German Darts Grand Prix: Hopp erreicht Runde Zwei, Berndt und Rasztovits im Pech

Samstag, 31. März 2018 23:00 - Dart News von dartn.de

Max Hopp bei der European Tour 2018

Nach dem European Tour Auftakt vergangene Woche in Leverkusen startete am heutigen Samstag der German Darts Grand Prix. Mit dem Zenith in München wurde ein neuer Austragungsort gefunden, der jedoch nur einem von sieben angetretenen deutschsprachigen Spielern wirklich Glück brachte. Max Hopp schaffte als einziger den Sprung unter die letzten 32. Die großen Namen, die bereits im Einsatz waren, hielten sich bis auf Adrian Lewis schadlos.

Nachmittags-Session:

Max Hopp dreht einen 3:4 Rückstand und bezwingt Rowby-John Rodriguez mit 6:4. Das hatte er vor allem einer Leistungssteigerung in der Schlussphase und auch dem ein oder anderen Fehler des Gegners zu verdanken. Für den „Maximiser“ ist es der erste Sieg auf der European Tour seit über sechs Monaten. Rodriguez breakte mit einem 15-Darter, Hopp konnte aber nach Fehlwürfen auf beiden Seiten auf der Doppel 8 ausgleichen. Anschließend hielten beide ihr Service, Rodriguez spielte einen zweiten 15-Darter. Hopp legte in 14 Darts wieder vor, sein Kontrahent aus Wien zog mit einem 16-Darter zum 3:3 nach. Nachfolgend breakte „Little John“ wieder in 15 Darts, vergab aber eine Chance zum 5:3 und Hopp finishte 92. Auch in den nächsten beiden Legs bekam der Wiener jeweils eine Chance, machte sie aber nicht. So ging Deutschlands Nummer Eins zunächst in 13 Darts in Führung und machte dann auch noch 84 auf dem Bullseye zum Matchgewinn zu.

Im Anschluss an die Partie nahm sich der „Maximiser“ noch Zeit für ein ausführliches Gespräch mit dartn.de. Darin analysierte er das absolvierte Match, blickte zurück auf das bescheidene 2017 und lieferte auch eine Erklärung, warum die Qualifikationsturniere auf der European Tour in letzter Zeit besser funktionieren.

Zu unkonstant war die Vorstellung von Maik Langendorf, der Keegan Brown unterlag. Mit einem Average von unter 80 Punkten ist es schwierig, Matches bei der PDC erfolgreich zu gestalten. Brown konnte zum Auftakt direkt in 14 Darts breaken, verpasste dann aber Doppel und Langendorf konnte zurückschlagen. Brown nahm ihm mit einem 70er-Checkout aber gleich wieder das Service ab und erhöhte auf 3:1. Langendorf gewann die nächsten beiden Legs zum 3:3, wobei Brown Möglichkeiten liegen ließ. Browns Antwort war ein 12-Darter inklusive 140er-Finish und auch das achte Leg sicherte er sich zum 5:3. Mit einem 15-Darter beendete er das Turnier des deutschen Qualifikanten.

Eine Partie auf eher niedrigem Niveau konnte Danny Noppert gegen Krzysztof Ratajski für sich entscheiden. Ratajski kam dabei lange nicht in die Gänge und zahlte letztendlich den Preis dafür. Nachdem die ersten beiden Legs gerecht aufgeteilt wurden, erarbeitete sich Noppert mit Unterstützung eines 124er-Finishes eine 4:1 Führung. Ratajski konnte zwei der nächsten drei Legs gewinnen und checkte dabei 82. Die Doppel 18 verhalf Noppert aber wenig später zum Sprung in die nächste Runde.

Youngster Luke Humphries hat William O’Connor bezwungen und damit im zweiten Anlauf seinen ersten Sieg auf der European Tour gefeiert. Der 23-jährige führte schnell 3:0 und bestrafte dabei auch verpasste Doppel des Kontrahenten. O’Connor erwachte mit einem 144er-Finish zum Leben, im Gegenzug checkte Humphries aber 95. Die nächsten beiden Legs wurden mit dem Wurf entschieden, Humphries stellte hier durch einen 83er-Check auf 5:2. Ein Leg später brachte der Engländer den Sieg in Folge seines zweiten Matchdarts unter Dach und Fach.

