European Darts Matchplay: Schindler erreicht den Sonntag, Barney schlägt MvG

Samstag, 1. Juli 2023 23:07 - Dart News von dartn.de

Raymond van Barneveld bezwingt Michael van Gerwen beim European Darts Matchplay 2023

Beim European Darts Matchplay in Trier geht Martin Schindler als letzter Deutscher in den Finaltag. Nach einem guten Auftritt steht "The Wall" im Achtelfinale. Das Aus kam hingegen für Gabriel Clemens und Ricardo Pietreczko. Michael van Gerwen scheiterte überraschend an seinem alten Rivalen Raymond van Barneveld. An einem Tag mit vielen tollen Pfeilen stach Gian van Veen heraus, der einen neuen Turnier-Rekord beim Average aufstellte.

Schindler startet solide bis gut

Ein paar Wackler waren schon dabei, aber Martin Schindler gab immer wieder die richtigen Antworten und ließ so Callan Rydz mit 6:3 hinter sich. Nach einem Katastrophen-Start, der ihm die ersten zwei Legs kostete, kam Schindler in einmal 14 und zweimal 13 Darts deutlich besser in die Begegnung. Anschließend profitierte er von fünf verpassten Chancen des Kontrahenten und stellte nachfolgend in 13 Darts auf 5:2. Aus dieser Position heraus schaukelte "The Wall" das Weiterkommen sicher nach Hause.

Clemens lässt große Chance liegen

Es war eine Niederlage, wie sie Gabriel Clemens gefühlt schon ein paar Mal zu oft erlebt hat: Ryan Searle erwischte bei weitem nicht seinen besten Tag, aber der "German Giant" konnte das nicht nutzen und verlor knapp mit 5:6. Nach einer ausgeglichenen und auch zerfahrenen Anfangsphase checkte Clemens 68 und 64 und verschaffte sich damit etwas Luft. Searle glich zwar nach einer vergebenen Breakchance des Deutschen direkt wieder aus, aber nach verpassten Doppeln auf beiden Seiten nahm ihm Clemens in 20 Darts erneut das Service ab. Searle konterte mit einem 84er-Finish und glänzte im Decider in 11 Darts. Dass Clemens insgesamt drei Bouncer hatte, half natürlich nicht.

Pietreczko muss Matchplay-Traum begraben

In dieses Match hat Ricardo Pietreczko nie hineingefunden, folglich auch die verdiente 3:6-Niederlage gegen Dimitri van den Bergh. Der Wahl-Nürnberger übte viel zu wenig Druck beim Scoring aus und verpasst damit auch die erstmalige Teilnahme am World Matchplay. Mal abgesehen von einem 11-Darter für van den Bergh waren beide zunächst durchwachsen unterwegs, 2:2 hieß es nach vier Holds. Danach war Belgiens Nummer Eins mit drei 14-Dartern konstanter und schaffte das entscheidende Break in 15 Darts.

Barney stellt van Gerwen kalt, Smith hellwach

Es war keine gute Rückkehr für Michael van Gerwen nach einem Monat Wettkampfpause und Raymond van Barneveld bestrafte das mit starkem Timing. Mit 6:3 triumphierte der Altmeister, es war der erste Sieg gegen van Gerwen seit fast fünf Jahren. Van Gerwen breakte zwar direkt zum Auftakt in 15 Darts, doch van Barneveld kam begleitet von einem 80er-Finish schnell zurück. Auch als ihm "Mighty Mike" gleich darauf wieder das Service abnahm, reagierte er mit einem 118er und einem 138er-Finish zur 4:3 Führung. Van Gerwen machte weiter Fehler, war unsicher auf die Doppel und so konnte van Barneveld in 16 Darts breaken. Ein 84er-Finish machte den Sieg dann endgültig perfekt.

Im ersten Spiel mit neuen Darts legte Michael Smith einen überzeugenden Auftritt hin und schlug Keane Barry mit 6:2, beide hatten einen dreistelligen Average. Barry bekam sogar einen Versuch mehr auf die Doppel als der Favorit, nutzte aber viel zu wenige davon. Smith beendete all seine Legs in der fünften Aufnahme, besonders wichtig war ein 78er-Checkout zum ersten Break.

Ein starker James Wade konnte Jonny Clayton in einer Partie, die auf Premier League-Niveau stattfand, mit 6:3 ausschalten. Der Average von "The Machine" lag bei über 107 Zählern, Clayton war nur knapp dahinter. Wade fabrizierte unter anderem einen 11-Darter, checkte 80 sowie 126. Clayton finishte 136 für einen 12-Darter, verpasste aber insgesamt zu viele Doppel.

Van Veen überragt, auch Rock glänzt

Unglaublich gut präsentierte sich Gian van Veen bei seinem 6:0-Erfolg über Damon Heta. Dem jungen Niederländer gelang ein Average von 114,15, außerdem ging kein Dart auf Doppel daneben. Er spielte unter anderem zwei 11-Darter, checkte 124 und zum Schluss auch noch 131 für einen 12-Darter.

Ebenfalls einen Whitewash schaffte Josh Rock gegen Landsmann Brendan Dolan, sein Durchschnitt lag bei über 107. Mit verantwortlich für diese Statistiken waren unter anderem vier 13-Darter. Dolan kann sich dennoch über die sichere Teilnahme am World Matchplay in Blackpool freuen.

