World Series Finals: Überraschende Ergebnisse am ersten Spieltag

Freitag, 18. September 2020 23:00 - Dart News von dartn.de

World Series of Darts Finals 2020 - Tag 1: Vincent van der Voort

Nach 190 Tagen ohne Zuschauer startete die PDC mit den World Series Finals in Salzburg das Experiment, wieder vor einer begrenzten Anzahl Zuschauern auf einer großen Bühne Dart spielen zu lassen. Am ersten Abend trafen die 16 ungesetzten Spieler aufeinander. Unter anderem durfte Lokalmatador Mensur Suljovic heute antreten, die Fans duften sich ebenfalls auf Fallon Sherrock freuen, auf dem Papier dürfte wohl das Spiel des frischgebackenen World Matchplay Siegers Dimitri van den Bergh gegen Glen Durrant das Match des Abends gewesen sein. Vincent van der Voort zeigte, dass mit ihm wieder zu rechnen ist.

Labanauskas lässt Ward keine Chance

Das Eröffnungsspiel war eine ziemlich einseitige Sache, Darius Labanauskas ließ seinem Gegner Harry Ward keine Chance. Zwar konnte sich Ward das erste Leg mit einem Break in 14 Darts sichern, aber "Lucky D" konterte sofort mit einem 17 Dart Re-Break, bevor er in 17 und 15 Darts (mit 120er Finish) mit 3:1 in Führung gehen konnte. Ward konnte im kommenden Leg einen Breakdart nicht nutzen und so genügte Labanauskas ein 21-Darter, um die Führung auszubauen. Ward hielt danach noch seinen eigenen Anwurf, aber in 11 und 16 Darts beendete der Litauer eine souveräne Vorstellung.

Heta eleminiert White im Decider

Richtig spannend was das folgende Spiel zwischen Damon Heta und Ian White, zunächst schwenke das Pendel in Richtung des Engländers, der sich gleich im ersten Leg das erste Break sichern konnte. Drei vergebene Checkdarts erlaubten dem Australier dann das sofortige Re-Break, aber ein weiteres Break später führte "Diamond" mit 2:1, bevor er in 13 Darts zum ersten Mal in diesem Spiel mit zwei Legs und 3:1 in Führung gehen konnte. Nun wurde Heta stärker, in 15 Darts ging das kommende Leg an ihn, in 17 Darts hielt White seinen Anwurf, bevor "The Heat" die Temperatur erhöhte, um in 13 Darts zunächst seinen Anwurf durchzubringen, um dann in 17 Darts das Spiel wieder offen zu gestalten. Da auch die anschließenden beiden Leg "mit den Darts" gingen, musste also das 11. Leg entscheiden. Hier erarbeitete sich der Australier dank einer 180 die bessere Ausgangsposition, aus der heraus er mit einem souveränen 14-Dart Break das Match für sich entscheiden konnte. Auf ihn wartet nun in Runde 2 Weltmeister Peter Wright.

Harris überrollt Chisnall

In sehr guter Verfassung präsentierte sich der Neuseeländer Cody Harris gegen Dave Chisnall. Er ließ die aktuelle Nr. 10 der Weltrangliste, vor allem durch seine hohe Checkout Quote, regelrecht alt aussehen. Gleich im ersten Leg gelang Harris das Break in 17 Darts, welches er in 11 Darts bestätigen konnte. Dank eines 119er Bull Finishes konnte "Chizzy" dann sein eigenes Leg halten, bevor er in 20 Darts ausgleichen konnte. Da Chisnall nun weitere sechs Checkdarts zur Führung vergab, sagte Harris nach 20 Darts "Danke" und hatte nun das nötige Selbstvertrauen. In 13 Darts ging der kommende Anwurf an ihn, bevor ihm 18 und 16 Darts genügten, um das Spiel am Ende souverän und völlig verdient mit 6:2 zu gewinnen. Zur Verteidigung muss man aber auch sagen, dass Dave Chisnall heute quasi nicht stattgefunden hat.

