Dartn.de WM Countdown 2024: Dragutin Horvat - Kein Tanz beim zweiten WM-Auftritt

Dienstag, 5. Dezember 2023 18:14 - Dart News von dartn.de

Dragutin Horvat auf der Bühne nach seinem Super-League-Triumph

Dragutin Horvat kehrt nach 7 Jahren in den "Ally Pally" zurück: Zum zweiten Mal in seiner Karriere setzte er sich in der deutschen Qualifikation durch, nachdem es in den Jahren zuvor trotz einiger Final-Teilnahmen nicht klappen sollte. Zudem gewann er in diesem Jahr ein Event auf der Challenge Tour und könnte die UK Open 2024 spielen. Das ist zurzeit eher unwahrscheinlich, wie er uns im Interview verriet - gleiches gilt für eine erneute Tanzeinlage wie beim Super-League-Titel. Wir schauen im dartn.de WM-Countdown auf seine zweite WM-Teilnahme voraus.

Qualifikation über Super League

Erst zum zweiten Mal überhaupt qualifiziert sich ein Spieler mehrfach über das deutsche Qualifikations-Turnier. Nico Kurz vollbrachte das Kunststück 2019 und 2020 in direkt aufeinanderfolgenden Auflagen - einmal im Finale ausgerechnet gegen Horvat, der ein 141er-Checkout zum Titel auf der Doppel 12 verpasste. Nun ist es Horvat selbst, dessen erster Titel 2016 gelang. Damals war die Super League noch eine über das Jahr verteilt gespielte Liga, die Play-Offs der besten 8 Spieler fanden im Denk Mal Mönchengladbach statt. „Braco“ setzte sich im Entscheidungsspiel seiner Gruppe durch, bevor er im Halbfinale Kevin Münch mit 8:7 schlug. Im Finale gab es einen 10:6-Erfolg gegen Stefan Stoyke.

Das war natürlich ein Riesen-Erfolg für den Mann aus Kassel, der in den Vorjahren stets etwas Pech hatte. Seit der ersten Super League 2013 hatte er es ausnahmslos in die Play-Offs geschafft, erreichte aber im ersten Anlauf aufgrund der Legdifferenz nicht das Halbfinale. Dann musste er zweimal verletzungsbedingt absagen, bevor es 2016 mit dem Titel klappte. In den folgenden Jahren erreichte er noch drei Mal das Finale, unterlag aber Kevin Münch (3:10, 2017), Robert Marijanovic (6:10, 2018) und eben Nico Kurz (9:10). Nun also die zweite Qualifikation im fünften Endspiel, Horvat ist zweifelsohne „Mr. Super League“. In diesem Jahr legte er bereits in der Gruppenphase sieben Siege in Serie auf. In der KO-Phase schlug er Michael Klönhammer (6:3), Nico Kurz (6:2) und Lukas Wenig (7:5), bevor es im Finale gegen Tourkarten-Besitzer Pascal Rupprecht ging. Mit einem klaren 8:3-Erfolg erspielte er sich das Ticket nach London.

Titel auf der Challenge Tour

Der Titel bei der Super League war aber nicht der einzige große Erfolg für „Herkules“ in 2023. Anfang des Jahres gewann er als erster Deutscher ein Turnier auf der Challenge Tour, also der "zweiten Liga" zur Profi-Tour und nahm auch an Pro-Tour-Events teil. Mehr noch: Nach einem weiteren Finale landete er in der Abschlussrangliste auf Platz 9 und wäre damit für die UK Open 2024 qualifiziert. Das ist vielleicht eine Parallele zu seinem ersten WM-Jahr, in dem er mit einem Viertelfinale auf der European Tour in Riesa seinen bis dato größten Erfolg bei der PDC feierte. In diesem Jahr kam lediglich eine Qualifikation zur European Tour hinzu, was aber seit der Einschränkung von 4 auf 2 Qualifikations-Plätze auch deutlich schwieriger geworden ist.

Erster WM-Auftritt mit Höhen und Tiefen

Nun wartet erstmal die Weltmeisterschaft, die vor sieben Jahren noch einen anderen Modus hatte. Internationale Qualifikanten traten nämlich in einer Vorrunde an, in der Horvat den Russen Boris Koltsov mit 2:1 schlug. Es war eine extrem nervöse Partie, aber Horvat konnte mehrfach nach Rückstand zurückkommen. Im Entscheidungssatz stand es 0:2 aus seiner Sicht, bevor er unter anderem 241 Punkte unter Druck in 6 Darts löschte und später den ersten Matchdart traf. Gegen die damalige Nummer 17 der Welt Simon Whitlock wurde die Leistung besser, das Ergebnis dafür leider schlechter. Horvat gewann nur ein Leg, was in den ersten Sätzen auf wenige verpasste Doppel zurückzuführen war. Im dritten Satz gab es keine Chance, weil der Australier 170 und 158 gnadenlos checkte und insgesamt einen Punkteschnitt von knapp 100 mit einer Doppelquote von 60% gepaart hatte.

Zweite Chance auf WM-Bühne

Wenn er leistungstechnisch an das zweite Spiel aus 2017 anknüpfen kann und die frühen Doppel-Gelegenheiten nutzt, sieht die Welt in diesem Jahr vielleicht ganz anders aus. In der ersten Runde wartet Mike De Decker, der sich in diesem Jahr deutlich stabilisiert hat und auch bei der WM in den letzten beiden Jahren seine Auftakthürde überstand. Es bräuchte aber einen Sahne-Tag des Belgiers, damit Horvat ähnlich chancenlos wie 2017 von der Bühne geht. Außerdem hat De Decker seine guten Leistungen auf der Tour immer noch nicht vollständig auf die TV-Turniere übertragen können. Auch wenn Horvat nicht der Favorit ist: Für viele dürfte das auch ohne deutsche Brille ein Spiel sein, in dem für den internationalen Qualifikanten etwas möglich ist. Das Spiel steigt in der Abend-Session des 19. Dezember. Für Träumer kann es am Nachmittag des 21. Dezember weitergehen, dort wartet Madars Razma. Der Lette ist auf dem Papier der schwächste gesetzte Spieler und wohl in einer schlechteren Form als De Decker, die Route bietet also eine echte Außenseiter-Chance auf die dritte Runde.

Interview

Dragutin Horvat sprach mit uns über die Tage in Bitburg, die mögliche UK-Open-Teilnahme und natürlich die Weltmeisterschaft. Die spontane Tanzeinlage bei der Super League soll ein einmaliger Ausrutscher bleiben:

 

Useful Stats:

  • Saison-Average: 89,32 (Platz 9 der PDC Secondary Tours)

  • Saison-Doppelquote: 35,7% (Platz 59 der PDC Secondary Tours) 

  • Bilanz 2023: 49 Siege / 19 Niederlagen (PDC Challenge Tour)

  • Höchster Average: 105,81

  • Bestes WM-Ergebnis: 1. Runde (2017)

 

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Foto-Credit: Jonas Hunold/PDC Europe

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Quelle: dartn.de

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