegen Ryan Searle ins Hintertreffen geraten konnte (3:6). Bereits das dritte Leg verlor Clayton, nachdem beide eine ganze Aufnahme auf Doppel vorbeigeworfen hatten. Dieses Break konnte „The Ferret“ noch mit einem 121er-Checkout einfangen, doch vier Fehldarts später lag er wieder 2:3 zurück. Searle war nun auf Betriebstemperatur und brachte seinen Anwurf in 13 und 15 Darts zum 5:3 durch. Nach zwei weiteren Fehlern von Clayton hatte er dann noch einen Leckerbissen parat: 97 Punkte checkte er abschließend über D19-D20.
Van Veen läuft Heta davon
Das Duell zwischen Gian van Veen und Damon Heta fügte sich nahtlos in die aktuelle Bühnen-Form der beiden ein. Beim 6:3 für van Veen gab es hier den Niederländer, den man längst für ein erstes Major-Finale auf dem Zettel hat und dort Heta, dem man genau das aktuell gar nicht mehr zutraut. Der Australier ließ einen Check-Dart in Leg 3 aus und lag in Windeseile 0:4 zurück. Van Veen hatte bereits 101 und 103 gelöscht und ließ auf dem Bullseye noch das fünfte Leg liegen. Es folgten einige Breaks, bei denen Heta sich auch mit einem 127er-Checkout auf dem Bullseye in der Partie hielt. Als van Veen erste Matchdarts verpasste, gelang sogar das 3:5, dann ging bei Heta aber nichts mehr. Die letzte 180 kam viel zu spät und der „Giant“ nutzte den fünften Matchdart. Nach dem Spiel konnten wir mit dem jungen Niederländer sprechen:
Joyce und Smith ohne Probleme weiter
Der Auftakt in den Donnerstagabend stellte sich relativ
unspektakulär dar. Zunächst siegte Ryan Joyce mit 6:3 gegen
Luke Woodhouse, der einfach zu wenige Triple-Treffer hatte.
Ein 112er-Checkout zum 1:1 war das einzige Highlight von „Woody“,
in den nächsten vier Legs gab es nicht mal einen Dart auf Doppel.
Stattdessen checkte Joyce 122 zum 5:1 und verpasste dann bereits
vier Matchdarts. So konnte Woodhouse immerhin noch zwei weitere
Legs gewinnen, bevor ein 17-Darter eine sehr ordentliche Partie von
Joyce abschloss.
Noch deutlicher wurde es beim 6:2 von Ross Smith gegen Peter
Wright. Smith nutzte dabei sofort drei Fehldarts des Schotten,
der zumindest ein gewisses Grundniveau wieder gefunden hat. So
checkte Wright 106 zum 1:2, war aber im Scoring immer etwas hinten
dran. In 14 und 15 Pfeilen ging es für Smith auf 5:1. Wright
verkürzte nochmal in 14 Darts, konnte dann aber gegen einen starken
12-Darter seines Gegners inklusive 128er-Check nichts mehr
machen.
Van Gerwen kommt davon, Bunting reicht 109er-Schnitt nicht
Das Major-Drama bei Wessel Nijman ging derweil gegen
Michael van Gerwen weiter, der hoch veranlagte Niederländer
konnte wie schon in Runde 1 der World Series Finals das Spiel nicht zumachen – diesmal
waren es sogar 7 Matchdarts. Die Partie war erneut auf höchstem
Niveau geführt, bis ins letzte Leg dauerte kein Durchgang länger
als 15 Darts. Van Gerwen fing einen 2:4-Rückstand wieder ein und
landete das vermeintlich vorentscheidende Break, als Nijman bei 96
Punkten seine Darts auf Doppel nicht nutzte. Doch auch der
dreifache Weltmeister zeigte bei eigenem Anwurf Nerven und nutzte
drei Matchdarts nicht. Nijman löschte 71 und hatte Anwurf im
Decider. Hier überwarf er 72 Punkte, da er statt der Doppel 6 die
Doppel 13 traf und auch nach zwei weiteren Aufnahmen blieben noch 3
Punkte stehen. So checkte „MvG“ tatsächlich 70 zum
21-Dart-Break.
