PDC Dart WM 2019 - Die deutschsprachigen Spieler - Teil 2

Dienstag, 11. Dezember 2018 16:01 - Dart News von dartn.de

Max Hopp

Teil 2 unserer Vorschau auf die Donnerstag beginnende PDC-Weltmeisterschaft. Nachdem wir uns gestern genauer mit Rowby-John Rodriguez, Robert Marijanovic und Mensur Suljovic beschäftigt haben, stehen heute Gabriel Clemens, Martin Schindler und Max Hopp im Fokus.

Gabriel Clemens:

Das Jahr 2018 und seine Form:

Nachdem sich Gabriel Clemens am vierten Tag bei der Q-School die Tourcard holte, konnte er überraschend konstant von Beginn auf der Tour mitspielen. Gleich für das erste Major-Turnier des Jahres, den UK Open, konnte sich Clemens qualifizieren und scheiterte dort nur sehr knapp in seinem zweiten Spiel. Es folgten viele starke Runs auf dem Floor, wo er oftmals über die 2. Runde hinauskam. Das Highlight des Jahres für Clemens war mit Sicherheit das Erreichen des Finals einer Players Championship im Mai, wo er sich nach zwei Matchdarts nur ganz knapp Gary Anderson geschlagen geben musste. Auf der Bühne der European Tour lief es dagegen noch nicht ganz so rund für den Saarländer. Nur zweimal konnte er bei fünf Qualifikationen seine Auftakthürde meistern, was nicht reichte um sich für die EM zu qualifizieren. Besser machte es "Gaga" bei der WM-Generalprobe bei den Players Championship Finals. Dort präsentierte sich der Debütant als formstark und kam bis ins Achtelfinale, in dem er allerdings einen klaren Vorsprung verspielte. Seine erste Saison in der Super League Gruppenphase schloss Clemens auf Position 2 ab, doch aufgrund der konstanten Pro Tour Saison war Clemens ohnehin für die WM qualifiziert.

Seine Chancen bei der WM:

Mit Aden Kirk hat Clemens einen Spieler erwischt, der sich erst beim PDPA Qualifier direkt vor der Auslosung in den Alexandra Palace spielen konnte. Auch für ihn wird es die erste WM-Teilnahme sein, er konnte aber auch schon eher in seiner Karriere für Furore sorgen. Es scheint für den Deutschen eine machbare Auftaktaufgabe zu sein, auch weil Kirk in diesem Jahr nur sehr wenig gerissen hat und bei der WM einen großen Wurf benötigt, um den Profistatus aufrecht zu erhalten. Aufgrund seines starken Jahres und der guten Form wird Clemens als Favorit in diese Partie gehen. Sollte er sein erstes Match gewinnen, dann würde er auf John Henderson treffen, der ein eher schleppendes Jahr spielte. Dennoch wäre Gabriel Clemens in diesem Match Außenseiter, schließlich stand der "Highlander" im Achtelfinale der WM im Vorjahr.

 

Martin Schindler:

Das Jahr 2018 und seine Form:

Martin Schindler konnte 2018 an seine Leistungen des Vorjahres anknüpfen und steigerte diese teilweise sogar. "The Wall" erwischte einen guten Start in die Pro Tour Saison und kam bei den UK Open bis in die letzten 32. Es dauerte etwas bis er bei den Players Championship Turnieren in Fahrt kam, doch die zweite Jahreshälfte sollte dann besser werden. Beim World Cup of Darts trug der Sieger der Super League Gruppenphase seinen Teil zur erneuten Viertelfinalteilnahme bei und gewann direkt im Anschluss zwei Turniere der Jugend-Tour. Im September ging es für den 21-jährigen dann erstmals in ein Halbfinale auf dem Floor, welches er einen Monat später wiederholen konnte. Erst dadurch qualifizierte sich der Strausberger für das Finalturnier. Auf der Bühne vor TV-Kameras tat sich Schindler allerdings größtenteils etwas schwer, denn es gab einige Niederlagen in der ersten Turnierrunde. Anfang November zeigte er aber was in ihm steckt, denn er qualifizierte sich sowohl für den Grand Slam of Darts, als auch für das World Youth Championship Finale, welches er gegen Dimitri van den Bergh verlor. Alles in allem war es dennoch ein gutes Jahr vom jungen Deutschen, der zum zweiten Mal an der WM teilnehmen wird, da er sich über die Pro Tour souverän qualifizieren konnte.

