Es war ein würdiger letzter Samstagabend für den European-Tour-Standort Hildesheim: In der zweiten Runde der German Darts Championship spielten gleich fünf Spieler einen Punkteschnitt jenseits der 105, Dirk van Duijvenbode bedrohte sogar bis ins letzte Leg seines 6:2 gegen Chris Dobey den Allzeit-Rekord von Dave Chisnall. Dazu drehte Martin Schindler ein 1:4 gegen William O’Connor und beendete dessen Hoffnungen auf eine Teilnahme an der European Championship.
Schindler durch Comeback zu Achtelfinal-Rekord
Es war (und ist noch) eine erneut bärenstarke European-Tour-Saison von Martin Schindler. Das heutige 6:4 gegen William O’Connor zeigte, dass „The Wall“ in der zweiten Runde irgendwie nicht zu bezwingen ist. Obwohl Schindler mit einem 164er-Finish eröffnete, war O’Connor auf 4:1 enteilt und drauf und dran, das 5:1 zu erzielen. Doch als der Ire verpasste, wachte Schindler auf und spielte in 12, 15 und 13 Darts eine seiner Serien zur eigenen 5:4-Führung. O’Connor ließ dabei ein 120er-Checkout aus und bekam im letzten Leg keinen Dart auf Doppel mehr. Kaltschnäuzig räumte der Deutsche 70 ab und erreichte somit sein 13. (!) ET-Achtelfinale der Saison, einsamer Rekord. Die nächstbesten Spieler in dieser Statistik – Luke Humphries, Gerwyn Price und Danny Noppert – kommen auf 8.
Van Duijvenbodes Meisterstunde
Gestern gab es den ersten Bühnen-9-Darter für Dirk van Duijvenbode und doch sprengte die heutige Leistung nochmal alle bisherigen Dimensionen: Mit einem Wert von 117,74 stellte der Niederländer einen persönlichen Rekord-Average auf und überrollte somit Chris Dobey, der beim 6:2 trotz seines eigenen 105er-Schnitts nur applaudieren konnte. Schon zum Start ging van Duijvenbode über D19-D19 raus, im dritten Leg nutzte er Doppelfehler Dobeys ungewollt via D18-D11 zum 15-Darter – sein schwächstes Leg am heutigen Abend. Dobey sprang mit einem 11-Darter dazwischen, aber der „Titan“ konterte zum 4:1 mit einer unglaublichen 123 über 25-T20-D19. Der Average blieb nun dauerhaft eingeblendet, die 118,66 von Dave Chisnall aus dem Jahr 2018 wackelte. Mit der 180 zum Start ins achte Leg sprang die Anzeige über die 120. Aber der Rekord hielt. Dobey verpasste sogar das Bullseye zum 3:5, ehe van Duijvenbode mit einem 13-Darter beendete.
Wattimena und Aspinall reihen sich ein
Auch Jermaine Wattimena ist aktuell ein ganz
heißes Eisen. Nach seinem zweiten Pro-Tour-Titel unter der Woche
spielte er nun den zweiten 105+ Average an diesem Wochenende und
ließ damit James Wade 6:3 hinter sich. Trotz eines eigenen
11-Darters lief Wattimena zunächst einem 1:3-Rückstand hinterher,
weil sein Gegner 124 löschte und noch einen weiteren 12-Darter
parat hatte. Dann verpasste „The Machine“ einzelne Chancen auf
einen vierten Durchgang und Wattimena packte zum Ausgleich zu. In
den letzten drei Legs ließ er sogar keinen Doppelwurf seines
Kontrahenten mehr zu und löschte 164, 80 und 96 Punkte.
Nathan Aspinall legte ebenfalls nach seinem starken
Auftaktsieg über Max Czerwinski die nächste
Top-Performance hin und schlug Ross
Smith mit 6:4. Nach fulminantem Start zum 3:0 wurde „The Asp“
für fünf Doppelfehler bestraft, Smith checkte 120 und verkürzte auf
2:3. Dann lief der „Smudger“ vergebens dem zweiten Break hinterher.
Er brachte noch zwei Anwürfe durch, konnte aber keinen Anwurf
Aspinalls mehr gefährden, der in 11, 15 und 13 Darts überhaupt
nichts anbrennen ließ.
Weiterhin überzeugte Gerwyn Price beim 6:1 über Christian
Kist mit seinem Schluss-Akkord. In der ersten Hälfte des
Matches hatte der Waliser immer wieder mit den Doppeln zu kämpfen,
nur einmal konnte Kist mit einem 74er-Checkout zum 1:2 dazwischen
grätschen. Als die Partie entschieden war, hob Price noch seinen
Punkteschnitt per 12- und 11-Darter in den dreistelligen
Bereich.
Evans überrascht Rock
Haucht die German
Darts Championship Ricky Evans neues Leben ein? Ausgerechnet
in Hildesheim, wo er 2019 sein zweites und vorerst letztes
ET-Finale erreichte, steht er nach einem 6:2 über Josh Rock
im Achtelfinale und war mit 75% auf den Doppeln voll da. Nach
ausgeglichenem Beginn (2:2) verpasste Rock zweimal den
abschließenden Dart für ein High-Finish und Evans setzte sich ab.
Dann checkte er selbst 102 zum 12-Darter, bevor er im letzten Leg
weitere Fehler des Nordiren mit einem trockenem 66er-Check zum Sieg
bestrafte.
