German Darts Championship: Drei Deutsche stehen im Achtelfinale

Samstag, 14. Oktober 2023 22:57 - Dart News von dartn.de

Nico Kurz bezwingt Jonny Clayton
Am zweiten Tag der German Darts Championship in der Halle 39 von Hildesheim sind gleich drei Deutsche ins Achtelfinale eingezogen. Erstmals gelang dieser Erfolg Nico Kurz, der sich im Entscheidungsleg gegen Jonny Clayton behauptete. Gabriel Clemens nahm den Topgesetzten Dave Chisnall raus und Ricardo Pietreczko gewann das deutsche Duell gegen Martin Schindler. Insgesamt sind gleich acht gesetzte Spieler ausgeschieden, darunter sind auch Dirk van Duijvenbode und Josh Rock.

Kurz zum ersten Mal im Achtelfinale

Nico Kurz konnte seine gute Form der letzten beiden Tage auch heute bestätigen und steht nach einem 6:5-Sieg über Jonny Clayton zum ersten Mal auf der European Tour im Achtelfinale. Die ersten beiden Legs waren Holds, im dritten Leg checkte Kurz 119 Punkte auf dem Bullseye zum Break, das er mit einem 116er-Finish zum 3:1 bestätigte. Der 26-jährige Deutsche checkte beinahe auch noch 130, Clayton verkürzte per 68er-Finish auf 2:3. Der zweifache Super League Sieger stellte auf der D16 den alten Abstand wieder her, verpasste dann aber ein zweites 116er-Finish nur knapp und Clayton blieb auf der D18 weiter dran. Der Waliser vergab ein Leg später einen Dart auf der D16 zum Ausgleich, Kurz nullte 81 Punkte mit dem letzten Dart auf der D6. In 18 und 14 Darts erzwang "The Ferret" zwar den Decider, gegen die Darts scorte Kurz aber stark und zog per 81er-Bullfinish zum ersten Mal in den Finaltag ein.

Clemens stürzt den Topgesetzten

Schon jetzt ist es für Gabriel Clemens ein versöhnlicher Abschluss mit der doch eher durchwachsenen Saison auf der European Tour. Heute setzte sich der "German Giant" mit einer Weltklasse-Leistung gegen den Topgesetzten Dave Chisnall durch, der ihm nur zwei Legs abnehmen konnte. Clemens lieferte einen 100er-Average ab, war aber direkt zu Beginn mit viel Qualität konfrontiert. Chisnall checkte im ersten Leg ein 140er-Finish zum 12-Darter und Clemens zog auf der Doppel 16 zum 1:1 nach. Bis zum 2:2 war das Spiel ausgeglichen, dann ließ Chisnall ein 107er-Finish weg und das bestrafte Clemens zum Break. Ein 85er-Finish bedeutete die 4:2-Führung und auf der D16 nutzte die deutsche Nr. 1 die Doppelschwäche seines Gegners aus. Chisnall bekam noch eine Chance auf 58 Rest, diese verpasste er und Clemens traf den ersten Matchdart.

Gabriel Clemens schlägt den Top-Seed

Pietreczko gewinnt deutsches Duell

Noch besser als Gabriel Clemens war Ricardo Pietreczko unterwegs, der einen 107er-Average und damit die beste Leistung von allen 32 Teilnehmern am Samstag ans Board brachte. Damit setzte er sich im deutschen Duell gegen Martin Schindler mit 6:2 durch. In 13 Darts holte sich Pietreczko das erste Leg, bevor Schindler mit einem 119er-Finish sein erstes Leg einfahren konnte. Zwei Checkouts in der fünften Runde brachten "Pikachu" erstmals eine Zwei-Leg-Führung ein, anschließend checkte der Nürnberger ein 103er-Finish zum nächsten 15-Darter. Zum 5:1 löschte er nun auch noch eine 102, erneut in der fünften Aufnahme. Dagegen war Schindler machtlos, er erhielt schlicht keine Checkchancen. Auf Tops holte er sich immerhin noch sein zweites Leg, aus fünf perfekten Darts machte Pietreczko einen 12-Darter zum Sieg.

