German Darts Grand Prix: Deutsches Quartett verpasst den Finaltag

Sonntag, 9. April 2023 23:19 - Dart News von dartn.de

Nach dem zweiten Tag beim German Darts Grand Prix in München sind keine deutschen Spieler mehr im Turnier. Martin Schindler verlor deutlich, für Gabriel Clemens, Dragutin Horvat und Liam Maendl-Lawrance war mehr drin. Nicht mehr dabei sind auch Peter Wright und Jonny Clayton. Besonders hervortun konnte sich Andrew Gilding.

Schwächelnder Schindler unterliegt klar

Das war eindeutig: Martin Schindler kam gegen Jim Williams mit 1:6 unter die Räder. Ein 84er-Average war zu wenig von "The Wall". Schindler eröffnete mit einem 124er-Finish zum 12-Darter, Williams konterte stark in 13 Darts und checkte dann auch noch 167. In 15 Darts erhöhte der Waliser und als Schindler eine Chance ungenutzt ließ, reichte ein 19-Darter zum 4:1. Auch im nächsten Leg wurde ein verpasstes Doppel des Wahl-Hessen bestraft und nach einem 17-Darter war das klare Aus besiegelt.

Spiel läuft an Clemens vorbei

Er war wieder nicht weit weg, doch in den entscheidenden Momenten fehlte etwas bei Gabriel Clemens. So behauptete sich der alles andere als unschlagbare Damon Heta mit 6:3. Heta finishte in der Anfangsphase 108 und 100, war aber ansonsten ziemlich unkonstant unterwegs und deshalb hieß es auch zwischenzeitlich 2:2. Dafür gelang dem Australier wenig später eine 80er-Kombination und ein 14-Darter zum Break. Clemens hatte hier drei wichtige Möglichkeiten danebengesetzt und kassierte auch noch ein 75er-Checkout zum 3:5 aus seiner Sicht. Als der Saarländer dann auch noch die Doppel 5 verpasste, reichte Heta ein 17-Darter.

Horvat gibt Führung aus der Hand

Lange Zeit sah es sehr gut aus, am Ende aber musste sich Dragutin Horvat gegen Dave Chisnall mit 4:6 geschlagen geben. Nach Doppelproblemen auf beiden Seiten verpasste Horvat zunächst das 2:0, machte es später aber zum 3:1 besser. Ein 107er-Finish scheiterte an der Doppel 14, aber "Chizzy" ließ Horvat erneut in der sechsten Aufnahme das 4:2 erzielen. Mit der Ziellinie in Sichtweite brach das Scoring des Deutschen ein, noch weitere zwei Mal konnte ihn das abschließende Doppel eines Highfinishs nicht retten. Stattdessen stand es 4:5 aus seiner Sicht und Chisnall spielte das beste Leg in 13 Darts zum Sieg.

Maendl-Lawrance kann Noppert erneut nicht stoppen

Zum zweiten Mal nacheinander ging ein Zweitrundenduell zwischen Liam Maendl-Lawrance und Danny Noppert über die volle Distanz. Das Ergebnis war dasselbe wie beim ersten Mal, Noppert drehte einen 5:4-Rückstand und setzte sich durch. Noppert gelang in 17 Darts das erste Break der Partie für einen 3:1 Vorsprung, doch Maendl-Lawrance blieb dran. Er checkte unter anderem 100 und 85 für den 4:4 Gleichstand. Ein 13-Darter brachte den Münchner in Führung, doch Noppert hatte das bessere Ende in zweimal 14 Darts.

Price glänzt, Smith wackelt

Standesgemäß hat Gerwyn Price die Jagd nach seinem dritten European Tour Titel nacheinander begonnen. Es gab einen 6:2 Erfolg samt dreistelligem Average über Raymond van Barneveld, der nicht hinterher kam. Entscheidend waren Finishes mit nur einem Dart auf ein Doppel: Der Waliser machte nacheinander 75, 78, 69 und 82 zu. Sehr mühsam war das Auftaktspiel für Michael Smith, der drei Matchdarts von Adam Warner überstand und dann doch noch weiterkam. Der "Bully Boy" führte zunächst 3:0, gab dann aber auch dank verpasster Doppel vier Legs nacheinander ab. Anschließend wogte die Partie hin und her, Warner ließ im Decider drei Chancen liegen und Smith checkte 116 zum Sieg.