Jonny Clayton siegte derweil klar mit 6:3 gegen Raymond van Barneveld. Zunächst hatte van Barneveld mit 2:0
geführt, dann glich Clayton in 11 Darts aus und durfte vor der
Führung auch mal zwei ganze Aufnahmen auf Doppel verschießen.
Hinten raus fehlten „Barney“ einfach die großen Scores, ein letzter
Fehldart auf Bull wurde von seinem Kontrahenten eiskalt per
81er-Finish zum 5:3 genutzt – die Vorentscheidung.
Im letzten Spiel des Abends konnte dann Ryan Joyce mit Stephen
Bunting noch einen Gesetzten rausnehmen (6:4). Die Partie war
von Beginn an auf Spitzen-Niveau geführt, Joyce zog mit gewohnt
gnadenloser Effizienz auf 4:1 davon. Bunting brauchte schon ein
110er-Checkout bei seinem einzigen Leg-Gewinn und verkürzte dann in
11 Darts auf 3:4, was Joyce per 12-Darter auf Bull sofort konterte.
Ein weiteres 12-Dart-Break von „The Bullet“ verlängerte das Spiel,
bevor ihm ein schwacher Anwurf die Chance aufs Entscheidungsleg
kostete.
Wie geht es bei der German Darts Championship weiter?
Am morgigen Finaltag wird zunächst ab 13:00 Uhr MESZ das Achtelfinale ausgetragen. Am Abend ab 19:00 Uhr MESZ wird dann die Finalsession mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale ausgespielt. DAZN und Sport1 zeigen beide Sessions live.
Ergebnisse Samstag-Abend:
Samstag,
18.10.2025:
Abend-Session:
2.
Runde:
Ross Smith (10) 4-6 Nathan Aspinall (95,18 –
107,53)
Jonny Clayton (3) 6-3 Raymond van Barneveld (96,56 –
91,53)
Gerwyn Price (6) 6-1 Christian Kist (100,41 –
92,09)
James Wade (2) 3-6 Jermaine Wattimena (106,19
– 107,47)
Chris Dobey (4) 2-6 Dirk van Duijvenbode
(105,41 – 117,74)
Martin Schindler (13) 6-4 William O’Connor
(97,17 – 101,34)
Josh Rock (8) 2-6 Ricky Evans (93,48 – 95,90)
Stephen Bunting (1) 4-6 Ryan Joyce (100,64 –
101,15)
Vorschau Finaltag:
Sonntag,
19.10.2025:
Nachmittags-Session:
(ab 13:00 Uhr MESZ)
Achtelfinale:
Gerwyn Price – Danny Noppert
Jonny Clayton – Gian van Veen
Steve Lennon – Nathan Aspinall
Jermaine Wattimena – Wessel Nijman
Cameron Menzies – Peter Wright
Dirk van Duijvenbode – Martin Schindler
Ricky Evans – Dave Chisnall
Ryan Joyce – Krzysztof Ratajski
Sonntag,
19.10.2025:
Abend-Session: (ab 19:00 Uhr MESZ)
Viertelfinale:
Price/Noppert – Clayton/van Veen
Lennon/Aspinall – Wattimena/Nijman
Menzies/Wright – van Duijvenbode/Schindler
Evans/Chisnall – Joyce/Ratajski
Halbfinale:
Sieger
Viertelfinale 1 – Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 – Sieger Viertelfinale 4
Finale:
Sieger Halbfinale 1 – Sieger Halbfinale 2
Preisgeldverteilung European Tour 2025:
Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger
geht mit £30.000 nach Hause. Alle 32 vorqualifizierten Spieler über
die PDC Order of Merit und Pro Tour Order of Merit müssen ihr
Auftaktspiel gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Ranglisten
einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das
Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große PDC Order of Merit
sowie die European Tour Order of Merit und
Pro Tour Order of Merit
ein.
Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250
Gesamt: £175.000
TV-Übertragung 2025:
Der Sport-Streaming-Dienst DAZN überträgt alle Major-Turniere, alle European Tour Turniere und alle
World Series Events LIVE und in HD. Man
kann den Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet
verfolgen. Der Dienst im Unlimited Abo kostet
monatlich 34,99 € (als Jahresabo) und ist im Monatsabo jederzeit
kündbar (44,99 € pro Monat). Zusätzlich zum Dart bietet DAZN auch
noch unzählige weitere Live-Events wie die Fußball-Bundesliga oder
die Champions League sowie weitere Sportarten wie die NFL oder die
NBA. Eine weitere Option ist das günstigere Super Sports
Abo, das für 19,99 € im Monat (als Jahresabo) buchbar ist
(kündbares Monatsabo: 24,99 €), aber weniger Live-Rechte enthält.
Ein Vorteil bei DAZN ist, dass man sich verpasste Spiele im Re-Live
jederzeit noch einmal anschauen kann. Zur Bestellung: https://dartn.de/darts_auf_dazn
Der German Darts Grand Prix 2025 wird auch auf
Sport1 übertragen:
Sport1-Übertragungszeiten:
Sonntag, 19.10.2025: Achtelfinale –
Nachmittags-Session: 14:00 – 17:00 Uhr live
Sonntag, 19.10.2025: Final-Session: 19:05 – 23:00
Uhr live
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Foto-Credit: PDC Europe/Sebastian Doppstadt
[mk]
