In seinem ersten Jahr bei der PDC hat Dominik Grüllich über die Pro Tour die WM-Qualifikation klargemacht. Er wird bei der Dart WM 2026 sein Debüt geben – und hat zudem die Erfahrung eines Finales auf dem Floor im Gepäck. Die Auslosung hat es allerdings in sich, gleich in seinem ersten Spiel wird dem 23-Jährigen alles abverlangt. Das hat aber auch sein Gutes: Grüllich kann ohne Druck spielen, und es wäre nicht das erste Mal, dass er für eine Überraschung sorgt.
Das Jahr 2025
Dass in diesem Jahr acht deutsche Spieler für die PDC-Weltmeisterschaft qualifiziert sind, liegt an vielen guten Leistungen auf der Pro Tour. So feiert nicht nur Max Hopp sein WM-Comeback, Lukas Wenig und Dominik Grüllich haben es erstmals zum größten Turnier geschafft. Für Grüllich ist es ein ganz besonderer Erfolg: Erst im Januar erarbeitete er sich eine Tourkarte, gleich in seinem ersten Jahr spielte er genug Preisgeld ein, um sich für den Alexandra Palace zu qualifizieren.
Dabei zehrte Grüllich vor allem von einem Erfolg: Im April erreichte er nach Siegen über Ryan Meikle, Alexander Merkx, Daryl Gurney, Maik Kuivenhoven, Dirk van Duijvenbode und Michael Smith sein erstes Finale auf der Pro Tour. Darin war Jonny Clayton eine Nummer zu groß. Die 10.000 Pfund Preisgeld waren letztlich entscheidend und machen mehr als ein Drittel von Grüllichs Einnahmen im Ranking zur WM-Qualifikation aus. In anderen Worten: An einem guten Tag ist er für einen Run gut, die Konstanz hat noch etwas gefehlt – ganz normal in seiner Entwicklung.
Dafür kann Grüllich auch auf starke Leistungen auf der Development Tour zurückblicken. Diese beendete er auf Platz acht – neben seinen Turnieren bei den Profis und seinem Beruf als Landschaftsgärtner. Bei den UK Open konnte Grüllich Danny Jansen und Andreas Harrysson bezwingen, in Runde drei war gegen Nick Kenny Schluss. Alles in allem war es ein sehr gutes Jahr für den Wolnzacher, mit wichtigen Erfahrungen, Erfolgen und einer gesunden Entwicklung. Nur einen Wermutstropfen gibt es: Zuletzt verlor Grüllich siebenmal nacheinander sein Auftaktspiel auf der Pro Tour, was ihn die Teilnahme an den Players Championship Finals denkbar knapp kostete. Das wäre eine weitere spannende Erfahrung vor dem Debüt auf der WM-Bühne gewesen.
Die Auslosung
Zweifellos hat Dominik Grüllich von allen deutschen Spielern das härteste Auftaktlos erwischt. In Runde eins muss er gegen Jermaine Wattimena ran, einen erfahrenen Spieler, der in den letzten beiden Jahren tolle Entwicklungsschritte gemacht hat und zu den Geheimfavoriten zählt. Averages jenseits der 100 Punkte sind für Wattimena keine Seltenheit mehr, er gehört aktuell zu den Spielern mit dem besten A-Game. Die Hoffnung für Grüllich: Konstant ist Wattimena noch nicht, zumindest nicht auf absolutem Top-Niveau. Ebenfalls interessant in diesem Spiel ist das unterschiedliche Tempo, das die beiden am Board aufbieten.
Sollte Grüllich sein Premierenspiel bei der WM gewinnen, wartet in Runde zwei entweder Scott Williams oder Paolo Nebrida. Williams stand vor zwei Jahren im Halbfinale und ist vor TV-Kameras immer ein gefährlicher Spieler, auch der Filipino ist nach seinem Drittrundeneinzug im Vorjahr nicht zu unterschätzen. Die Belohnung für zwei Siege könnte für Grüllich ein Drittrundenspiel gegen Gary Anderson sein, danach könnte Michael van Gerwen warten.
Der Draw in der Zusammenfassung:
- Letzte 128: Jermaine Wattimena
- Letzte 64: Scott Williams / Paolo Nebrida
- Letzte 32: Anderson/Hunt/Scutt/Whitlock
Ziele und Chancen
In seinem Erstrundenspiel gegen Wattimena ist Dominik Grüllich der glasklare Underdog. Buchmacher bieten fünffachen Gewinn, sollte eine Wette auf den Deutschen erfolgreich sein. Umgedreht bedeutet das: Grüllich kann das Duell komplett ohne Druck angehen und sich voll und ganz auf sein Spiel und die Erfahrung fokussieren. Keine Erwartungen, ein weiteres Jahr sichere Tourkarte – ein guter Mix, um im Alexandra Palace mit dem richtigen Mindset auf die Bühne zu kommen. Spielt er sein A-Game und Wattimena nicht, ist eine Überraschung im Bereich des Möglichen.
Interview
Interessante Statistiken:
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Saison-Average: 89,10 (Platz 99 der PDC)
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Saison-Doppelquote: 36,72% (Platz 139 der PDC)
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Bilanz 2025: 126 Siege / 73 Niederlagen
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Höchster TV-Average: 101,37 (UK Open 2025)
- Bestes WM-Ergebnis: Debüt
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Foto-Credit: PDC/Kieran Cleeves
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