Ricardo Pietreczko gewinnt deutsches Duell

Van Gerwen, Wright, Humphries und Smith siegen, Aspinall scheitert

Mit Nathan Aspinall ging am Abend die Serie von den unterlegenen Gesetzten weiter. "The Asp" kam gegen James Wade nicht über ein 4:6 heraus, obwohl Aspinall einen 103er-Average spielte. Wade zeigte sich deutlich formverbessert und spielte seine alte Stärke, das Timing, am Samstagabend wieder aus. Im ersten Leg gab es das Break mit einem 11-Darter von "The Machine" und anschließend gab er diesen Vorsprung nicht mehr her. Von Michael van Gerwen war es gegen Steve Lennon keine Glanzleistung, aber es reichte trotzdem zu einem lockeren 6:3-Erfolg für "Mighty Mike". Mit 3:2 ging der Ire zwischenzeitlich in Führung, dann holte sich aber MvG vier Legs in Serie. Dazu zog er sein Niveau deutlich an, so waren einige Leggewinne in der fünften Aufnahme dabei. Peter Wright behauptete sich mit 6:2 gegen Chris Dobey und spielte dabei auch qualitativ eine gute Partie. Dobey startete zwar mit einem 12-Darter, kassierte dann aber u.a. zweimal das 116er-Finish. Viel machte "Hollywood" nicht falsch, aber das Timing spielte Wright in die Karten. Der frisch gebackene World Grand Prix Champion Luke Humphries hat nahtlos an den Erfolg angeknüpft. Mit 6:2 distanzierte er Boris Krcmar angesichts seines 106er-Averages deutlich. Es war ein Klassenunterschied, nur in einem weiteren Leg erhielt der Kroate einen Checkdart. Im letzten Spiel des Tages hatte Michael Smith gegen Alan Soutar ordentlich zu kämpfen. "Soots" warf die ersten 13 Darts am Doppel vorbei und mit 0:4 geriet er in Rückstand. Dann holte sich der Schotte fünf Legs in Folge, aber der Matchdart auf Bull ging vorbei.

Noppert, van Duijvenbode, Rock und Searle schon draußen

Neben Jonny Clayton erwischte es am Nachmittag mit Danny Noppert, Dirk van Duijvenbode, Josh Rock und Ryan Searle vier weitere Gesetzte. Ein 100er-Average reichte für Danny Noppert gegen einen ebenfalls dreistellig spielenden Jules van Dongen nur zu zwei Leggewinnen. Dank zweier Highfinishes erarbeitete sich van Dongen früh eine 3:0-Führung, im Anschluss bekam Noppert zwar seine Chancen, konnte diese aber nur punktuell nutzen, so dass der US-Amerikaner durch einen 6:2-Erfolg erstmals auf der European Tour unter den letzten 16 steht. Dies gilt auch für George Killington, der einen völlig indisponierten Dirk van Duijvenbode einen 6:0-Whitewash verpasste. Gerade mit den ersten neun Darts scorte der Engländer stark, ein 11- und zwei 13-Darter ebneten den Weg zum schnellen Sieg.

Stephen Bunting nimmt Josh Rock raus

Josh Rock musste sich einem weiterhin stark spielenden Stephen Bunting mit 3:6 beugen. Ein früher 10-Darter besiegelte die 3:0-Führung für Bunting, wenngleich Rock die zwei nächsten Legs gewann und auch eine Chance auf den 3:3-Ausgleich hatte. Bunting ließ den Nordiren aber nicht mehr weiter rankommen und beendete sehenswert per 126er-Bullfinish. Auch für Ryan Searle gibt es nach einer 4:6-Niederlage gegen Martin Lukeman kein Preisgeld für die Weltranglisten. Eigentlich schien es so, als hätte Searle früh alles im Griff, zu viele verpasste Doppel ließen Lukeman aber langsam stärker werden. Spielentscheidend war das 68er-Finish gegen die Darts im achten Leg, Searle traf zwar nochmal Tops zum Re-Break, doch Lukeman vollendete stark per 12-Darter.

Cross, Heta, Ross Smith und Cullen in den Samstag

Eine knifflige Aufgabe löste Rob Cross in Gian van Veen zum Auftakt des Tages im Decider. Van Veen startete direkt mit dem Break, das der Youngster bis zur 4:2-Führung halten konnte. Der Niederländer verpasste dann dreimal Tops zum 5:2 und Cross stellte ein Leg später per 11-Darter auf 4:4. Nach zwei Holds ging es in den Decider, den Cross mit dem Anwurf in 14 Darts für sich entschied. Auch Damon Heta konnte sich behaupten, der Australier erkämpfte sich einen 6:4-Sieg über Darryl Pilgrim. In der Mitte des Spiels konnte sich Heta nach 2:2 auch dank zweier 15-Darter auf 5:2 absetzen, Pilgrim checkte zwar nochmal 147, Heta löschte aber 106 zum Sieg. Sehr überzeugend unterwegs war Ross Smith, der Daryl Gurney mit einem 102er-Average mit 6:3 hinter sich ließ. Der für Gerwyn Price nachgerückte Smith zog nach ausgeglichenem Beginn in 14, 12 und 15 Darts auf 4:1 davon, einen Rückstand, den Gurney nicht mehr korrigieren konnte. Mit 6:4 holte sich Joe Cullen den Sieg gegen Arron Monk, dabei spielte der "Rockstar" einen Average von 96 Punkten. Mit 3:1 ging Cullen in Führung, aber Monk sicherte sich durch ein 161er-Finish den Ausgleich. Danach war Cullen aber insgesamt der bessere Spieler, vor allem sein Score hielt "Mad Monk" etwas auf Abstand. 



