Sensation bei der World Youth Championship: In einem atemberaubenden Spiel um den Finaleinzug hat sich Beau Greaves mit 6:5 gegen Luke Littler durchgesetzt und damit das schon vorher kolportierte Traum-Finale gegen Gian van Veen gesprengt. Van Veen setzte sich dagegen tatsächlich durch und wird im November versuchen, seinen Titel zu verteidigen.
Greaves hat auf alles eine Antwort
Gestern World Grand Prix, heute World Youth Championship: Luke Littler hatte sich für diese Woche einen straffen Zeitplan auserkoren und nicht wenige überrascht, als er im Gegensatz zum letzten Jahr seine Teilnahme an der Junioren-WM spontan verkündete. Und der aktuell beste Spieler des Planeten lieferte ab, zeigte in sechs seiner neun Partien einen dreistelligen Punkteschnitt. Dennoch wurde es bereits im Achtelfinale knapp, als Charlie Manby 5:3 führte und später mindestens einen Matchdart auf dem Bullseye hatte. Littler kam mit 6:5 davon und bügelte dann Jamai van den Herik mit 6:1 weg, bevor ihm Beau Greaves im finalen Spiel des Tages gegenüberstand.
Auch Greaves hatte auf ganzer Linie überzeugt, musste ebenfalls im Achtelfinale einen 2:4-Rückstand gegen Tyler Thorpe wettmachen. Mit einer Serie in 14, 15, 13 und 15 Pfeilen löste sie das mit Bravour und stand nach einem Erfolg gegen den Deutschen Liam Maendl-Lawrance im entscheidenden Halbfinale. Das verläuft dann sagenhaft: Littler verpasst den 9-Darter, beendet zweimal in 10 Darts und doch lässt sich Greaves nie abschütteln, checkt unter anderem auf dem Bullseye zum 4:4, als ihr Gegner davonziehen kann. Am Ende schafft sie tatsächlich das 11-Dart-Break im Entscheidungsleg – Littler wartete auf 32 Rest.
Irgendwas hatte es mit dem Achtelfinale auf sich, denn auch für Gian van Veen war es die Runde der letzten 16, als er der Niederlage ins Auge sehen musste. Gegen Aidan O’Hara konnte er aber ein 4:5 noch drehen. Dann nahm er sich Development-Tour-Sieger Cam Crabtree mit 6:2 vor, bevor er das Halbfinale gegen Sebastian Bialecki (6:4) mit einem 11-Darter sowie einem 154er-Finish in seine Richtung lenkte.
Es war überhaupt beeindruckend, dass das Top-Trio Littler, van Veen, Greaves bereits in der Gruppenphase mit zum Teil dreistelligen Averages über dem Rest schwebte. Littler legte mit einer 108,59 seinen Bestwert auf, dicht gefolgt von einem 107er-Schnitt van Veens. Später kratzte noch Jurjen van der Velde an der 110. Daneben machte sich bemerkbar, dass nicht mehr nur die Gruppensieger sondern auch die Zweitplatzierten weiterkamen. So konnten sich Spieler wie van der Velde, Charlie Manby oder Tourcard-Holder Sebastian Bialecki jeweils einen Ausrutscher erlauben und noch durchstarten. Gegen die drei großen Namen des Tages waren sie dann alle machtlos.
Maendl-Lawrance im Viertelfinale, Weber und Grüllich früh gestoppt
Einen tollen Lauf bis ins Viertelfinale legte Liam Maendl-Lawrance hin, der erst in diesem Jahr erstmals die Development Tour in Angriff genommen und somit bei der Junioren-WM debütiert hatte. In der Gruppenphase bewies er Comeback-Qualitäten und bog sogar einen 0:4-Rückstand in ein 5:4 um. Die KO-Phase startete dann mit 6:3-Siegen gegen Ralfs Laumanis und Tavis Dudeney, gegen den er 114 zum Sieg checkte. Gegen einen schwachen Lewis Gurney wurde es mit 6:2 deutlich. Erst Beau Greaves machte ihm beim 2:6 einen Strich durch die Rechnung. Die Engländerin legte einen Blitz-Start zur 4:0-Führung hin, auch weil Maendl-Lawrance nach zwei 180ern die Doppel-Chancen zum 1:1 liegen ließ. Ansonsten machte er eine ordentliche Partie, löschte noch 136 Punkte, kam aber nicht näher heran.
