
Deutsches Déjà-vu-Erlebnis in Kiel: 7 Wochen nach der Dutch Darts Championship treffen Niko Springer und Martin Schindler auch bei den Baltic Sea Darts Open im Achtelfinale aufeinander. Ende Mai ging es für Springer noch sensationell ins Finale, nun kommt es zur Revanche. Für Ricardo Pietreczko gab es trotz großen Kampfs eine Niederlage gegen Nathan Aspinall. Weiterhin überzeugten Gerwyn Price, Josh Rock und überraschend Andy Baetens.
Springer und Schindler fixieren deutsches Duell
Mit einem fulminanten 6:2-Erfolg hat Niko Springer Stephen Bunting hinter sich gelassen und große Schritte in Richtung European Championship gemacht. Bunting traf direkt mal das Bullseye für ein 12-Dart-Break, aber auch Springer war voll da und löschte 120 zur 2:1-Führung. Entscheidend war dann ausgerechnet ein Leg, in das der Engländer mit 7 perfekten Darts gestartet war, nur um dann 5 Darts auf Doppel liegen zu lassen. Der „Meenzer Bub“ bestrafte das umgehend per 65er-Check zum 4:2. Auch im letzten Leg vergab Bunting noch zwei Chancen auf der Doppel 19, sodass Springer mit erneut brillantem Scoring zum 14-Darter vollenden konnte.
Das deutsche Duell machte Martin Schindler dann mit einem 6:3 gegen Jermaine Wattimena klar. Trotz eines ordentlichen Starts musste sich der Deutsche ärgern, dass es nach verpassten Break-Chancen 2:2 statt 4:0 stand, nur knapp verpasste Wattimena eine 141 zur ersten Führung. Schindler überstand diesen Moment und schaffte dann doch per 86er-Checkout das Break zum 4:2. Auch nach dem ersten Matchdart behielt „The Wall“ die Ruhe und nutzte ein schwächeres Leg des Niederländers zum Sieg. Nun will er morgen bei Springer Revanche nehmen, dem er zuletzt in Rosmalen mit 2:6 unterlegen war.
Pietreczko kann nicht folgen
Zur Vervollständigung der deutschen Geschichte hätte es noch gepasst, wenn Ricardo Pietreczko ebenfalls wieder im Achtelfinale gestanden hätte, er unterlag jedoch Nathan Aspinall mit 4:6. „The Asp“ lag binnen kürzester Zeit mit 3:0 vorne, während Pietreczko mit Aggressivität einen Weg ins Spiel suchte. Den ersten Anlauf blockte Aspinall mit einem 118er-Finish zum 4:1 ab. Dann aber räumte „Pikachu“ drei Legs in 15, 13 und 14 Darts weg und warf plötzlich zur Führung an. Zusätzlich ließ sich der Engländer kurz auf das Publikum ein und vergab wichtige Chancen zum 5:4. Doch auch Pietreczko verfehlte denkbar knapp zwei Möglichkeiten und Aspinall kam davon. Mit einem 14-Darter spielte der Premier-League-Star sauber zu Ende.

Mit Chris Dobey hielt sich ein weiterer Premier-League-Starter schadlos, beim 6:3 gegen Dirk van Duijvenbode übertrumpfte „Hollywood“ seinen sehr wechselhaften Gegner. Van Duijvenbode checkte unter anderem 127 zum 2:2 und später 160 zum 3:4, war aber in weiteren Legs zum Teil komplett abgemeldet. So schaffte Dobey in 14 Darts das vorentscheidende Break und stand 13 Darts später unter den letzten 16.
Humphries müht sich gegen Mansell
Bei Luke Humphries schien es nicht leicht von der Hand zu gehen: Er setzte sich mit 6:5 gegen Mickey Mansell durch und machte es damit spannender als notwendig. Früh schaffte „Cool Hand Luke“ das 15-Dart-Break und konnte in der Folge seinen Anwurf stets mit hohen Scores von vorne spielen. Mansell zeigte unter anderem einen 11-Darter zum 3:4, lief aber dem Break hinterher. Das schaffte der Nordire dann zum 5:5, nachdem beide Darts auf Doppel verpasst hatten. Auch im letzten Leg scheiterte Humphries knapp an einer 164 und schraubte die Zahl vergebener Matchdarts auf 6 hoch. Mansell kam dran, konnte aber seinerseits auch einen Matchdart nicht nutzen und Humphries fiel über die Ziellinie.
Keine Probleme hatte dagegen Gerwyn Price beim 6:1 gegen William O’Connor. Der Ire checkte noch 126 Punkte zum 1:1, bevor er 76 Punkte bei eigenem Anwurf überwarf. Genau diese 76 nahm Price dann zum 2:1 raus und ließ seinem Kontrahenten bis zum 5:1 keinen weiteren Dart auf Doppel werfen. Immer wieder war es die fünfte Aufnahme, so auch im letzten Leg, in dem O’Connor nochmal zwei Darts auf Tops vergeudete.