Steve Lennon behauptet sich in einem hochklassigen Match knapp gegen Nathan Aspinall. Die ersten beiden Legs wurden gerecht aufgeteilt, darunter ein 12-Darter von Aspinall. Im Anschluss nahm Lennon in einmal 11 und zwei Mal 15 Darts Fahrt auf und stürmte so auf 4:1 davon. Aspinall hielt mit einem 15-Darter dagegen und kam kurz darauf mit einem 11-Darter auf 3:5 heran. Ein 72er-Checkout ließ ihn weiter verkürzen, es folgten aber drei ausgelassene Ausgleichschancen. So beendete Lennon das Match zu seinen Gunsten.

Mit Darren Webster hat sich am Nachmittag auch ein zweiter Spieler aus den Top 30 durchgesetzt. Er war der Sieger gegen Jan Dekker. Webster brachte sich in 16, 17 und 15 Darts 3:0 in Front. Auch Leg Vier ging an den „Demolition Man“, ehe Dekker in 16 Darts ebenfalls aufs Scoreboard kam. Webster baute durch ein 84er-Finish den Vorsprung wieder aus, aber Dekker wehrte sich und brachte 72 auf . Schließlich verwandelte Webster aber seinen vierten Matchdart und ist auch am zweiten Turniertag mit dabei.

Schwer getan hat sich Steve West, es reichte aber dennoch, um Paul Rowley zu bezwingen. Nach vier Legs hieß es 2:2, beide Spieler fanden nicht zu ihrem Spiel. Danach übernahm West die Initiative, holte sich vier Legs nacheinander und finishte dabei 130.

Ryan Meikle fährt einen klaren Sieg gegen Scott Taylor ein, glänzt dabei aber nicht wirklich. Der Engländer setzte sich früh ab und bestrafte dabei auch verfehlte Doppel des Gegners. Ein Highlight war ein 100er-Finish von Meikle. Die Partie schloss er mit einem 68er-Check ab.

Abend-Session:

Trotz einer guten Leistung hat sich Martin Schindler gegen Chris Dobey verabschiedet. Deutschlands Nummer Zwei geriet aufgrund einer weltklasse Performance des Gegners mit 1:5 ins Hintertreffen. Seine Aufholjagd kam letztendlich zu spät. Schindler begann mit einem 17-Darter, kassierte aber als Konter ein 150er und ein 164er-Finish zum 1:2. Danach spielte sich Dobey mit einem 13 und einem 12-Darter in einen kleinen Rausch und erhöhte in noch einmal 13 Darts auf 5:1. In 15 und 14 Darts kam Schindler jedoch noch einmal und verkürzte in der Folge auf 4:5. Im zehnten Leg bekam der Strausberger eine Gelegenheit zum 5:5, verfehlte aber die Doppel 20 und Dobey beendete eiskalt.

Mit Chris Dobey konnten wir ebenfalls ein interessantes Interview führen. Dabei bekräftigte er sein Ziel, unter die Top 32 der Welt zu kommen und erklärte, was er aus schlechteren Phasen des letzten Jahres lernen kann.

Ein schönes Comeback hat Michael Rasztovits hingelegt, musste sich dann aber doch Josh Payne mit 5:6 beugen. Beide Spieler hielten zunächst unspektakulär ihren Wurf, dann checkte Payne aus dem Nichts 160. Rasztovits konterte durch ein 78er-Finish und stellte auch zwei Legs später den 3:3 Ausgleich her. In den nächsten beiden Legs ließ der Burgenländer jeweils eine Gelegenheit aus und Payne checkte 86 sowie 146. Rasztovits konterte in 13 Darts und kam im siebten Versuch zum 5:5. Im Entscheidungsleg konnte Payne vier Chancen nicht nutzen, aber auch der Österreicher warf einen Matchdart vorbei. So packte der Engländer schlussendlich doch noch zu.

