
Die Titel-Entscheidung beim European Darts Grand Prix in Sindelfingen fällt heute Abend ohne Beteiligung von Martin Schindler. Der Deutsche lief beim 2:6 gegen Dirk van Duijvenbode in einen 111er-Average und blieb daher chancenlos. Dagegen lebt die Chance auf Titelverteidigung bei Gary Anderson, weitere Weltklasse-Leistungen zeigten Michael Smith und Andrew Gilding.
Stürmischer van Duijvenbode zu viel für Schindler
Mit dem Rückenwind des Austrian-Darts-Open-Titels ging es für Martin Schindler in ein weiteres Achtelfinale, diesmal war gegen den ebenfalls formstarken Dirk van Duijvenbode nichts auszurichten. Das erste Leg ging noch an „The Wall“, der gegen die anschließende Serie von 12, 11 und 14 Darts nicht hinterherkam. In 14 Pfeilen verkürzte der Deutsche auf 2:3, konnte der atemberaubenden Scoring-Stärke seines Kontrahenten jedoch zunehmend wenig entgegensetzen. Per 11-Darter schloss van Duijvenbode seine überragende Leistung zusätzlich mit 75% auf den Doppeln ab.
Im Viertelfinale wartet James Wade, der beim 6:2 mit Niels Zonneveld keine Mühe hatte. Mit deutscher Fan-Brille eine positive Nachricht, konkurriert Zonneveld doch mit Ricardo Pietreczko um Plätze bei den im Sommer und Herbst anstehenden Major-Turnieren. Hier zeigte der Niederländer nichts von seinem Können, Wade brauchte nie weniger als 17 Darts, um auf 4:0 davonzuziehen. Abschließend verpasste „Triple Z“ knapp ein 152er-Checkout, dann hätte es nochmal spannend werden können.
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Andersons Titelverteidigung geht gegen Comeback-Lukeman weiter
Bei Gary Anderson ging die erstaunliche Diskrepanz zwischen Trefferquote auf Triple und Doppel in die nächste Runde. Trotz 17 verpasster Doppel reichte es für den „Flying Scotsman“ zum 6:3 gegen Rob Cross, weil dieser sogar 21 Fahrkarten sammelte. Der erste Leg-Gewinn von Cross fußte bereits auf Fehlern des Schotten, der beim 12-Darter zum 2:2 ebenfalls zwei verpasste Chancen seines Gegners nutzte. Anderson setzte sich mit zwei 11-Dartern im Eiltempo auf 5:2 ab, Cross blieb per 82er-Check noch drin. Im finalen Leg waren insgesamt 23 (!) Fehldarts zu verzeichnen, bevor Anderson mit der zehnten Aufnahme doch noch die Ziellinie überquerte.
Sein Weg führt nun weiter über Martin Lukeman, der gegen Raymond van Barneveld ein fulminantes Comeback feierte. Aus einem 1:5-Rückstand machte der Engländer noch ein 6:5. Die Partie war von Beginn an hochklassig, Lukeman machte den einzigen Fehler, als er 40 Punkte beim Stand von 1:2 nicht löschen konnte. „Barney“ bestrafte das sofort, benötigte für kein Leg mehr als 15 Darts und sah beim 5:1 entprechend wie der sichere Sieger aus. Der erste Anlauf zum Sieg scheiterte am ersten Dart eines Tops-Tops-Versuchs, nach zwei schwachen Scoring-Legs war die Führung auf 5:4 geschmolzen. Auch im zehnten Leg gab es keinen Matchdart, im Decider blieb noch der Vorteil des Anwurfs. Lukeman machte mit einer 180 sofort Druck, auch van Barneveld stand nach einer 180 auf 96 Rest nach 9 Darts. Der Matchdart auf Doppel 12 ging daneben und so zog „Smash“ per 94er-Finish zum 12-Darter vorbei.
Fabel-Leistung von Gilding
Mit Andrew Gilding hat dann noch ein zweiter Spieler an diesem Nachmittag die 110er-Marke geknackt, er besiegte Danny Noppert mit 6:3. In 12 Darts spielte „Goldfinger“ schnell das 2:0 heraus, bevor die Anwürfe erstmal gerecht verteilt wurden. Ab dem 3:2 zog der Engländer dann nochmal das Tempo an. Noppert wartete auf 52 Rest nach 9 Darts, da knipste Gilding 81 Punkte auf dem Bullseye aus und war im nächsten Leg wieder auf Kurs zum 12-Darter. Noppert hielt sich mit einem 102er-Finish zum 3:5 am Leben, verpasste aber 161 auf Bull, worauf Gilding den nächsten 12-Darter zum Sieg spielte.

