German Masters: Gustorf und Armstrong sind Deutsche Meister 2023

Montag, 26. Juni 2023 18:04 - Dart News von dartn.de

Die Podestplatzierten bei den Herren am Sonntag
Am Wochenende wurde in Geiselwind das Saisonhighlight des DDV ausgetragen. Die German Masters standen auf dem Programm, insgesamt wurden fünf Deutsche Meistertitel und die beiden Länderpokale ausgespielt. Bei den Herren setzte sich überraschend Mitja Gustorf gegen Christian Helmecke im Finale durch, das Damen-Turnier gewann Irina Armstrong gegen Stefanie Lück. Bei der Jugend waren Yorick Hofkens und Kira Mertens erfolgreich. Die Länderpokale gingen an Hessen (Männer) und Bayern (Damen).

DDV-Länderpokal:

Siege für Hessen und Bayern

Der Samstag stand beim German Masters 2023 traditionell im Zeichen des Ländervergleiches. 30 Damen-Teams und 32 Herren-Teams waren in Geiselwind für ihren Landesverband am Start und spielten im KO-Format die Sieger des Länderpokals aus. Bei den Herren holte sich der Hessische Dart Verband mit seiner ersten Mannschaft den Titel. Dabei hatte man einen steinigen Weg zu bewältigen. Zunächst siegte der HDV1 gegen die zweite Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen, ehe es zum Topduell mit dem DVB1 kam. Die Berliner hatten mit Marcel Hausotter, David Schlichting und Danny Teßmann drei European Tour Starter in ihren Reihen, unterlagen aber mit 2:7. Weiter ging es für die Hessen gegen das zweite Team aus Bayern, mit 8:4 zog der HDV1 ins Halbfinale ein. Ins Viertelfinale kamen außerdem der SDV1, der RPDV2 und der NDV2. Unter den letzten 4 trafen die Hessen im 8er-Team auf Niedersachsen 1, die mit einigen Ex-Nationalspielern (Daniel Zygla, Arno Merk, Nico Schunke und Jens Ziegler) aufwarteten, aber auch hier behielt der HDV mit 7:2 die Oberhand. Im anderen Semifinale setzte sich der NWDV1 gegen den BDV1 durch, einzig Michael Unterbuchner und Liam Maendl-Lawrance punkteten für Bayern. Im Endspiel legte der Hessische Dart Verband mit 5:3 nach den Einzeln vor. Auch wenn der World Cup Teilnehmer Romeo Grbavac unterlag, gab es beim HDV einige sehenswerte Leistungen. Auf der NWDV-Seite punkteten u.a. Nico Blum und Pascal Wirotius, während Christopher Toonders knapp gegen Jannis Barkhausen unterlag. Vor den entscheidenden Doppeln stand es 6:4 für Hessen, ehe Patrick Klingelhöfer und Dominic Keller mit 3:1 den Titel gegen Ole Holtkamp und Anis M'hammed klarmachten. Vor diesem Spiel kam es zu einem unschönen Zwischenfall. Ole Holtkamp, amtierender Deutscher Meister, wurde daraufhin für den Sonntag gesperrt. Beim Einwerfen im Stream beleidigte er Patrick Klingelhöfer, der sich zuvor über die Gespräche im Hintergrund von Holtkamp gestört fühlte. Am Sonntag gab es laut DDV dann ein Gespräch mit den Spielern, der Turnierleitung und den Präsidenten. Dort entschuldigte sich Holtkamp auf Drängen des DDV und Klingelhöfer nahm die Entschuldigung an. Weitere Konsequenzen sind noch nicht bekannt, der Hessische Dart Verband verwies auf mögliche Sanktionen durch den NWDV, bei dem Holtkamp spielt.

Der HDV gewinnt den Länderpokal der Herren

Bei den Damen ging der Titel an den Bayerischen Dart Verband, der mit seiner ersten Mannschaft ungeschlagen blieb. Nach einem ungefährderten Whitewash gegen den NWDV4, hatte man auch gegen das erste Team aus Mecklenburg-Vorpommern keine Probleme und gewann mit 4:0. Im Viertelfinale ging es dann gegen den NDV1, die gleich drei DDV-Finalistinnen im Team hatten. Dennoch setzte sich Bayern mit 4:1 eindeutig durch, während in der gleichen Runde die ersten Mannschaften aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein scheiterten. Spannend wurde es im Halbfinale, welches erst im Team-Game entschieden werden konnte. Für Nordrhein-Westfalen waren mit Irina Armstrong, Wibke Riemann und Ann-Kathrin Wigmann drei DDV-Siegerinnen dabei, außerdem gehörte Laura Kleintitschen zur Startformation. Während Armstrong/Wigmann die Einzel und Doppel gewannen, gingen die anderen Spiele verloren. Im Team-Game gab es dann einige Matchdarts für NRW, aber am Ende setzten sich die Bayern durch. Das andere Semifinale ging mit 4:1 an Bremen, die gegen Berlin mit Stefanie Rennoch die Oberhand behielten. Im Endspiel punktete Suzan-Marie Atas im Einzel gegen Sara Laube für Bremen. Bayern holte aber die anderen drei Einzel dank Bianca Espig, Jutta Wagner-Seifarth und Christine Brunner jeweils im Decider gegen Lena Zollikofer, Lisa Zollikofer und Leonie Kammann. Im Entscheidungsleg checkte Christine Brunner im Doppel auf der D8 zum Sieg. Auch in der addierten Gesamtwertung aller Wettbewerbe platzierte sich Bayern an der Spitze.

