UK Open: Zwei 9-Darter, Price unaufhaltsam, Bialecki-Märchen geht weiter

Samstag, 5. März 2022 23:53 - Dart News von dartn.de

Das Achtelfinale der UK Open in Minehead bot gleich zweimal den 9-Darter: James Wade gelang das perfekte Spiel auf der Hauptbühne und auch Bühne 2 kam durch Michael Smith in den Genuss. Beide setzten sich knapp durch, Smith im Entscheidungsleg gegen Mensur Suljovic. Der "Bully Boy" trifft nun auf Gerwyn Price, der mit einem Finale die Nummer 1 der Welt bleiben könnte, da William O'Connor Peter Wright ausschaltete. Zuvor hatten mit Keane Barry und Sebastian Bialecki zwei Youngsters die letzten 8 erreicht, besonders für den Polen eine Sensation, der nun auf O'Connor trifft, Barry spielt morgen gegen Wade. Außerdem trifft Damon Heta auf Danny Noppert.

Main Stage:

Noppert macht kurzen Prozess

Was am Anfang nach einem spannenden Duell zwischen zwei Niederländern aussah, wurde hinten raus eine klare Sache: Mit neun Legs in Serie verpasste Danny Noppert seinem Landsmann Dirk van Duijvenbode eine 10:2-Abreibung.

Mit einer 174 gefolgt von einem 119er-Finish erlebte Noppert einen Traumstart, fand sich jedoch nach zwei durchschnittlichen Legs 1:2 im Rückstand wieder. Van Duijvenbode nahm jetzt Fahrt auf, stand auf 52 Rest nach 9 Darts, warf dann allerdings zwei Darts an der Doppel 16 vorbei. Es sollten tatsächlich die letzten Versuche auf Doppel bleiben, da Noppert 87 über die Doppel 9 auf brachte und damit selbst den zweiten 12-Darter spielte. Mit jeweils 14 Darts vor und nach der Pause schob sich "The Freeze" in Front und ließ seinen Gegner nicht mehr ins Spiel. Immer wieder kam ein Maximum zur rechten Zeit, sodass van Duijvenbode häufig weit zurücklag. In der letzten vier Legs bekam er überhaupt keinen Versuch für ein Finish, gnadenlos brachte Noppert das Spiel mit einem Punkteschnitt von knapp 100 ins Ziel.

Wade dreht Spiel mit 9-Darter

Trotz eines deutlich höheren Punkteschnitts und einer ordentlichen Doppelquote erlebte James Wade mal ein Spiel, in dem er seinen Gegner nicht abschütteln konnte. Letztendlich setzte er sich mit 10:8 gegen Boris Krcmar durch und warf dabei auch den zweiten 9-Darter des Turniers. Der Kroate, der erstmals bei der PDC ein TV-Achtelfinale im Einzel erreichen konnte, legte gut vor. Jeweils in der fünften Aufnahme sicherte er sich seine ersten drei Anwurflegs, wobei Wade nach zwei 180ern im dritten Leg ein erstes Break hätte landen können. Kam Krcmar hier noch davon, war es einige Legs später soweit. Mit einem 78er-Finish holte "The Machine" zum 4:3 die Führung auf seine Seite. Die Bestätigung dessen fiel dann perfekt aus: Auf zwei 180er folgte die Triple 20, Triple 19 und Doppel 12 für den ersten 9-Darter des Abends. Vor der Pause wurden die Darts wieder gerecht geteilt, sodass die letzte Session beim Stand von 6:4 für Wade begann.

Krcmar blieb mit einem 109er-Finish zunächst dran, musste nach zwei Doppelfehlern aber in das nächste Break einwilligen. In der Folge überlebte er einen Dart auf Bull und kam in 15 Darts auf 6:8 zurück, gab das geschaffte Break aber direkt wieder ab. Wade erhielt bei einer 156 die erste Chance zum Matchgewinn, verpasste aber die Doppel 18 und die Doppel 9 zum möglichen 10:7. Stattdessen musste es das nächste Leg richten, in 14 Darts war das Viertelfinale dann perfekt.

