Dienstag, 8. April 2025 19:53 - Dart News von dartn.de
Wie schon letzte Woche gastiert die Pro Tour in Leicester und stand heute ganz im Zeichen der Schotten: Cameron Menzies bezwang Peter Wright in einem brillanten Endspiel, zuvor hatte Wright den bis dahin überragenden Gary Anderson aus dem Weg geräumt. Für die Deutschen gab es nicht viel zu holen, aber Max Hopp stand zum ersten Mal in diesem Jahr im Achtelfinale.
Er ist momentan der erfolgreichste Spieler auf dem Floor: Nach seinem ersten Titel im Oktober 2024 hat Cameron Menzies nun seinen zweiten Players-Championship-Erfolg hinterhergelegt. Alleine in diesem Jahr hat er in 11 Turnieren abseits der großen Bühnen 45.000 Pfund eingespielt und ist die Nr. 1 im Rennen zu den Players Championship Finals. Seine ganze Qualität bekam im Finale Peter Wright zu spüren, den er dank eines 107er-Averages mit 8:3 bezwingen konnte. Nur ein einziges Leg im gesamten Finale dauerte länger als 14 Darts und vielleicht war es ganz entscheidend, weil Menzies damit zum 1:1 den Eingang ins Spiel fand. Danach wurde es eine "Cammy"-Show. In 11, 12 und 11 Darts stürmte er zum 5:1, checkte dabei auch 146 Punkte. Wright hielt mit allem dagegen, war aber endgültig machtlos, als sein Landsmann mit drei 13-Dartern in Serie den Titel perfekt machte.
Die ganz großen Namen mussten es heute nicht sein, der Weg führte Menzies über Viktor Tingström, Connor Scutt, Steve Lennon, Max Hopp, Matthew Dennant und Niels Zonneveld ins Finale. Wright dagegen musste hintereinander Danny Noppert, Chris Dobey, Josh Rock und Gary Anderson aus dem Weg räumen. Insbesondere Anderson zeigte wieder mit mehreren 100+-Averages auf und sorgte zum zweiten Mal in der PDC-Geschichte für drei schottische Halbfinal-Teilnehmer. Für Wright war es derweil das erste Finale auf dem Floor seit Oktober 2022, sein letzter PC-Titel datiert aus dem Februar des gleichen Jahres. Überraschend waren derweil die Viertelfinals für Adam Lipscombe und Matthew Dennant.
Auch Josh Rock bleibt ein Mann der Stunde. Der Nordire ist weiter in bestechender Form und hatte bis hierhin mal gerade 7 Legs abgegeben. Im Achtelfinale gegen Ritchie Edhouse zeigte er einen sensationellen Average von 119 Punkten. Unter anderem fielen 167 und 123 Punkte, abschließend war es dann sogar ein 10-Darter zum Sieg. Auch der frühere Junioren-Weltmeister Bradley Brooks reihte sich mit einem brillanten 114er-Schnitt in die Bestenliste ein, sollte aber später von Max Hopp gestoppt werden.
Der "Maximiser" hat nämlich heute das erste Achtelfinale seit der Rückkehr auf die Tour gefeiert. Dabei zeigte er stabile Leistungen um die 90er-Marke, im ersten Spiel auch darüber hinaus. So sprang zum Auftakt ein klares 6:2 gegen Jitse van der Wal heraus. Der Deutsche setzte sich mit einem 11-Darter auf 3:1 ab, löschte 87 und 96 Punkte in zwei Darts und gab den Vorsprung nicht mehr her. Die zweite Partie gegen Ryan Joyce ging dann über die volle Distanz. Hopp schaffte mit einem 80er-Checkout das erste Break zum 4:2, aber Joyce glich postwendend mit zwei ähnlichen Finishes aus. Nach dem ersten verpassten Matchdart von Hopp schlug Joyce sogar mit einer 100 zu, bevor es im Decider mehrere Matchdarts für beide Akteure geben sollte - in 22 Darts fiel der "Maximisier" über die Ziellinie.
Weniger spannend war das 6:1 im Boardfinale gegen Bradley Brooks, der nicht an seine vorherigen Leistungen anknüpfen konnte. Ab dem 2:1 für Hopp hatte der junge Engländer in jedem Leg wenigstens einen Dart auf Doppel, Hopp bestrafte das mit einigen 2-Dart-Finishes. Die waren auch gegen Cameron Menzies dabei, dennoch gab es im Achtelfinale ein 4:6. Unter anderem checkte er 91 und 80 Punkte zum 4:4, zuvor hatte Hopp das Bullseye für ein Break verpasst. Das gelang stattdessen dem Schotten, als Hopp seinen letzten Dart auf Doppel 16 ausließ.