Chizzy raus, Aspinall muss nachsitzen

Dave Chisnall wird an diesem Wochenende nicht sein drittes European Tour-Turnier des Jahres gewinnen. Er unterlag trotz fast dreistelligem Average Ryan Joyce mit 3:6. Das gute Finishing des Ungesetzten wurde zum Hauptproblem für "Chizzy": Joyce machte 71, 80, 76 und 123 zu. Einen 1:4-Rückstand aufgeholt und einen Matchdart von Martin Lukeman überstanden hat Nathan Aspinall, bei dem am Ende ein Schnitt von über 103 auf dem Scoreboard stand. Lukeman gab in der Anfangsphase begleitet von zwei 14-Dartern den Takt vor, "The Asp" fand mit drei 12-Dartern nacheinander in die Partie und checkte dabei auch 140. Lukeman brachte sich mit einem 90er-Finish in die Nähe des Sieges, traf dann aber kurz darauf Tops nicht und Aspinall rettete sich in 17 und 16 Darts.

Van Duijvenbode und Cullen liefern ebenfalls

Insgesamt der bessere Spieler war Dirk van Duijvenbode im Duell mit Andrew Gilding, weshalb er auch verdient mit 6:2 die Nase vorne hatte. Es gab einen Average von knapp unter 101 für den Niederländer, der mit einem 11-Darter eröffnete, 124 checkte und auch 89 zumachte. Gilding vergab zwischendurch ein paar kostbare Chancen, um wieder ins Spiel zu kommen. Derweil bremste Joe Cullen den tschechischen Qualifikanten Vitezslav Sedlak mit 6:3 aus und landete mit seinem Average knapp im dreistelligen Bereich. Der "Rockstar" nutzte 67 Prozent seiner Checkchancen, musste aber zunächst ein 116er- und ein 110er-Finish hinnehmen. Mit einem 11-Darter und einem 97er-Checkout lief es dann aber mehr nach seinem Geschmack und er löschte auch noch 109 sowie 142.

Ebenfalls im Achtelfinale stehen der Sindelfingen-Sieger Rob Cross, die Nummer Eins der Setzliste Luke Humphries, Danny Noppert und Stephen Bunting. Bunting übernahm erst mit dem Gewinn des letzten Legs erstmals die Führung in seinem Match, Noppert bog einen 2:4-Rückstand um.

 

Am Sonntag, dem Finaltag, wird zunächst ab 13:00 Uhr MESZ das Achtelfinale ausgetragen. Am Abend ab 19:00 Uhr MESZ wird die Finalsession mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale gespielt. DAZN und Sport1 übertragen beide Sessions live.

 

Ergebnisse Samstag:

Samstag, 01.07.2023:
Nachmittags-Session:

2. Runde:
Dave Chisnall (3) 3-6 Ryan Joyce (99,77 - 91,09)
Josh Rock (10) 6-0 Brendan Dolan (107,36 - 96,39)
Rob Cross (5) 6-4 Mickey Mansell (96,23 - 96,86)
Damon Heta (4) 0-6 Gian van Veen (103,96 - 114,15)
Nathan Aspinall (8) 6-5 Martin Lukeman (103,49 - 92,47)
Dirk van Duijvenbode (2) 6-2 Andrew Gilding (100,67 - 96,33)
Joe Cullen (14) 6-3 Vitezslav Sedlak (100,54 - 93,40)
Ross Smith (16) 5-6 Stephen Bunting (96,18 - 96,06)

Samstag, 01.07.2023:
Abend-Session:

2. Runde:
Jonny Clayton (12) 3-6 James Wade (106,09 - 107,37)
Dimitri van den Bergh (15) 6-3 Ricardo Pietreczko (99,34 - 86,54)
Ryan Searle (11) 6-5 Gabriel Clemens (90,56 - 85,27)
Michael van Gerwen (6) 3-6 Raymond van Barneveld (91,57 - 91,95)
Michael Smith (7) 6-2 Keane Barry (101,10 - 100,69)
Luke Humphries (1) 6-1 Marko Kantele (96,72 - 89,48)
Martin Schindler (13) 6-3 Callan Rydz (96,36 - 90,13)
Danny Noppert (9) 6-5 James Wilson (97,93 - 92,69)

Vorschau auf den Finaltag:

Sonntag, 02.07.2023:
Nachmittags-Session:
(ab 13:00 Uhr MESZ)
Raymond van Barneveld - Ryan Searle
Ryan Joyce - Joe Cullen
Michael Smith - Josh Rock
Dirk van Duijvenbode - Dimitri van den Bergh
Rob Cross - James Wade
Gian van Veen - Martin Schindler
Nathan Aspinall - Danny Noppert
Luke Humphries - Stephen Bunting

Sonntag, 02.07.2023:
Abend-Session:
(ab 19:00 Uhr MESZ)
Viertelfinale:
Sieger Achtelfinale 1 - Sieger Achtelfinale 2
Sieger Achtelfinale 3 - Sieger Achtelfinale 4
Sieger Achtelfinale 5 - Sieger Achtelfinale 6
Sieger Achtelfinale 7 - Sieger Achtelfinale 8

Halbfinale:
Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4

Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2

Preisgeldverteilung European Tour 2023:

Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £30.000 nach Hause. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2. Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Ranglisten einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große PDC Order of Merit sowie die European Tour Order of Merit ein.

Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250

Gesamt: £175.000

TV-Übertragung European Tour 2023:

2023 zeigt DAZN alle Turniere der European Tour LIVE und in HD. Die Events können als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Wer sich nur für den Dartsport interessiert, kann das neue DAZN World Paket für 9,99 € im Monat buchen. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019.

Sport1 überträgt das European Darts Matchplay 2023 ebenfalls live.

Weitere Informationen:

Alle Infos zum European Darts Matchplay [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2023 [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credit: Jonas Hunold / PDC Europe

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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