Van der Voort in Topform

Keine Blöße gab sich heute Vincent van der Voort, der sich mit einem souveränen 6:0 Whitewash Sieg gegen Joe Cullen vor Publikum zurückmeldete. Seinen Anwurf brachte er in 13 Darts durch, bevor er vier vergebene Checkdarts des "Rockstars" in 21 Darts auf der Doppel 1 bestrafte. Im dritten Leg hatte sich Cullen gleich drei Breakdarts erarbeitet, welche er jedoch wieder nicht nutzen konnte. In 18 Darts ging dieses Leg ebenfalls an den Niederländer, der dann einen Gang höher schaltete und in 14, 13 und 14 Darts das Spiel schnell beendete. In dieser Form könnte der "Dutch Destroyer" Gerwyn Price eventuell morgen Probleme bereiten.

Sherrock vergibt 4 Matchdarts und verliert gegen Smith

Ein weiteres Kapitel aus dem Buch "Dart is funny - double makes the money" konnte man im Spiel zwischen Fallon Sherrock und Jeff Smith erleben: Smith startete mit 17 Darts, bevor Sherrock das Match an sich riss und sich in 12, 19, 20, 11 und 17 Darts in Legdistanz zu einer bemerkenswerten Führung brachte. Smith verkürzte in 21 Darts, ehe Sherrock bei eigenem Anwurf ein 108er Shanghai Finish auf der 18 und damit ihren ersten Matchdart verpasste. Somit ging das Leg in 16 Darts an den Kanadier. Im kommenden Leg stellte sich Sherrock nach 12 Darts auf 24 Punkte Rest, vergab dann aber weitere drei Matchdarts. Somit sicherte sich Smith auch dieses Leg in 16 Darts, bevor ihm ein 18 Dart Break genügte, um das Spiel in ein Entscheidungsleg zu zwingen. Mit einem 109er Finish beendete brachte der "Silencer" dann das Publikum und seine Gegnerin zum Schweigen. Am Ende wird sich Sherrock über die vergebenen Checkdarts ärgern und Smith sich immer noch fragenm wie er die letzten fünf Legs in Folge gewinnen konnte.

Suljovic unterliegt Ratajski

Gleich am Anfang des Matches konnte man sehen, dass sich Mensur Suljovic vor Heimpublikum gegen Krzysztof Ratajski einiges vorgenommen hatte. Er kam blitzschnell aus dem Block und startete mit einem brillanten 12 Dart Break inklusive kuriosem 121er Finish (Bullseye, T13, D16), bevor er seinen Anwurf in 14 Darts halten konnte. In 15 Darts mit 144er Finish sicherte sich der Pole dann sein erstes Leg, was "The Gentle" sofort mit 2 x 180 und einem 11-Darter zum 3:1 kontern konnte. Davon völlig unbeeindruckt ging das letzte Leg vor der Pause in 12 Darts mit 141er Finish an Ratajski, der auch nach der Pause unverändert sein Spiel weiterspielte. In 14, 13 und 15 Darts gingen auch die weiteren drei Legs an den "Polish Eagle", bevor Suljovic im 9. Leg vier Checkdarts neben das Ziel setzte. So eine Chance läßt sich Ratajski natürlich nicht entgehen, auf der Doppel 10 beendete er ein beeindruckendes Comeback. Mit seinem aktuellen Spiel könnte er morgen Michael Smith größere Probleme bereiten.

Duzza spielt ganze Erfahrung gegen van den Bergh aus

Auf dem Papier war die Partie zwischen Glen Durrant und Dimitri van den Bergh die hochklassigste des heutigen Abends, viele erwarteten ein spannendes Feuerwerk. Und zunächst ging es auch so los, "Duzza" sicherte sich in Leg Eins ein 14 Dart Break, der Belgier antwortete mit einem 11 -Dart Re-Break. Dann hatten beide Spieler "Double Trouble",  nach elf vergebenen Checkdarts war es der 12. Dart, der Leg Drei zugunsten des jüngeren Spielers beende. Auch die kommenden beiden Legs gingen mit dem Anwurf, sodass van den Bergh, der seit einer Knieoperation mit einer Beinschiene spielt, mit einer 3:2 Führung in die Pause gehen konnte. Die Pause hatte ihn dann doch offensichtlich aus dem Rhythmus gebracht, denn nach der Pause gingen vier weitere Legs und damit der Sieg in 13, 14, 15 und 15 Darts an den Engländer, ohne dass er dem "Dreammaker" einen weiteren Dart auf ein Doppelfeld zugestand.

