Am Dienstag-Abend sind gleich zwei Deutsche in die Darts-WM 2026 eingestiegen. Zunächst traf Ricardo Pietreczko auf José de Sousa. Der Deutsche überstand eine knifflige Aufgabe, die durch Kreislaufprobleme ab dem dritten Satz nicht leichter wurde. Im letzten Match des Abends folgte aus deutscher Sicht leider die bisher größte Überraschung des Turniers. Niko Springer musste sich gegen Joe Comito mit 1:3 geschlagen geben, der „Meenzer Bub“ fand einfach nicht in sein Spiel. Danny Noppert schnappte sich den Sieg gegen Jurjen van der Velde und auch Gerwyn Price ist souverän ins Turnier gestartet.
Pietreczko schickt De Sousa in die Q-School
Im ersten Match des Abends war direkt Ricardo Pietreczko gefordert. Der Vorjahres-Achtelfinalist nahm es mit José de Sousa auf, der bei dieser WM auch verzweifelt um seine Tourcard kämpfen musste. Der Portugiese wird aber den Gang zur Q-School antreten müssen, denn gegen Pietreczko unterlag er mit 1:3. Es war alles eine Frage des Timings. De Sousa spielte eine seiner besten Saisonleistungen, aber die Konstanz ging ihm ab. Damit zerschellten die guten Momente an der Doppelquote von Pietreczko.
Zu Spielbeginn wurde Pietreczko erstmal kalt erwischt. De Sousa gelang ein Break mit einem 17-Darter, welches er anschließend auch bestätigen konnte. Den ersten Satzdart ließ de Sousa auf Bullseye liegen, sodass der Deutsche zu seinem ersten Leggewinn kam. Auf Tops gelang „Pikachu“ das Rebreak und in 13 Darts drehte er den Satz auch komplett zum 3:2. Das Timing brachte auch im zweiten Set die Entscheidung. Nach einem Break auf jeder Seite ging de Sousa erneut in Führung. Aber auch diesen Satz sollte der Portugiese nicht holen. Pietreczko traf die D16 und spielte dann eiskalt einen 11-Darter, der de Sousa damit auch mental etwas demoralisierte.
In 16 Darts legte Pietreczko im dritten Satz vor, ehe de Sousa wieder mal einen besseren Moment erwischte und ausgleichen konnte. Trotzdem kam es in diesem Satz auch wie es kommen musste: Wieder ging es in den Decider. Dort warf der Portugiese seine sechste 180 und traf die Doppel 6 zum Satzgewinn, womit er die kleinere Schwächephase des Deutschen auch ausnutzte. Im Interview sprach Pietreczko über Kreislaufprobleme ab dem dritten Satz, was auch ein wenig die Veränderung im Spiel erklärte. Die Konstanz fehlte dem Portugiesen aber insgesamt. „The Special One“ traf die Doppel 8, ehe Pietreczko 94 Punkte zum 1:1 ausmachte. De Sousa brachte sich anschließend mit einer verkorksten Aufnahme auf 65 Rest um sein eigenes Leg und so war Pietreczko vor der Ziellinie. Auf Tops schipperte er das Spiel in den sicheren Hafen, ehe es nochmal hätte unangenehm werden können.
| Ricardo Pietreczko | 3-1 | José de Sousa |
| 28 | 100+ | 18 |
| 13 | 140+ | 14 |
| 4 | 180 | 6 |
| 94 | Höchstes Checkout | 44 |
| 0 | Checkouts 100+ | 0 |
| 44% (11/25) | Doppelquote | 36% (8/22) |
| 90,86 | Average | 90,46 |
Noppert mit Endspurt zum 3:1-Erfolg
Im Duell zweier Niederländer setzte sich der Favorit mit 3:1 durch. Danny Noppert legte nach einer holprigen Anfangsphase gegen Jurjen van der Velde den Turbo ein und spielte vor allem einen starken vierten Satz zum Sieg, der letztlich auch nicht gefährdet war. Van der Velde hätte seinen Gegner in der Anfangsphase aber auch noch mehr ärgern können.
Schon vor dem Match überkamen Jurjen van der Velde die Gefühle. Bei seinem WM-Debüt scheint der 23-jährige schon jetzt am Ziel seiner Träume zu sein. Mit einem Wespen-Abwehrspray betrat van der Velde die Bühne und setzte dieses auch schon vorsorglich on Stage vor dem Spiel ein. Aber auch sportlich konnte van der Velde Akzente setzen, er checkte bei eigenem Anwurf ein Shanghai-Finish. Noppert antwortete mit einer 103 und legte in 15 Darts nach. Trotzdem ging das Set in den Decider, wo „The Freeze“ seinen Anwurf halten konnte. Im zweiten Satz brachten beide Spieler ihr Anwurfleg in 16 Darts durch. Van der Velde löschte ein 109er-Checkout und schaffte auf Tops auch den Ausgleich in den Sätzen.