Darts der Extraklasse boten am späten Abend noch Stephen
Bunting und Chris Dobey,
wobei Dobey mit 6:3 die Nase vorne hatte. „Hollywood“ schaffte per
12-Darter zum 4:2 das erste Break, was Bunting ihm jedoch umgehend
gleichtat. Dann verpasste „The Bullet“ ein zweites High-Finish und
Dobey blieb bei 74 Rest mit dem letzten Dart auf der Doppel 20
eiskalt. Auch im letzten Leg blieb Dobey mit einem 15-Darter
makellos und gewann ein Spiel, das kaum einen Verlierer verdient
hatte.
Wie geht es bei der European Championship weiter?
Am Freitag wird bei der European Championship 2025 ab 19:00 Uhr MESZ die erste Runde komplettiert. DAZN und Sport1 übertragen live.
Ergebnisse Donnerstag:
Donnerstag,
23.10.2025:
1.
Runde:
Ryan Joyce 6-3 Luke Woodhouse (96,93
– 90,47)
Ross Smith 6-2 Peter Wright (94,95 – 93,61)
Gian van Veen 6-3 Damon Heta (98,73 – 93,97)
Gerwyn Price 3-6 Daryl Gurney (91,49 – 90,51)
Jonny Clayton 3-6 Ryan Searle (91,90 – 92,56)
Martin Schindler 6-5 Dave Chisnall
(104,05 – 92,45)
Wessel Nijman 5-6 Michael van Gerwen (96,57 – 97,83)
Stephen Bunting 3-6 Chris Dobey (109,20 –
105,76)
Vorschau Freitag:
Freitag,
24.10.2025: (ab 19:00 Uhr MESZ)
1.
Runde:
Niko Springer – Jermaine Wattimena
Gary Anderson – Cameron Menzies
James Wade – Mike De Decker
Josh Rock – Ricardo Pietreczko
Luke Humphries – Krzysztof Ratajski
Luke Littler – Raymond van Barneveld
Nathan Aspinall – Rob Cross
Dirk van Duijvenbode – Danny Noppert
Modus 2025:
1. Runde: Best of 11 Legs
Achtelfinale: Best of 19 Legs
Viertelfinale: Best of 19 Legs
Halbfinale: Best of 21 Legs
Finale: Best of 21 Legs
Preisgeld 2025:
Sieger: £120.000
Runner-Up: £60.000
Halbfinale: £40.000
Viertelfinale: £25.000
Achtelfinale: £15.000
1. Runde: £7.500
Gesamt: £600.000
TV-Übertragung 2025:
Der Sport-Streaming-Dienst DAZN überträgt alle
Major-Turniere, alle European Tour Turniere und
alle World Series Events LIVE und
in HD. Man kann den Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und
Tablet verfolgen. Der Dienst im Unlimited Abo
kostet monatlich 34,99 € (als Jahresabo) und ist im Monatsabo
jederzeit kündbar (44,99 € pro Monat). Zusätzlich zum Dart bietet
DAZN auch noch unzählige weitere Live-Events wie die
Fußball-Bundesliga oder die Champions League sowie weitere
Sportarten wie die NFL oder die NBA. Eine weitere Option ist das
günstigere Super Sports Abo, das für 19,99 € im
Monat (als Jahresabo) buchbar ist (kündbares Monatsabo: 24,99 €),
aber weniger Live-Rechte enthält. Ein Vorteil bei DAZN ist, dass
man sich verpasste Spiele im Re-Live jederzeit noch einmal
anschauen kann. Zur Bestellung: https://dartn.de/darts_auf_dazn
In 2025 wird auch Sport1 wieder die European
Championship übertragen.
Sport1-Übertragungszeiten:
Freitag, 24.10.2025: 1. Runde – 19:00 – 23:00 Uhr
live
Samstag, 25.10.2025: 2. Runde –
Nachmittags-Session: 12:45 – 17:00 Uhr live (inkl. Countdown)
Samstag, 25.10.2025: 2. Runde – Abend-Session:
19:00 – 23:00 Uhr live
Sonntag, 26.10.2025: Viertelfinale –
Nachmittags-Session: 14:00 – 17:00 Uhr live
Sonntag, 26.10.2025: Final-Session – 19:00 – 23:00
Uhr live
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Foto-Credit: PDC Europe/Sebastian Doppstadt, PDC/Michael
Cooper
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