Es war ein Auf und Ab ohne Happyend für René Berndt, der gegen Jonny Clayton mit 5:6 die Segel streichen musste. Immer wieder holte der 34-jährige Rückstände auf, nutzte aber seine Chance nicht, als sie am Ende kam. So wartet er weiter auf sein erstes gewonnenes Match im Hauptfeld eines European Tour-Events. Berndt erholte sich schnell von einem missglückten ersten Leg und stellte in 13 Darts Gleichstand her. Clayton steigerte sich ebenfalls mit einem 13-Darter und schickte noch ein 122er-Finish für einen 12-Darter hinterher. Berndt kam in 17 und 16 Darts zurück in die Partie, Clayton reagierte aber umgehend in 11 Darts zur neuerlichen Führung. Es folgten sechs verfehlte Doppel von Berndt, aber weil Clayton ebenfalls patzte, konnte der Bremer auf der Doppel 2 wieder ausgleichen. Als nächstes hielten beide erneut ihr Service, Berndt mit einem 81er-Checkout. Clayton hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Matchdart vergeben und im finalen Leg ließ er fünf weitere folgen. Berndt war aber nicht in der Lage, seine drei Möglichkeiten zu verwerten und schied so doch noch aus.

Sehr gut unterwegs war Stephen Bunting zum Leidwesen von Christian Gödl. Der Österreicher verkaufte sich nicht schlecht, musste aber trotzdem eine 0:6 Niederlage einstecken. Buntings Average lag am Ende bei über 101 Punkten. Bunting erwischte in 15 und 11 Darts einen sehr guten Start. Gödl vergab anschließend fünf Chancen und „The Bullet“ war auch hier mit einem 15-Darter zur Stelle. In 13 und 17 Darts marschierte er weiter und machte mit einem 68er-Checkout den Whitewash perfekt.

Ordentlich ins Turnier gestartet ist James Wade beim 6:2 über Madars Razma. Wade führte schnell mit 2:0 und checkte auf dem Weg dorthin 97. Razma gab mit einem 13-Darter eine starke Antwort, patzte dann aber auf die Doppel und Wade stellte auf 3:1. Der Lette blieb mit einem starken 164er-Finish im Spiel, hatte danach aber wieder Probleme beim Check und das wurde mit dem 2:4 bestraft. Danach hatte Wade endgültig die Kontrolle und vollendete sehenswert in 12 und 15 Darts.

Yordi Meeuwisse hat für die größte Überraschung des ersten Tages gesorgt und Adrian Lewis eine schmerzhafte Niederlage verpasst. Der zweifache Weltmeister führte schon 5:2, verwarf aber vier Matchdarts und Meeuwisse schaffte den Turnaround. Nach vier Legs hieß es 2:2, Meeuwisse glänzte mit einem 116er-Finish und Lewis durch einen 13-Darter. „Jackpot“ übernahm gleich darauf die Initiative und checkte 86 sowie zwei Mal 60. Meeuwisse spielte aus dem Nichts einen 10-Darter und checkte nach verpassten Siegchancen des Favoriten auch noch 112 für das 4:5. Als Lewis zwei weitere Male auf die Doppel federn ließ, krallte sich der Niederländer den Ausgleich und breakte im Decider mit einem fantastischen 12-Darter.

Nach längerer Pause ist Toni Alcinas mit einem Sieg auf die European Tour zurückgekehrt. Mit 6:2 schickte er James Wilson von der Bühne. Alcinas verschaffte sich mit Hilfe eines 116er-Finishes eine 2:0 Führung und profitierte jeweils von verpassten Doppeln des englischen Favoriten. Ein 13-Darter ließ den Spanier weiter erhöhen, bevor Wilson die nächsten zwei Legs gewann und dabei unter anderem 124 auscheckte. Danach war Alcinas wieder an der Reihe und sicherte sich mit drei Leggewinnen am Stück den Einzug in Runde Zwei. Zum Schluss finishte er 81 und 70.