Beaton gewinnt Breakfestival

Es kommt sicherlich nicht so häufig vor, dass von am Ende 11 gespielten Legs 9 Breaks gespielt wurden. Dieses Kunststück gelang jedoch Steve Beaton und Simon Whitlock im letzten Spiel des Abends. Ein nervöses erstes 21-Dart Leg sicherte sich der Australier, bevor er in 15 Darts mit einem 120er Finish mit dem ersten Break startete. Beaton konterte mit dem ersten von vielen Re-Breaks und einem 104er Finish (T18, 18, D16). Zwei Breaks später stand es 3:2 für Whitlock, als Beaton in 16 Darts seinen Anwurf halten konnte. Ab jetzt gab es nur noch Breaks, Beaton startete mit 17 Darts, die Antwort waren elf Darts, wieder 15 Darts (mit dem zweiten 104er Finish - identischer Weg von Beaton), ehe Whitlock in 15 Darts mit einem 108er Finish (T19, 19, D16) das Spiel in ein Entscheidungsleg zwang, während Beaton auf 32 Punkten zum Match wartete. Nun wurde es ein Krimi: Beaton verpasste zunächst ein 144er Finish auf der Doppel 12, dann trat Whitlock ans Oche und verpasste seinerseits ein 126er Finish auf dem Bullseye. Gleich mit dem nächsten Dart beendete der Mann, der bereits seit drei Jahrzehnten in der Weltspitze des Dartsports mitmischt, ein Spiel, welches eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte.

 

Morgen geht es ab 20:00 Uhr MESZ mit der zweiten Runde weiter, in der dann auch u.a. Michael van Gerwen und Peter Wright ins Turnier eingreifen werden. DAZN und PDC.TV übertragen live.

 

Ergebnisse Freitag:

Freitag, 18.09.2020:
1. Runde:
Harry Ward 2-6 Darius Labanauskas (85,41 - 91,09)
Ian White 5-6 Damon Heta (89,72 - 89,41)
Cody Harris 6-2 Dave Chisnall (89,77 - 78,92)
Vincent van der Voort 6-0 Joe Cullen (95,94 - 83,73)
Jeff Smith 6-5 Fallon Sherrock (86,57 - 85,11)
Krzysztof Ratajski 6-3 Mensur Suljovic (99,71 - 102,64)
Glen Durrant 6-3 Dimitri van den Bergh (96,2 - 85,88)
Simon Whitlock 5-6 Steve Beaton (85,38 - 89,23)

 

Vorschau Samstag:

Samstag, 19.09.2020:
2. Runde: (ab 20:00 Uhr MEZ)
James Wade (8) - Jeff Smith
Nathan Aspinall (6) - Darius Labanauskas
Daryl Gurney (7) - Cody Harris
Gerwyn Price (3) - Vincent van der Voort
Rob Cross (5) - Steve Beaton
Peter Wright (2) - Damon Heta
Michael van Gerwen (1) - Glen Durrant
Michael Smith (4) - Krzysztof Ratajski

 

Preisgeld 2020:

Sieger: £70.000
Runner-Up: £30.000
Halbfinale: £20.000
Viertelfinale: £15.000  
Letzte 16: £7.500  
Letzte 24: £5.000

Gesamt: £300.000

Da die World Series Finals ein Einladungsturnier sind, zählt das Preisgeld nicht für die Order of Merit.

TV-Übertragung 2020:

Die World Series of Darts Finals werden 2020 NICHT von Sport1 übertragen. Zu verfolgen ist das Turnier über den Streamingdienst DAZN und über den offiziellen PDC-Stream PDC-TV HD. Dort werden alle Spiele live und in voller Länge zu sehen sein. Bei DAZN besteht außerdem die Möglichkeit eines kostenlosen Probemonats, DAZN überträgt alle Major-Turniere der PDC, zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019

Weitere Informationen:

Alle Infos zu den World Series Finals gibt es auf unserer [Turnierseite].
Informationen zur World Series gibt es [hier].
Wir haben auch einen übersichtlichen [Turnierbaum] angelegt.
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum].


Foto-Credit: Lawrence Lustig/PDC

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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