Bayern gewinnt den Länderpokal der Damen

German Masters:

Mitja Gustorf gelingt Sensation bei den Herren

Eine riesige Überraschung gab es bei den German Masters der Herren. Der Titel ging an den 21-jährigen Mitja Gustorf aus Niedersachsen, der in der Saison 2022/23 an keinem DDV-Ranglistenturnier teilnahm. Er nahm nur aufgrund der Absage von Jannes Bremermann an den German Masters teil und war zuvor in den Verbandspokal-Einzeln nicht spielberechtigt. Insgesamt waren 295 Herren am Samstag dabei. An seinem Board nahm Mitja Gustorf zunächst Tobias Riese (4:2), Pascal Wirotius (4:3) und Jamal Schulte (4:0) aus dem Turnier. Es folgte ein Sieg gegen Viktor Luft im Entscheidungsleg durch einen 12-Darter, gleichzeitig war es sein erster Average von über 80 Punkten am Sonntag. Im Achtelfinale überstand er einen weiteren Decider gegen Patrick Mock, während Mitja Gustorf im Viertelfinale nur ein Leg gegen Aaron Rahlfs aus der Hand gab. Im Viertelfinale scheiterten außerdem Alexander Köhler und Dominik Grüllich aus Bayern, auch der ehemalige BDO-WM-Teilnehmer Arno Merk musste sich geschlagen geben. Recht komfortabel holte sich Gustorf den Finaleinzug gegen Nicolas Horn mit 5:2, das andere Halbfinale war ein echter Krimi. Christian Helmecke siegte gegen Liam Maendl-Lawrance im Entscheidungsleg, der Münchener stand auf 20 Rest. Im Finale brachte sich Helmecke mit 2:0 in Front, Mitja Gustorf brachte sich zurück und kam in den Decider. Dort reichte ein 25-Darter zum Break, womit er völlig überraschend erstmals Deutscher Meister wurde. Einige bekanntere Namen mussten schon weitaus vorher die Segel streichen, so unterlagen Daniel Zygla und Marcel Hausotter im Achtelfinale. In die letzten 32 kamen Nico Blum und Nico Schunke. Durch das Aus von Karsten Koch im Boardfinale somit auch der Ranglisten-Gesamtsieger fest. Nico Schunke steht am Ende mit 256 Punkten ganz oben, ihm folgen Karsten Koch und Marcus Maier auf dem Podest.

Armstrong siegt zum vierten Mal

Unter den 136 Damen konnte sich Irina Armstrong zum mittlerweile vierten Mal den Titel bei den Deutschen Meisterschaften sichern. "Ice Baby" hatte dabei schon an ihrem Board einige Herausforderungen zu meistern. Gegen Christine Flück und Laura Söhngen gab sie anfangs allerdings mit 4:0-Siegen kein Leg aus der Hand. Mit 4:2 holte sich Armstrong anschließend den Sieg gegen Ann-Kathrin Wigmann für den Einzug ins Achtelfinale. Dort nahm sie es mit Stefanie Rennoch auf, beide spielten einen 63er-Average und das reichte Armstrong zum 4:1-Sieg aus. Im Viertelfinale siegte Armstrong mit 4:0 gegen Anke Kirchermeier aus Bayern, außerdem blieben Jessica Musiolik und Janine Leseberg im Viertelfinale hängen. Auch die DDV-Ranglistendritte Lena Zollikofer verlor ihr Duell mit 2:4 gegen Alexandra Lorenz-Schleckmann. Somit ging es ins Halbfinale und Irina Armstrong nutzte ihre Chancen gegen Lisa Zollikofer besser, am Ende hieß es 4:2 für die mehrfache BDO-WM-Teilnehmerin. Das andere Semifinale entschied Stefanie Lück mit 4:2 gegen Alexandra Lorenz-Schleckmann für sich. Die amtierende Titelverteidigerin spielte sich also erneut ins Finale und traf dort auf Irina Armstrong. Bis zum 2:2 war das Match ausgeglichen, ein wichtiges Break sicherte Armstrong dann aber die Führung und diese gab sie nicht mehr her. Ein Average von rund 70 Punkten reichte aus, Lück stellte sich am Ende auf 20 Rest für den Decider und kam nicht mehr ans Board. In der Gesamtrangliste hat Irina Armstrong mit 372 Punkten die Wertung vor Julia Siek (316) und Lena Zollikofer (280) gewonnen.