Alan Tabern dreht einen 2:5 Rückstand und schlägt Jermaine Wattimena. Eröffnet wurde die Partie mit zwei Breaks, wobei Tabern 130 auswarf. Vier der nächsten fünf Legs gewann Wattimena begleitet von einem 88er-Finish. Tabern vergab in zweien selbst Möglichkeiten. Ein 74er-Checkout bescherte „The Saint“ wieder etwas Hoffnung und auf der Doppel 5 sorgte er kurz darauf für das 4:5. Ein 14-Darter führte zum Ausgleich und im Decider verwertete Tabern seine achte Siegchance. Wattimena hatte zwischendurch ebenfalls drei Matchdarts vorbeigesetzt.

Am morgigen zweiten Turniertag greifen dann auch die 16 gesetzten Spieler ins Geschehen ein. Die Halle wird ausverkauft sein und dürfen sich auf nahezu alle Topstars der Szene wie Michael van Gerwen, Peter Wright, Mensur Suljovic und den aktuellen Weltmeister Rob Cross freuen. Um 13 Uhr MEZ startet die Nachmittags-Session, am Abend wird ab 19.15 Uhr die zweite Runde komplettiert.

Ergebnisse Samstag:

Samstag, 31.03.2018
Nachmittags-Session:
(13-17 Uhr)
Erste Runde:
Luke Humphries 6-2 William O'Connor (95,08 - 88,15)
Rowby-John Rodriguez 4-6 Max Hopp (85,39 - 87,48)
Danny Noppert 6-3 Krzysztof Ratajski (85,18 - 79,86)
Nathan Aspinall 4-6 Steve Lennon (102,15 - 99,95)
Maik Langendorf 3-6 Keegan Brown (79,22 – 89,66)
Ryan Meikle 6-2 Scott Taylor (81,64 - 80,61)
Steve West 6-2 Paul Rowley (79,03 - 78,92)
Darren Webster 6-2 Jan Dekker (91,78 - 91,88)

Samstag, 31.03.2018
Abend-Session:
(19.15-23 Uhr)
Erste Runde:
Madars Razma 2-6 James Wade (93,16 - 96,79)
Jermaine Wattimena 5-6 Alan Tabern (83,94 - 84,21)
Josh Payne 6-5 Michael Rasztovits (87,23 - 88,56)
Martin Schindler 4-6 Chris Dobey (94,17 - 99,4)
James Wilson 2-6 Toni Alcinas (89,09 - 88,85)
Stephen Bunting 6-0 Christian Gödl (101,33 - 92,00)
Jonny Clayton 6-5 René Berndt (93,87 - 86,16)
Adrian Lewis 5-6 Yordi Meeuwisse (96,21 - 94,92)

Vorschau auf den 2. Turniertag:

Sonntag, 01.04.2018
Nachmittags-Session:
(13-17 Uhr)
Zweite Runde:

Gerwyn Price (13) - Luke Humphries
Dave Chisnall (9) - Darren Webster
Kim Huybrechts (10) - Steve West
Mervyn King (11) - Max Hopp
Kyle Anderson (15) - Alan Tabern
Simon Whitlock (8) - Keegan Brown
Alan Norris (16) - Toni Alcinas
Daryl Gurney (5) - Ryan Meikle

Sonntag, 01.04.2018
Abend-Session:
(19.15-23 Uhr)
Zweite Runde:
Joe Cullen (7) - Yordi Meeuwisse
Ian White (12) - Stephen Bunting
Jelle Klaasen (14) - James Wade
Michael Smith (3) - Chris Dobey
Peter Wright (2) - Josh Payne
Mensur Suljovic (6) - Danny Noppert
Michael van Gerwen (1) - Steve Lennon
Rob Cross (4) - Jonny Clayton

Preisgelder European Tour 2018:

Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause.

Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000

Gesamt: £135.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zum German Darts Grand Prix [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2018 [European Tour]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter www.livepdc.tv. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.

Foto-Credit: PDC Europe
Interviews: Kevin Barth / dartn.de

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Quelle: PDC Europe

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