European Darts Matchplay: Clemens führt deutsches Trio in Runde 2

Freitag, 6. September 2019 23:24 - Dart News von dartn.de

Gabriel Clemens

Start in das vorletzte European Tour Wochenende diesen Jahres in Deutschland. Beim European Darts Matchplay in Mannheim verließen gleich drei der insgesamt sechs deutschen Akteure als Sieger die Bühne. Sowohl Gabriel Clemens als auch Marvin Wehder und Karsten Koch waren relativ deutlich erfolgreich. Max Hopp scheiterte dagegen glücklos im Decider an William O'Connor. Den höchsten Average des Tages spielte John Henderson.

Nachmittags-Session:

Gleich bei seinem European Tour Debüt konnte Marvin Wehder seinen ersten Sieg verbuchen. Er bezwang den Schweden Dennis Nilsson mit 6:3. Die ersten beiden Legs wurden gerecht aufgeteilt, mit Checks von 75 und 74 ging Wehder mit 3:1 in Führung. Sein Gegenüber stellte zwar schnell auf 3:3, der "Checker" profitierte nun aber von einigen verpassten Doppeln seines Gegners und konnte auf 5:3 davonziehen. Nachdem der erste Matchdart noch sein Ziel verfehlte, traf der Deutsche die D8 zum Sieg.

Im Anschluss stand Wehder uns für ein Interview parat:

Im Duell zweier deutscher Spieler behielt der Tourcardler Gabriel Clemens mit 6:2 gegen Steffen Siepmann komfortabel die Oberhand. Clemens eröffnete in 14 und 17 Darts, bevor er dann in 11 Darts inklusive 81er-Checkout das beste Leg des Spiels zeigte. In der 7. Runde kam Siepmann dann erstmals aufs Scoreboard, das selbe wiederholte er dann zum Stand von 2:4. Nach 16 und 18 Darts fixierte der Saarländer Gabriel Clemens dann aber seinen souveränen Auftaktsieg und machte das morgige Duell mit Ian White perfekt.

Auch Gabriel Clemens stand uns für ein Interview zur Verfügung:

Letztes Wochenende spielte er noch die BDO World Trophy, heute bezwang Scott Taylor zum Auftakt des Turniers Matthew Edgar mit 6:5. Taylor checkte zu Beginn 86 Punkte, Edgar brachte 69 Punkte auf . "Prime Time" machte mit zwei 64er-Checkouts weiter und konnte den Vorsprung bis zum 4:2 halten. Die nächsten drei Legs gingen dann aber an Taylor, mit einem 80er-CO brachte Edgar das Spiel in den Decider. Diesen durfte er zwar eröffnen, Taylor spielte aber einen 13-Darter zum Sieg.

Trotz einem Average von über 100 Punkten, musste sich Mark McGeeney gegen den jungen Bradley Brooks mit 4:6 geschlagen geben. McGeeney startete mit einem 11-Darter stark, die folgenden beiden Legs gehörten aber Brooks. "Bamm Bamm" checkte dann sehenswert 132 Punkte zum 3:2, sein Gegenüber zog aber weiter nach. 36 Punkte konnte der "Gladiator" dann aber nicht checken, so dass Brooks das Break gelang. McGeeney spielte seinen zweiten 11-Darter zum 4:5, musste aber seinen Anwurf zum Matchverlust abgeben.

Keine Probleme hatte Ryan Meikle bei seinem 6:3-Sieg über Landsmann Brett Claydon. Meikle gelang es früh auf 3:1 davonzuziehen, Claydon konnte bei seiner Bühnenpremiere mit einem 14-Darter auf 2:3 verkürzen. Mit derselben Anzahl an Darts stellte Meikle den alten Abstand wieder her, sein drittes Leg holte sich Claydon auf der D10."The Barber" behielt aber die Nerven und zog in 18 und 17 Darts in den Samstag ein.

Dort wird auch Cody Harris vertreten sein. Grund hierfür ist ein 6:4-Erfolg über Ross Smith. Smith erwischte zunächst den besseren Start, Harris knipste 100 Punkte zum 1:2 aus. Bis zum 4:2 blieb es aber beim 2-Leg-Abstand, ehe Harris in 16 und 12 Darts zum 4:4 ausgleichen konnte. Ein umkämpftes neuntes Leg ging ebenfalls an den neuseeländischen Qualifikanten, nachdem Smith dann sechs Darts für den Decider verpasste, war Harris auf der D16 zum Sieg zur Stelle.

Ein dramatisches Spiel mit mehreren Matchdarts auf jeder Seite entschied Dirk van Duijvenbode gegen Krzysztof Kciuk für sich. Nach einer 2:0-Führung blieb van Duijvenbode lange Zeit in Front, spielte insgesamt drei 14-Darter und kam so zu einer 5:2 Führung. Dann kämpfte sich Kciuk zurück, checkte 119 und machte auch die nächsten beiden Durchgänge dann aus, als sein Gegner auf einem Doppel stand. Allerdings ließ der Pole dann zum Schluss gleich vier Matchdarts aus, während "The Titan" seinen zweiten versenkte.