Dass Hopp der einzige Spieler blieb, der aus deutscher Sicht über die 2. Runde hinauskam, hatte dann auch etwas mit den Leistungen der deutschen Gegner zu tun: Florian Hempel, Lukas Wenig, Niko Springer und Leon Weber mussten sich allesamt einem starken Kontrahenten beugen. Für Weber gab es endlich die Genugtuung eines Sieges nach zuvor 10 Niederlagen in Serie - mit 6:3 ließ er Thomas Lovely hinter sich. Gleich im ersten Leg zeigte er einen 12-Darter, geriet aber durch zwei High-Finishes des Engländers in Rückstand. Ab dem 3:3 blieb Weber cool und spielte 17, 18 und 15 Darts zum Sieg. Zu stark war dann Ryan Searle, gegen den der Deutsche zum 3:3 ausgleichen konnte, dann aber in einen phänomenalen Lauf von 11, 14 und 14 Pfeilen geriet und sich 3:6 geschlagen geben musste.
Für Niko Springer begann der Tag beim 6:4 gegen Karel Sedlacek etwas holprig, durch drei starke Legs in maximal 15 Darts setzte er sich hinten raus aber entscheidend ab und checkte abschließend 92 Punkte. Sein nächster Gegner Madars Razma war dann fabelhaft aufgelegt und ließ ihm beim 2:6 keine Chance, beide spielten einen dreistelligen Punkteschnitt. Die ersten 5 Legs gingen alle in unter 15 Darts weg, Razma erzielte in 11 Pfeilen das 4:1. Springer kam einmal in der siebten Aufnahme davon und war dann bei den folgenden 13- und 14-Dartern zu spät.
Ähnlich erging es Florian Hempel beim 2:6 gegen Chris Dobey, wobei er sogar 2:1 in Führung gehen konnte. Spielentscheidend waren 5 vergebene Doppel zum 3:4-Anschluss, worauf "Hollywood" 116 Punkte zum Break zeigte. Ganz stark war der 6:1-Auftakt gegen Adam Mould, dem Hempel unter anderem mit zwei 11-Dartern nicht den Hauch einer Chance ließ. Einen ganz anderen Start in den Tag hatte Lukas Wenig, der einen schwach aufgelegten Scott Williams 6:4 besiegte. Von "Luu" war es ein Spiel zwischen Welt- und Kreisklasse, gleich 4 Legs konnte er in unter 15 Darts holen, fast wäre die 170 zum 12-Darter gefallen. Drei Legs zogen den Schnitt nach unten, mit einem 22-Darter fiel er über die Ziellinie. Gegen Damon Heta hielt er beim 4:6 lange mit, musste jedoch im finalen Leg abreißen lassen. Überhaupt scorte der Australier überragend, aber im Checkout-Bereich zeigte Wenig mit Checkouts von 108, 144 und 121 Punkten seine Klasse.
Für Gabriel Clemens gab es eine vermeidbare 4:6-Niederlage gegen Nathan Rafferty. Beim Stand von 4:3 aus Sicht des Deutschen spielte Rafferty einen 12-Darter, in den folgenden Legs war Clemens komplett abgemeldet. Abgemeldet waren auch Rusty-Jake Rodriguez und Stefan Bellmont jeweils beim 2:6 gegen Ritchie Edhouse und Justin Hood, Dominik Grüllich und Kai Gotthardt konnten gegen Dave Chisnall und Darius Labanuskas ebenfalls nur 2 Legs einfahren.
Trotz ordentlicher Leistungen mussten auch Mensur Suljovic (3:6 vs Alan Soutar) und Ricardo Pietreczko (2:6 vs Matthew Dennant) klare Niederlagen einstecken. Ärgern dürfte sich Maximilian Czerwinski, dass sich die Gegner ausgerechnet in seinen stärksten Spielen als noch besser erweisen. Mit 98 Punkten im Schnitt wurde er doch noch im Entscheidungsleg von Cam Crabtree abgefangen, der abschließend 14 und 15 Darts spielte.
Zwei Deutsche waren nicht mit von der Partie: Neben Tim Wolters hatte auch Martin Schindler noch kurzfristig seine Teilnahme abgesagt.
Morgen geht es in Leicester weiter mit dem 12. Players Championship des Jahres. PDC.TV überträgt das Geschehen erneut auf vier Boards live.