Baetens stark gegen Cross
Das Turnier in Kiel wird allmählich zur „Auferstehung“ des Andy Baetens, der mit einem 6:2 über Rob Cross ins Achtelfinale einzog. Der WDF-Weltmeister von 2023 tut sich seit anderthalb Jahren schwer bei der PDC und konnte nun mit einem 98er-Average endlich sein Potenzial zeigen. Der Belgier war von Beginn an zur Stelle und checkte bei eigenem Anwurf 106 und 72 Punkte, vor dem möglichen 4:1 sprang Cross dann mit einem sensationellen 170er-Checkout in die Bresche (Baetens stand auf 24 Rest). Trotzdem schaffte Baetens in 15 Darts das sofortige Re-Break und nutzte das dünnere Scoring bei „Voltage“ zum Sieg.
Weiterhin machte Josh Rock kurzen Prozess mit Justin Hood (6:1), nachdem dieser gestern gegen Joe Cullen überzeugt hatte. Heute ließ der Engländer gleich im zweiten Leg seine Chancen ungenutzt, was „Rocky“ umgehend in eine 3:0-Führung ummünzte. Hood nahm nochmal 66 Punkte raus, war aber gegen die nächsten 3 Legs machtlos, die Rock in 15 und weniger Darts zu Ende brachte.
Am morgigen Finaltag wird zunächst ab 12:00 Uhr MESZ (Achtung besondere Startzeit!) das Achtelfinale ausgetragen. Am Abend ab 18:00 Uhr MESZ (Achtung besondere Startzeit!) wird dann die Finalsession mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale ausgespielt. DAZN und Sport1 zeigen beide Sessions live.
Ergebnisse Samstag-Abend:
Samstag,
12.07.2025:
Abend-Session:
2.
Runde:
Gerwyn Price (9) 6-1 William O’Connor
(101,73 – 87,24)
Rob Cross (6) 2-6 Andy Baetens (96,41 – 98,48)
Stephen Bunting (2) 2-6 Niko Springer
(93,13 – 100,72)
Luke Humphries (1) 6-5 Mickey Mansell (91,57 – 94,56)
Josh Rock (14) 6-1 Justin Hood (100,01 –
95,73)
Martin Schindler (15) 6-3 Jermaine Wattimena
(93,42 – 90,00)
Nathan Aspinall (4) 6-4 Ricardo Pietreczko
(99,45 – 90,49)
Chris Dobey (5) 6-3 Dirk van Duijvenbode (97,76 –
85,32)
Vorschau Finaltag:
Sonntag,
13.07.2025:
Nachmittags-Session: (ab 12:00 Uhr
MESZ)
Achtelfinale:
Luke Humphries – Ryan Searle
Wessel Nijman – Gerwyn Price
Nathan Aspinall – Danny Noppert
Chris Dobey – Ross Smith
Niko Springer – Martin
Schindler
James Wade – Daryl Gurney
Jonny Clayton – Josh Rock
Andy Baetens – Gary Anderson
Sonntag,
13.07.2025:
Abend-Session: (ab 18:00 Uhr MESZ)
Viertelfinale:
Humphries/Searle
– Nijman/Price
Aspinall/Noppert – Dobey/Smith
Springer/Schindler –
Wade/Gurney
Clayton/Rock – Baetens/Anderson
Halbfinale:
Sieger
Viertelfinale 1 – Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 – Sieger Viertelfinale 4
Finale:
Sieger Halbfinale 1 – Sieger Halbfinale
2
Preisgeldverteilung European Tour 2025:
Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £30.000 nach Hause. Alle 32 vorqualifizierten Spieler über die PDC Order of Merit und Pro Tour Order of Merit müssen ihr Auftaktspiel gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Ranglisten einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große PDC Order of Merit sowie die European Tour Order of Merit und Pro Tour Order of Merit ein.
Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250
Gesamt: £175.000
TV-Übertragung 2025:
Der Sport-Streaming-Dienst DAZN überträgt alle Major-Turniere, alle European Tour Turniere und alle World Series Events LIVE und in HD. Man kann den Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgen. Der Dienst im Unlimited Abo kostet monatlich 34,99 € (als Jahresabo) und ist im Monatsabo jederzeit kündbar (44,99 € pro Monat). Zusätzlich zum Dart bietet DAZN auch noch unzählige weitere Live-Events wie die Fußball-Bundesliga oder die Champions League sowie weitere Sportarten wie die NFL oder die NBA. Eine weitere Option ist das günstigere Super Sports Abo, das für 19,99 € im Monat (als Jahresabo) buchbar ist (kündbares Monatsabo: 24,99 €), aber weniger Live-Rechte enthält. Ein Vorteil bei DAZN ist, dass man sich verpasste Spiele im Re-Live jederzeit noch einmal anschauen kann. Zur Bestellung: https://dartn.de/darts_auf_dazn
Die Baltic Sea Darts Open 2025 werden auch auf Sport1 übertragen:
Sonntag, 13.07.2025: Achtelfinale – 12:00
– 16:00 Uhr live
Sonntag, 13.07.2025: Viertelfinale, Halbfinale &
Finale – 18:00 – 22:00 Uhr live
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Weitere Informationen:
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Foto-Credits: PDC Europe/Jenny Segers, Sebastian Doppstadt
[mk]