Mit einem Average von fast 102 Punkten konnte John Henderson gegen Ryan Joyce ein Ausrufezeichen setzen. In 16 Darts ging Henderson voraus, doch Joyce gewann zwei Legs hintereinander, ehe der "Highlander" zurückschlug und sich mit einem 12-Darter mit 4:2 und einer guten Serie in Front brachte. Es folgte ein 14-Darter auf jeder Seite, bevor Henderson erneut in der fünften Runde zum Break und Match spielte.

 

Abend-Session:

Karsten Koch

Ein überragendes Finish legte Karsten Koch zu seinem ersten Matchgewinn auf der European Tour hin. Gegen Maik Kuivenhoven konnte sich Koch mit 6:3 durchsetzen. Beide brachten zunächst ihren Aufschlag durch, Kuivenhoven legte dann in 19 Darts vor, Koch hielt in 18 Darts dagegen und spielte dann einen 12-Darter zum Break. Ein 16-Darter bedeutete die 4:2-Führung, bevor Kuivenhoven in 14 Darts verkürzte. Ein 14-Darter brachte einen immer stärker aufspielenden Koch vor die Ziellinie. Das neunte Leg schien schon verloren, doch Koch gelang aus großem Rückstand das unglaubliche 170er-Finish zum Sieg.

Karsten Koch stand in unserem Interview Rede und Antwort:

An die guten Leistungen in diesem Jahr konnte Florian Hempel gegen Simon Stevenson nicht anknüpfen, mit 3:6 unterlag der Kölner und tat sich vor allem am Ende ziemlich schwer. Der Start in 18 und 19 Darts war noch vielversprechend für Hempel, danach scorte er aber zu wenig, sodass Stevenson der Ausgleich gelang. Mit einem 16-Darter ging Hempel noch einmal in Front, dann aber ging es nur noch in die andere Richtung. In 18, 16, 20 und 13 Darts konnte der Engländer alle vier Legs hintereinander einstreichen.

Ebenfalls musste sich Max Hopp gegen William O'Connor geschlagen geben. Im ersten Leg überwarf Hopp bei eigenem Anwurf mit der T18 bei 33 Rest und O'Connor staubte in Runde 7 auf der D18 ab. In 14 Darts gelang Hopp das direkte Rebreak. Auf Tops kam der Deutsche mit einem blauen Auge von einem weiteren eher schwachen Leg davon. Ein 97er-Checkout bedeutete das 2:2 Unentschieden. Aufnahme 7 reichte zum Hold für Hopp, in 15 Darts glich der Ire aus. 19 Pfeile reichten O'Connor zum Break, in 17 Darts kassierte er das Rebreak zum 4:4. Auf der Doppel 5 war Hopp mit 17 Darts zum 5:4 durch, dann traf er aber nicht ein Triple in Durchgang Nr. 10. O'Connor reichte ein 16-Darter zum Break und gleichzeitig zum Matchgewinn. Die Niederlage stellt für Hopp doch einen ziemlichen Rückschlag im Kampf um die European Darts Championship dar.

Jamie Hughes hatte mit Wesley Plaisier doch einige Probleme mehr als erwartet, gewann aber am Ende im Decider. Gleich das erste Leg beendete Hughes mit einem Checkout von 167 Punkten. Mit 2:0 ging "Yozza" in Führung, Plaisier zog in 11 Darts nach. Auf der Doppel 16 ging Hughes auf 3:1 voraus. Die nächsten beiden Durchgänge gingen an Plaisier, sodass es 3:3 stand. In 16 Darts ging Plaisier dann sogar noch in Front, doch sein Gegner gelang ein 100er Highfinish zum Unentschieden. Beide spielten 18 Darts und es ging in den Decider, den Hughes mit einem 85er Checkout gewann.

Einen schwachen Tag erwischte Simon Whitlock gegen Keegan Brown und unterlag mit 3:6. Ein äußerst zerfahrenes erstes Leg konnte sich Brown holen, Whitlock traf die D17 zum Ausgleich. Mit zwei 18-Darter, unter anderem einem 147er Checkout machte Brown das 3:1. Auch 76 checkte der Engländer, es folgte ein 14-Darter zum 5:1. Mit dem Rücken zur Wand konnte Whitlock noch einen 12-Darter spielen und kam auf 3:5 heran, ein 76er Checkout zum 18-Darter war das Ende der Partie.

Im Entscheidungsleg eines emotional geladenen Spiels setzte sich Kim Huybrechts gegen Robert Thornton durch. In 13 Darts eröffnete Huybrechts, Thornton antwortete in 14 Darts. Auch die nächsten zwei Legs waren Holds, dann aber langte Thornton mit einem 170er-Checkout zum 12-Darter zu. Huybrechts machte mit einem 108er-Finish das direkte Rebreak. Es kam zum 4:4 Ausgleich, den der Schotte dann mit einem weiteren 12-Darter zu seinen Gunsten drehte. Nach einem vergebenen Matchdart seines Kontrahenten war Huybrechts zur Stelle und in 17 Darts gewann er das Match auf der D16.