Dienstag, 08. April, Mattioli Arena - Leicester
Board 1
Dave Chisnall (1) 6-2 Dominik Grüllich (89,08 - 85,49)
Ryan Meikle 6-0 Pero Ljubic
Mario Vandenbogaerde 6-5 Krzysztof Ratajski (32)
Adam Lipscombe 6-2 Tytus Kanik
Board 2
Wessel Nijman (16) 6-0 Rhys Griffin
Ricky Evans 6-2 Marvin van Velzen
Daryl Gurney (17) 6-2 Nick Kenny
Alan Soutar 6-3 Mensur Suljovic (94,71 - 94,11)
Board 3
Ted Evetts 6-4 Gian van Veen (8)
Niels Zonneveld 6-1 Jeffrey De Graaf
Dirk van Duijvenbode (25) 6-3 Kim Huybrechts
Nathan Rafferty 6-4 Gabriel Clemens (89,06 - 86,90)
Board 4
Ryan Searle (9) 6-5 Jelle Klaasen
Leon Weber 6-3 Thomas Lovely (93,40 - 91,45)
Andrew Gilding (24) 6-3 Haupai Puha
William O'Connor 6-4 Robert Grundy
Board 5
Luke Humphries (4) 6-4 Mickey Mansell
Brett Claydon 6-3 Oskar Lukasiak
Matthew Dennant 6-2 Ricardo Pietreczko (29) (97,28 - 95,28)
Brendan Dolan 6-2 Chris Landman
Board 6
Rob Owen 6-4 Gerwyn Price (13)
Tavis Dudeney 6-5 Radek Szaganski
Carl Sneyd 6-1 Michael Smith (20)
Adam Warner 6-3 Danny Lauby
Board 7
Ross Smith (5) 6-1 Keane Barry
Bradley Brooks 6-2 Greg Ritchie
Ryan Joyce (28) 6-4 Dimitri van den Bergh
Max Hopp 6-2 Jitse Van der Wal (96,29 - 88,02)
Board 8
Cameron Menzies (12) 6-3 Viktor Tingström
Connor Scutt 6-4 Christian Kist
Tom Bissell 6-4 Raymond van Barneveld (21)
Steve Lennon 6-4 Tommy Lishman
Board 9
Dylan Slevin 6-3 Luke Littler (2)
Martin Lukeman 6-4 George Killington
Berry van Peer 6-4 Kevin Doets (31)
Sebastian Bialecki 6-3 Cor Dekker
Board 10
Gary Anderson (15) 6-3 Kevin Burness
Richard Veenstra 6-2 Darryl Pilgrim
James Wade (18) 6-4 Dom Taylor
Darius Labanauskas 6-2 Kai Gotthardt (91,41 - 91,57)
Board 11
Maik Kuivenhoven 6-5 Michael van Gerwen (7)
Stephen Burton 6-4 Adam Hunt
Luke Woodhouse (26) 6-3 Andy Baetens
Andy Boulton 6-3 William Borland
Board 12
Damon Heta (10) 6-0 Benjamin Reus
Lukas Wenig 6-4 Scott Williams (85,37 - 77,88)
Stefaan Henderyck 6-4 Joe Cullen (23)
Justin Hood 6-2 Stefan Bellmont (94,65 - 83,31)
Board 13
Josh Rock (3) 6-0 Matt Campbell
Wesley Plaisier 6-5 Thibault Tricole
Madars Razma (30) 6-5 José de Sousa
Niko Springer 6-4 Karel Sedlacek (91,49 - 87,02)
Board 14
Patrick Geeraets 6-4 Jonny Clayton (14)
Jim Williams 6-3 Tom Sykes
Ritchie Edhouse (19) 6-2 Rusty-Jake Rodriguez (88,32 - 80,57)
Cam Crabtree 6-5 Maximilian Czerwinski (91,76 - 98,43)
Board 15
Chris Dobey (6) 6-1 Scott Campbell
Florian Hempel 6-1 Adam Mould (99,85 - 84,71)
Jermaine Wattimena (27) 6-5 Martijn Dragt
Ian White 6-3 Joshua Richardson
Board 16
Danny Noppert (11) 6-4 Jim Long
Darren Beveridge 6-1 Adam Paxton
Peter Wright (22) 6-4 James Hurrell
Callan Rydz 6-0 Owen Bates
Ryan Meikle 6-4 Dave Chisnall
Adam Lipscombe 6-5 Mario Vandenbogaerde
Wessel Nijman 6-3 Ricky Evans
Alan Soutar 6-5 Daryl Gurney
Niels Zonneveld 6-5 Ted Evetts
Dirk van Duijvenbode 6-2 Nathan Rafferty
Ryan Searle 6-3 Leon Weber (99,79 - 90,78)
William O'Connor 6-1 Andrew Gilding
Brett Claydon 6-5 Luke Humphries
Matthew Dennant 6-5 Brendan Dolan
Rob Owen 6-5 Tavis Dudeney
Adam Warner 6-2 Carl Sneyd
Bradley Brooks 6-5 Ross Smith
