Im Rahmen unseres WM-Countdowns blicken wir heute auf Niko Springer. Mit einem European Tour Titel im Gepäck wird der „Meenzer Bub“ zum zweiten Mal an der PDC-WM im Alexandra Palace teilnehmen. In der ersten Runde trifft Springer auf den Australier Joe Comito. Sein starkes Jahr möchte der 25-jährige nun noch mit einer guten Weltmeisterschaft krönen.
Das Jahr 2025
Das Jahr 2025 war ein echter Quantensprung in der Karriere von
Niko Springer. Über die Development Tour 2024 wurde
der „Meenzer Bub“ erstmals mit einer Tourcard ausgestattet und
dieses Privileg nutzte Springer 2025 optimal aus. Schon bei den
UK
Open stellte Springer einen neuen deutschen TV-Rekord im
Average mit 115,92 Punkten gegen Cor
Dekker auf. Auch wenn in den Letzten 96 Schluss war, sorgte
Springer trotzdem früh im Jahr für Furore. Die European
Tour entwickelte sich zu seiner Turnierserie. Kein Spieler
schaffte es über den Qualifier zu mehr European Tour Events als der
Mainzer. Aber nicht nur die bloße Teilnahme waren die Erfolge,
sondern auch die systematische Steigerung im Saisonverlauf. In
Göttingen erreichte Springer die zweite Runde, ehe es beim Turnier
von Graz ins Achtelfinale ging. Bei der Dutch Darts Championship spielte sich Niko Springer dann
sogar erstmals in das Finale, welches er mit 6:8 gegen Jonny
Clayton knapp verlor.
Doch damit war lange noch nicht genug: Die Hungarian Darts Trophy 2025 markierte den bisherigen
Höhepunkt in der Karriere des 25-jährigen. In Budapest besiegte er
u.a. die formstarken Luke Humphries und Josh Rock, ehe er im
Decider gegen Danny Noppert die Nerven behielt. Damit
gewann er als vierter Deutscher ein Event der European
Tour und tütete damit in seinem ersten Tour-Jahr auch alle
anderen Qualifikationen für die Major-Turniere ein. Dieser
Titel ebnete ihm den Weg auch für das nächste Jahr, der Kampf um
die Tourcard wird damit kein Thema mehr sein. Bei den Majors war
das Grand Slam Achtelfinale das Highlight, bei seinem
Debüt ging es direkt in die KO-Phase. Krankheitsbedingt musste er
bei den Players Championship Finals passen, ohne
Sieg blieb er zuvor bei der EM und beim World
Grand Prix. Probleme hatte Springer wenn dann in erster Linie
auf dem Floor, wo er auf der Pro Tour sicherlich nicht das optimale
Ergebnis trotz guter Leistungen rausgeholt hat. Dennoch steht
Springer schon jetzt auf Platz 50 im Tourcard-Race, also in der
bereinigten Rangliste nach der WM. Auch hier steht Springer damit
so gut da, wie kein anderer Neu-Tourcardler aus 2025.
Die Auslosung
Zum zweiten Mal startet Niko Springer bei der PDC-WM und dieses Mal
scheint die Auslosung auch zumindest einen ersten Sieg auf der Ally
Pally Bühne möglich zu machen. Der „Meenzer Bub“ startet in der
ersten Runde am Abend des 16. Dezembers gegen Joe Comito. Auch Comito
geht zum zweiten Mal bei der PDC-WM an den Start. Der „Waterboy“
konnte sich über die DPA-Tour für die Weltmeisterschaft
qualifizieren. Die Teilnahme war durch einige Turniersiege in
Australien zu Saisonbeginn schnell gesichert. Allerdings lief es
bei der ANZ Premier League so gar nicht, Comito wurde hier Letzter.
Damit ist Springer auch der eindeutige Favorit, so klar muss man
das Erstrundenduell mit Comito einschätzen.
In Runde 2 würde es dann aber wohl richtig schwer werden: Es wird
vermutlich zum Duell mit Josh Rock kommen, der sich zuvor gegen
Gemma Hayter messen muss. „Rocky“ muss man im erweiterten
Favoritenkreis auf dem Zettel haben und auch die Premier League Teilnahme steht für ihn zur Debatte. Hier
könnte es zu einem spektakulären Zweitrundenmatch zwischen Rock und
Springer kommen.
Der Draw in der
Zusammenfassung:
- Letzte 128: Joe Comito
- Letzte 64: Josh Rock / Gemma Hayter
- Letzte 32: Gurney/Greaves/Rydz/Kovacs
Ziele und Chancen
Mittlerweile hat Niko Springer seine erste Erfahrungen auf der
PDC-WM-Bühne gemacht und das kann nur von Vorteil sein. In der
offiziellen Pressekonferenz der PDC Europe äußerte Springer,
dass er nun mit den Abläufen vertraut ist. Sein eigens erklärtes
Hauptziel dabei: Die erste Runde überstehen und dann von Spiel zu
Spiel schauen. Auch mental hat Springer einige Schritte nach vorne
gemacht. Von der Atmung über die stetige Wurfanalyse bis hin zu
einer kleinen Veränderung an einem seiner drei Darts, den er im
Interview als „Ankerpunkt“ bezeichnete. Viel hat Niko Springer
gearbeitet und somit auch nichts dem Zufall überlassen. Genau diese
stetige Steigerung kann ihm nun auch bei der WM helfen, um sich
systematisch in das Turnier zu spielen.
Sportlich kann man damit den Aussagen von Springer nur
beipflichten. Mit dem Bekanntwerden der Auslosung ist ein Sieg in
Runde 1 gegen Joe Comito sicher das wichtigste Ziel. In einer
potentiellen Partie gegen Josh Rock wäre er dann aber nicht in der
Favoritenrolle und könnte befreit aufspielen. Das kann Springer
aber aufgrund seiner Ranglistensituation sowieso, eigentlich kann
der „Meenzer Bub“ sich im Ranking nur verbessern. Im Jahres-Ranking
steht Niko Springer auf Rang 30, das zeigt wo es langfristig auf
jeden Fall hingehen kann. Ein Platz in den Top 50 der Welt ist nach
der ersten Profi-Saison schon jetzt ein großer Erfolg, der durch
das hohe WM-Preisgeld aber natürlich noch übertroffen werden
könnte.
Interview
Interessante Statistiken:
-
Saison-Average: 93,84 (Platz 27 der PDC)
-
Saison-Doppelquote: 40,78% (Platz 17 der PDC)
-
Bilanz 2025: 87 Siege / 54 Niederlagen
-
Höchster TV-Average: 115,92 (UK Open 2025)
- Bestes WM-Ergebnis: 1. Runde 2025
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Foto-Credit: Taylor Lanning (PDC)
[ks]