Im dritten Satz blieb das Spiel weiterhin ausgeglichen, die beiden neutralisierten sich auch hier bis zum Stand von 2:2. Dennoch war Noppert deutlich näher an den Breaks dran, verpasste auch zunächst vier Satzdarts. Mit einem starken 88er-Bullfinish sicherte sich „The Freeze“ dann aber das 2:1. Jetzt war Noppert nicht mehr aufzuhalten, er packte drei starke Legs in Folge aus und schnappte sich damit den Sieg. Nach einem 135er-Checkout finishte Noppert mit zwei 13-Dartern. Van der Velde hatte in den letzten Minuten dieser Partie gar keine Chance mehr.
| Danny Noppert | 3-1 | Jurjen van der Velde |
| 19 | 100+ | 17 |
| 9 | 140+ | 9 |
| 7 | 180 | 2 |
| 135 | Höchstes Checkout | 120 |
| 2 | Checkouts 100+ | 2 |
| 44% (10/23) | Doppelquote | 50% (7/14) |
| 96,62 | Average | 89,27 |
Harmloser Gawlas keine Prüfung für Price
Für Gerwyn Price ging es im dritten Match des Abends gegen den Tschechen Adam Gawlas. Es war eine absolut glatte Sache, Price spielte fast 20 Punkte mehr im Average und hatte nur in Satz 2 mal kurz Probleme. Mit 3:0 zog der „Iceman“ zu Recht in die nächste Runde ein, während Gawlas nicht wirklich fit wirkte.
Der erste Satz hätte nicht eindeutiger verlaufen können. Gerwyn Price gab Adam Gawlas keinen Checkdart, aber der Tscheche war auch ganz weit weg von einem guten Spiel. Nach einem 13-Darter checkte Price 87 Punkte und dann konnte er sich auch ein Checkout in der siebenten Runde leisten, um das 3:0 zu landen. Ganze 10 Checkdarts ließ der „Iceman“ dann am Stück liegen und damit lag er im zweiten Satz plötzlich mit 0:2 hinten. Den Satz wollte er aber doch noch haben und daraufhin war Gawlas auch wieder weit von den Doppeln entfernt. Price löschte Shanghai zum 2:0 in Sets. Auch im dritten Satz ging der Waliser ganz locker durch, erneut war es ein 120er-Finish zum Match. Gawlas war chancenlos.
| Gerwyn Price | 3-0 | Adam Gawlas |
| 16 | 100+ | 6 |
| 5 | 140+ | 5 |
| 6 | 180 | 3 |
| 120 | Höchstes Checkout | 60 |
| 2 | Checkouts 100+ | 0 |
| 35% (9/26) | Doppelquote | 67% (2/3) |
| 96,44 | Average | 79,10 |
Springer enttäuscht gegen Comito
Abschließend bekam Niko Springer ein weiterer Deutscher seinen ersten Auftritt. Gegen Joe Comito ging er als klarer Favorit auf die Bühne. Aber der Deutsche fand heute gar nicht ins Spiel und auch die Nervenstärke kam trotz vieler Chancen abhanden. Ein 87er-Average vom „Meenzer Bub“ war am Ende in Kombination mit der Doppelquote von 29% zu wenig, Comito spielte in etwa die erwartbaren Statistiken. Es ist eine der größten Überraschungen des bisherigen Turniers.
Der Start gelang Niko Springer überhaupt nicht. Es war mit einem Average im unteren 80er-Bereich kein guter Satz und das machte es dann selbst Joe Comito recht einfach sein erstes Anwurfleg in 23 Darts zu halten. Nach einem 15-Darter verpasste Springer seine erste Breakchance und so gelang Comito das 2:1. Auch wenn der erste Satzdart daneben ging, konnte sich der australische „Waterboy“ den Satz sichern, denn Springer warf im Decider nur ein Triple. Eine richtig große Steigerung war auch nach der Pause nicht erkennbar. Trotzdem reichte es dieses Mal für den Satzgewinn, weil auch Comito keine Bäume ausriss. Nach dem 1:1 checkte Springer zweimal in der sechsten Aufnahme und damit war das Match auch wieder ausgeglichen.
Im dritten Satz wurde es für Springer nicht besser, es kam mittlerweile in der Körpersprache auch viel Ratlosigkeit und Frust zum Vorschein. Comito bestrafte den Deutschen in 15 und 20 Darts, nachdem Springer ein 88er-Finish ausließ. Mit einem 155er-Finish aus dem Nichts setzte Comito dann auch spielerisch noch das Highlight für den Gewinn seines zweiten Satzes. Springer checkte in 15 Darts und dann gab es ein Leg mit den Scores 43-140-140-26, was genau ins Bild des Spiels passte. Es waren zu viele Ausreißer und das wusste Comito zum Hold zu nutzen. Ein 124er-Finish ließ Springer auf der Doppel 11 liegen und Comito gelang das Break in 14 Pfeilen. Damit fehlte dem Australier nur noch ein Leg zum Sieg. Springer gelang das Rebreak und so ging es in den Decider. In dieser Phase bekam man das Gefühl, dass Springer jetzt das Match noch drehen könnte. Das Scoring war da, aber dann scheiterte er an den Nerven. 56 Punkte konnte er nicht checken, auch die große Zahl zum Stellen war ein Problem. Das war dann zu viel des Guten, Comito nutzte auf der D10 seine Chance für einen der größten Upsets des Turniers.
| Niko Springer | 1-3 | Joe Comito |
| 16 | 100+ | 18 |
| 13 | 140+ | 13 |
| 3 | 180 | 0 |
| 57 | Höchstes Checkout | 155 |
| 0 | Checkouts 100+ | 1 |
| 29% (7/24) | Doppelquote | 40% (10/25) |
| 86,95 | Average | 85,47 |
Wie geht es bei der Dart-WM 2026 weiter?