Gilding führt englisches Trio am Nachmittag an

Für drei andere Engländer sollte es noch mit dem Achtelfinaleinzug klappen. Andrew Gilding bewies mit einem 103er-Schnitt und perfekter Doppelquote seine starke Form und siegte 6:1 gegen Jonny Clayton. Dabei gewann Clayton das erste Leg und erspielte sich sogar weitere Chancen - trotz der Tatsache, dass Gilding vier 13-Darter hintereinander spielte. Abschließend traf "Goldfinger" auch noch das 160er-Finish zum Sieg. Joe Cullen hat sich bei Ross Smith für die Auftaktniederlage in Leverkusen vor zwei Wochen revanchiert, der "Rockstar" setzte sich im Entscheidungsleg durch. Das 4:2-Break von Cullen beantwortet der "Smudger" mit einem 10-Darter, lief aber trotz des höheren Averages weiter hinterher. Cullen blieb cool und checkte bei eigenem Anwurf in 13 und 14 Darts, per 98er-Checkout zum Sieg. Von vielen Doppelfehlern profitierte Nathan Aspinall beim 6:3 gegen Cameron Menzies. Sinnbildlich war bereits das 146er-Finish zum 2:1, das ebenso wie die nächsten drei Legs auf Patzer am Doppelring folgte. "The Asp" lag bereits 5:1 vorne, als Menzies noch zwei Durchgänge in fünf Aufnahmen gelangen, ein 15-Darter von Aspinall war dann zu viel.

Wright wieder auf dem Boden, Humphries stark

Der kleine Aufwärtstrend von Peter Wright hat sich in München nicht fortgesetzt. Lee Evans schlug ihn klar mit 6:1. Dem Außenseiter gelang früh ein 12-Darter inklusive 121er-Checkout. Im Laufe der Partie spielte er auch noch 14 und 15 Darts. Wright scheiterte immer wieder auf den äußeren Ring und nach einem 17-Darter war hatten beide Akteure schnell Feierabend.

Die kleine European Tour-Pause hat Luke Humphries nicht geschadet. Das zeigte er bei seinem überzeugenden 6:2-Erfolg über Jeffrey de Zwaan. De Zwaan vergab wichtige Chancen, um 2:0 zu führen und stattdessen hieß es nach einem 11-Darter schon 3:0 für Humphries. In 12 und 11 Darts setzte "Cool Hand Luke" weiter Ausrufezeichen und ein 84er-Finish rundete seine starke Leistung ab.

Cross und Rock scheitern an Barry und Berry

Zwei gesetzte Engländer müssen nach dem ersten Spiel abreisen: Josh Rock erwischte es zum Auftakt in den Nachmittag beim 3:6 gegen Berry van Peer, Rob Cross unterlag mit dem gleichen Ergebnis Keane Barry. Rock spielte in seiner Partie die Highlight-Legs, unter anderem ein 141er-Finish zum zwischenzeitlichen 3:4. Dazwischen aber spielte van Peer mit besserer Konstanz, checkte 64 und 81 jeweils mit dem letzten Dart. Am Ende überstand er drei Fehldarts seines Gegners, bevor sein zweiter Matchdart das Ziel fand. In eine noch stärkere Doppelquote von lief Cross gegen Keane Barry. Mit einem 107er-Checkout zum 3:1-Break bestrafte Barry drei Fehler von "Voltage" und schloss mit einem 13-Darter an. Zwar spielte Cross noch zwei 12-Darter bei eigenem Anwurf (unter anderem eine 127 unter Druck auf Bull), an Barrys Anwurf kam er jedoch nicht heran.

Van Duijvenbode und Dobey souverän

Als einziger Spieler war Dirk van Duijvenbode in jeder Finalsession der diesjährigen European Tour und diese Serie lebt auch nach einem 6:3 gegen Callan Rydz weiter. Ein erstes Ausrufezeichen war ein 148er-Finish zum 3:1, nachdem Rydz 68 Punkte überworfen hatte. Der Engländer holte das Match zweimal mit starken Breaks in die Reihe, verpasste dann aber den Ausgleich auf dem äußeren Ring. Stattdessen schritt der "Titan" in 13 und 15 Darts zum Sieg.