Gilding trifft nun auf Peter Wright, der im engen schottischen Duell Cameron Menzies mit 6:5 bezwang. Im gesamten Spiel gab es nicht ein einziges Break, das erste Leg rettete Wright bereits per 115er-Checkout. In den folgenden Durchgängen verpasste er immer wieder mit dem letzten Dart in der Hand, hatte vor dem 3:2 aber auch Glück, dass Menzies seine Fehler nicht bestrafte. Bei der Chance auf das 5:3 überwarf „Snakebite“ 25 Punkte mit der Triple 9 und so musste später das Entscheidungsleg her. Beide erhielten ihren Matchdart, bevor Wright die Doppel 10 traf.
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Knoten platzt bei Michael Smith
Zum Abschluss des Nachmittags waren die beiden Smiths gefordert, Ross Smith unterlag dabei Luke Woodhouse mit 3:6. Der „Smudger“ machte vom Start weg ordentlich Druck und stand nach einem 13-Darter zum Break bereit, als Woodhouse 132 Punkte auf dem Bullseye löschte. Es war ein Wirkungstreffer, nach dem „Woody“ auf 4:1 davonzog. Mit einem 80er-Checkout fand Smith die Doppel wieder und erledigte auch 82 Punkte in zwei Darts. Dann jedoch bekam Woodhouse eine zweite Luft und zog in 14 und 12 Pfeilen zum Sieg davon.
Noch stärker zeigte sich Michael Smith gegen Luke Humphries und gewann 6:5. Der „Bully Boy“ war direkt auf der Höhe und checkte 122 Punkte zum 2:0-Break. Danach verpasste er zwar eine Doppel-Doppel-Kombination, hatte aber mit einem überragenden 10-Darter wieder den alten Abstand hergestellt. Humphries hielt in 12 Darts dagegen, nur um in 14 Pfeilen das 2:4 zu kassieren. Es konnte einfach kein Akteur seinen Anwurf durchbringen, erst nach dem 4:5 spielte Humphries einen 12-Darter zum Ausgleich. Im Entscheidungsleg bewahrte Smith die Nerven und krönte eine starke Leistung in 12 Darts.
Am Abend wird ab 19:00 Uhr MESZ der Sieger des European Darts Grand Prix ermittelt. DAZN und Pluto TV übertragen die Sessions jeweils live.
Ergebnisse Achtelfinale:
Sonntag,
04.05.2025:
Nachmittags-Session:
Achtelfinale:
Martin Lukeman 6-5 Raymond van Barneveld
(102,91 – 97,59)
Rob Cross 3-6 Gary Anderson (85,66 – 94,37)
Niels Zonneveld 2-6 James Wade (82,97 – 86,75)
Dirk van Duijvenbode 6-2 Martin Schindler
(111,66 – 93,26)
Cameron Menzies 5-6 Peter Wright (98,27 – 99,71)
Andrew Gilding 6-3 Danny Noppert (110,07 –
104,03)
Luke Woodhouse 6-3 Ross Smith (98,91 – 98,98)
Luke Humphries 5-6 Michael Smith (100,77 –
106,53)
Vorschau Final-Session:
Sonntag,
04.05.2025:
Abend-Session: (ab 19:00 Uhr MESZ)
Viertelfinale:
Martin Lukeman – Gary Anderson
James Wade – Dirk van Duijvenbode
Peter Wright – Andrew Gilding
Luke Woodhouse – Michael Smith
Halbfinale:
Lukeman/Anderson
– Wade/van Duijvenbode
Wright/Gilding – Woodhouse/M.Smith
Finale:
Sieger
Halbfinale 1 – Sieger Halbfinale 2
Preisgeldverteilung European Tour 2025:
Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £30.000 nach Hause. Alle 32 vorqualifizierten Spieler über die PDC Order of Merit und Pro Tour Order of Merit müssen ihr Auftaktspiel gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Ranglisten einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große PDC Order of Merit sowie die European Tour Order of Merit und Pro Tour Order of Merit ein.
Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250
Gesamt: £175.000
TV-Übertragung 2025:
Der Sport-Streaming-Dienst DAZN überträgt alle Major-Turniere, alle European Tour Turniere und alle World Series Events LIVE und in HD. Man kann den Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgen. Der Dienst im Unlimited Abo kostet monatlich 34,99 € (als Jahresabo) und ist im Monatsabo jederzeit kündbar (44,99 € pro Monat). Zusätzlich zum Dart bietet DAZN auch noch unzählige weitere Live-Events wie die Fußball-Bundesliga oder die Champions League sowie weitere Sportarten wie die NFL oder die NBA. Eine weitere Option ist das günstigere Super Sports Abo, das für 19,99 € im Monat (als Jahresabo) buchbar ist (kündbares Monatsabo: 24,99 €), aber weniger Live-Rechte enthält. Ein Vorteil bei DAZN ist, dass man sich verpasste Spiele im Re-Live jederzeit noch einmal anschauen kann. Zur Bestellung: https://dartn.de/darts_auf_dazn
Zudem wird der European Darts Grand Prix auf dem Sender DAZN Darts X Pluto TV auf [Pluto TV] kostenlos übertragen.
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Foto-Credits: Sascha Janne/PDC Europe
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