Am morgigen Mittwoch findet bei der PDC-WM 2026 nur eine Abend-Session statt. Ab 20:00 Uhr MEZ gibt es dann u.a. das Spiel zwischen Stefan Bellmont und Raymond van Barneveld und den ersten Auftritt von Martin Schindler. DAZN und Sport1 übertragen die Session in voller Länge live.
Ergebnisse Dienstag-Abend:
Dienstag,
16.12.2025:
Abend-Session:
Ricardo
Pietreczko 3-1 José de Sousa (3:2, 3:2, 2:3, 3:1) –
(90,86 – 90,46)
Danny Noppert (6) 3-1 Jurjen van der Velde (3:2, 1:3, 3:2, 3:0) –
(96,62 – 89,27)
Gerwyn Price (9) 3-0 Adam Gawlas (3:0, 3:2, 3:0) – (96,44 –
79,10)
Niko Springer 1-3 Joe Comito (2:3, 3:1, 0:3, 2:3)
– (86,95 – 85,47)
Vorschau Mittwoch:
Mittwoch,
17.12.2025:
Abend-Session:
(ab 20:00 Uhr MEZ)
Matt
Campbell – Adam Sevada
Raymond van Barneveld – Stefan Bellmont
James Wade (7) – Ryusei Azemoto
Martin Schindler (13) – Stephen Burton
Shortleg WM-Podcast 2026:
Während der PDC-WM 2026 gibt es jeden Tag eine frische Folge „Shortleg“ für euch, so dass ihr täglich unsere Eindrücke zu den Geschehnissen des Tages hören könnt. Dabei werden wir in verschiedenen Konstellationen und Zusammensetzungen aufnehmen. Dieses Jahr gibt es Shortleg erneut jeden Abend kurz nach dem Ende der Abend-Session live auf unserem[YouTube-Kanal] oder wie gewohnt auf Abruf auf dem Podcatcher eures Vertrauens. Ihr habt die Wahl!
Shortleg PDC-WM 2026 – Tag 6 mit Max Czerwinski:
TV-Übertragung 2026:
Sport1:
Sport1 überträgt insgesamt über 150 Stunden
live von der PDC-WM 2026.
[Hier] geht es zu den
Übertragungszeiten von Sport1.
DAZN:
Auch in diesem Jahr hält der Sport-Streaming-Dienst DAZN die gesamten Übertragungsrechte für die Darts-WM 2026. Wie gewohnt wird DAZN auch bei dieser Rekord-WM alle Spiele live und in HD übertragen. Nachdem DAZN auch alle Major-Turniere und European Tour Events des Jahres übertragen hat, wird man hier auch keinen einzigen Dart verpassen. Als Kommentator für die meisten Sessions wird Elmar Paulke fungieren, auch Adrian Geiler und Tom Kirsten werden ihre Einsätze bekommen. Unterstützt werden sie dabei auch von prominenten Experten wie Florian Hempel und René Eidams. DAZN wird auch vor Ort sein, so moderiert Adrian Geiler ab der zweiten Runde aus London. Die Kommentatoren Elmar Paulke und Florian Hempel werden das Geschehen nach der Weihnachtspause vom Ally Pally aus begleiten. Außerdem bietet DAZN in diesem Jahr auch die englische Originalübertragung mit den Kommentatoren von Sky England an. Verpasste Spiele oder Sessions lassen sich jederzeit im Re-Live in voller Länge nachschauen. DAZN bietet zur Buchung aktuell drei verschiedene Pakete an, in denen der Dartsport enthalten ist. Das Super Sports Paket gibt es für 19,99€ im Monat und das Unlimited Paket mit noch mehr Sport-Events kann man für 34,99€ im Monat buchen. Man kann DAZN auf allen Geräten streamen. Zur Bestellung: https://dartn.de/darts_auf_dazn.
Preisgeldverteilung 2026:
Sieger: £1.000.000
Runner-Up: £400.000
Halbfinale: £200.000
Viertelfinale: £100.000
Achtelfinale: £60.000
3. Runde: £35.000
2. Runde: £25.000
1. Runde: £15.000
9-Darter: £60.000
Modus 2026:
Finale: Best of 13 Sets
(first to 7)
Halbfinale: Best of 11 Sets (first to
6)
Viertelfinale: Best of 9 Sets (first to
5)
Achtelfinale: Best of 7 Sets (first to
4)
Runde 3: Best of 7 Sets (first to 4)
Runde 2: Best of 5 Sets (first to 3)
Runde 1: Best of 5 Sets (first to 3)
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Foto-Credit: Kieran Cleeves (PDC)
[ks]
