
Mit den Dutch Open ging im De Bonte Wever im niederländischen Assen am Wochenende das teilnehmerstärkste Dartturnier der WDF über die Bühne. Das Platinum-Event war nahezu fast vollständig in niederländischer Hand. Bei den Herren holte sich Berry van Peer seinen bislang größten Titel, Aileen de Graaf triumphierte dahingegen bereits zum vierten Mal. Bei den Jugendlichen verlor der Deutsche Mats Theobald das Finale knapp.
Herren:
Unter 2693 angemeldeten Herren war es am Ende Berry van
Peer, der als einziger Spieler ungeschlagen blieb und der damit
seinen nominell größten Karrieretitel einfahren konnte. Van Peer
hatte bereits bei seinen ersten beiden 3:2-Siegen über Nick Lakeman
und Nigel Lloyd Mühe, es folgten Siege über Rudy Savelkoel (3:1),
Stef van Rooij (3:0), Wesley Smit (4:0), Martijn Dragt (4:2),
Frank Hoek (4:1), Corné Groeneveld (4:1) und Joey ten
Berge (5:2). Im Halbfinale gegen Landsmann Arjan
Konterman gewann „Bionic“ dann beide Sätze souverän mit 3:1. Im
Endspiel stand van Peer dann dem Belgier Andy Baetens gegenüber.
Baetens besiegte
Wesley Veenstra, Niels de Ruiter,
Jak Evink und
Jan van der Meer jeweils mit 3:0, es folgten Siege über
Stefano van Zeele (4:0), Michel
van Roon (4:3),
Tonny Veenhof (4:1), Mareno Michels (4:2) und
Dennie Olde Kalter (5:3). Im Halbfinale verlor Baetens
gegen Vorjahressieger Jelle Klaasen zwar den ersten
Satz mit 2:3, gewann die folgenden beiden Durchgänge aber jeweils
zu null. Im Endspiel waren alle fünf Legs das ersten Satzes Breaks,
den Baetens am Ende mit 3:2 für sich entschied. In 17, 16 und 13
Darts erholte sich van Peer aber schnell und glich im
Schnelldurchgang zum 1:1 aus. Im dritten Satz breakte van Peer im
dritten Leg mit einem 76er-Finish, nachdem Baetens 129 Punkte
überwarf. Mit einem 15-Darter schnappte sich van Peer den Satz, 103
Punkte knipste er zu Beginn von Set 4 aus. Baetens gehörten die
folgenden beiden Legs, der Belgier konnte 111 Punkte aber dann
nicht checken, so dass van Peer anschließend zum Match anwerfen
durfte, was er mit einem 121er-Bullfinish als 12-Darter auch
erfolgreich tat. Der Deutsche Michael Unterbuchner
war lange Zeit im Turnier gut unterwegs, unterlag dann aber in der
Runde der letzten 64 gegen den Niederländer Ivo Leeksma mit 1:4.
Für Nico Schunke kam unter den letzten 128 gegen Arjan
Konterman das Aus. Von den besten 32 Spielern kamen in Andy
Baetens, Aaron Turner und Mark Barilli nur drei nicht aus
den Niederlanden, von den letzten 64 waren es deren
sieben.
Damen:
Zum vierten Mal nach 2014, 2015 und 2020 hat sich Aileen de Graaf den Titel bei den Dutch Open gesichert und damit die erfolgreiche Titelverteidigung von Beau Greaves verhindert. De Graaf bezwang zunächst ohne Probleme ihre Landsfrauen Joëlle Huijbregts (3:0), Sabrina Jongenotter (3:0), Shannon Mos (3:0) und Sharona Veld (4:0), ehe sie gegen die Belgierin Shana van Nieuwenhoven im Viertelfinale ihr erstes Leg abgab. Das Halbfinale gegen Noa-Lynn van Leuven war dann wiederum eine eindeutige Angelegenheit. Beau Greaves kam ebenfalls mit Whitewashes gegen Anoushka Louwes und Ria Niemeijer-van Gellecom ins Turnier, musste unter den letzten 64 gegen Caitlin Klein-Stavast aber überraschend über die volle Distanz. Joyce Schuurman, Adriana van Wijgerden-Vermaat und Aletta Wajer stellten keine Hürden dar, beim 5:4-Halbfinalsieg über Rhian O’Sullivan musste „Beau ’n‘ Arrow“ ihre ganze Klasse zeigen. Das Endspiel begann mit zwei Holds, ehe de Graaf 94 finishte, Greaves aber ihren Anwurf zum 2:2 durchbrachte. De Graaf machte mit einem 13-Darter weiter, bevor der Frau aus Bunschoten in 20 Darts das vorentscheidende Break gelang. Im siebten Leg holte sich de Graaf dann mit einem 80er-Finish als 18-Darter den vierten Titel. Die beiden besten deutschen Damen waren Wibke Riemann und Ann-Kathrin Wigmann, die unter den letzten 64 ausschieden, was ebenso für die Österreicherin Jessica Wendl galt.