O'Connor makellos gegen Wright

Die Überraschung des Abends gelang im dritten Spiel William O'Connor, der Peter Wright mit 10:7 in Schach hielt.

Die erste Session gehörte zunächst dem Schotten, der unter anderem einen 13-Darter und einen 12-Darter im Köcher hatte. Dann verpasste er jedoch zweimal die Doppel 20 für ein 97er-Finish und O'Connor löschte 76 Punkte im letzten Dart zum 2:3. Mit einem 11-Darter stellte der Ire wieder den Gleichstand her, was Wright prompt mit einem eigenen 11-Darter konterte. Trotzdem glitt die Partie allmählich aus "Snakebites" Händen, da O'Connor auch 78 und 52 Punkte fehlerfrei verwandelte. Ein 16-Darter reichte dann zur 6:4-Pausenführung.

14 Darts später betrug der Abstand schon drei Legs, Wright holte aber in ebenso viel Darts das Break zurück und profitierte vor dem 6:7 dann von einem Fehler seines Gegners, der die große 16 für einen Versuch auf Doppel verpasste. Auf diesen Doppeln machte dann aber Wright Fehler, sodass es bei einem Break Rückstand blieb. Ein erster "kleiner" Matchdart auf der Doppel 16 für den "Magpie" sollte es noch nicht sein, sodass Wright weiter in Schlagdistanz war. Ausgerechnet das bis dahin makellose Scoring verließ ihn in den letzten beiden Legs und O'Connor fuhr in 16 und 15 Darts das 10:7 ein.

Price überrollt Rydz

Makellos passt als Attribut auch auf Gerwyn Price, der Callan Rydz keine Chance ließ und sich mit 10:3 durchsetzte.

In 15 und 11 Darts gab der Waliser den Ton an, wobei auch Rydz mit einem 81er-Checkout aufwarten konnte. Da Price aber weiter nicht mehr als fünf Aufnahmen benötigte, musste der Engländer abreißen lassen. Den seltenen Fall von drei verpassten Doppel nutzte er gleich zum 2:5, bevor mit einem 13-Darter der normale Ablauf für die Nummer 1 der Welt hergestellt war. Zu allem Überfluss gesellte sich noch ein Ausrutscher in die 5 dazu, als "The Riot" auf die Doppel 20 zielte. So war die Qualität von Price zu stark, der unnachahmlich auf 8:2 stellte.

In 15 Darts kam Rydz nochmal aufs Scoreboard, war aber weiter der Scoring-Power des "Iceman" ausgeliefert, der auch mit Fehlern auf Doppel noch 14 Darts spielte. Zum Abschluss war es dann ein 12-Darter, der die Tagesbestleistung von knapp 107 Punkten bedeutete.

Nebenbühne:

Barry bucht erstes Viertelfinal-Ticket

Auf Bühne 2 in der "Red's Bar" ging es flott in den Abend, mit Ricky Evans und Keane Barry standen sich zwei der schnellsten Werfer gegenüber. Während auf der Hauptbühne gerade die zweite Session begann, marschierte Keane Barry bereits als 10:5-Sieger von der Bühne.

In 15 und 13 Darts gelang dem 19-jährigen Iren ein Top-Start, bevor Evans über die Doppel 18 erstmals anschreiben konnte. Die Doppel waren auch in der Folge nicht das Problem bei "Rapid", vielmehr fand er im Scoring nie die richtige Höhe, sodass der Ire auch in der sechsten Aufnahme seine Führung ausbauen konnte. Eine seltene 140 wurde für Evans mit dem 2:4 belohnt, bevor Barry ein wichtiges 118er-Finish auf der Doppel 19 vollendete. Dank jeweils eines Maximums gingen auch die nächsten beiden Legs an "Dynamite", der einen 12-Darter inklusive 124er-Checkout zum 7:2 spielte. Nach etwas Double-Trouble hätte Evans mit einem Break auf 3:7 verkürzen können, vergab jetzt aber auch auf dem äußeren Ring seine Chancen, sodass es mit 2:8 aus seiner Sicht in die Pause ging.