Die Auslosung hatte bereits die Aussichten auf viele Deutsche in der KO-Runde minimal geschmälert, da gleich zwei der Gruppen mit 3 Deutschen bestückt waren. Jannes Bremermann und Niclas Wierling mussten gegen Leon Weber zurückstecken, aber Bremermann leistete durch einen abschließenden Sieg gegen Daniel Perry Schützenhilfe für Webers Gruppensieg. Leichter wurde der weitere Weg für den Deutschen dadurch nicht, aber Jenson Walker wurde mit 6:1 klar bezwungen. Gegen Jamai van den Herik wäre dann eine Leistungssteigerung nötig gewesen, nach verpassten Doppeln im Mittelteil war die Messe gelesen und es gab mit 0:6 ein jähes Ende der Titel-Hoffnungen.
Ähnlich erging es Dominik Grüllich, der sich im direkten Duell gegen Jarod Becker den Gruppensieg sicherte, während Kimi Seemann Dritter wurde. Grüllich schied dann in der ersten KO-Runde mit 4:6 gegen Lok Yin Lee aus. Ein früh kassiertes Break konnte er trotz mehrfacher Versuche nicht mehr zurückholen, der Mann aus Hongkong marschierte daraufhin bis ins Achtelfinale. Für Becker endete das Turnier mit seiner schwächsten Leistung des Tages gegen Bram van Dijk (1:6).
Hohnstedt in letzten 32, Preis unglücklich raus
Dritter Deutscher unter den letzten 32 war am heutigen Tag Kilian Hohnstedt. Der 19-Jährige ließ in der Gruppe die Australier Dylan Oaff und Emmett Taylor hinter sich und musste nur Henry Coates den Gruppensieg überlassen. Dann konnte er Cole Davey mit 6:5 bezwingen, der überraschend seine Gruppe vor Charlie Manby gewonnen hatte. Beim 2:6 gegen Aidan O’Hara wäre mit dem einen oder anderen Doppel hinten raus noch ein engerer Spielverlauf möglich gewesen.
Etwa die Hälfte der deutschen Starter musste sich bereits nach der Gruppenphase verabschieden. Eigentlich nicht dazu gehörte Noah Röschlein, der sich ordentlich verkaufte und nur Beau Greaves den Vortritt als Gruppenerste lassen musste, dann aber zum KO-Spiel gegen Adam Gawlas nicht antrat. Florian Preis verpasste in einem dramatischen Entscheidungsleg gegen Dean Fitch Jnr. eine Reihe Matchdarts zum Weiterkommen. Weiterhin war für Carl van Mens und Jannis Barkhausen frühzeitig Schluss. Bei Barkhausen war von den internationalen Qualifiern ausgerechnet WM-Teilnehmer Lok Yin Lee zugelost, dazu kam das niederländische Duo Bram van Dijk/Bradley van der Velden, die heute einfach stärker waren.
