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Dart WM 2026: Lukas Wenig und das Wunder von Wolverhampton

Die Nummer war eigentlich gelaufen: In seinen ersten beiden Jahren als Profi hatte Lukas Wenig nicht genug Preisgeld eingespielt. Auch sein erstes PDC-Finale schien den Verlust der Tourkarte nicht verhindern zu können. Doch dann gelang die Qualifikation für den Grand Slam of Darts und veränderte mit dem sensationellen Lauf ins Viertelfinale alles. Auf einmal steht Wenig virtuell in den Top 64 und hat auch über die WM hinaus beste Aussichten – sicher sein kann er sich noch nicht.

Die Nummer war eigentlich gelaufen: In seinen ersten beiden Jahren als Profi hatte Lukas Wenig nicht genug Preisgeld eingespielt. Auch sein erstes PDC-Finale schien den Verlust der Tourkarte nicht verhindern zu können. Doch dann gelang die Qualifikation für den Grand Slam of Darts und veränderte mit dem sensationellen Lauf ins Viertelfinale womöglich alles. Auf einmal steht Wenig in den Top 64 und hat auch über die WM hinaus beste Aussichten – sicher sein kann er sich noch nicht.

Das Jahr 2025

Der Auftakt ins Jahr war für Wenig nicht verheißungsvoll. Seine ersten vier Players-Championship-Spiele gingen verloren, bei den Qualifiern zur European Tour scheiterte er zweimal erst im Finalspiel und unterlag in einem der Events sogar mit einem 109er-Average. Bei der 5. Players Championship gelang dann immerhin ein Achtelfinale und er warf wenig später seinen ersten 9-Darter bei der PDC, doch weitere Erfolge blieben Mangelware. Zumindest die Doppelqualifikation zur European Tour Mitte Mai war eine erste Erlösung, nachdem er zuvor schon zu den Austrian Darts Open nachgerückt war. Im Sommer durchlief er eine weitere Flaute, ehe er Ende Juli sensationell in sein erstes Pro-Tour-Finale kam. Der ganz große Brustlöser war das indes nicht und so hatte sich „Luu“ bereits innerlich mit dem Gang zur Q-School 2026 abgefunden.

Das änderte sich auch nicht, als er in der Qualifikation zum Grand Slam of Darts erfolgreich war. Zu aussichtslos schien die Situation und auf einen großen WM-Lauf wollte er nicht hoffen, damit die Enttäuschung nicht groß ist, wenn es mit den Top 64 nicht mehr klappt. Für die Players Championship Finals war er knapp nicht qualifiziert, eigentlich auch ein Muss für den Tourcard-Erhalt. Aber es gab ja noch den Grand Slam of Darts in Wolverhampton: Im Eröffnungsspiel des Turniers traf er auf Danny Noppert – und vergab 7 Matchdarts. Der Zug schien damit endgültig abgefahren. Doch durch Siege gegen Jonny Clayton und Cam Crabtree schaffte er das fast Unmögliche und ging sogar als Gruppensieger ins Achtelfinale. Ergebnis war das Duell mit Niko Springer, den er knapp bezwang, bevor Noppert in der KO-Phase eine Nummer zu groß war. Neben den 20.000 Pfund Preisgeld für das Viertelfinale könnten vor allem die 3.500 Pfund Bonus für den Gruppensieg noch entscheidend für die Tourkarte sein.

Die Auslosung

Nun zur WM: Durch seinen späten Einzug in die Top 64 hat sich Lukas Wenig auch in der Auslosung einen deutlich besseren Platz gesichert und konnte in Runde 1 nicht gegen einen der Top-32-Spieler gelost werden. Stattdessen geht es gegen Wesley Plaisier, der im Jahres-Ranking Platz 71 belegt. Beide werden sich bei der Auslosung Chancen ausrechnen. Für Plaisier war die letzte WM besonders deshalb bitter, weil er mit dem Erreichen der dritten Runde in die Top 64 eingezogen wäre, obwohl er bis dahin keine Tourkarte hatte. Damit hätte er das 2024 verdiente Preisgeld in allen Ranglisten behalten. Stattdessen musste er zu Jahresbeginn bei 0 starten.

In der zweiten Runde könnte es dann ein Duell mit dem aktuell stark aufgelegten Gerwyn Price geben. Der muss dafür zuvor am Tschechen Adam Gawlas vorbei. In der dritten Runde ist der nächste Gesetzte im Turnierbaum Ryan Joyce, der es mit Owen Bates zu tun bekommt und im Anschluss auf den Sieger der Partie Krzysztof Ratajski gegen Alexis Toylo trifft. (Die Partie gab es interessanterweise im letzten Jahr in Runde 2, Ratajski siegte in einer hochklassigen Begegnung mit 3:1)

Der Draw in der Zusammenfassung:

Ziele und Chancen

Zum Auftakt hätte es Wenig sowohl schlimmer als auch besser treffen können. Beim Grand Slam hat sich gezeigt, dass das Niveau von einem Danny Noppert vielleicht noch zu viel war, er sich aber gegen ähnlich platzierte Pro-Tour-Spieler keinesfalls verstecken muss. Obwohl er die Form auf seiner Seite hat, sehen die Buchmacher aktuell Plaisier minimal im Vorteil. Dieser hat seine Erfahrungswerte auf der Bühne und gewann schon zweimal das World Masters, ein Major-Turnier der WDF. Er hinterließ aber auch Fragezeichen, als er im letzten Jahr die Chance gegen einen schwach startenden Peter Wright nicht nutzen konnte.

Wenig versucht außerdem, das Thema „Tourkarte“ genau wie Plaisier im letzten Jahr nicht in den Kopf zu lassen. Aktuell steht er auf Platz 61 und müsste somit von vier Spielern überholt werden, damit er doch die Tourkarte verliert. Für drei Spieler reicht dabei ein Sieg, drei weitere müssten schon die dritte Runde erreichen, um noch vorbeizuziehen – vorausgesetzt natürlich, dass Wenig das überhaupt zulässt. Spätestens gegen Price bräuchte es dann ein Ereignis wie das „Wunder von Wolverhampton“, um auch bei der WM den nächsten Lauf zu starten. Aber an WM-Spiele gegen Price erinnert sich der deutsche Dart-Fan durchaus gerne.

Interview

Interessante Statistiken:

  • Saison-Average: 91,60 (Platz 49 der PDC)

  • Saison-Doppelquote: 35,56% (Platz 98 der PDC)

  • Bilanz 2025: 63 Siege / 54 Niederlagen

  • Höchster TV-Average: 93,98

  • Bestes WM-Ergebnis: Debüt

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Foto-Credit: PDC/Kieran Cleeves

[mk]