Seine Chancen bei der WM:

Gleich am Auftakttag trifft Martin Schindler auf den Neuseeländer Cody Harris, der sich über die Challenge Tour qualifizierte. Harris ist sicherlich keine leichte Aufgabe und eher einer der stärkeren internationalen Qualifikanten. Wenn Schindler aber sein A-Game abruft, dann sollte dieses ausreichen, um seinen Gegner in Schach zu halten. Tut Schindler das aber nicht, dann droht das Aus in Runde 1, denn "Codesta" zeigte sowohl auf der Challenge Tour als auch schon einige Male vor TV-Kameras, dass man mit ihm rechnen muss. Sollte "The Wall" seine Auftakthürde überwinden, dann träfe er auf Jamie Lewis, der ein eher durchschnittliches Jahr 2018 spielte. Völlig überraschend ging es aber für "Fireball" ins WM-Halbfinale 2018, der vor allem bei TV-Turnieren besser auftritt als auf dem Floor. Undenkbar wäre ein Sieg für Schindler nicht, aber auch alles andere als ein Selbstläufer.

 

Max Hopp

Das Jahr 2018 und seine Form:

Es war ein sensationelles Jahr, was Max Hopp ablieferte. Dabei startete es nicht gut, sondern ging so los, wie 2017 endete, größtenteils sieglos. Der Knoten platzte Anfang April in München, wo er sich bis ins Viertelfinale spielte. Das konnte er auf der Pro Tour wiederholen, bevor er bei den German Darts Open als allererster deutscher Spieler überhaupt in ein PDC-Ranking-Finale kam. Nach unfassbaren Matches gegen Rob Cross und Michael Smith, in denen Hopp jeweils im Decider mit Nerven aus Stahl 121 Punkte auf Bull checkte, krönte sich der "Maximiser" zum Turniersieger von Saarbrücken. Dies sollte aber bei weitem keine Eintagsfliege sein, denn er setzte seine gute Form fort. Bei der Players Championship in Dublin, welche traditionell am besten besetzt ist, ging Hopp als Sieger hervor. Dies bedeutete seinen zweiten Turniersieg, womit er seine Kritiker verstummen ließ. Seine Debüts beim World Matchplay und World Grand Prix verliefen nicht nach Wunsch, es gab zwei Aufkaktniederlagen. Aber bei der EM trumpfte er vor Heimpublikum erneut auf. Für Hopp ging es bis ins Halbfinale und dort hätte noch lange nicht Schluss sein müssen, wenn er die Matchdarts gegen James Wade verwandelt hätte. Dadurch spielte er sich allerdings trotzdem in die Top 32 und wird damit als erster Deutscher bei der WM gesetzt sein.

Seine Chancen bei der WM:

Für Max Hopp hätte die Auslosung kaum unglücklicher laufen können. Als gesetzter Spieler steigt er zwar erst in der 2. Runde ein, doch wurde ihm mit dem Sieger der Partie zwischen Danny Noppert und Royden Lam ein starker Gegner zugelost. Es ist zu erwarten, dass sich Noppert durchsetzt, der ebenfalls ein sehr starkes Debütjahr spielte. Zuletzt kam er sogar bis ins Halbfinale bei den Players Championship Finals. Eine Favoritenrolle einem der beiden Spieler zuzuschieben wäre sehr schwer, denn beide konnten dieses Jahr überzeugen. Sollte er sein schweres Zweitrundenmatch überstehen, dann ginge es für den "Maximiser" wohl gegen Michael van Gerwen, der seine Auftakthürde wohl relativ locker meistern wird. Der Weltranglistenerste spielte natürlich ein gutes Jahr 2018, war aber nicht mehr so unantastbar, wie zuvor. Vor allem bei den letzten Major-Turnieren gab es einige bittere Niederlagen. Dennoch ginge der Niederländer als turmhoher Favorit in das Match gegen Hopp.

 

In unserem letzten Teil unserer WM-Vorschau Reihe geben wir morgen nochmal einen letzten Überblick über die wichtigsten Infos zur PDC-WM 2019.

 

Weitere Informationen zur Weltmeisterschaft:

Alle Informationen zur WM gibts auf unserer [Dart WM Turnierseite]
Den Spielplan findet ihr hier [Dart WM 2019 Spielplan]
Hier gibts den übersichtlichen [Turnierbaum]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credit: Kelly Deckers/PDC Europe

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Quelle: dartn.de

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