
Die PDC hat am Montag die Saisonregeln bekanntgegeben und dabei gibt es einige größere Änderungen, die allerdings nicht jedem gefallen werden. Vor allem auf der European Tour gibt es wegweisende Schritte, sodass nun die Top 16 der Weltrangliste gesetzt sind und die Pro Tour Liste entwertet wird. Auch beim World Grand Prix sind nun 16 Spieler gesetzt, außerdem gibt es einige Neuerungen für die sekundären Touren und bei den Host Nation Qualifiern.
Änderungen European Tour: Top 16 massiv bevorteilt
Der wichtigste Teil der Änderungen betrifft die European Tour und hier äußerten sich sowohl einige Spieler als auch Experten schon direkt nach der Veröffentlichung ziemlich kritisch. Die European Tour bleibt zwar weiterhin bei 48 Spielern, von denen 32 Spieler vorqualifiziert sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind nun aber die Top 16 der Weltrangliste unmittelbar für den Samstag gesetzt. Weitere 16 Qualifikanten kommen dann über die Pro Tour Rangliste, die aber damit massiv entwertet wird. Das bedeutet auch, dass zum Beispiel Martin Schindler trotz seiner zwei European Tour Titel nicht mehr gesetzt sein wird. Erneut werden also die Top 16 der Welt bevorzugt und können sich auch nach der Premier League damit den Freitag sparen. Vor allem Nathan Aspinall profitiert angesichts einer katastrophalen Pro Tour Saison 2024 (nur Platz 45 im Ranking) wieder einmal davon. Zusätzlich kommt auch noch eine Neuerung bei der Auslosung hinzu: Erstmals werden zwei Lostöpfe für die erste Runde gebildet, diese bestehen einerseits aus den 16 Pro Tour Qualifikanten und andererseits aus den 16 Qualifiern (z.B. Tourcard-Qualifier und Host Nation Qualifier). Auch das senkt die Wahrscheinlichkeit für Überraschungen, die in der Vergangenheit auch immer wieder durch die offenere Auslosung gut möglich waren.
Außerdem haben es Tourcard-Halter in diesem Jahr einfacher sich
für ihr Heimturnier zu qualifizieren. Einmal pro Jahr dürfen die
Spieler des Gastgeberlandes an ihrem Host Nation Qualifier
teilnehmen. Das kann durchaus dafür sorgen, dass Mensur
Suljovic und Rusty-Jake Rodriguez
eine größere Chance haben, um sich für ihr European Tour Turnier
von Graz zu qualifizieren. Insbesondere die Regelung mit den Top 16
der Weltrangliste stößt einigen Spielern aber sauer auf.
Ryan
Searle fragte sich beispielsweise nach dem Sinn der Pro Tour
Order of Merit, die man nun auch abschaffen könnte. Mickey
Mansell kommentierte ziemlich treffend: „In die Top 16 zu
kommen, ist der heilige Gral des Darts!“ Damit könnte die European
Tour auch ihren speziellen Reiz verlieren, da man nun im
Wesentlichen immer wieder ein Turnier im World Matchplay Format
(von der groben Teilnehmerstruktur her) zu sehen bekommt. Die PDC
sichert damit zumindest kurzfristig die Ticket-Verkäufe für den
Samstag und Sonntag, wo dann noch mehr Top-Guns zu sehen sein
dürften. Der Draw wird aber größtenteils immer wieder der gleiche
sein und bleibt extrem statisch. So werden Luke
Humphries und Luke Littler wohl in der ganzen Saison nicht in
der gleichen Hälfte sein.
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Mehr Gesetzte beim World Grand Prix, 2 Teilnehmerfelder noch unbekannt
Auf den sekundären Touren werden neue Teilnahme-Restriktionen eingeführt. So dürfen die Top 64 der Weltrangliste nicht mehr an der Development Tour teilnehmen, worüber sich auch einige Youngsters (z.B. Keane Barry) immer wieder die WM-Teilnahme gesichert haben. Dieselbe Regel gilt auch für die Women’s Series, was aber ohne Dame auf der Tour zumindest für 2025 irrelevant sein wird. In den Saison-Regeln wird außerdem kommuniziert, dass beim World Grand Prix nun die Top 16 der Welt statt den Top 8 der Welt einen Setzplatz erhalten. Damit wird auch hier größtenteils derselbe Draw wie beim World Matchplay gespielt und die offenere Auslosung mit garantierten Topspielen in Runde 1 fällt damit weg. Auch hier dürfte das Motiv einmal mehr auf einen Bestandsschutz für die Top 16 abzielen.
Etwas fragwürdig ist außerdem die Zusammensetzung der Qualifikanten für die Darts-WM 2026 und den Grand Slam of Darts 2025. Hier fehlen noch sämtliche Infos, es wurden noch gar keine Qualifikationskriterien veröffentlicht, obwohl die neue Saison auch auf der Bühne bereits diese Woche startet. Eiine Neuerung gibt es auch beim Umgang mit Absagen für die Turniere. Es gilt nun eine 72-Stunden-Regel, sobald ein Spieler davor absagt, rückt ein weiterer über die jeweilige Qualifikationsrangliste nach. Das gilt insbesondere für die European Championship und die Players Championship Finals, deren Draw sich damit bis dahin noch komplett verändern kann, weil der Setzplatz des absagenden Spielers nicht mehr übernommen wird. Sollte ein Spieler erst nach der Veröffentlichung des Zeitplans absagen (oder eben weniger als 72 Stunden vor dem Turnier), dann wird der Setzplatz für den Nachrücker übernommen. Abgerundet wird das neue Regelwerk durch eine Änderung bei der World Youth Championship, wo ab sofort die besten zwei Spieler pro Gruppe die KO-Runde erreichen.
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Foto-Credit: PDC Europe
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