Das Duell zwischen Michael Smith und Steve Lennon war von vielen Bouncern geprägt. Nach zwei Legs wurde beim Stand von 1:1 das Board getauscht, doch Smith hatte nach drei Legs bereits sieben Bouncer. In 17 Darts ging der "Bully Boy" dennoch in Führung, Lennon zog in 14 Darts nach, dann aber konnte Smith in 17 und 14 Darts auf 4:2 erhöhen. Mit einem 13-Darter konnte Smith auch das dritte Leg in Serie verbuchen. Nur einen weiteren Durchgang konnte Lennon gewinnen, ehe Smith auf Madhouse das Spiel ausmachte.

Als letzter Spieler buchte Wayne Jones sein Zweitrundenticket durch den Sieg gegen Jeffrey de Zwaan. In 16 Darts eröffnete Jones, de Zwaan konnte in 13 und 15 Darts auf 2:1 ausbauen. Jones checkte 121 aus und glich aus, verpasste aber auf Madhouse die Führung. Es folgte ein Break auf jeder Seite, ein 17-Darter von Jones brachte das Spiel auf 4:4. Ein 86er Finish von Jones bedeutete das 5:4, ein 17-Darter des Engländers brachte ihn in Runde 2.

 

Am morgigen Samstag gehen auch die gesetzten Teilnehmer ans Board. Dann wird sich auch Mensur Suljovic nach seinem Erfolg bei der Austrian Darts Championship letzte Woche zeigen. Auch am zweiten Tag wird auf zwei Sessions verteilt gespielt, beginnend um 13 Uhr bzw. 19.15 Uhr MEZ. PDC-TV HD überträgt live.

 

Ergebnisse Freitag:

Freitag, 06.09.2019
Nachmittags-Session:

Erste Runde:
Scott Taylor 6-5 Matthew Edgar (84,60 - 86,14)
Bradley Brooks 6-4 Mark McGeeney (90,96 - 101,66)
Ryan Meikle 6-3 Brett Claydon (89,89 - 85,91)
Dennis Nilsson 3-6 Marvin Wehder (81,22 - 83,12)
Cody Harris 6-4 Ross Smith (87,84 - 87,00)
Dirk van Duijvenbode 6-5 Krzysztof Kciuk (93,47 - 82,95)
John Henderson 6-3 Ryan Joyce (101,72 - 92,31)
Gabriel Clemens 6-2 Steffen Siepmann (93,66 - 76,22)

Freitag, 06.09.2019
Abend-Session:

Erste Runde:
Florian Hempel 3-6 Simon Stevenson (77,92 - 82,22)
Jamie Hughes 6-5 Wesley Plaisier (91,49 - 90,93)
Keegan Brown 6-3 Simon Whitlock (85,46 - 90,23)
Maik Kuivenhoven 3-6 Karsten Koch (89,76 - 86,64)
Robert Thornton 5-6 Kim Huybrechts (92,35 - 97,35)
Michael Smith 6-3 Steve Lennon (87,11 - 94,77)
Max Hopp 5-6 William O'Connor (80,36 - 89,16)
Jeffrey de Zwaan 4-6 Wayne Jones (92,45 - 93,84)

Vorschau auf den 2. Turniertag:

Samstag, 07.09.2019
Nachmittags-Session:
(13-17 Uhr)
Zweite Runde:
Dave Chisnall (4) - Ryan Meikle
Jonny Clayton (15) - Scott Taylor
James Wade (7) - Bradley Brooks
Adrian Lewis (8) - Dirk van Duijvenbode
Glen Durrant (14) - Cody Harris
Daryl Gurney (5) - John Henderson
Gerwyn Price (3) - Simon Stevenson
Rob Cross (12) - Marvin Wehder

Samstag, 07.09.2019
Abend-Session:
(19.15-23 Uhr)
Zweite Runde:
Ricky Evans (13) - Karsten Koch
Ian White (2) - Gabriel Clemens
Krzysztof Ratajski (9) - Keegan Brown
Michael van Gerwen (1) - Michael Smith
Mensur Suljovic (16) - Kim Huybrechts
Peter Wright (6) - William O'Connor
Nathan Aspinall (10) - Wayne Jones
Joe Cullen (11) - Jamie Hughes

Preisgelder European Tour 2019:

Ausgespielt werden insgesamt £140.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (ca. 30.000 €) nach Hause.

Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.500
Viertelfinale: £5.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000

Gesamt: £140.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zum European Darts Matchplay [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2019 [European Tour]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter PDC-TV HD. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.

Foto-Credits: Kais Bodensieck/ PDC Europe & Marvin van den Boom/dartn.de
Interviews: Marvin van den Boom/dartn.de

[mvdb/ks]

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Quelle: PDC Europe

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