Jugend:
Wie von den Dutch Open bekannt wurde auch in diesem Jahr wieder im Jugendbereich in drei Kategorie gespielt. Bei den Jugendlichen im Alter von 14-17 Jahren setzte sich der Niederländer Sydnee Vries durch, der das Endspiel auf der Bühne gegen den Deutschen Mats Theobald knapp mit 4:3 gewann. Theobald führte zwar mit 3:2, musste aber die beiden letzten Legs abgeben. Mit Caspar Gruß stand ein weiterer Deutscher hier im Halbfinale, Yorick Hofkens unterlag gegen Theobald im Viertelfinale, das Achtelfinale erreichte zudem Alexander Steinmetz. Bei den Aspiranten (U14) gab es das rein niederländische Finale zwischen Ruben Baalmans und Daan Toxopeus, das Baalmans mit 3:2 gewann. Der Deutsche Leopold Gabriel Averbeck erreichte hier das Semifinale. Bei den Mädchen triumphierte die Schottin Sophie McKinlay, die sich im finalen Spiel gegen Dorina Sipos aus Ungarn mit 3:2 behauptete. Kira Mertens erreichte hier aus deutscher Sicht das Halbfinale, Jacqueline Rantsch und Emily Japp standen zudem im Viertelfinale.
Doppel, Warm-Up & Paradarts:
Im Herren-Doppel gewann das Duo bestehend aus Christian Kist und Michael Stoeten das rein niederländische Finale gegen Jelle Klaasen und Chris Landman im Decider mit 5:4, wobei Klaasen/Landman mehrere Matchdarts vergaben. Bei den Damen waren im Doppel Beau Greaves und Deta Hedman erfolgreich, sie ließen den Niederländerinnen Aletta Wajer und Anca Zijlstra im Finale mit 4:1 keine Chance.
Bereits am Donnerstag wurden bei Herren und Damen jeweils ein Warm-Up-Einzel ausgetragen. Bei den Herren konnte sich der Niederländer Wesley Plaisier einen Heimsieg sichern. Plaisier gewann im Finale gegen Danny van Trijp mit 5:2. Auch bei den Damen gab es durch Lerena Rietbergen eine niederländische Siegerin. Rietbergen setzte sich final gegen Landsfrau Roos van der Velde mit 4:2 durch.
Im Paradarts Wheelchair Wettbewerb gewann der Belgier Vincent d’Hondt das Finale mit 4:1 gegen Serge van Belle, einen deutschen Erfolg gab es durch Heiko Bohnhorst, der das Endspiel der Paradarts Standing Konkurrenz gegen Evi Foulon mit 4:1 gewann. Im Paradarts-Doppel gewann Bohnhorst zusammen mit Ralf Huesmann einen weiteren Titel.
Ergebnisse Herren:
Viertelfinale:
Jelle Klassen 5-2 Wesley Plaisier (81,65 – 81,34)
Andy Baetens 5-3 Dennie Olde Kalter (90,24 – 85,28)
Arjan Konterman 5-2 Aaron Turner (76,96 – 67,31)
Berry van Peer 5-2 Joey ten Berge (87,00 – 77,69)
Halbfinale:
Andy Baetens 2-1 Jelle Klassen (1:3, 3:0, 3:0) – (92,37 –
86,20)
Berry van Peer 2-0 Arjan Konterman (3:1, 3:1) – (85,88 –
82,26)
Finale:
Berry van Peer 3-1 Andy Baetens (2:3, 3:0, 3:1,
3:2) – (88,29 – 86,62)
[Alle Ergebnisse]
Ergebnisse Damen:
Viertelfinale:
Beau Greaves 4-0 Aletta Wajer (98,56 – 71,15)
Rhian O’Sullivan 4-2 Astrid Trouwborst (71,81 – 68,52)
Noa-Lynn van Leuven 4-3 Lorraine Hyde (72,66 – 69,88)
Aileen de Graaf 4-1 Shana van Nieuwenhoven (73,87 –
54,09)
Halbfinale:
Beau Greaves 4-3 Rhian O’Sullivan (93,69 – 97,14)
Aileen de Graaf 4-0 Noa-Lynn van Leuven (79,11 –
80,04)
Finale:
Aileen de Graaf 5-2 Beau Greaves (81,68 –
82,74)
[Alle Ergebnisse]
Ergebnisse Jugend:
Finale
Jungen:
Sydnee de Vries 4-3 Mats Theobald
(63,96 – 65,27)
Finale
Mädchen:
Sophie McKinlay 3-2 Dorina Sipos
(50,31 – 46,95)
Finale Jungen
U14:
Ruben Baalmans 3-2 Daan Toxopeus (70,81
– 72,73)
Weitere Informationen:
Alle Infos zu den Dutch Open gibt es auf unserer [Turnierseite]
Für Diskussionen [Dart Forum]
Foto-Credit: Bas van den Berk/NDB
[mvdb]