Ergebnisse World Youth Championship 2025:
Gruppenphase:
Gruppe
1:
1. Luke Littler
2. Jeffrey Keen
3. Matthias Moors
4. Alexander-Veigar Thorvaldsson
Gruppe
2:
1. Charlie Large
2. Damian Vetjens
3. Shane de Jong
4. Matthew Gordon
Gruppe
3:
1. Henry Coates
2. Kilian Hohnstedt
3. Dylan Oaff
4. Emmett Taylor
Gruppe
4:
1. Nathan Girvan
2. Ben Edgar
3. Harrison Leigh
4. Bradley Roberts
Gruppe
5:
1. Dominik Grüllich
2. Jarod Becker
3. Lennert Faes
4. Kimi Seemann
Gruppe
6:
1. JJ Wright
2. Keenan Thomas
3. Jack Male
4. James Beeton
Gruppe
7:
1. Leon Weber
2. Daniel Perry
3. Jannes Bremermann
4. Niclas Wierling
Gruppe
8:
1. Ryan Branley
2. Sean McKeon
3. Jack Boardman
4. Johnny Stewart
Gruppe
9:
1. Dylan Slevin
2. Finley Pember
3. Denfie Drenthen
4. Ky Smith
Gruppe
10:
1. Tyler Thorpe
2. Mark Tabak
3. David Fidler
4. Oliver Pearce-Burgess
Gruppe
11:
1. Beau Greaves
2. Noah Röschlein
3. Joseph Lynaugh
4. Keanu van Velzen
Gruppe
12:
1. Danny Jansen
2. Cayden Smith
3. Xanti Van den Bergh
4. Jamie McKinnon
Gruppe
13:
1. Justin Atellinghusen
2. Sebastian Bialecki
3. Rohan Brouwers
4. Owen Roelofs
Gruppe
14:
1. Dylan Dowling
2. Nathan Potter
3. Thomas Banks
4. Connor Arberry
Gruppe
15:
1. Tavis Dudeney
2. Jack Gillett
3. Mitchel Beswick
4. Michael Andersen
Gruppe
16:
1. Liam Maendl-Lawrance
2. Mitchell Leeming
3. Zacarno King
4. Cody Dewey
Gruppe
17:
1. Gian van Veen
2. Ronan McDonagh
3. Zac Prince
4. Wessel Tempelaars
Gruppe
18:
1. Shusaku Nakamura
2. Tom Garfield
3. Lleyton Molyneux
4. Bradly Roes
Gruppe
19:
1. Aidan O’Hara
2. Jurjen van der Velde
3. Jack Peet
4. Alfie Busby
Gruppe
20:
1. Cole Davey
2. Charlie Manby
3. Zac Griffiths
4. Keelan Kay
Gruppe
21:
1. Cam Crabtree
2. Ciaran Forde
3. William Bristow
4. Nicholas Cripps
Gruppe
22:
1. Bram van Dijk
2. Lok Yin Lee
3. Bradley van der Velden
4. Jannis Barkhausen
Gruppe
23:
1. Nunjo Dewaele
2. Jamai van den Herik
3. Jack Howarth
4. Brad Phillips
Gruppe
24:
1. Jack Drayton
2. Jenson Walker
3. Daniel Stephenson
4. Gavin Nicoll
Gruppe
25:
1. Keane Barry
2. James Buckby
3. Dylan Quinn
4. Pim Van Bijnen
Gruppe
26:
1. Jack Anthony Sheppard
2. Levy Frauenfelder
3. Justin Hewitt
4. Carl van Mens
Gruppe
27:
1. Jarno Bottenberg
2. Kyle Manton
3. Ondrej Frystacky
4. Eleanor Cairns
Gruppe
28:
1. Adam Gawlas
2. Coby Jones-Swanson
3. Ieuan Halsall
4. Stef Kosters
Gruppe
29:
1. Owen Bates
2. Lewis Gurney
3. Travis Baur
4. Kieran Thompson
Gruppe
30:
1. Patrik Williams
2. Duyane Wade Decena
3. Daan Bastiaansen
4. Huey de Jong
Gruppe
31:
1. Roy Rietbergen
2. Ralfs Laumanis
3. Viktor Tingström
4. Trevor Pettigrew
Gruppe
32:
1. Joshua Hermann
2. Dean Fitch Jnr.
3. Florian Preis
4. Justin van der Velden
[Alle Ergebnisse der
Gruppenphase]
Letzte 64:
Luke Littler 6–2 Tom Garfield
Ronan McDonagh 6–1 Charlie Large
Charlie Manby 6–2 Henry Coates
Jurjen van der Velde 6–0 Nathan Girvan
Lok Yin Lee 6–4 Dominik Grüllich (83,12 –
87,70)
Ciaran Forde 6–5 JJ Wright
Leon Weber 6–1 Jenson Walker (85,93 –
78,10)
Jamai van den Herik 6–2 Ryan Branley
Dylan Slevin 6–4 Levy Frauenfelder
Tyler Thorpe 6–2 James Buckby
Beau Greaves 6–0 Coby Jones-Swanson
Danny Jansen 6–5 Kyle Manton
Justin Atellinghusen 6–4 Duyane Wade Decena
Lewis Gurney 6–4 Dylan Dowling
Tavis Dudeney 6–5 Dean Fitch Jnr
Liam Maendl-Lawrance 6–3 Ralfs Laumanis (81,88
– 77,79)
Gian van Veen 6–2 Damian Vetjens
Jeffrey Keen 6–4 Shusaku Nakamura
Aidan O’Hara 6–1 Ben Edgar
Kilian Hohnstedt 6–5 Cole Davey (82,03 –
84,59)
Cam Crabtree 6–5 Keenan Thomas
Bram van Dijk 6–1 Jarod Becker (85,75 –
71,46)
Nunjo Dewaele 6–5 Sean McKeon
Daniel Perry 6–5 Jack Drayton
Keane Barry 6–2 Mark Tabak
Finley Pember 6–3 Jack Anthony Sheppard
Cayden Smith 6–2 Jarno Bottenberg
Adam Gawlas Bye – Noah Röschlein
Nathan Potter 6–4 Owen Bates
Sebastian Bialecki 6–4 Patrik Williams
Roy Rietbergen 6–3 Mitchell Leeming
Jack Gillett 6–1 Joshua Hermann (80,19 –
75,79)
Letzte 32:
Luke Littler 6–1 Ronan McDonagh
Charlie Manby 6–4 Jurjen van der Velde
Lok Yin Lee 6–1 Ciaran Forde
Jamai van den Herik 6–0 Leon Weber (91,09 –
82,63)
Tyler Thorpe 6–4 Dylan Slevin
Beau Greaves 6–2 Danny Jansen
Lewis Gurney 6–2 Justin Atellinghusen
Liam Maendl-Lawrance 6–3 Tavis Dudeney (92,53
– 81,88)
Gian van Veen 6–0 Jeffrey Keen
Aidan O’Hara 6–2 Kilian Hohnstedt (81,88 –
76,04)
Cam Crabtree 6–4 Bram van Dijk
Nunjo Dewaele 6–4 Daniel Perry
Keane Barry 6–4 Finley Pember
Adam Gawlas 6–1 Cayden Smith
Sebastian Bialecki 6–3 Nathan Potter
Roy Rietbergen 6–3 Jack Gillett
Achtelfinale:
Luke Littler 6-5 Charlie Manby
Jamai van den Herik 6-3 Lok Yin Lee
Beau Greaves 6-4 Tyler Thorpe
Liam Maendl-Lawrance 6-2 Lewis Gurney (80,82 –
72,68)
Gian van Veen 6-5 Aidan O’Hara
Cam Crabtree 6-5 Nunjo Dewaele
Keane Barry 6-3 Adam Gawlas
Sebastian Bialecki 6-5 Roy Rietbergen
Viertelfinale:
Luke Littler 6-1 Jamai van den Herik
(105,61 – 95,90)
Beau Greaves 6-2 Liam Maendl-Lawrance (95,32 –
92,43)
Gian van Veen 6-2 Cam Crabtree (99,45- 87,61)
Sebastian Bialecki 6-5 Keane Barry (92,25 – 91,94)
Halbfinale:
Beau Greaves 6-5 Luke Littler (105,02 –
107,40)
Gian van Veen 6-4 Sebastian Bialecki (93,51 – 85,91)
Finale:
Beau Greaves – Gian van Veen
Das Finale findet dann am 23. November im Rahmen des Finaltags der
Players Championship
Finals statt und wird live auf DAZN zu sehen sein
Preisgeld 2025:
Sieger: £12.000 + Startplatz PDC-Weltmeisterschaft 2026 +
Startplatz Grand Slam of Darts
2026
Runner-Up: £6.000 + Startplatz Grand Slam of Darts 2026
Halbfinale: £3.000
Viertelfinale: £2.000
Achtelfinale: £1.500
Letzte 32: £1.000
Letzte 64: £600
Gruppendritter: £400
Gruppenvierter: £200
Gesamt: £100.000
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Alle weiteren Infos zur World Youth Championship gibt es auf
unserer [Turnierseite].
Diskussionen zum Turnier gibt’s in unserem [Forum].
Foto-Credit: Taylor Lanning/PDC
[mk]