Max Hopp 6-5 Ryan Joyce (91,73 - 91,58)
Cameron Menzies 6-3 Connor Scutt
Steve Lennon 6-1 Tom Bissell
Martin Lukeman 6-5 Dylan Slevin
Sebastian Bialecki 6-3 Berry van Peer
Gary Anderson 6-2 Richard Veenstra
James Wade 6-5 Darius Labanauskas
Maik Kuivenhoven 6-1 Stephen Burton
Luke Woodhouse 6-2 Andy Boulton
Damon Heta 6-4 Lukas Wenig (100,19 - 93,06)
Stefaan Henderyck 6-4 Justin Hood
Josh Rock 6-1 Wesley Plaisier
Madars Razma 6-2 Niko Springer (102,97 - 100,18)
Patrick Geeraets 6-2 Jim Williams
Ritchie Edhouse 6-5 Cam Crabtree
Chris Dobey 6-2 Florian Hempel (103,41 - 95,65)
Jermaine Wattimena 6-4 Ian White
Danny Noppert 6-5 Darren Beveridge
Peter Wright 6-2 Callan Rydz
Verlierer: £1.000
Adam Lipscombe 6-4 Ryan Meikle
Wessel Nijman 6-5 Alan Soutar
Niels Zonneveld 6-4 Dirk van Duijvenbode
William O'Connor 6-5 Ryan Searle
Matthew Dennant 6-3 Brett Claydon
Rob Owen 6-4 Adam Warner
Max Hopp 6-1 Bradley Brooks (89,51 - 83,95)
Cameron Menzies 6-4 Steve Lennon
Sebastian Bialecki 6-2 Martin Lukeman
Gary Anderson 6-4 James Wade
Luke Woodhouse 6-5 Maik Kuivenhoven
Damon Heta 6-3 Stefaan Henderyck
Josh Rock 6-4 Madars Razma
Ritchie Edhouse 6-5 Patrick Geeraets
Chris Dobey 6-2 Jermaine Wattimena
Peter Wright 6-5 Danny Noppert
Verlierer: £1.500
Verlierer: £2.500
Niels Zonneveld 6-1 Adam Lipscombe (95,86 - 85,31)
Cameron Menzies 6-2 Matthew Dennant (92,01 - 88,30)
Gary Anderson 6-2 Damon Heta (109,93 - 105,12)
Peter Wright 6-5 Josh Rock (98,81 - 99,04)
Verlierer: £3.500
Cameron Menzies 7-2 Niels Zonneveld (87,15 - 82,65)
Peter Wright 7-5 Gary Anderson (105,88 - 103,92)
Verlierer: £5.000
Cameron Menzies 8-3 Peter Wright (107,25 - 103,45)
Sieger: £15.000
Runner-Up: £10.000
[Patreon]
Bei den Players Championship Turnieren wird wichtiges Preisgeld sowohl für die große PDC Order of Merit, also die Dart-Weltrangliste, als auch für die Pro Tour Order of Merit und die separate Players Championship Order of Merit ausgespielt. Über diese Ranglisten qualifizieren sich die Spieler für die großen Major-Turniere, die im TV übertragen werden.
Preisgeld Players Championships 2025:
Sieger: £15.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £5.000
Viertelfinale: £3.500
Achtelfinale: £2.500
Letzte 32: £1.500
Letzte 64: £1.000
Gesamt: £125.000
Übertragungen:
Die Pro Tour Turniere werden nicht im TV übertragen, weder in Großbritannien noch in Deutschland. Es gibt aber die Möglichkeit, bei Players Championships jeweils vier Boards (ein Board im deutschen Kommentar) über den offiziellen Livestream der PDC, PDC.TV zu sehen. Dort kann man auch speziell sogenannte "Weekend Passes" buchen.
Zudem kann man alle Spiele aller Boards im Livescorer auf der Seite Dartconnect verfolgen.
Modus:
Spiele bis zum Halbfinale: Best of 11 Legs
Halbfinale: Best of 13 Legs
Finale: Best of 15 Legs
Weitere Informationen:
Alle weiteren Infos zur Pro Tour gibt es auf der [Turnierseite]
Diskussionen zum Turnier gibt's in unserem [Forum]
Foto-Credit: Johannes Michel/PDC Europe
[mk]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
zurück zur Übersicht: Dart News von dartn.de | RSS Feed