Ein 80er-Checkout in zwei Darts gab ihm endlich etwas Sicherheit und ein 14-Darter folgte. Die Fehler schlichen sich jetzt bei seinem Kontrahenten ein und so konnte Evans auch mit 20 Darts auf 5:8 verkürzen. Barry überstand diese Phase und traf zum 9:5 die Doppel 12, die ihn zuvor in diese Situation gebracht hatte. Im letzten Leg konnte er sich mit fünf Triple-Treffern aus sechs Darts einen starken Vorsprung erspielen und nutzte seinen sechsten Matchdart zum Einzug in sein erstes Major-Viertelfinale.

Bialecki-Märchen geht weiter

Mit 19 Jahren ist Keane Barry nicht mal der jüngste Viertelfinalist in diesem Jahr, der 18-jährige Sebastian Bialecki schreibt seine eigene Geschichte und nahm mit Ryan Searle jetzt auch einen Top-16-Spieler aus dem Turnier. Dabei präsentierte sich der Pole erneut unbekümmert und warf kein Über-Niveau, aber extrem konstant bei eigenem Anwurf und mit Nadelstichen gegen die Darts.

So ist es kein Wunder, dass die ersten neun Legs ohne Break vonstattengingen. Searle scheiterte im dritten Leg nur knapp im letzten Dart an einer 129 (T19, D18, D18), als der letzte Dart das einfache Feld traf. Auch sonst war der Engländer näher dran und bekam im siebten Leg einen Dart auf Bull, doch Bialecki reichte jeweils die sechste Aufnahme, um den Vorteil des Anwerfers zu behalten. Vor der Pause war er es dann selbst, der nach einem starken Leg Fehler von Searle nutzen konnte und in 15 Darts das 6:4 erzielte. Es sollte noch besser weitergehen: 68 und 122 Punkte checkte er zu weiteren 15-Dartern und lag nun 8:4 vorne. "Heavy Metal" war noch nicht geschlagen und packte seinerseits zwei überragende 12-Darter aus, wobei er auch sieben perfekte Darts spielte. Im folgenden Leg bekam Searle allerdings nach 15 Darts keine Breakchance und musste das 6:9 einstecken. Nach vier Doppelfehlern folgte der erste Matchdart für Bialecki. Bei 64 Punkten schnappte er im letzten Dart auf der Doppel 16 zu und steht sensationell im Viertelfinale.

Smith muss trotz 9-Darter zittern

Auch mit einem 9-Darter lief Michael Smith gegen Mensur Suljovic lange einem Rückstand hinterher. Nach der Pause drehte er die Partie und sah wie der sichere Sieger aus, bevor am Ende doch erst ein wackliges Entscheidungsleg den Erfolg brachte.

Die ersten Legs hielten noch kein hohes Niveau parat, lediglich gute Finishes bei Suljovic (92 über Bull, 10, D16 und 80 über T20, D10) waren zu berichten. Smith hatte zwar gute erste Darts, aber traf die Doppel noch nicht zuverlässig, sodass Suljovic das erste Break zum 4:2 bestätigen konnte. Dann bekam auch die Bühne 2 ihr perfektes Spiel des Abends, der Bully Boy checkte wie Wade nach zwei 180ern über T20, T19, D12. Mit einem 90er-Finish auf Bull folgte gleich das Break zum Ausgleich, was Suljovic aber in 11 Darts konterte. Nach drei Fehlern auf beiden Seiten durfte trotzdem der Engländer das 5:5 in die Pause nehmen.

In der Folge setzte sich das konstantere Scoring von Smith durch, der seine Legs sicher einholte. Suljovic warf einen Dart auf der Doppel 14 vorbei und wurde gleich mit dem Break bestraft. Der 6:8-Anschluss half nur kurz, da Smith mit sechs perfekten Darts erneut davonzog und sich den Luxus einiger Doppelfehler erlauben konnte. "The Gentle" blieb weiter dran und nutzte dann eine Leichtsinnigkeit von Smith, der mit dem letzten Dart über die Doppel 16 versuchte, sich 40 Rest zu stellen. Er warf außen vorbei und hatte nach Fehlern von Suljovic noch 72 Rest. Er bekam tatsächlich Darts auf der Doppel 12, traf jedoch nicht. Das Leg ging nach Österreich und mit einem 80er-Finish schickte Suljovic das Spiel in den Decider. Hier trafen beide kaum ein Triple-Feld, womit letztlich der Vorteil beim Anwerfer Smith lag, der in 21 Darts durchkam.