Dank einer Doppelquote von 55 Prozent hatte Chris Dobey gegen Dimitri van den Bergh mit 6:2 die Nase vorne. Ein erster Knackpunkt kam im dritten Leg, als Belgiens Nummer Eins drei Möglichkeiten nicht nutzen konnte. Danach baute Dobey seinen Vorsprung stetig aus, checkte 142 für einen 12-Darter und spielte zum Abschluss noch ein 121er-Checkout ebenfalls zum 12-Darter.

Eine laue Partie zwischen José de Sousa und Steve Beaton brachte den Portugiesen mit 6:3 als Sieger hervor. Den Unterschied machten dabei die Checkouts im mittleren zweistelligen Bereich, die de Sousa jeweils mit dem letzten Dart auswarf, ansonsten gelang auf beiden Seiten nicht viel.

Am Ostermontag, dem Finaltag, wird zunächst ab 13:00 Uhr MESZ das Achtelfinale ausgetragen. Am Abend ab 19:00 Uhr MESZ wird die Finalsession mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale gespielt. DAZN und Sport1 übertragen beide Sessions live.

Ergebnisse Sonntag:

Sonntag, 09.04.2023:
Nachmittags-Session:
2. Runde:
Josh Rock (14) 3-6 Berry van Peer (93,20 - 94,07)
Dave Chisnall (4) 6-4 Dragutin Horvat (88,07 - 82,76)
Dirk van Duijvenbode (7) 6-3 Callan Rydz (95,49 - 90,38)
Rob Cross (3) 3-6 Keane Barry (100,31 - 97,10)
Jonny Clayton (13) 1-6 Andrew Gilding (91,14 - 102,98)
Joe Cullen (9) 6-5 Ross Smith (91,26 - 100,69)
Nathan Aspinall (5) 6-3 Cameron Menzies (96,43 - 95,44)
José de Sousa (16) 6-2 Steve Beaton (86,41 - 84,11)

Sonntag, 09.04.2023:
Abend-Session:
2. Runde:
Dimitri van den Bergh (15) 2-6 Chris Dobey (95,17 - 96,56)
Danny Noppert (10) 6-5 Liam Maendl-Lawrance (92,27 - 90,18)
Michael Smith (6) 6-5 Adam Warner (85,60 - 85,89)
Gerwyn Price (11) 6-2 Raymond van Barneveld (100,02 - 83,15)
Damon Heta (2) 6-3 Gabriel Clemens (89,13 - 87,27)
Peter Wright (8) 1-6 Lee Evans (91,16 - 92,69)
Martin Schindler (12) 1-6 Jim Williams (84,39 - 91,43)
Luke Humphries (1) 6-2 Jeffrey de Zwaan (99,00 - 85,32)

Vorschau auf den Finaltag:

Montag, 10.04.2023:
Nachmittags-Session: (ab 13:00 Uhr MESZ)
Achtelfinale:
Michael Smith - Gerwyn Price
Keane Barry - Berry van Peer
Dirk van Duijvenbode - Danny Noppert
Damon Heta - Chris Dobey
Nathan Aspinall - Jim Williams
Dave Chisnall - Andrew Gilding
Lee Evans - Joe Cullen
Luke Humphries - José de Sousa

Montag, 10.04.2023:
Abend-Session: (ab 19:00 Uhr MESZ)
Viertelfinale:
Smith/Price - Barry/van Peer
Van Duijvenbode/Noppert - Heta/Dobey
Aspinall/Williams - Chisnall/Gilding
Evans/Cullen - Humphries/de Sousa

Halbfinale:
Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4

Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2

Preisgeldverteilung European Tour 2023:

Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £30.000 nach Hause. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2. Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Ranglisten einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große PDC Order of Merit sowie die European Tour Order of Merit ein.

Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250

Gesamt: £175.000

TV-Übertragung European Tour 2023:

2023 zeigt DAZN alle Turniere der European Tour LIVE und in HD. Die Events können als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Wer sich nur für den Dartsport interessiert, kann das neue DAZN World Paket für 9,99 € im Monat buchen. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019.

Sport1 überträgt den German Darts Grand Prix 2023 ebenfalls live.

Weitere Informationen:

Alle Infos zum German Darts Grand Prix [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2023 [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credits: Jonas Hunold/PDC Europe

[mk/kb]

Quelle: PDC - www.pdc.tv

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