Irina Armstrong ist Deutsche Meisterin 2023

Hofkens und Mertens sichern sich Meistertitel der Jugend

Auch die Jugendlichen haben ihre Deutschen Meister gesucht und dabei gab es zwei Favoritensiege. Das Jugend-Turnier entschied Yorick Hofkens als Ranglistenzweiter für sich. Als Gruppensieger überstand er die Gruppenphase, im Teilnehmerfeld mit 55 Jugendlichen holte er sich dann Siege gegen Maximilian Meyer (4:0) und Marc Petermann (4:2). Auch gegen Luca Homoth blieb er im Viertelfinale ungeschlagen, ehe es gegen Marc Langner unter den letzten 4 ging. Mit einem 75er-Average holte sich Yorick Hofkens den Finaleinzug und Enrico Frank zog mit einem 5:3-Erfolg gegen Nils Sonnemann nach. Das Jugend-Finale wurde auf einem bemerkenswerten Niveau gespielt, mit einem 80er-Average waren die Statistiken die Junioren-Siegers besser als bei den Erwachsenen. Fünf Legs in Serie gewann Yorick Hofkens zu Spielbeginn, am Ende war es ein 6:3-Erfolg.

Immerhin 19 Mädchen waren am Start, aber der Sieg von Kira Mertens war zu keiner Zeit gefährdet. Sie gewann alle 25 Legs im Turnierverlauf, keinen einzigen Durchgang gab sie ab. Im Viertelfinale siegte Kira Mertens gegen Lea Böttcher mit 4:0, es folgte ein weiterer deutlicher Sieg gegen Teresa Spichtinger. Das andere Semifinale entschied Johanna Munker ebenfalls mit 4:0 gegen Lauren Stadler für sich, im Endspiel war sie aber chancenlos. Bei einem 55er-Average ließ Kira Mertens ihrer Gegnerin keinen Checkdart auf ein Doppel übrig.

Wigmann & Winkler besiegen Nachwuchstalente im Mixed-Finale

Bereits am Freitag wurde die Mixed-Meisterschaft ausgetragen, dabei sicherten sich Ann-Kathrin Wigmann und Wolfgang Winkler den Turniersieg. Im Finale bezwangen die beiden Christopher Toonders und Julia Siek mit einem 64er-Average. Auf Platz 3 schafften es Leonie Kammann & Stefan Hesse, sowie Stefanie Lück & Jan Menger.

Wolfgang Winkler und Ann-Kathrin Wigmann gewinnen das Mixed-Turnier

 

Ergebnisse DDV-Länderpokal:

Herren
Halbfinale
HDV1 7-2 NDV1
NWDV1 7-2 BDV1

Finale
HDV1 7-5 NWDV1

Damen
Halbfinale
HBDV1 4-1 DVB1
BDV1 4-3 NWDV1

Finale
BDV1 4-2 HBDV1

Ergebnisse German Masters:

Herren
Viertelfinale
Nicolas Horn 4-3 Alexander Köhler (70,86 - 73,71)
Mitja Gustorf 4-1 Aaron Rahlfs (76,79 - 68,79)
Christian Helmecke 4-3 Dominik Grüllich (78,05 - 73,55)
Liam Maendl-Lawrance 4-0 Arno Merk (80,16 - 55,96)

Halbfinale
Mitja Gustorf 5-2 Nicolas Horn (72,23 - 69,17)
Christian Helmecke 5-4 Liam Maendl-Lawrance (74,82 - 76,12)

Finale
Mitja Gustorf 5-4 Christian Helmecke (69,61 - 70,60)

Damen
Viertelfinale
Irina Armstrong 4-0 Anke Kirchermeier (71,57 - 59,74)
Lisa Zollikofer 4-1 Jessica Musiolik (60,25 - 59,44)
Stefanie Lück 4-1 Janine Leseberg (63,13 - 58,41)
Alexander Lorenz-Schleckmann 4-2 Lena Zollikofer (54,09 - 54,17)

Halbfinale
Irina Armstrong 4-2 Lisa Zollikofer (61,97 - 60,26)
Stefanie Lück 4-2 Alexandra Lorenz-Schleckmann (72,40 - 70,73)

Finale
Irina Armstrong 5-3 Stefanie Lück (69,43 - 64,51)

Junioren
Halbfinale
Yorick Hofkens 5-2 Marc Langner (75,26 - 66,20)
Enrico Frank 5-3 Nils Sonnemann (70,92 - 63,93)

Finale
Yorik Hofkens 6-3 Enrico Frank (80,71 - 78,24)

Juniorinnen
Halbfinale
Kira Mertens 4-0 Teresa Spichtinger (53,20 - 45,00)
Johanna Munker 4-0 Lauren Stadler (32,85 - 30,70)

Finale
Kira Mertens 5-0 Johanna Munker (55,26 - 43,82)

Mixed
Finale
Ann-Kathrin Wigmann & Wolfgang Winkler 3-2 Julia Siek & Christopher Toonders (64,00 - 66,20)

Weitere Informationen

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Foto-Credits: DDV

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Quelle: D.D.V. - Deutscher Dart-Verband e.V.

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