Heta bezwingt auch Clayton

Nach seinem Sieg gegen Michael van Gerwen schlug Damon Heta heute Abend in Jonny Clayton den zweiten Premier-League-Teilnehmer und zählt morgen schon zu den erfahrenen Spielern im Kreis der Viertelfinalisten.

13 Darts und ein Break bedeuteten einen guten Start für den Australier, der dann drei Legs in Folge abgeben musste, weil Clayton unter anderem 132 Punkte über 25, T19, Bull checken konnte. Trotzdem war es nicht die ganz hohe Qualität, jeweils in der sechsten Aufnahme gelang beiden ein Break, bevor Heta mit 15 und 13 Darts wieder zwei Legs in Folge sichern konnte. Mit dem nächsten "Hold" von Clayton war aber klar, dass beide es schwer haben würden, sich abzusetzen.

Jeweils mit dem letzten Dart gab es Breakchancen auf beiden Seiten, Heta verpasste einmal die Doppel 16, "The Ferret" später die Doppel 20. So reichte auch immer wieder die sechste Aufnahme für den eigenen Anwurf und die Partie schaukelte sich auf 8:8 hoch, was Clayton in 13 Darts besorgte. Mit 36 Punkten Rest nach 12 Darts machte der Waliser Druck auf seinen Gegner, der überragend standhielt: 100 Punkte löschte Heta über Tops-Tops und nahm das Momentum mit ins nächste Leg. Clayton konnte sich in 18 Darts keinen Dart auf Doppel erspielen und Heta konnte seinen vierten Matchdart auf der Doppel 8 verwandeln.

 

Am morgigen Finaltag werden in der Nachmittags-Session ab 13:45 Uhr MEZ zunächst die vier Viertelfinals ausgetragen, in der Finalsession ab 20:00 Uhr MEZ kommt es dann zu den Halbfinals und dem großen Finale. DAZN und Sport1 übertragen beide Sessions live.

 

Ergebnisse Achtelfinale:

Samstag, 05.03.2022:
Abend-Session:

Main Stage:
Danny Noppert 10-2 Dirk van Duijvenbode (99,05 - 87,23)
James Wade 10-8 Boris Krcmar (98,83 - 87,68) - Wade mit einem 9-Darter
Peter Wright 7-10 William O'Connor (100,59 - 94,29)
Gerwyn Price 10-3 Callan Rydz (106,66 - 97,71)

Stage Two:
Ricky Evans 5-10 Keane Barry (81,26- 91,54)
Ryan Searle 6-10 Sebastian Bialecki (95,86 - 89,77)
Mensur Suljovic 9-10 Michael Smith (91,71 - 92,32) - Smith mit einem 9-Darter
Damon Heta 10-8 Jonny Clayton (93,88 - 91,13)

Auslosung Viertelfinale

Sonntag, 06.03.2022:
Nachmittags- Session:
(ab 13:45 Uhr MEZ)
Main Stage

Keane Barry - James Wade
Sebastian Bialecki - William O'Connor
Danny Noppert - Damon Heta
Michael Smith - Gerwyn Price

 

TV-Übertragung 2022:

Wie schon im letzten Jahr wird auch 2022 DAZN alle Bühnenspiele der UK Open LIVE und in HD zeigen. Das Turnier kann als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019

Auch Sport1 zeigt einen Großteil der Sessions. [Hier] die Übertragungszeiten von Sport1.

 

Weitere Informationen UK Open 2022:

Alle Informationen zu den UK Open gibt es auf unserer [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zu den UK Open [Dart Forum]

Foto-Credit: Taylor Lanning/PDC

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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