Am Sonntag, dem letzten Finaltag in diesem Jahr, wird zunächst ab 13:00 Uhr MESZ das Achtelfinale ausgetragen. Am Abend ab 19:00 Uhr MESZ wird die Finalsession mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale gespielt. DAZN und Sport1 übertragen beide Sessions live.

 

Ergebnisse Samstag:

Samstag, 14.10.2023:
Nachmittags-Session:

2. Runde:
Rob Cross (6) 6-5 Gian van Veen (98,96 - 92,40)
Ryan Searle (15) 4-6 Martin Lukeman (96,31 - 89,94)
Danny Noppert (12) 2-6 Jules van Dongen (100,73 - 101,32)
Damon Heta (2) 6-4 Darryl Pilgrim (94,46 - 90,84)
Dirk van Duijvenbode (4) 0-6 George Killington (80,93 - 103,66)
Josh Rock (5) 3-6 Stephen Bunting (95,62 - 101,70)
Jonny Clayton (7) 5-6 Nico Kurz (91,54 - 93,67)
Ross Smith (16) 6-3 Daryl Gurney (102,21 - 97,22)

Samstag, 14.10.2023:
Abend-Session:

2. Runde:
Joe Cullen (9) 6-4 Arron Monk (95,73 - 90,78)
Dave Chisnall (1) 2-6 Gabriel Clemens (99,38 - 100,99)
Nathan Aspinall (14) 4-6 James Wade (102,23 - 98,53)
Martin Schindler (13) 2-6 Ricardo Pietreczko (96,53 - 107,08)
Michael van Gerwen (8) 6-3 Steve Lennon (90,38 - 88,44)
Peter Wright (10) 6-2 Chris Dobey (94,25 - 98,50)
Luke Humphries (3) 6-2 Boris Krcmar (106,23 - 94,63)
Michael Smith (11) 6-5 Alan Soutar (91,43 - 89,56)

Vorschau auf den Finaltag:

Sonntag, 15.10.2023:
Nachmittags-Session:
(ab 13:00 Uhr MESZ)
Achtelfinale:
Gabriel Clemens
- Ross Smith
Michael van Gerwen - Joe Cullen
George Killington - Ricardo Pietreczko
Stephen Bunting - Jules van Dongen
Damon Heta - Martin Lukeman
Nico Kurz - Peter Wright
Luke Humphries - James Wade
Rob Cross - Michael Smith

Sonntag, 15.10.2023:
Abend-Session:
(ab 19:00 Uhr MESZ)
Viertelfinale:
Clemens
/R.Smith - van Gerwen/Cullen
Killington/Pietreczko - Bunting/van Dongen
Heta/Lukeman - Kurz/Wright
Humphries/Wade - Cross/M.Smith

Halbfinale:
Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4

Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2

Preisgeldverteilung European Tour 2023:

Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £30.000 nach Hause. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2. Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Ranglisten einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große PDC Order of Merit sowie die European Tour Order of Merit ein.

Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250

Gesamt: £175.000

TV-Übertragung European Tour 2023:

2023 zeigt DAZN alle Turniere der European Tour LIVE und in HD. Die Events können als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Wer sich nur für den Dartsport interessiert, kann das DAZN World Paket für 9,99 € (monatlich kündbar) im Monat buchen. Als Jahresabo sind es 6,99 € pro Monat, allerdings ohne monatlich kündigen zu können. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019.

Die German Darts Championship werden zudem an allen drei Tagen auf Sport1 übertragen:

Sonntag, 15.10.2023: Achtelfinale - Nachmittags-Session: 13:30 - 16:55 Uhr live
Sonntag, 15.10.2023: Viertelfinale, Halbfinale & Finale: 19:30 - 23:00 Uhr live

Die German Darts Championship werden außerdem kostenlos an allen drei Tagen auf DAZN Darts X Pluto TV auf [Pluto TV] übertragen.

Weitere Informationen:

Alle Infos zu den German Darts Championship [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2023 [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credits: Jonas Hunold/PDC Europe

[mvdb/ks]

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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